Frieden durch Stärke

Hier soll besprochen werden, wie die künftige Entwicklung der UN im Hinblick auf zuverlässigeren internationalen Rechtsschutz einzelner Staaten und Volksgruppen aussehen könnte.

Frieden durch Stärke

Beitragvon Livia » Do 14. Jun 2018, 15:32

Bild
Diplomatisches Speed-Dating: Präsidenten Trump und Kim, am Dienstag in Singapur. Bild: Kevin Lim (The Strait Times, Getty Images)

Nach dem geglückten Gipfel in Singapur drückt sich die Welt um lobende Worte. Doch noch nie waren die Aussichten auf Frieden in Korea so verheissungsvoll. Dank Donald Trump. Der US-Präsident erinnert in seiner Sternstunde an Ronald Reagan.

(...)

War die grosse Trump-und-Kim-Show bloss Schall und Rauch?

Weit gefehlt. Allein die Tatsache, dass der Gipfel auf höchster Ebene abgehalten wurde, ist historisch einzigartig. Dass das Treffen dann auch in aufgeräumter Atmosphäre und Zuversicht ausklingt, bedeutet für alle, die sich aufrichtig um den Weltfrieden sorgen, eine grosse Erleichterung.

Kein US-Präsident hat im Umgang mit Nordkorea bisher mehr erreicht. Clinton nicht, Bush nicht, Obama nicht. Ausgerechnet Trump, geächtet und verhasst bei quasi allen Medien, ging hin und hat Geschichte geschrieben.

(...)


https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2018- ... -2018.html
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon AlexRE » Do 14. Jun 2018, 18:33

Nüchternheit ist die grosse Schwester der Zuversicht. Sie mahnt: Dem Kim-Regime ist nicht zu trauen. 1993 hatte Kim Jong Uns Vater Kim Jong Il der Clinton-Regierung komplette Abrüstung versprochen, hat dann sein Wort gebrochen und insgeheim weiter aufgerüstet. Warum sollte das heute anders sein? Warum sollte Kim junior seine einzige Lebensversicherung aufgeben? Was dann geschieht, hat das Beispiel Gaddafi brutal vor Augen geführt: «Gibst du dein Atomprogramm preis, fällt dir Amerika samt Alliierten zum Dank in den Rücken.»


Saddam Hussein hat der Verzicht auf Massenvernichtungsmittel auch den Kopf gekostet und die Ukraine hat deshalb die Krim verloren. Das ist schon fast eine Gesetzmäßigkeit der heutigen internationalen Politik. Wer sich auf das Völkerrecht verlässt, kann sich gleich eine Kugel in den Kopf schießen. Kim weiß das auch. Deshalb bin ich eher pessimistisch, was seine tatsächlichen Absichten betrifft.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon AlexRE » Do 14. Jun 2018, 19:00

Kein US-Präsident hat im Umgang mit Nordkorea bisher mehr erreicht. Clinton nicht, Bush nicht, Obama nicht. Ausgerechnet Trump, geächtet und verhasst bei quasi allen Medien, ging hin und hat Geschichte geschrieben.


Vielleicht ist gerade das seine große Stärke, er braucht keine Rücksicht mehr auf das Wohlwollen irgendwelcher Macher der veröffentlichten Meinung zu nehmen, weil die ihn sowieso nur anfeinden, egal was er tut oder lässt.

Irgendwie erinnert mich das an Schillers Wilhelm Tell: ;)

Friedrich Schiller über Gemeinsamkeit

Der Starke ist am mächtigsten allein.


(...)

Warum ist also nach Schiller einer mächtiger als zweie? Zu vermuten ist, dass der Dichterfürst und Denker jenen möglichen Kräfteverschleiß mit im Hinterkopf hatte, den starke Menschen erleben, wenn sie ihre Macht mit einem anderen Menschen teilen (müssen).

(...)


https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_f ... _9262.html

Übrigens war Schillers Tell lange Zeit eines der Lieblingsstücke Adolf Hitlers. Nachdem Hitler den eigentlichen Sinn kapiert hatte, hat er es dann 1941 verbieten lassen:

(...)

1941 ließ Hitler den "Tell" verbieten
Im Dritten Reich stand der "Tell" in hohem Ansehen, wurde verfilmt und war das meistgespielte Bühnenstück Schillers. Am 20. April 1938 wurde es im Wiener Burgtheater als "Festvorstellung zum Geburtstag des Führers" mit großem Pomp und Aufgebot gegeben.
Spätestens 1941 realisierte Hitler jedoch, dass seine Person durchaus auch mit dem Landvogt Gessler gleichzusetzen war.
Dabei wird weniger das Bürgerbräuattentat eine Rolle gespielt haben: Elser galt damals als gedungener Auftragskiller, dessen Hintermänner eines Tages schon noch ans Licht kommen würden. Eher dürfte der junge Schweizer Maurice Bavaud einen Ausschlag gegeben haben, der im Alter von 22 Jahren vergeblich versucht hatte, Hitler im November 1938 mit einer Pistole zu erschießen. Wenige Tage nach dessen Hinrichtung am 14. Mai 1941 veranlasste Hitler folgende Anordnung:
Reichsleiter Martin Bormann
Führerhauptquartier - 3. Juni 1941
An Herrn Reichsminister Dr. Lammers
Berchtesgarden, Reichskanzlei
Streng vertraulich!
Sehr geehrter Herr Dr. Lammers!
Der Führer wünscht, dass Schillers Schauspiel "Wilhelm Tell" nicht mehr behandelt wird. Ich bitte Sie, hiervon vertraulich Herrn Reichsminister Rust und Herrn Reichsminister Dr. Goebbels zu verständigen.

(...)


http://www.mythoselser.de/tell.htm
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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon Livia » Do 14. Jun 2018, 21:37

AlexRE hat geschrieben:
Kein US-Präsident hat im Umgang mit Nordkorea bisher mehr erreicht. Clinton nicht, Bush nicht, Obama nicht. Ausgerechnet Trump, geächtet und verhasst bei quasi allen Medien, ging hin und hat Geschichte geschrieben.


Vielleicht ist gerade das seine große Stärke, er braucht keine Rücksicht mehr auf das Wohlwollen irgendwelcher Macher der veröffentlichten Meinung zu nehmen, weil die ihn sowieso nur anfeinden, egal was er tut oder lässt.

Irgendwie erinnert mich das an Schillers Wilhelm Tell: ;)

Friedrich Schiller über Gemeinsamkeit

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(...)

Warum ist also nach Schiller einer mächtiger als zweie? Zu vermuten ist, dass der Dichterfürst und Denker jenen möglichen Kräfteverschleiß mit im Hinterkopf hatte, den starke Menschen erleben, wenn sie ihre Macht mit einem anderen Menschen teilen (müssen).

(...)


https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_f ... _9262.html

Übrigens war Schillers Tell lange Zeit eines der Lieblingsstücke Adolf Hitlers. Nachdem Hitler den eigentlichen Sinn kapiert hatte, hat er es dann 1941 verbieten lassen:

(...)

1941 ließ Hitler den "Tell" verbieten
Im Dritten Reich stand der "Tell" in hohem Ansehen, wurde verfilmt und war das meistgespielte Bühnenstück Schillers. Am 20. April 1938 wurde es im Wiener Burgtheater als "Festvorstellung zum Geburtstag des Führers" mit großem Pomp und Aufgebot gegeben.
Spätestens 1941 realisierte Hitler jedoch, dass seine Person durchaus auch mit dem Landvogt Gessler gleichzusetzen war.
Dabei wird weniger das Bürgerbräuattentat eine Rolle gespielt haben: Elser galt damals als gedungener Auftragskiller, dessen Hintermänner eines Tages schon noch ans Licht kommen würden. Eher dürfte der junge Schweizer Maurice Bavaud einen Ausschlag gegeben haben, der im Alter von 22 Jahren vergeblich versucht hatte, Hitler im November 1938 mit einer Pistole zu erschießen. Wenige Tage nach dessen Hinrichtung am 14. Mai 1941 veranlasste Hitler folgende Anordnung:
Reichsleiter Martin Bormann
Führerhauptquartier - 3. Juni 1941
An Herrn Reichsminister Dr. Lammers
Berchtesgarden, Reichskanzlei
Streng vertraulich!
Sehr geehrter Herr Dr. Lammers!
Der Führer wünscht, dass Schillers Schauspiel "Wilhelm Tell" nicht mehr behandelt wird. Ich bitte Sie, hiervon vertraulich Herrn Reichsminister Rust und Herrn Reichsminister Dr. Goebbels zu verständigen.

(...)


http://www.mythoselser.de/tell.htm


Das wusste ich gar nicht, dass Hitler Schillers Schauspiel "Wilhelm Tell" mochte. Immer wieder schön, Neues zu erfahren. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon Staber » Fr 15. Jun 2018, 13:12

@ Livia
Immer wieder schön, Neues zu erfahren.


Grüezi Livia!
Hitler ist immer noch ein beliebtes Thema.Die aufgeführten, angeblich wenig bekannten Fakten, werden so oft, in verschiedener Reihenfolge, veröffentlicht, dass außer den Kindern im Kindergarten, diese allen BRD – Bürgern bekannt sein müssten.Auch wenn nach menschlichen Ermessen der ehemalige Reichskanzler des Deutschen Reiches und oberster Führer aller Braunen inzwischen etwas über 125 Jahre alt sein sollte, so lebt er immerfort fort - im SPIEGEL, FOCUS und in den hohlen Birnen einiger hunderte Neo-Nazis.
Man sollte mal prüfen,wenn die Blähungen von Hitler so interessant sind ob nicht er es war, der mit einem einzigen deutschen Furz das Ozonloch gerissen hat und wir auch am Klimawandel schuld sind? :lol: :lol:
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Gesund bleiben !
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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon Staber » Fr 15. Jun 2018, 13:15

@ Alex
Saddam Hussein hat der Verzicht auf Massenvernichtungsmittel auch den Kopf gekostet


Moin Alex
Krieg dient nur der Waffenindustrie und dem Großkapital, die Menschen werden - egal in welchem System - schonungslos geopfert, nie profitiert ein normaler Mensch durch einen Krieg!Massenmörder übelster Sorte gibt es bis ins Heute! Aber damals waren es Psychopathen und heute sind es Verbündete oder Waffenkunden und eben Handelspartner...und Europavergrößerer... :roll: :roll:
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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon AlexRE » Fr 15. Jun 2018, 13:24

Man sollte mal prüfen,wenn die Blähungen von Hitler so interessant sind


Wenn das Verhältnis Hitlers zu Schillers Werk nutzbar gemacht werden kann, eines der wichtigsten Schiller - Zitate verständlich zu machen, ist ein anderswo betriebener Hitler - Fetischismus kein Grund, auf diesen Nutzen zu verzichten. Von Fehlentwicklungen anderswo, mit denen die hiesigen Foristen nichts zu tun haben, muss hier niemand als Anlass zu Selbstbeschränkungen betrachten.
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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon AlexRE » So 17. Jun 2018, 13:13

Tump findet Gefallen an dem stalinistischen Personenkult in Nordkorea: :lol:

Auf den Geschmack gekommen? Trump will „wie Kim Jong Un behandelt werden“

(...)

„Hey, er ist der Kopf eines Landes, und er ist ein starker Kopf“, stellte Trump mit Blick auf Kim klar. „Er spricht und seine Leute sitzen stramm und hören zu. Ich will, dass meine Leute das selbe tun!“, sagte der US-Präsident. Unklar blieb, ob der Republikaner mit „seinen Leuten“ den Stab im Weißen Haus oder gar die Bürger der Vereinigten Staaten meinte.

(...)


https://www.merkur.de/politik/auf-gesch ... 56939.html

So ganz überraschend kommt das allerdings nicht. Irgendeinem großen Führer musste obschon des anarchischen amerikanischen Deomatratieverständnisses - jeder kleine Wurm kann die Schnauze bis zur Kiefersperre aufreißen - der Kragen platzen. Da geht es doch in Nordkorea viel harmonischer zu ...
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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon Livia » So 17. Jun 2018, 15:19

AlexRE hat geschrieben:Tump findet Gefallen an dem stalinistischen Personenkult in Nordkorea: :lol:

Auf den Geschmack gekommen? Trump will „wie Kim Jong Un behandelt werden“

(...)

„Hey, er ist der Kopf eines Landes, und er ist ein starker Kopf“, stellte Trump mit Blick auf Kim klar. „Er spricht und seine Leute sitzen stramm und hören zu. Ich will, dass meine Leute das selbe tun!“, sagte der US-Präsident. Unklar blieb, ob der Republikaner mit „seinen Leuten“ den Stab im Weißen Haus oder gar die Bürger der Vereinigten Staaten meinte.

(...)


https://www.merkur.de/politik/auf-gesch ... 56939.html

So ganz überraschend kommt das allerdings nicht. Irgendeinem großen Führer musste obschon des anarchischen amerikanischen Deomatratieverständnisses - jeder kleine Wurm kann die Schnauze bis zur Kiefersperre aufreißen - der Kragen platzen. Da geht es doch in Nordkorea viel harmonischer zu ...


Ja ja, das kennen wir ja bereits zur Genüge. Geschmackloses Gesülze überall, oft entspricht es in keinster Weise den Tatsachen. Wie tief müssen die Journalisten noch sinken, damit ihnen Gehör überall erteilt wird? Mich ekelt das schon sehr lange an. :evil: :evil:
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Re: Frieden durch Stärke

Beitragvon AlexRE » Mo 18. Jun 2018, 10:30

Livia hat geschrieben:Ja ja, das kennen wir ja bereits zur Genüge. Geschmackloses Gesülze überall, oft entspricht es in keinster Weise den Tatsachen. Wie tief müssen die Journalisten noch sinken, damit ihnen Gehör überall erteilt wird? Mich ekelt das schon sehr lange an. :evil: :evil:


Wie gesagt, gerade das scheint sich derzeit zur großen Stärke Trumps zu entwickeln. Das ist der erste US - Präsident, der auf die veröffentlichte Meinung überhaupt keine Rücksicht mehr nehmen muss, weil ihm das sowieso nichts bringt.
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