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Re: Schweiz
Verfasst: 24.01.2013, 18:51
von AlexRE
Gegen Riesensauereien ist auch die perfekteste Demokratie nicht immun:
«Es gab niemanden mehr, der nach mir fragte»
Zucht, Drill und Strafen: Fünfzig Jahre lang sind uneheliche Kinder in christliche Erziehungsheime gesteckt und misshandelt worden. Nun fordern Politiker und Überlebende die Aufarbeitung der dunklen Geschichte Zürichs.
(...)
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/reg ... y/26901073
Re: Schweiz
Verfasst: 25.01.2013, 10:53
von Livia
AlexRE hat geschrieben:Gegen Riesensauereien ist auch die perfekteste Demokratie nicht immun:
«Es gab niemanden mehr, der nach mir fragte»
Zucht, Drill und Strafen: Fünfzig Jahre lang sind uneheliche Kinder in christliche Erziehungsheime gesteckt und misshandelt worden. Nun fordern Politiker und Überlebende die Aufarbeitung der dunklen Geschichte Zürichs.
(...)
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/reg ... y/26901073
Das ist eine altbekannte Sauerei, die leider erst jetzt öffentlich gemacht wird. Allen voran waren es die Katholiken, die noch heute ihren Glauben an die Menschen weitergeben und dabei vergessen, was sie jahrelang unschuldigern Kindern angetan haben. Ich ärgere mich immer wenn nach solchen schwerwiegenden Vorfällen nach Entschuldigung gerufen wird, was bitte bringt den geschundenen Kinder jetzt noch eine Entschuldigung ? Dass ich längst nicht mehr an einen Gott glauben kann, beweist dieses schreckliche Vorgehen allemal.

Re: Schweiz
Verfasst: 25.01.2013, 13:07
von Staber
Was das Schlimmste von allem ist - die "normalen Bürger" haben es zum Teil gewusst, was da beim Guten Hirten abging. Kann mich gut an die Geschichten meiner Mutter erinnern, die mir immer mit dem Waisenhaus drohte und ihre Geschichten zum besten gab - und übrigens, meine Tochter, selber Erzieherin, erzählte mir, dass in der KiTa, wo sie Praktikum gemacht hat, Kinder, die nicht aufessen wollten, so lange in den "Stilleraum" gesperrt wurden, bis die Mittagszeit vorbei war...
gruß staber
Re: Schweiz
Verfasst: 25.01.2013, 16:41
von Livia
Staber hat geschrieben:Was das Schlimmste von allem ist - die "normalen Bürger" haben es zum Teil gewusst, was da beim Guten Hirten abging. Kann mich gut an die Geschichten meiner Mutter erinnern, die mir immer mit dem Waisenhaus drohte und ihre Geschichten zum besten gab - und übrigens, meine Tochter, selber Erzieherin, erzählte mir, dass in der KiTa, wo sie Praktikum gemacht hat, Kinder, die nicht aufessen wollten, so lange in den "Stilleraum" gesperrt wurden, bis die Mittagszeit vorbei war...
gruß staber
Ich denke dass das früher öfter angewendet wurde als man denkt. Damals wurden nicht nur die Kinder von ledigen Müttern weggenommen, sondern auch Kinder von geschiedenen Mütter, weil mal den Frauen nicht zumutete, ihre Kinder ohne Mann erziehen zu können.

Geschiedene Frauen wurden als Freiwild verschrieen, verloren ihren ganzen Freundschaftskreis und wurden von der Gesellschaft komplett ausgeschlossen. Auch die Kinder von geschiedenen Mütter hatten es in der Schule nicht leicht, nicht die Kinder waren die Bösen, sondern die Lehrer, die ihre falschen moralischen Ansichten an den unschuldigen Kinder ausliessen. Aber was hätten denn die normalen Bürger erreichen können, die Pfaffen und auch die Lehrer hatten eine immense Macht gegen die niemand ankam. Heue prangert man all das Vergangene an, aber was hilft das den Menschen die darunter gelitten haben, nichts !!

Re: Schweiz
Verfasst: 25.01.2013, 16:54
von AlexRE
Geschiedene Frauen wurden als Freiwild verschrieen, verloren ihren ganzen Freundschaftskreis und wurden von der Gesellschaft komplett ausgeschlossen. Auch die Kinder von geschiedenen Mütter hatten es in der Schule nicht leicht, nicht die Kinder waren die Bösen, sondern die Lehrer, die ihre falschen moralischen Ansichten an den unschuldigen Kinder ausliessen.
Wie gesagt, das ist die Achillesferse der direkten Demokratie: Der Volkssouverän selbst kann sich als schändlicher Mehrheitstyrann gebärden.
Re: Schweiz
Verfasst: 25.01.2013, 17:03
von Livia
AlexRE hat geschrieben:Geschiedene Frauen wurden als Freiwild verschrieen, verloren ihren ganzen Freundschaftskreis und wurden von der Gesellschaft komplett ausgeschlossen. Auch die Kinder von geschiedenen Mütter hatten es in der Schule nicht leicht, nicht die Kinder waren die Bösen, sondern die Lehrer, die ihre falschen moralischen Ansichten an den unschuldigen Kinder ausliessen.
Wie gesagt, das ist die Achillesferse der direkten Demokratie: Der Volkssouverän selbst kann sich als schändlicher Mehrheitstyrann gebärden.
Damals hatte man in der Schweiz noch keine Handhabe, das heisst eine Initiative zu lancieren, es gab kein Frauenstimmrecht und die Männer machten die Gesetze und bestimmten auch über die Politik alleine.
Re: Schweiz
Verfasst: 25.01.2013, 18:17
von AlexRE
Livia hat geschrieben:Damals hatte man in der Schweiz noch keine Handhabe, das heisst eine Initiative zu lancieren, es gab kein Frauenstimmrecht und die Männer machten die Gesetze und bestimmten auch über die Politik alleine.
Dass im letzten Kanton der Schweiz erst 1971 (!) das Frauenwahlrecht eingeführt wurde und die Schweiz somit die allerletzte Demokratie auf der Welt ohne Frauenstimmrecht war, hat auch mit der direkten Demokratie zu tun. Die Berufspolitiker hatten lange zuvor versucht, das Frauenstimmrecht einzuführen, und waren an (natürlich rein männlichen) Volksinitiativen gescheitert.
Re: Schweiz
Verfasst: 26.01.2013, 10:54
von Livia
Alex schrieb
Dass im letzten Kanton der Schweiz erst 1971 (!) das Frauenwahlrecht eingeführt wurde und die Schweiz somit die allerletzte Demokratie auf der Welt ohne Frauenstimmrecht war, hat auch mit der direkten Demokratie zu tun. Die Berufspolitiker hatten lange zuvor versucht, das Frauenstimmrecht einzuführen, und waren an (natürlich rein männlichen) Volksinitiativen gescheitert.
Der lange Weg zum Frauenstimmrecht
Schweizer Frauen sind seit vierzig Jahren politisch mündig
Der Kampf der Frauen um das Stimm- und Wahlrecht war lang: Über hundert Jahre dauerte es vom ersten eingereichten Begehren, bis die letzte Schweizerin das Frauenstimmrecht bekam. Mehr als siebzig Jahre davon war die Hälfte der Schweizer Bevölkerung komplett vom Stimm- und Wahlrecht ausgenommen. Dann führten Vorstösse auf Gemeinde- und auf Kantonsebene allmählich doch noch zu einem Umdenken bei den Stimmbürgern.
In Zürich reichten Frauen schon im Jahr 1886 ein Begehren ein, vergeblich. In den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts formierte sich der Arbeiterinnenverband, einige Jahre später griffen die Sozialdemokraten das Anliegen auf. Es entstanden verschiedene Vereine und Interessengruppen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es zahlreiche Vorstösse auf kantonaler wie auch auf Bundesebene. Alle wurden von bürgerlicher Seite abgelehnt. Es entstanden Frauengruppen, die sich gegen das Frauenstimmrecht stellen.
Am ersten Februar 1959 kam es zu einer eidgenössischen Volksabstimmung. Die Vorlage wurde bekämpft, nur die SP, der Landesring und die PdA gaben Ja-Parolen aus. Zwei Drittel der Männer lehnten den Vorstoss ab.
Am 7. Februar 1971 nahm die Schweiz erneut einen Anlauf. Alle Regierungsparteien hatten dieses Mal die Ja-Parole herausgegeben. Und endlich: Zwölf Jahre nach dem wuchtigen Nein stimmten die Männer mit einer knappen Zwei-Drittel-Mehrheit zu. Mit dem Stimmrecht erhielten die Schweizerinnen auch das Wahlrecht, was sich auf die Parlamentswahlen im Herbst 1971 auswirkte
Doch während alle erwachsenen Schweizerinnen an die eidgenössischen Urnen gehen konnten, legten sich die beiden Halbkantone Appenzell noch immer quer.
19 Jahre dauerte es, bis das Bundesgericht am 25. März 1990 einer Klage von Frauen aus Appenzell Innerrhoden Recht gab und die Verfassungswidrigkeit der Innerrhoder Kantonsverfassung in diesem Punkt bestätigte. Am 27. November 1990 führte Appenzell Innerrhoden gegen die Mehrheit der Stimmbürger als letzter Schweizer Kanton das Stimmrecht für Frauen auf kantonaler Ebene ein.
http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/fraue ... -1.9350588
Re: Schweiz
Verfasst: 26.01.2013, 11:02
von Livia
Schweiz gegen neuen Vertrag zum Fluglärm mit Deutschland
Der Schweizer Botschafter in Deutschland, Tim Guldimann, hat im Streit um Fluglärm Verhandlungen über einen neuen Staatsvertrag abgelehnt. Strittige Punkte könne man "auf der Grundlage des unterzeichneten Vertrags erreichen", sagte Guldimann der deutschen Zeitung "Südkurier" (Samstagsausgabe).
Wegen massiver Widerstände im deutschen Bundesland Baden-Württemberg hat der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer die Ratifikation der Verträge auf Eis gelegt. Er fordert inzwischen Nachverhandlungen.
"Um das notwendige Vertrauen wieder herzustellen, können wir dafür eine rechtsverbindliche Form finden." Eine solche sei auf Grundlage des unterzeichneten Vertrags möglich, zeigte sich der Schweizer Botschafter überzeugt. "Dann hoffen wir, dass der Vertrag auf deutscher Seite ratifiziert werden kann."
Misstrauen gegen Flughafen
Der Vertrag soll die Anflüge auf den Flughafen Zürich über deutschem Gebiet regeln. Kritiker fordern eine stärkere Entlastung vom Fluglärm.
"Insbesondere die lärmbetroffenen Gebiete in Südbaden erheben gegenüber einem Flughafen, der im Ausland liegt, den Vorwurf, die Lärmbelastung habe zugenommen und ihre Bedürfnisse würden zu wenig wahrgenommen", sagte Guldiman. In dieser Frage nehme er "ein grosses Misstrauen im südbadischen Raum gegenüber dem Flughafen Zürich wahr".
Kein Verständnis für den Ton
Über das gescheiterte Steuerabkommen mit der Schweiz sagte Guldimann, er habe "kein Verständnis für die Art, wie die Diskussion gelaufen ist". Allerdings akzeptiere die Schweiz das Resultat.
(sda)
http://www.bluewin.ch/de/index.php/22,7 ... nland/sda/
Warum sind die Menschen in Deutschland so misstrauisch gegen den Fortschritt oder alles was Neu ist ?

Re: Schweiz
Verfasst: 26.01.2013, 16:16
von Livia
Femen-Aktivistinnen protestieren barbusig in Davos
Aktivistinnen der ukrainischen Organisation Femen haben das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos am Samstag für eine ihrer provokativen Oben-ohne-Aktionen genutzt.
Bei Temperaturen um 6 Grad unter Null kletterten drei Frauen barbusig auf das Absperrgitter beim Kongresszentrum. Auf ihre nackten Oberkörper hatten sie die Parole "SOS Davos" gemalt, in den Händen hielten sie rosarote Rauchfackeln.
http://www.bluewin.ch/de/index.php/22,7 ... nland/sda/