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Re: Schulden

Verfasst: 25.10.2011, 10:05
von PeterS
Lieber Uel,

ich danke Dir. Du hast gerade - so wie auch andere auf anderen Foren - den Weg bereitet. Wie selbstverständlich wird über die Hebelung des Eigenkapitales der Banken und dieselbe der Spareinlagen der Kunden gesprochen, so als wäre es nicht nur das normalste der Welt, sondern auch unabänderlich und vor allen Dingen real.

Nichts davon ist real, bis auf das Eigenkapital und die Spareinlagen. Alle Hebelergebnisse sind in der physikalischen Welt irreal, surreal oder virtuell, es ist egal wie man das Kind nennt.

Wenn etwas, das aus dem Nichts geschöpft wurde, was nach dem bislang geltenden Energieerhaltungssatz nicht möglich ist, aus anderen Gründen wieder vernichtet wird, was zwar per Logik nicht möglich ist, aber hier lasse ich die Überwindung der Physik mal zu, dann wird aus einer Null wieder Null, und wenn dies alles nicht so sehr in unserem systemgebundenen Leben eine Rolle spielen würde, dann würde es noch nicht einmal ein Uneingeweihter bemerken.

Ich weiß, es ist schwierig diesen Gedanken zu folgen, weil es in unser Hirn festgebrannt ist, daß es so normal ist, aber wie ich zu sagen pflege, wenn in Nürnberg seinerzeit zehntausende das rechte Ärmchen dem GröFaZ zustreckten, so war das normal, aber deswegen nicht richtig.

Um noch einmal auf die pöhsen Zinsen zu kommen. Diese werden nach meiner Theorie zwar auch aus dem Nichts geschaffen und sie führen m.M.n. zu einer Gelderweiterung und damit -entwertung, dies ist aber weitestgehend zentralistisch steuer- und kontrollierbar (Bundesbank). Mit Zinsen meine ich die Gebühr, die ein Bankhaus erhält für die Leihgabe von Geld.
Was nicht sein kann und darf, ist die im wahrsten Sinne des Wortes Wucherung, mit deren Hilfe Banken hochspekulative virtuelle Geschäfte tätigen, nur damit die Realwirtschaft und die Realmenschen mit realen Substanzen real zur Hilfe eilen "müssen", um dann aus virtuellen Geschäften reale Gewinne erzeugen zu lassen.

Re: Schulden

Verfasst: 25.10.2011, 10:33
von AlexRE
PeterS hat geschrieben:Was nicht sein kann und darf, ist die im wahrsten Sinne des Wortes Wucherung, mit deren Hilfe Banken hochspekulative virtuelle Geschäfte tätigen, nur damit die Realwirtschaft und die Realmenschen mit realen Substanzen real zur Hilfe eilen "müssen", um dann aus virtuellen Geschäften reale Gewinne erzeugen zu lassen.
"Hochspekulativ" heißt, dass sie mit dem von ihnen verwalteten Geld gegen andere Geldverwalter Wettspiele veranstalten. Da die Wettverlierer angeblich systemrelevant sind, muss der Steuerzahler mit Geld, dass die Realwirtschaft erarbeitet hat, die Verluste erstatten. Bedarf es zu dieser Entwicklung schwer definierbarer und allerhöchstvermutlich schädlicher (Hebel-) Mechanismen und damit Fehlkonstruktionen im Geldsystem im engeren Sinne?

Ich meine, dass es dazu nur einer Ursache bedarf, nämlich einer starken Vermögenskonzentration auf wenige große Vermögen und der berüchtigten Einkommensschere.

Seit 1990 sind die Privatvermögen in Deutschland bei stagnierenden Realeinkommen aus Arbeit auf das 5 - fache gestiegen. Global gesehen ist die Entwicklung ähnlich. Es gibt nicht mehr genug Zins- und Mietenzahler, die ihr Geld in der Realwirtschaft verdienen, um den zur Selbsterhaltung und zum weiteren Wachstum der Riesenvermögen notwendigen Ertrag zu bringen. Die Verwalter müssen gegeneinander wetten und sie werden das so lange wie gehabt fortsetzen, bis die Verlierer nicht mehr von den Steuerzahlern saniert werden können.

Re: Schulden

Verfasst: 23.07.2013, 10:10
von Livia
Eurozone
22. Juli 2013 14:12; Akt: 22.07.2013 14:12 Print

Schulden in Euro-Zone klettern auf Rekordwert

Die Sparanstrengungen in den Euro-Staaten zeigen nur wenig Wirkung. Gemessen an der Wirtschaftsleistung stiegen die Schulden auf einen Rekordwert. Total beläuft sich das Minus auf 8,7 Billionen Euro.

Seit sechs Jahren in der Rezession

Griechenland etwa durchleidet seit sechs Jahren eine Rezession, die Arbeitslosenquote liegt bei etwa 27 Prozent. Für das kommende Jahr wird nun Wirtschaftswachstum und ein nomineller Haushaltsüberschuss - nach Abzug der Aufwendungen für den Schuldendienst - erwartet.

Das Land hat mit 160,5 Prozent seiner Wirtschaftsleistung die höchste Schuldenlast der Euro-Zone. Auch sie ist noch einmal gewachsen: von 156,9 Prozent im Vorquartal und 136,5 Prozent vor einem Jahr. Hinter Griechenland folgt Italien mit einer Verschuldung von 130,3 Prozent im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt.

Insgesamt standen die Euro-Staaten zum Ende des ersten Quartals 2013 mit 8,75 Billionen Euro in der Kreide. Ein Jahr zuvor waren es 8,34 Billionen.

http://www.20min.ch/finance/news/story/ ... t-15161200