Alex hat geschrieben
Bist Du ganz sicher, dass alle bösen Schweizer italienische Vorfahren haben?
In diesem Fall scheinen mir sowohl der Name als auch die Gesichtsphysiognomie typisch schweizerisch zu sein:
Nein bin mir nicht mehr ganz sicher, aber Schweizerabstammung ist er nicht unbedingt wie du aus folgendem Beitrag ersehen kannst. Sein Grossvater war jüdischer Abstammung, das will aber nichts heissen. Seine Frau trägt einen italienischen Nachnahmen und den hat er angenommen. Es gibt auch böse Schweizer, das ist mir voll bewusst.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/fal ... 1.397129-2
Nun wird Barretta erklären müssen, wie er in den Besitz von mehreren Häusern in den Abruzzen, von Grundstücken und von sechzig Autos kam. Darüber hinaus wird das Gericht wissen wollen, woher die rund 1,7 Millionen Euro stammen, die in Zwischenböden und in einer Vase auf seinem Refugio Vallegrande versteckt waren. Die Staatsanwaltschaft München geht davon aus, dass das Geld aus den Erpressungen stammt, die Barretta in Zusammenarbeit mit Sgarbi durchgeführt haben soll. Viele weitere Millionen, darunter auch das Vermögen Susanne Klattens, sollen in dem Hauptquartier noch im Verborgenen liegen.[Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Pescara vier Häuser, zwei Grundstücke und mehrere Autos beschlagnahmen lassen. Die Ermittler vermuten, dass ein Teil des Geldes in Immobilien geflossen ist.
Eine der Ersten, die Sgarbi auf diese Weise zu reinigen versuchte, war die 83-jährige, steinreiche Baronin Verena du Pasquier, die Sgarbi per Schenkungsvertrag knapp 30 Millionen Schweizer Franken vermachte. Sgarbis Pech war, dass die Baronin aber mit der Ärztin Christiane und deren Ehemann Konsul Hans Hermann Weyer befreundet war.
Die recherchierten, dass die Baronin nicht das einzige Ausbeutungsobjekt Sgarbis war. Sie konnten die Freundin schließlich dazu bewegen, Sgarbi anzuzeigen.
Als die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufnahm, zahlte Sgarbi einen Großteil des Geldes zurück. Die Weyers aber bedrohte er brieflich mit allem möglichen Unheil ("wir verfolgen euch in jeden Winkel dieser Erde").
Christiane Weyer erstattete Anzeige; 2003 wurde Sgarbi vom Bezirksgericht Bülach wegen versuchter Nötigung zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt - ein Umstand, der sich jetzt durchaus strafverschärfend auswirken könnte.
Das skrupellose Instrument seines Herrn
Helg Sgarbi hat rücksichtslos vermögende Frauen ausgenommen - und wurde dabei offenbar selbst zum Opfer. Heute beginnt der Prozess gegen ihn.
Von Hans Holzhaider
Die Anklage gegen Helg Sgarbi, geborener Russak, 44 Jahre alt, gebürtig aus Zürich, lautet auf vier Fälle des Betrugs jeweils in einem besonders schweren Fall und zwei Fälle der Erpressung, ebenfalls in besonders schwerem Fall.
Inkarnation von Jesus
Helg Russak, der nach seiner Heirat mit Franziska Sgarbi deren Namen annahm, ist am 6. Januar 1965 in Zürich geboren. Sein Vater war Vizedirektor beim Maschinenbaukonzern Sulzer in Winterthur. Russak hat in Winterthur die Sekundarschule und das Gymnasium besucht, dann in Zürich Jura studiert. Nach den Examen 1992 wurde er bei der Schweizerischen Kreditanstalt, der heutigen Credit Suisse, angestellt. Im schweizerischen Militär brachte er es bis zum Oberleutnant, wurde aber 1997 aus medizinischen Gründen als dienstuntauglich entlassen.
1992 soll Helg Sgarbi mit dem Italiener Ernani Barretta in Kontakt gekommen sein, der aus dem Abruzzendorf Pescosansenesco stammt und in der Schweiz als Automechaniker arbeitete. Barretta hatte schon damals eine Schar von Jüngern um sich versammelt und sich als Inkarnation von Jesus und eigentliches Oberhaupt der Kirche Christi auf Erden ausgegeben.
Der Journalist Romeo Regenass, Wirtschaftsredakteur beim Züricher Tagesanzeiger, war schon damals auf Barretta und seine Gruppe aufmerksam geworden. Als nun die Skandalgeschichte um Susanne Klatten bekannt wurde, nutzte Regenass seine alten Kontakte und konnte Interviews mit mehreren ehemaligen Anhängern Barrettas führen.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/fal ... n-1.397129
http://www.pnn.de/weltspiegel/110041/
Seine Kindheit hat er in Brasilien verbracht.