Die Akte "Social Networks"

Hier wird das Problem des zunehmend mangelhaften Schutzes der Bürger vor Gewalttaten und dessen verfassungsrechtliche Relevanz erörtert. (Artikel 1 Abs. 1 Satz 2 GG)

Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Excubitor » Mi 20. Jul 2011, 14:29

"Facebook muss bei anonymen Masseneinladungen besser helfen - NRW-Innenminister Jäger: Gemeinsames Vorgehen kann für mehr Sicherheit sorgen - Thema bei der nächsten IMK
Pressemitteilungen, Kommunales, Gefahrenabwehr, Polizei | 19.07.2011

Die Internetplattfom Facebook muss Kommunen beim Vorgehen gegen anonyme Masseneinladungen besser als bisher unterstützen. Das forderte Innenminister Ralf Jäger heute (19. Juli) in Düsseldorf nach einem Gespräch mit der Privacy and Policy Managerin von Facebook in Deutschland, Eva-Maria Kirschsieper. „Es muss unser gemeinsames Ziel sein, dass Menschen friedlich miteinander feiern können. Die Sicherheit der Menschen hat dabei oberste Priorität“, sagte Jäger.

Facebook will Hinweisen von Ordnungsbehörden und Polizei auf anonyme Masseneinladungen sofort nachgehen. Dies sagte die Vertreterin von Facebook in dem Gespräch zu. Zeigt sich, dass hinter der Einladung ein gefälschtes Profil steht, wird sie sofort gesperrt. „Es ist auch im Interesse von Facebook, wenn unter dem Deckmantel der Anonymität keine Massenpartys mehr stattfinden“, stellte Jäger klar.

Bei weiteren Punkten konnte der NRW-Innenminister jedoch keine Einigung mit Facebook erzielen. Jäger will deshalb das Thema Facebook-Partys auf die Tagesordnung in der nächsten Innenministerkonferenz (IMK) setzen: „Hier gibt es weiter dringenden Gesprächsbedarf mit Facebook“.

Jäger fordert, dass die Voreinstellung „Öffentliche Veranstaltung“ vom Facebook-Programm künftig nicht mehr automatisch vorgegeben wird. Versehentliche Masseneinladungen wie in Hamburg bei dem Geburtstag einer 16-jährigen Schülerin seien dann nicht mehr möglich. Außerdem müsse Facebook Wege entwickeln, kommunale Ordnungsbehörden beim Aufspüren von anonymen Einladungen zu unterstützen.

„Spontane Feiern sind Teil der Jugendkultur. Wir brauchen keine neuen rechtlichen Regelungen, aber die Unterstützung von Facebook. Das Treffen war der Auftakt zu bundesweiten Gesprächen“, sagte Jäger."

Quelle:
http://www.mik.nrw.de/presse-mediathek/ ... sames.html

Anm.:
Scheinbar ist man zwar mit Vertretern von facebook im Gespräch, doch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren als wenn die beteiligten Politiker ein wenig naiv an die Sache heranzugehen scheinen. Ob Forderungen solchen Leuten gegenüber, die bislang anscheinend nicht einmal bereit sind bei kriminellen Verhaltensweisen wie üblen Nachreden oder Verleumdungen auf deren Plattform konsequent durchzugreifen, irgendeinen Sinn machen? Das darf man wohl bezeifeln. Der Zusage der Facebook-Vertreterin müssen erst einmal konsequent und vor allem dauerhaft Taten folgen, bis man derartigen Versprechungen Glauben schenken kann. Bis dahin erscheint begründete Skepsis angebracht.
Es scheint darüber hinaus angezeigt, dass jemand, bzw. diejenigen, der auf facebook bereits, ohne dass die Plattform-Administration die notwendigen Kosequenzen überhaupt gezogen hat (oder zu lasch vorgegangen ist), auf genannt kriminelle Art angegriffen wurden, den Innenminister von NRW davon in Kenntnis setzen, so dass auch das bei der nächsten Innenministerkonferenz mit angesprochen werden kann.
Hier die Kontaktanschrift: poststelle@mik.nrw.de

Angesichts der viel gravierenderen Probleme die derartige Netzwerke aufwerfen, kann die Party-Frage nur ein Einstieg sein...
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Blaufusstoelpel » Do 21. Jul 2011, 17:58

Rechtsextreme haben ihre Präsenz im Internet verstärkt, ihre Hassinhalte erreichen dadurch ein immer größeres Publikum. Laut dem neusten Bericht zu Rechtsextremismus online hat jugendschutz.net 2010 etwa 6.000 rechtsextreme Beiträge im Web-2.0 dokumentiert und damit drei Mal so viele wie im Vorjahr. Neben aktuellen Trends und Zahlen stellt der Bericht dar, wie die rasante Entwicklung von Sozialen Netzwerken, Videoplattformen und Blogs auch die rechtsextreme Angebotsstruktur im Internet verändert hat. Vor allem Autonome Nationalisten ködern Jugendliche mit modernen und professionellen Angeboten, auf denen sie Action, Kommunikation und Multimedia bieten.
[...]
Je stärker sich die Aktivitäten der Rechtsextremen ins Web-2.0 verlagern, desto wichtiger ist es, dass die großen Plattformen Regeln aufstellen und effektiv durchsetzen. jugendschutz.net erreicht zwar in vielen Fällen eine schnelle Entfernung von strafbaren Inhalten aus dem Netz, es gibt jedoch zu wenige Vorkehrungen, damit dieselben oder ähnliche Beiträge nicht erneut hochgeladen werden. Daher müssen Betreiber stärker gegensteuern – technisch und redaktionell. Mehr soziale Verantwortung ist auch seitens der Nutzergemeinde gefragt: User dürfen Hass in Communitys nicht dulden, sondern müssen grundlegende Werte der demokratischen Gesellschaft auch im Internet verteidigen.

http://hass-im-netz.info/aktuell/monats ... 48fd4.html
http://www.jugendschutz.net/
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon AlexRE » Sa 23. Jul 2011, 14:58

Der Attentäter von Oslo war auch im Internet aktiv. Seine Facebook - Seite wurde gelöscht, ein Abbild davon ist aber noch auf einem anderen Portal zu sehen:

http://www.solidprinciples.com/blog/wp- ... CEBOOK.pdf
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Blaufusstoelpel » Do 28. Jul 2011, 05:53

Kampagne gegen Internet-Mobbing
Facebook und der Medienkonzern Time Warner wollen das Bewusstsein für das Problem schärfen.

Facebook und der Medienkonzern Time Warner haben eine Zusammenarbeit im Kampf gegen Mobbing im Internet angekündigt. Die Kampagne solle das Bewusstsein für das Problem schärfen und Jugendliche ermutigen, sich dagegen zu wehren, teilten die beiden Unternehmen mit. Time Warner werde entsprechende Botschaften über seinen Fernsehsender CNN sowie über mehrere grosse Magazine verbreiten.

Das soziale Netzwerk Facebook will eigenen Angaben zufolge neben bereits bestehenden Funktionen zur Meldung von Verstössen eine neue Anwendung etablieren, mit der Nutzer ihre Unterstützung der Kampagne zum Ausdruck bringen können. Nach Schätzungen des Weissen Hauses sind in den USA etwa 13 Millionen Kinder und Jugendliche bereits einmal zum Ziel von Mobbing im Internet geworden.

http://www.tagesanzeiger.ch/digital/int ... y/15329042
_____
Rechter Hass in sozialen Netzwerken
[...]
„Radikale Postings gehören inzwischen zu den Hauptinhalten im Netz“, sagt er. Das Medium lade solche Leute geradezu ein, ihre Meinung kundzutun. „Unter dem Schutz der Anonymität trauen sich die Leute viel mehr. Die Leute pushen sich gegenseitig richtig zu den Hass-Tiraden“, erkennt er eine klare Radikalisierungstendenz.

http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Nach ... werken.csp
_______
Betrüger missbrauchen Markennamen auf Facebook
Essen. Betrüger nutzen das soziale Online-Netzwerk Facebook, um mit falschen Gewinnversprechen Nutzer auf externe Webseiten umzuleiten. Die Abzocker kassieren dafür eine Provision. Die Facebook-Nutzer gehen allerdings leer aus – ein Beispiel.

Neue Abzocke auf Facebook: Betrüger nutzen das soziale Netzwerk, um falsche Gewinnspielversprechen zu machen und Nutzer so auf eine falsche Fährte zu locken. Doch anstatt einen schicken Markenpulli zu gewinnen, wurden sie dazu aufgefordert, ein Online-Spiel zu spielen und noch Dutzende Freunde dazu einzuladen. Einziger Nutznießer ist der Vermittler: Er kassiert Provision vom Spieleanbieter. Facebook-Nutzer gehen leer aus.

http://www.derwesten.de/nachrichten/tec ... 12399.html
______

Innenminister beraten über Facebook-Parties
27. Jul. 2011 17:14

Kiel (rtn) Der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Werner Kalinka, bewertet die angekündigten Beratungen der Innenminister der Länder zu Facebook-Parties als gutes Signal. Es sei zu hoffen, dass es Ergebnisse geben werde, die klare Spielregeln für den künftigen Umgang mit dem Thema beinhalteten.Werner Kalinka sagte: "Es geht vor allem um zwei Dinge:

1. Es kann doch nicht angehen, dass aus Lust an der Spaß-Gesellschaft
unnötige große Polizeieinsätze mit hohen Kosten ausgelöst werden, für die
dann auch noch die Steuerzahler aufzukommen haben.

2. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Spielregeln, die ansonsten in Staat
und Gesellschaft gelten, haben auch hier zu gelten bzw. müssen entwickelt
und durchgesetzt werden."

http://www.rtntvnews.de/news/3968/Innen ... k-Parties/
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Blaufusstoelpel » Fr 29. Jul 2011, 09:26

zur Abwechslung mal etwas lustiges. :lol:

Internet-Aktivisten fordern jetzt, dass der höchste Berg in der Region (Feldberg mit 1493 Metern) nach „Terence Hill" (dt. Terence-Hügel) umbenannt wird!


http://www.bild.de/news/inland/terence- ... .bild.html
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Excubitor » Fr 5. Aug 2011, 16:05

Und schon wieder ist das "Fratzenbuch", wie es liebevoll von Zynikern genannt wird, ganz weit vorne in der Gunst der Kriminellen. Neuerdings werden nach einer Meldung des SAT1-Frühstücksfernsehens heute Morgen um 06.01 Uhr Facebook-Seiten zu "Verabredungen zur Leistungserschleichung", zur Beihilfe dazu, etc., genutzt. In Hamburg soll es beispielsweise eine sogenannte Schwarzfahrer-Seite geben, auf der man nachsehen kann, wo sich gerade Fahrscheinkontrolleure in Bussen und Bahnen befinden.
Absolut kriminell also, nebenbei bemerkt auch zum Nachteil der Allgemeinheit, welche die dadurch höheren Beförderungspreise zahlen muss.
Erstaunlich erscheint die Naivität einer Mitarbeiterin der dortigen Beförderungsgesellschaft, die doch tatsächlich behauptete, das mache nichts aus, da die Leute die Bewegungen der Kontrolleure nicht exakt genug einschätzen könnten. Hat die Dame noch nichts von der Zeitspanne gehört, die es nur dauert bis eine Kurznachricht auf dem Schirm eines Smartphone erscheint?
Auch die bisherigen Schadenssummen dadurch, die mit ca. Millionen Euro angegeben wurden sprechen für sich...

Warum klagt man sich das nicht von Facebook-Betreibern ein, wenn diese nichts oder nichts Konsequentes gegen solche kriminellen Umtriebe auf deren Portal unternehmen?
Schritt 1: Facebook-Administration informieren. Wenn keine angemessene Reaktion erfolgt
Schritt 2: Facebook-Betreiber auf die Summe verklagen. Evtl.
Schritt 3: Ein Strafverfahren gegen die Facebook-Betreiber wegen mögl. Beihilfe von einem Rechtsanwalt prüfen lassen und ggf. Anzeige erstatten...
Es könnte sich als wirkungsvoller herausstellen, die Schritte 2. und 3. in der Reihenfolge umzukehren, da man mit einer erfolgreichen Verurteilung im Strafverfahren ein Präjudiz für das Zivilverfahren hätte, das zwar grunds. nicht viel besagt, da die Gerichte unabhängig voneinander urteilen können, aber man macht es sich dort halt gerne einfach; und wenn man schon eine Begründung hat, nicht wahr...
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Thauris » Mo 8. Aug 2011, 07:58

Riots in London - verursacht durch..... wen wundert's? Sogar 7jährige waren dabei!

http://www.sueddeutsche.de/panorama/brutale-randale-in-london-ich-hoffe-einer-von-denen-stirbt-heute-1.1128949

Solch brachiale Gewalt hat Großbritannien lange nicht mehr gesehen. Hunderte Jugendliche haben im Londoner Problemviertel Tottenham eine Trauerdemonstration aufgemischt, stundenlang randaliert und geplündert, vor laufenden Kameras und zum Entsetzen des Landes - der Schaden ist gewaltig, Anwohner sagen: "Hier sieht es aus wie nach dem Blitzkrieg."

Gewaltbereite Aufrührer hatten am Samstagabend unter anderem über Twitter ganze Schlägertrupps zusammengetrommelt. Zu Gewalt und Plünderungen wurde aufgerufen: "Alles auf nach Tottenham, scheiß Polizei, ich hoffe, einer von denen stirbt heute", twitterte ein "English Frank". Ein anderer: "Möchte Tottenham niederwalzen und plündern. Will einen kostenlosen Fernseher haben..."


http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/news/3739181/Tottenham-rioters-aged-just-seven-Damage-costs-100milion.html

Tottenham rioters age 7
Kids took on police in £100m rampage



http://143.252.148.202/sol/homepage/video/news/3737932/Riots-ravage-Tottenham.html

http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/video/news/3737998/Local-MP-on-Tottenham-riot.html

http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/video/news/3738399/Tensions-revealed-by-riots.html
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Excubitor » Mo 8. Aug 2011, 14:40

Und weiter geht's auf dem anscheinend kriminellsten (a)sozialen Netzwerk von allen:

Außer für Hamburg, schon seit Ende 2010, gibt es Schwarzfahrer-Seiten für Berlin, Köln, Düssldorf, Essen und Dortmund. Den link zur Beleg-Seite aus Köln habe ich gelöscht, da man dort so unvernünftig war nicht nur einen, sondern gleich mehrere links zu Facebook-Seiten mit mutmaßlich strafbaren Inhalten zu setzen, was ich keinesfalls unterstützen werde.
Angeblich soll die Hamburger Seite bereits am Mittwoch Abend gelöscht worden sein.
http://quaeng.de/facebook-schwarzfahrer ... kehr-6437/

Völliger Unsinn, vor gerade einem Augenblick konnte ich die Pinnwand zur Schwarzfahrer-Seite Hamburg auf facebook noch aufrufen...

Sogar mutmaßlich zu kriminellen Zwecken dienende apps werden bereits vertrieben:
Den link zu einem Berliner Printmedium musste ich ebenfalls leider löschen, da dieser einen weiteren link zur Seite auf facebook mit mutmaßlich strafbaren Inhalten enthält und hier keinesfalls dazu Beihilfe geleistet werden soll.

Das kann in Verbindung mit allen bisherigen Feststellungen nur die konsequente Folge haben, sofort eine gesetzliche Vorlage zu verabschieden, nach der nur noch eindeutig persönlich identifizierbare user auf derartigen Netzwerken anmeldungsfähig sind. Außerdem muss die Administration von facebook für die zahlreichen mutmaßlich kriminellen Aktivitäten auf deren Portal endlich zur Verantwortung gezogen werden, so keine sofortigen, adäquaten und vor allem konsequenten Gegenmaßnahmen erfolgen.
Jeder Politiker, der in diesem Bereich verantwortlich zeichnet und nichts dagegen unternimmt begibt sich in den Bereich der strafbaren Beihilfe.
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon AlexRE » Mo 8. Aug 2011, 16:32

Excubitor hat geschrieben:Jeder Politiker, der in diesem Bereich verantwortlich zeichnet und nichts dagegen unternimmt begibt sich in den Bereich der strafbaren Beihilfe.


Unsere Politiker fühlen sich in vielen strafbaren Bereichen pudelwohl. Wenn einer versucht, legal zu werden, nehmen ihn die anderen auseinander und er muss zurückrudern: ;)

Anscheinend ist Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) doch hasenfüßiger, als er selbst gedacht hat. Da denkt er laut und, wie er ausdrücklich betont, in Erwartung „wüster Beschimpfungen“ darüber nach, ob Internet-Blogger nicht besser ihre wahre Identität offenbaren sollten.

Friedrich nimmt seine provozierenden Aussagen zurück: Er habe lediglich für eine demokratische Streitkultur im Netz geworbenDoch kaum wird er tatsächlich kritisiert, lässt er von einem Ministeriumssprecher die eigenen Worte noch einmal neu interpretieren. Das Ganze sei ein „Missverständnis“. Friedrich habe lediglich für eine demokratische Streitkultur im Netz geworben und sei nach wie vor der Ansicht, dass es auch im Internet Bereiche gebe, in denen Anonymität sinnvoll sei. Es gehe nicht um eine gesetzliche Pflicht, sich im Netz überall auszuweisen zu müssen.


http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -Netz.html
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Excubitor » Do 11. Aug 2011, 16:28

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Jeder Politiker, der in diesem Bereich verantwortlich zeichnet und nichts dagegen unternimmt begibt sich in den Bereich der strafbaren Beihilfe.


Unsere Politiker fühlen sich in vielen strafbaren Bereichen pudelwohl. Wenn einer versucht, legal zu werden, nehmen ihn die anderen auseinander und er muss zurückrudern: ;)

Anscheinend ist Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) doch hasenfüßiger, als er selbst gedacht hat. Da denkt er laut und, wie er ausdrücklich betont, in Erwartung „wüster Beschimpfungen“ darüber nach, ob Internet-Blogger nicht besser ihre wahre Identität offenbaren sollten.

Friedrich nimmt seine provozierenden Aussagen zurück: Er habe lediglich für eine demokratische Streitkultur im Netz geworbenDoch kaum wird er tatsächlich kritisiert, lässt er von einem Ministeriumssprecher die eigenen Worte noch einmal neu interpretieren. Das Ganze sei ein „Missverständnis“. Friedrich habe lediglich für eine demokratische Streitkultur im Netz geworben und sei nach wie vor der Ansicht, dass es auch im Internet Bereiche gebe, in denen Anonymität sinnvoll sei. Es gehe nicht um eine gesetzliche Pflicht, sich im Netz überall auszuweisen zu müssen.


http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -Netz.html


Anscheinend handelt es sich hier um Feigheit wie sie selbst ein schlechter Drehbuchautor besser nicht einmal erfinden könnte.

Wie schon an vielen Stellen erwähnt ist das Problem deswegen gar keins weil es schlicht und einfach mit der konsequenten Regel zu beheben wäre, am besten durch ein Schutzgesetz, wenn sich Internet-User (a)sozialer Netzwerke und Foren bei der Administration persönlich identifizierbar zu erkennen geben müssten. Gegenüber anderen Nutzern können sie gerne anonym bleiben und ihre Anonymität wahren. Nur zum allgemeinen Schutz vor Straftaten im Netz, der in jedem Fall Vorrang haben muss, da wir sonst schon wieder einen Grund entlarvt hätten warum Deutschland bislang eben kein Rechtsstaat sein kann, müssten sie jederzeit identifizierbar und sanktionierbar sein.
Darüber hinaus wäre eine Strafbarkeit der Portal-Betreiber zu formulieren, so diese nicht identifizierbare Teilnehmer auf ihren Plattformen zu- und/oder ungehindert wirken lassen. Dies nur für den Fall uneinsichtiger Portal-Betreiber, von denen es auch welche gibt, wie man weiß.
Damit wäre das derzeitige Problem des rechtsfreien Raums Internet nahezu gelöst, möchte ich konstatieren.
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