Bierlaune in der "Colonia Dignidad"

Was eigentlich auf den Chat gehört, aber dennoch hier verewigt werden soll.

Bierlaune in der "Colonia Dignidad"

Beitragvon Staber » So 13. Nov 2016, 19:03

Die "Colonia Dignidad" war eine gefürchtete deutsche Sektensiedlung in Chile. Rund 300 Menschen wurden hier gequält. Die Militärdiktatur ließ auf dem Gelände Gegner misshandeln. Was heute über dem Folterkeller passiert, empfinden Opfer als taktlos
http://www.newsdeutschland.com/n/Top/75 ... ie-ein.htm

Es ist den Opfern gegenüber eine Unverschämtheit , ausgerechnet hier eine Gastronomie zu eröffnen, die an das 'alte' Deutschland erinnert. Ganz sicher kein Ort ,an dem man sich an Sauerkraut und Weissbier erfreuen sollte.Das mit den Todeslagern und Maschinerie 1933-1945 in Verbindung zu bringen, ist auch nicht ganz angebracht.Warum wird nicht berichtet, das die Deutsche Regierung davon wusste, es zumindest duldete und somit mitschuldig ist!
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Re: Bierlaune in der "Colonia Dignidad"

Beitragvon AlexRE » So 13. Nov 2016, 19:14

Staber hat geschrieben:Die "Colonia Dignidad" war eine gefürchtete deutsche Sektensiedlung in Chile. Rund 300 Menschen wurden hier gequält. Die Militärdiktatur ließ auf dem Gelände Gegner misshandeln. Was heute über dem Folterkeller passiert, empfinden Opfer als taktlos
http://www.newsdeutschland.com/n/Top/75 ... ie-ein.htm

Es ist den Opfern gegenüber eine Unverschämtheit , ausgerechnet hier eine Gastronomie zu eröffnen, die an das 'alte' Deutschland erinnert. Ganz sicher kein Ort ,an dem man sich an Sauerkraut und Weissbier erfreuen sollte.Das mit den Todeslagern und Maschinerie 1933-1945 in Verbindung zu bringen, ist auch nicht ganz angebracht.Warum wird nicht berichtet, das die Deutsche Regierung davon wusste, es zumindest duldete und somit mitschuldig ist!



Vielleicht will die Sekte ihr handsigniertes Strauss - Bild an die Wand des Schankraums hängen, das passt doch wunderbar zu einer rustikalen Ausstattung ... :evil:

(...)

Auch in Deutschland gab es lange Sympathie für die Siedlung: Vor allem CSU-Politikern erschien sie lange als "deutsche Idylle, wo nicht '68' die alten Tugenden zerbröseln ließ", wie Kurbjuweit berichtete. Niemand beschrieb das besser als der ehemalige Münchner CSU-Stadtrat Wolfgang Vogelsang, der nach einem Besuch schwärmte: "Man ist konservativ, denkt an Bayern, zeigt die Fahne mit Löwen und Raute. Hoffnung für Deutschland". Im zentralen Bau der Siedlung hing noch Mitte der neunziger Jahre ein signiertes Porträt von CSU-Chef Franz Josef Strauß. Die deutsche Botschaft in Santiago hielt engen Kontakt mit Schäfer.

(...)


http://www.spiegel.de/panorama/colonia- ... 45888.html
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Re: Bierlaune in der "Colonia Dignidad"

Beitragvon AlexRE » Mo 14. Nov 2016, 23:42

Gerade im Ersten gelaufen:

http://www.daserste.de/information/repo ... r-100.html

Wer das verpasst hat, sollte es sich in der Mediathek ansehen - nicht zuletzt das, was unser ach so moralischer Bundespräsident Gauck zu Schadensersatzansprüchen der Colonia - Opfer sagt, denen auch wegen gröbster (Rechts-) Pflichtverletzungen der deutschen Diplomaten in Chile die Flucht vor dem bestialischen Päderasten unmöglich gemacht wurde.
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Re: Bierlaune in der "Colonia Dignidad"

Beitragvon Staber » Mi 16. Nov 2016, 11:18

Hat die Deutsche Botschaft wirklich nicht gewusst, dass Schäfer 1961 nach Chile geflohen war, weil die Staatsanwaltschaft Bonn gegen ihn einen Haftbefehl wegen sexuellen Missbrauchs beantragt hatte?

Kopiert aus "General-Anzeiger"
Die Einladung eines Mittäters der früheren Sektensiedlung Colonia Dignidad zu einem Botschaftsempfang für Bundespräsident Joachim Gauck in Chile hat für Irritationen gesorgt. Das Bundespräsidialamt bedauerte die Einladung zu dem Empfang der Deutschen Botschaft. „Wir haben großen Wert auf eine sorgsame Auswahl der Gäste gelegt - vor allem im Hinblick auf die Geschichte der Colonia Dignidad“, sagte eine Sprecherin von Gauck am Donnerstag (Ortszeit). „Wir bedauern mit Blick auf die Opfer sehr, dass diesem Maßstab nicht entsprochen wurde.“ Opfer reagierten fassungslos.


Unter den Gästen des Empfangs zu Ehren Gaucks in der chilenischen Hauptstadt Santiago war auch der in einem Prozess wegen Kindesmissbrauchs zu drei Jahren Haft verurteilte Reinhard Zeitner. Das bestätigten mehrere Teilnehmer der Deutschen Presse-Agentur.Die Colonia Dignidad in Chile oder die Militärjunta in Argentinien. Beides unrühmliche Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte.
Häufig wird das Schicksal um die deutsche Studentin Elisabeth Käsemann in Argentinien vergessen, als diese 1977 von den Schergen der Militärjunta gefoltert und ermordet wurde.Warum rettete Genscher damals die deutsche Studentin nicht?
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Re: Bierlaune in der "Colonia Dignidad"

Beitragvon Uel » Mi 16. Nov 2016, 11:46

Dass Gauck kein "neutraler Anständiger" ist beweist, dass er nicht jetzt laut und öffentlich auf personelle Konsequenzen besteht und Deutschland nicht die Grundreinigung des jahrzehntelang stinkenden Nests anordnet (Botschaft). Braucht es eigentlich überhaupt Gründe, um Botschaftsangehörige in andere Länder zu versetzen? An den Sprachkenntnissen kanns ja wohl nicht liegen, Spanisch spricht bekanntlich FAST der ganze Kontinent. Das Ausgraben des geringsten Stasi-Spitzelchens war mal angeblich Gaucks Lebensaufgabe und in diesem Fall besteht die Starre der Untätigkeit weiter, sehr, sehr denkwürdig! Wenn das nicht nach Verblendung durch Ideologie riecht!
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Bierlaune in der "Colonia Dignidad"

Beitragvon AlexRE » Mi 16. Nov 2016, 19:53

Wenn Deutsche im Ausland in Schwierigkeiten geraten, erhalten sie oft nur unzulängliche Hilfe von deutschen Botschaften und Konsulaten. In der Irak - Krise 1990 z. B. hat die in Abwicklung befindliche Botschaft der DDR mehr für Bundesbürger getan als die eigentlich zuständigen westdeutschen Stellen:

(...)

Ein wichtiger Anlaufpunkt bildete für alle in Bagdad internierten deutschen Geiseln die DDR-Botschaft. Fellmeth und Schmitz, die auf dem von Mauern umgebenen Gelände in einer Art WG mit zwei anderen jungen Deutschen wohnten, erlebten dort auch die deutsche Wiedervereinigung: "In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober, um Punkt Mitternacht, legte ein Mitarbeiter der ostdeutschen Vertretung 'Auferstanden aus Ruinen' auf. Als das Lied zu Ende war, nahm er die Schallplatte und zertrümmerte sie."

"Deutsche Unterhändler statt deutsche Waffen!"

Während die in der irakischen Hauptstadt Gefangenen abwarteten und Bier tranken, stritten die Parteien in Bonn über den richtigen Umgang mit dem Geisel-Drama. Durfte man mit einem Schurken wie Saddam Hussein verhandeln? Amerikaner und Briten standen für die unnachgiebige Linie - die Deutschen zauderten. Als Angehörige der Geiseln in Bonn demonstrierten und voller Zorn "Deutsche Unterhändler statt deutsche Waffen!" skandierten, lenkte die Regierung ein.

(...)


http://www.spiegel.de/einestages/golfkr ... 45475.html
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