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Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: So 19. Sep 2010, 19:26
von Uel

Hallo Alex,

obwohl ich ja so meine Vorbehalte gegen das angemessene Verhalten der Justiz habe, so scheue ich mich hier, ihr die Hauptschuld zu zuweisen. Denn die Polizei ist die Ordnungskraft, im niederschwelligen Bereich hat sie Ordnung herzustellen und zu ihr im öffentlichen Raum auch zu erziehen.

Unser Herr Sarrazin hätte als Finanzsenator im wohl hauptsächlich durch Ghettoisierung gefährdeten Berlin die Möglichkeit gehabt, die Polizei durch Mehrausgaben (Investition in die Zukunft) mit massierten Patroullien in besagten Gebieten in den Stand zu versetzen, dies im Ansatz zu verhindern. Hat er aber nicht, wollte er wohl nicht, dieser Heuchler! War der wichtigste Mann nach dem Bürgermeister!

Im Vergleich zum Aufgebot bei Fußballspielen wären 4köpfige Permanent-Streifen mit Kameras an den Helmen vergleichsweise preiswert. Die Gebiete sind ja schließlich noch überschaubar. Unter dem Motto Null-Tollranz hätte man jede noch so kleine Beleidigung zur Anzeige bringen können, Videobeweis beiliegend. Ich denke selbst liberalste Richter haben eine natürliche Faulheit und beim x+1ten Mal wäre auch ihre Tolleranz erschöpft.

Die Prozedur wäre dann grundsätzlich:
- zur Feststellung der Personalien ausnahmslos auf die Wache nehmen,
- dort erst mal warten lassen und
- Fragebogen erst einmal selbst ausfüllen lassen und
- niemals nach Hause bringen und
- Kinder müßten solange dableiben, bis sie von den Eltern abgeholt würden.

Es kann nicht sein, dass die Polizei, wie der TV-bekannte türkischstämmige Streetworker schildert, als Taxi fungiert, quasi erlebnisreiche Stadtrundfahrt im geilen Bullenauto.

Wenn eine kleine Beleidigung schon mal einen ganzen Nachmittag als Zeitverschwendung und Ärger kostet, eventuell noch den Stress der an- und abreisenden Eltern, dann würde sich Provokation vom Aufwand für Beleidiger und Staatsherausforderer schnell nicht mehr rechnen. Das Gleiche kann man natürlich auch gut bei Rechts- und Linksradikalen anwenden. Bei denen natürlich so, dass möglichst ihr Rückfahrschein bei der Bahn ungültig wird.

Ich denke, es fehlte an der Kreativität und gutem Willen der Amtsträger, es fehlt ihnen die Zielstrebigkeit für den Staat, besonders bei Sarrazin.

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: So 19. Sep 2010, 19:30
von Uel
18.09.2010 18:44: RE: Der Herr Sarrazin VON UEL KOPIERT


AlexRe


Uel schrieb:
>>>Wenn eine kleine Beleidigung schon mal einen ganzen Nachmittag als Zeitverschwendung und Ärger kostet, eventuell noch den Stress der an- und abreisenden Eltern, dann würde sich Provokation vom Aufwand für Beleidiger und Staatsherausforderer schnell nicht mehr rechnen. Das Gleiche kann man natürlich auch gut bei Rechts- und Linksradikalen anwenden. Bei denen natürlich so, dass möglichst ihr Rückfahrschein bei der Bahn ungültig wird.

Ich denke, es fehlte an der Kreativität und gutem Willen der Amtsträger, es fehlt ihnen die Zielstrebigkeit für den Staat, besonders bei Sarrazin.<<<


Das würde die Situation sicher etwas verbessern, aber das grössere Problem im Zusammenhang mit der Frage, ob wirklich in jedem Winkel des Landes das Grundgesetz die höchste Autorität ist, sind Gewalt - Intensivtäter und organisierte Schwerkriminelle, gegen die die Justiz bei weitem nicht hart genug vorgeht und dabei sogar einschlägige Gesetzesänderungen missachtet und den Willen des Gesetzgebers konterkariert. Ende der 90er Jahre wurde z. B. die Strafandrohung für gefährliche Körperverletzung massiv erhöht (6 Monate bis 10 Jahre Gefängnis statt Geldstrafe bis 5 Jahre Gefängnis) und noch später die U-Haft wegen Wiederholungsgefahr deutlich erleichtert. Nach dem Gesetz dürften typische Intensivtäter also kaum noch auf der Strasse anzutreffen sein, die müssten alle brummen. Tatsächlich bestimmen ihre Willkürakte alle Medien.

______________

Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: So 19. Sep 2010, 19:35
von Uel

@ Alex, Deine Worte …
Das würde die Situation sicher etwas verbessern, aber das grössere Problem im Zusammenhang mit der Frage, ob wirklich in jedem Winkel des Landes das Grundgesetz die höchste Autorität ist, sind Gewalt - Intensivtäter und organisierte Schwerkriminelle, gegen die die Justiz bei weitem nicht hart genug vorgeht

… möchte ich relativieren. Es würde die Situation nicht etwas sondern wesentlich verbessern. Gut, - das GG ist durch Kleinkriminelle sicherlich nicht gefährdet, solange es wenige bleiben. Wenn wegen Kleinkrimineller und Ersttäter das GG nicht in jedem Winkel die höchste Autorität ist, so ist es Aufgabe der Polizei. Nicht bei den Andern, da ist es Aufgabe von Politikern, Wählern und Justiz.

Auch auf diesem Gebiet sollte man zielstrebig und auf Effektivität bedacht sein. Daher sollte man nach dieser Prioritätenliste vorgehen,

1. zunächst die Ersttäter und die Ausprobierer einer kriminellen Karriere ins Fadenkreuz nehmen, denn sie sind am einfachsten wegen „mangelnder Professionalität“ zu fassen und durch schnelles Abstrafen am meisten zu beeindrucken

2. die Menge reduzieren, d. h. leichte und mittelschwere Täter möglichst schnell behandeln und alle erzieherischen Methoden aktivieren, damit die „Laufbahn“ wider Erwarten schnell beendet wird, kein gemeinsames Einsperren mit Schwerstkriminellen

3. durch Reduktion der Menge können sich die Schwerkriminellen nicht mehr zwischen der Masse der kleinen Fische so leicht verstecken oder sie für ihre Zwecke weiter kriminalisieren,

4. dann kann sich die Aufmerksamkeit wegen freiwerdenden Kapazitäten auf die Schweren Jungs konzentrieren.

Ich stelle diese scheinbar paradoxen Prioritäten auf, weil durch die Reduktion der leichten Fälle (schon wegen der Menge) das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung viel leichter und schneller erlebbar beeinflusst werden kann. Auch hat es viel mehr Einfluss auf das kulturelle und staatsbürgerliche Gefühl. Denn wenige spektakuläre Schwerstfälle werden sich niemals vermeiden lassen und die Medien warten nur darauf, sie mit ihrer dramaturgischen Lupe ihren Kunden nahe zu bringen. Dies kann weder verhindert noch beeinflusst werden. „Ihre Fälle“ werden die Medien immer wieder bekommen.

Es mag ja für das Gerechtigkeitsgefühl schwer verdaulich sein, das Schnelligkeit, angemessene Härte, zielführende Betreuung und Konsequenz gegen Kleinkriminelle und Anfangstäter mehr für die Statistik und damit Sicherheitswahrscheinlichkeit der Bürger bewirkt als einzelne spektakuläre Erfolge gegen Schwerstkriminelle. Da der Staat eine Verfolgungspflicht hat, werden Schwerstfälle sicherlich niemals vergessen werden, denn sie werden immer der Bringer für jede Diskussion sein. Denn nicht die Schwere und Häufigkeit der Fälle ist für die Wahrnehmung der Bevölkerung entscheidend, sondern die Art des Berichtens darüber.

Die mexikanische Stadt Ciudad Juarez ist die, mit den meisten Mordopfern pro Jahr (1600) oder Einwohner. Dort kann man „bewundern“ was passiert, wenn eine zu große Zahl der Einwohner kriminell geworden ist (z.B. wegen Mangel an legalen Verdienstmöglichkeiten), und die Polizei der Menge nicht mehr gewachsen ist. Da sich die Polizei aus der Bevölkerung rekrutiert, wird sie über kurz oder lang selbst kriminell. 1600 ! Morde pro Jahr, und niemand weiß, wie viele durch korrumpierte Polizisten zu Tode kamen, aber man geht von einem wesentlichen Anteil aus.

Im Übrigen kann gegen Bandenkriminalität eine zielstrebigere Politik viel mehr ausrichten als die Polizei. Und bei Schwerkriminellen sollte man auch mal Regisseure von Horror- und übermäßig harten Kriminalfilmen ansprechen, sie könnten ja mal ihr Fortbildungsprogramm für Abartigkeiten entschärfen. Es ist ein Unterschied, ob wir in Märchen was von Menschenfressern erzählt bekommen, oder ob uns „Filmschaffende“ dies optisch perfekt, in brillanten Großaufnahmen genüsslich servieren.

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: So 19. Sep 2010, 19:43
von Uel
18.09.2010 23:03: RE: Der Herr Sarrazin KOPIERT VON UEL

AlexRe

Uel schrieb:
>>>1. zunächst die Ersttäter und die Ausprobierer einer kriminellen Karriere ins Fadenkreuz nehmen, denn sie sind am einfachsten wegen „mangelnder Professionalität“ zu fassen und durch schnelles Abstrafen am meisten zu beeindrucken

2. die Menge reduzieren, d. h. leichte und mittelschwere Täter möglichst schnell behandeln und alle erzieherischen Methoden aktivieren, damit die „Laufbahn“ wider Erwarten schnell beendet wird, kein gemeinsames Einsperren mit Schwerstkriminellen

3. durch Reduktion der Menge können sich die Schwerkriminellen nicht mehr zwischen der Masse der kleinen Fische so leicht verstecken oder sie für ihre Zwecke weiter kriminalisieren,

4. dann kann sich die Aufmerksamkeit wegen freiwerdenden Kapazitäten auf die Schweren Jungs konzentrieren.<<<


Das beschreibt das sehr erfolgreiche Null - Toleranz - Konzept des ehemaligen New Yorker Bürgermeisters Giuliani.

Das hat allerdings in einem Land funktioniert, in dem sich jeder Kriminelle, der eine Gewaltspirale gegen die Gesetzeshüter in Gang setzen will, mit Sicherheit das Kreuz bricht. Die Härte der dortigen Justiz gegenüber Schwerstverbrechern muss ich ja nicht erläutern, die ist allgemein bekannt.

Bei uns kann aber so ein Verbrecher seine angemaßte Macht zu töten, zu verkrüppeln und zu schänden in die Waagschale werfen und sich dann immer noch darauf verlassen, dass seine Resozialisierung als Staatsziel höher gewichtet wird als die Menschenrechte seiner Opfer.

Deshalb glaube ich nicht, dass in wirklichen sozialen Brennpunkten in Deutschland das New Yorker Modell funktionieren würde.

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Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: Mo 20. Sep 2010, 16:28
von AlexRE
Vom privaten Forum herüberkopiert:

werner hat geschrieben:Hi ALEX,
das würde mich sehr freuen..denn ich weiß g.wallraff und sein wirken sehr zu schätzen.
In diesem zusammenhang sollte allerdings b.engelmann nicht unerwähnt bleiben..ganz besonders deren gemeischaftswerk : ihr da oben ...wir da unten


mfg ralf


Das habe ich gerade gefunden:

Die Sarrazin - Forderung des Kopftuchverbotes an Schulen erhebt Günter Wallraff auch:

• „Toleranz darf nicht so weit gehen, die Intoleranz des anderen hinzunehmen. Das ist oft nichts anderes als Ignoranz oder Feigheit.“

• „Vertreter von Moscheen gaben sich im Gespräch mir gegenüber dialogbereit und offen. Aber im Hintergrund agieren die Hardliner, die nicht an der Integration ihrer Mitglieder interessiert sind.“

• „Ich bin für ein Kopftuchverbot an Schulen. Das Kopftuch ist ein Symbol der Unterdrückung und Ausgrenzung.“


Quelle: bild.de

Offenbar erkennt der Linke Wallraff, dass Islamisten nichts weiter als Rechtsradikale aus einem anderen Kulturkreis sind. Wenn die Mehrheit der Linken (und der Pseudolinken in der SPD) so weit denken könnte, wären wir schon einmal ein Stück weiter.

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: Di 21. Sep 2010, 12:46
von AlexRE
Dieser Konflikt könnte vielleicht einen interessanten Rechtsstreit nach sich ziehen:

Wir schauen mal ein paar Wochen zurück: erster Schultag nach den Sommerferien. Kinder stehen auf dem Schulhof der Goetheschule in Lahnstein, einer Grundschule und warten gespannt auf ihre neuen Klassenkameraden und ihre Lehrerin. Als letztendlich alle in ihre Klasse gehen, sind zwei Kinder nicht mehr dabei. Denn ihr Vater hat festgestellt, dass auf der Klassenliste viele ausländische Namen sind. Für ihn zu viele. Er glaubt, dass seine Kinder mehr lernen, wenn es mehr deutsche Kinder in der Klasse gäbe. Deshalb will er, dass seine Kinder in eine andere Klasse kommen. Der Schulleiter lehnt das ab. Der Vater nimmt daraufhin seine Kinder wieder mit nach Hause. Die Kinder gehen inzwischen in eine andere Schule. Trotzdem schlägt der Fall in Lahnstein jetzt erst so richtig Wellen.


Quelle: ardmediathek.de

Der Schulleiter hat den Vater öffentlich in die rechte Ecke gestellt und dieser will ihn jetzt wegen Rufschädigung verklagen.

Das scheint mir doch ein wesentlich geeigneterer Sachverhalt für eine gerichtliche Aufarbeitung des Konfliktstoffes zu sein als die vermiedene Auseinandersetzung zwischen Sarrazin und der Bundesbank, die ohnehin nur von den themenfremden biologistischen Ausfällen Sarrazins bestimmt gewesen wäre.

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: Fr 24. Sep 2010, 12:34
von AlexRE
Auf dem privaten Forum sind mittlerweile viele Beiträge von Teilnehmern geschrieben worden, die hier auf dem Vereinsforum (noch) nicht registriert sind. Ich kopiere sie hierher:
__________________________________________________

diorella2 hat geschrieben:.....nach den Untersuchungen, die Sarrazin zur Bildung und Schul-/ Klassen-/Lerngruppenstruktur in seinem Buch vorlegt, sind die Leistungen der Schüler umso besser je homogener die Lerngruppe ist.

Es stimmt in letzter Konsequenz eben nicht, dass in einer eine heterogenen Lerngruppe die Besseren die Schwächern mitziehen. Diesen Effekt gibt es zwar, er ist jedoch nur von sehr kurzer Dauer. Auf längere Sicht wird es eher folgende Effekte geben. Die schwächeren Schüler fühlen sich durch das zu hohe Anforderungsniveau vollkommen frutriert, schalten ab und werden aggressiv. Oder die Besseren werden sich durch ein zu niedriges Anforderungsniveau, das sich an den Schwächeren orientiert unterfordert und können ihre Potenial nicht voll entfalten.

Wenn dieser Lahnsteiner Vater der Meinung war, dass seine Kinder in dieser Klassenstruktur nicht entspr. ihres Potentiales gefördert bzw. unterrichtet werden können, dann ist es absolut sein Pflicht als Vater und er hat da eine Schuldigkeit seinen Kindern gegenüber, diese in eine anderen, adäquateren Schule anzumelden.

LG Diorella


diorella2 hat geschrieben:Wenn dieser Lahnsteiner Vater der Meinung war, dass seine Kinder in dieser Klassenstruktur nicht entspr. ihres Potentiales gefördert bzw. unterrichtet werden können, dann ist es absolut sein Pflicht als Vater und er hat da eine Schuldigkeit seinen Kindern gegenüber, diese in eine anderen, adäquateren Schule anzumelden.

LG Diorella


werner hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
diorella2 hat geschrieben:Wenn dieser Lahnsteiner Vater der Meinung war, dass seine Kinder in dieser Klassenstruktur nicht entspr. ihres Potentiales gefördert bzw. unterrichtet werden können, dann ist es absolut sein Pflicht als Vater und er hat da eine Schuldigkeit seinen Kindern gegenüber, diese in eine anderen, adäquateren Schule anzumelden.

LG Diorella


Das sehe ich auch so. Gerade weil es um Pflichten des Vaters ging, ist seine Diffamierung als angeblicher Rechter rufschädigend und könnte durchaus eine immaterielle Schadensersatzpflicht des Schulleiters auslösen.



Hi ALEX,


Ehrlich ,ich bin außerordendlich von deiner trittbrettfahrerei enttäuscht...entschuldige bitte ,aber von einen menschen mit bildung und juristischen berufshintergrund hätte ich mehr erwartet.

aber vielleicht liest du dir , den von mir kopierten elternbrief einfach mal durch...von wegen in die rechte ecke gestellt....


Und wenn @diorella ,meint auf die öffentlich rechtliche ARD und ihre politsendung verzichten zu können ,einzig und allein auf ein unerschütterliches grundvertrauen gegen sarrazin..bitte schön..aber schon das erste sarrazinsche untersuchungsergebnis ,von ihr eingstellt entlarvt sie.

....nach den Untersuchungen, die Sarrazin zur Bildung und Schul-/ Klassen-/Lerngruppenstruktur in seinem Buch vorlegt, sind die Leistungen der Schüler umso besser je homogener die Lerngruppe ist.


Was dieser satz übersetzt wirklich bedeutet,sollte einem halbwegs intelligen menschen kaum verborgen bleiben!


Übersetzt :
Gruppe 1= arische Elite
Gruppe 2= arischer mittelstand
Gruppe 3= malocher aller art
Gruppe 4= prekariat und sonstige unterschichten
Gruppe 5="migrantenpack"

und das alles hübsch getrennt ,damit es gar keine vermischungen gibt.
Ich vermute mal ,sarrazin rennt schon wieder mit dem messschieber umher und liest den rassewert des menschenmaterials am nonius ab.

Jetzt zum brief...



Sehr geehrte Eltern,



ein neues Schuljahr mit drei neuen ersten Klassen hat begonnen - doch dieses Jahr ist es bedauerlicherweise anders als in den vergangenen Jahren.

Die bisherige offene, positive und tolerante Stimmung der Schulgemeinschaft der Goethe-Schule ist durch die Durchsetzung persönlicher Ansprüche belastet worden.

Wie an den Informationsabenden erläutert, wird die Klasseneinteilung grundsätzlich von der Wohnortnähe und dem Wohngebiet bestimmt, damit die Kinder Schulweggemeinschaften bilden können. Weitere Einflussgrößen sind die Hort- und außerschulische Betreuung sowie notwendige pädagogische Erfordernisse.

Dieses bewährte Verfahren der Klassenbildung wurde von einem Vater nicht akzeptiert. Er erklärte nicht nur gegenüber der Schulleitung sehr offen und unmissverständlich, dass er die Zuordnung seiner Kinder zu einer Klasse ablehne. Er hätte „aus dem Bauch heraus das Gefühl", dass seine Kinder wegen der Mitschüler mit Migrationshintergrund nicht mit der entsprechenden Qualifikation/Empfehlung die Grundschule verlassen würden.

Unserer Meinung nach grenzt es schon an Diskriminierung, wenn die Zuordnung zu einer Klasse deswegen abgelehnt wird, weil sich darin zu viele Kinder mit Migrationshintergrund befinden und daher angeblich die persönliche Entwicklung der eigenen Kinder behindert werde.

Auch Kinder mit Migrationshintergrund oder mit einem nicht-deutschen Namen finden sich in der Gruppe der Leistungsträger an der Goethe-Schule. Unsere Erfahrungen zeigen, dass Migrantenkinder gleichermaßen wie deutsche Kinder zum Unterrichtserfolg beitragen.

Es ist schon bedenklich nahe an Ausländerfeindlichkeit, das Niveau einer Klasse von dem Ausländeranteil abhängig zu machen.

Das Fortkommen einer Klasse wird durch weitere Faktoren bestimmt: die Individualität jedes einzelnen Kindes im Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten, das Engagement, die Familie, Lehrkräfte , büdungspolitische Vorgaben und strukturelle Rahmenbedingungen sowie ein Vertrauens- und respektvoller Umgang zwischen Schule und Elternhaus. Auftrag der Schule ist es, sowohl Kinder mit deutschsprachigen Eltern als auch Kinder mit Eltern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gleichermaßen zu fordern und zu fördern.





Dieser Verpflichtung wird in der Goethe-Schule seit Jahren mit viel Engagement nachgekommen.

Heute sind es die Migrantenkinder, die angeblich die Entwicklung der eigenen Kinder stören. Sind es morgen vielleicht Schüler mit Lerneinschränkungen oder anderen Defiziten, die auf Elternwunsch nicht einer bestimmten Klasse zugeordnet werden dürfen, damit persönliche Ansprüche keinesfalls beschränkt werden ?
Das darf und kann nicht sein!

Es entspricht nicht dem demokratischen Grundverständnis, sich solch einem diskriminierenden Diktat zu beugen.

Daher ist die Schulleitung dem Wunsch einer Umsetzung der Kinder in eine andere Klasse nicht nachgekommen.

Wir finden es bedauerlich, dass von einigen wenigen Personen für die Verwirklichung persönlicher Gedankenkonstrukte und Befindlichkeiten eine Stimmung der Fremdenfeindlichkeit geschürt wird. Ebenso bedauerlich ist es, dass einige Eltern auf diesen Zug springen und herabwürdigend von einer „Ghetto-Klasse" sprechen!

Alle Klassen haben unterschiedliche Kinder mit individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten. In jeder Klasse wird gefordert und gefördert und es entspricht nicht unserem pädagogischen Grundverständnis Eliteklassen zu bilden. Wir stehen für gemeinsames Lernen über ethnische und soziale Grenzen hinweg!

Begegnen wir gemeinsam dieser aufgetretenen negativen Erscheinung und engagieren wir uns weiterhin für vorurteilsfreies Lernen in der Goethe-Schule!

Wir hoffen, dass wir mit diesem Brief an Sie ein wenig Licht in den Nebei von Gerüchten und Spekulationen bringen und diesem diskriminierenden Aktionismus begegnen konnten.



Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit und ihr Engagement!


Das ist keine rechte ecke und juristisch ,auch für mich als laien erkennbar ,unanfechtbar und wenn doch ,dann dürfte uns hierzulande wieder eine allgmeine "rechte armversteifung" blühen.

mfg ralf


PeterS hat geschrieben:@Werner

Sorry, aber das ist Gutmenschentum, was Du da abgibst. Für mich jedenfalls an jeglicher Realität vorbei.

Die Basis für ein homogenes Gemenge in einer deutschen Schule bzw. in einem Kindergarten ist schlichtweg das Beherrschen der deutschen Sprache.
Dies wird nur leider verweigert bzw. nicht in genügendem Maße von der deutschen Gesetzgebung eingefordert und überwacht.

Nur drei Beispiele, Hauptschule in einer Kleinstadt in NRW, Klassenlehrerin: "Ich brauche erst einmal das komplette Jahr der fünften Klasse, um meinen Schülern die deutsche Sprache beizubringen, damit wir den Unterrichtsstoff vermitteln können."
Erzieherin in einer Kindertagesstätte in einer Kleinstadt in NRW: "Wenn in meiner Gruppe die drei Türken wenigstens ein bißchen deutsch könnten, wäre es schon hilfreich, dann könnten wir uns auch mal mehr um die anderen (deutschen) Kinder kümmern. Hilfreich wäre natürlich noch mehr, wenn die türkischen Mütter eine andere Sprache außer ihrer Heimatsprache verstehen könnten."
Ausbilder in einer größeren AG in NRW: "Das Bildungsniveau ist unter aller Kanone. Mehr als Ischsch und Ähh kommt da nicht mehr heraus. Mangelhaft ist die Kenntnis der deutschen Sprache."
(Urheber der Aussagen der "Rechtsgesinnungsgenossen" alle persönlich bekannt)

Wenn diese Aussagen alle rechter Gesinnung sind, dann bin ich auch ein Rechter.

Ich für meinen Teil kann die Handlungsweise des Vaters voll und ganz nachvollziehen.

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: Mi 6. Okt 2010, 18:13
von AlexRE
Neues von Sarrazin:

Thilo Sarrazin fühlt sich durch die Kritik der Kanzlerin an seinem Buch an Verhältnisse in der DDR erinnert. Dort habe die Meinungsfreiheit zwar auch in der Verfassung gestanden. Aber wer Kritik geübt habe, sei abgestraft worden. Er sieht sich selbst „in der ersten Stufe eines fein abgestuften Verfahrens“.

(...)

Die Bundeskanzlerin habe erklärt, dass er, Sarrazin, natürlich das Recht habe, seine Meinung frei zu äußern. Aber sie habe hinzugefügt, „dass ich dann mein Amt nicht mehr hätte“. Diese Argumentation erinnere ihn an die DDR, meinte Sarrazin. Dort habe die Meinungsfreiheit zwar auch in der Verfassung gestanden. Aber wer Kritik geübt habe, sei abgestraft worden.

(...)

Sarrazin griff auch die Äußerung auf, sein Buch sei „überhaupt nicht hilfreich“. So hätte Erich Honecker auch die Bewegung des Jahres 1989 kommentieren können, meinte er. Frau Merkel habe sich mit ihrer Kritik an ihm „in einem Umfang blamiert, den man kaum noch übertreffen kann“.


Quelle: faz.net

Ich glaube fast, der liebe Thilo will unserer politschen Klasse absolut nichts ersparen... :lol:

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: Sa 9. Okt 2010, 10:48
von maxikatze
Mal ganz ehrlich, wer von euch hat "Deutschland schafft sich ab" gelesen?

Re: Der Herr Sarrazin

BeitragVerfasst: Sa 9. Okt 2010, 12:20
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:Mal ganz ehrlich, wer von euch hat "Deutschland schafft sich ab" gelesen?



diorella2 hat es komplett durch und eine Rezension für unseren thread "Buchkritik" geschrieben:

viewtopic.php?f=65&t=231&p=3017#p3017

Uel besitzt das Buch auch, ich weiss aber nicht, ob er es schon komplett gelesen hat.