Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon Uel » Mi 23. Okt 2019, 15:10

Kaum verwunderlich und staatlich-egoistisch durchaus korrekt betrachtet: Der Wohnungsmarkt ist die krisenfesteste Großbranche, die auch bei etwas staatlichen Druck für höhere Steuern nicht gleich die Grätsche machen muss wie andere kurzatmige Branchen. Außerdem kann man die Branche am besten kontrollieren und sie kann nicht ins Ausland verschwinden (jedenfalls die Kleinen nicht). Ausserdem ist es steuerlich besser für Deutschland, die Leute geben ihr Geld für Mieten in Deutschland aus als für Fernreisen und Importgüter aus dem Ausland, mal zynisch: man muss halt die deutschen Steuerquellen pflegen.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon AlexRE » So 23. Mai 2021, 13:01

Da bin ich mal gespannt, ob das wirklich so hinhaut:

Neue Regeln für Konzerne

Die Welt steht vor einer Steuerrevolution

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) feiert den amerikanischen Vorstoß zur Mindeststeuer für Konzerne als Durchbruch in den internationalen Verhandlungen. Es sei jetzt so gut wie sicher, dass es bis zum Treffen der G-20-Finanzminister Anfang Juli in Venedig eine globale Einigung geben werde. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Es wird jetzt passieren. Das ist ein großartiger Tag“, sagte Scholz am Freitag vor einem Treffen der Eurogruppe in Lissabon.

(...)


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 53496.html
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon Livia » So 23. Mai 2021, 14:00

AlexRE hat geschrieben:Da bin ich mal gespannt, ob das wirklich so hinhaut:

Neue Regeln für Konzerne

Die Welt steht vor einer Steuerrevolution

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) feiert den amerikanischen Vorstoß zur Mindeststeuer für Konzerne als Durchbruch in den internationalen Verhandlungen. Es sei jetzt so gut wie sicher, dass es bis zum Treffen der G-20-Finanzminister Anfang Juli in Venedig eine globale Einigung geben werde. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Es wird jetzt passieren. Das ist ein großartiger Tag“, sagte Scholz am Freitag vor einem Treffen der Eurogruppe in Lissabon.

(...)


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 53496.html



:roll: :roll: Ich weiss jetzt nicht ob ich das richtig verstanden habe. Man will die Konzerne mit zu hohen $teuern entlasten. :roll: Mich laust der Affe. Auf der Schweiz hackt man schon seit Jahren herum, weil hier die Steuern für Konzerne erträglicher sind. Man versucht schon seit Jahren die Schweiz zu zwingen, eine diesbezügliche Steuerreform einzuführen, was letztendlich vom Volk abgelehnt wurde. Ätsch, und jetzt will man das International einführen. Was sind das nur für verblendete Finanz Jongleure, die Jahre brauchen um festzustellen, dass zu hohe Steuern jedem Konzern die Lust vergeht, sich so einem teuren Staat niederzulassen. Dann kommen noch die Hungerlöhne dazu, wobei man bis in dieser Richtung gar nichts unternommen hat. :twisted: Nein man versucht mit einem Rahmenvertrag die Jahrelangen Rechte was Steuern und Lohnsystem betrifft, in der Schweiz zu boykottieren und uns das Stimmrecht zu nehmen, die Steuern zu erhöhen und die Löhne zu senken. Ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen muss. :twisted: :twisted:

01. Juli 2020
Steuerreport 2020: Vergleichsweise tiefe Unternehmenssteuern in der Schweiz
Die Schweiz steht im internationalen Steuervergleich gut da. Die Gewinnsteuersätze für Schweizer Unternehmen sind letztes Jahr aufgrund der Unternehmenssteuerreform weiter gesunken. Dies zeigt der Swiss Tax Report 2020 von KPMG. Tiefe Steuern reichen alleine aber nicht aus, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der «Swiss Tax Report 2020» von KPMG vergleicht die Gewinn- und Einkommenssteuersätze von 130 Ländern sowie aller 26 Kantone. Während die ordentlichen Gewinnsteuersätze in fast allen Kantonen über die vergangenen Jahren schweizweit stagnierten, sind sie im letzten Jahr um rund zwei Prozentpunkte gesunken – von 17,1 auf 15,1% im Schweizer Durchschnitt. Grund für den starken Rückgang im letzten Jahr sind die im Rahmen der Steuerreform (STAF) vollzogenen Steuersatzsenkungen vieler Kantone. Insbesondere der Kanton Genf hat seine Gewinnsteuersätze vor dem Hintergrund der STAF substanziell gesenkt, von über 24 auf 14%. Zu Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 2007 lag der durchschnittliche ordentliche Gewinnsteuersatz für in der Schweiz ansässige Unternehmen noch bei über 20%.


https://www.organisator.ch/steuerreport ... r-schweiz/
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon AlexRE » So 23. Mai 2021, 15:27

Das hast Du nicht richtig verstanden. Man will die Konzerne, die bislang gar keine oder lächerlich geringe Steuern gezahlt haben, erstmals mit mindestens 15 % besteuern. Bei der Herumschieberei von Gewinnen geht das nur durch internationale Kooperation.
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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon Livia » So 23. Mai 2021, 18:07

AlexRE hat geschrieben:Das hast Du nicht richtig verstanden. Man will die Konzerne, die bislang gar keine oder lächerlich geringe Steuern gezahlt haben, erstmals mit mindestens 15 % besteuern. Bei der Herumschieberei von Gewinnen geht das nur durch internationale Kooperation.


Und du glaubst, dass sie das vollbringen? Ich nicht, bis jetzt hackt man immer auf denen herum, die Steuern abliefern und Arbeitsplätze schaffen. Diese korrupten Steuer fressende Gesellschaft, weiss nur wie man arbeitende Völker ausnimmt, aber nicht wie man Gerechtigkeit für alle schafft. :twisted:
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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon AlexRE » So 23. Mai 2021, 18:49

Livia hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:Das hast Du nicht richtig verstanden. Man will die Konzerne, die bislang gar keine oder lächerlich geringe Steuern gezahlt haben, erstmals mit mindestens 15 % besteuern. Bei der Herumschieberei von Gewinnen geht das nur durch internationale Kooperation.


Und du glaubst, dass sie das vollbringen? Ich nicht, bis jetzt hackt man immer auf denen herum, die Steuern abliefern und Arbeitsplätze schaffen. Diese korrupten Steuer fressende Gesellschaft, weiss nur wie man arbeitende Völker ausnimmt, aber nicht wie man Gerechtigkeit für alle schafft. :twisted:


Ich bin mir auch noch nicht sicher, dass das funktioniert.
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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon AlexRE » Di 16. Aug 2022, 09:22

Das ist nicht der erste Vermieter mit sozialer Einstellung, dem das Münchener Finanzamt in die Kniekehlen tritt.

https://www.ardmediathek.de/video/extra ... zY2Y2Y4NzE
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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon Staber » Di 16. Aug 2022, 15:35

Moin!
Vielleicht sollte man erstmal legale Steuervermeidung und Steuerschlupflöcher schließen, die nicht darauf beruhen, dass jemand vielen Menschen normale bzw. realistische Mietpreise berechnet und nicht ausquetscht bis zum geht nicht mehr. Schließlich haben die Mieter dann ja auch mehr für Konsum übrig.
Gut das ihr über sowas berichtet, weil auf einer Geburtagsfeier ,die ich vor kurzem besucht habe, war das auch wieder das Thema, dass sich das Finanzamt wieder eingemischt und einen Vermieter unter Druck gesetzt hat, das die Miete die er verlangt zu niedrig wäre, ich wollte nur darauf hinaus, das dieses Problem öfter auftritt, als man es vermuten würde.Solche Vermieter sind echt selten und lobenswert, er hat eine soziale Ader gegenüber seinen Mietern leider hat der Asoziale Staat etwas dagegen!Ich wünsche Ihm und seinen Mietern weiterhin alles Gute,
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Steuergesetzgebung: für Arm und Reich

Beitragvon AlexRE » Di 16. Aug 2022, 16:00

Der zum Teil staatlich erzwungene asoziale Wohnungsmarkt verschärft in teuren Zentren wie München auch den Fachkräftemangel in sensiblen Bereichen, insbesondere im Gesundheitswesen:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... -1.4761147

Als Krankenpfleger würde ich mich jedenfalls nirgendwo niederlassen, wo ich über die Hälfte meines Nettoeinkommens für eine schlichte und kleine Wohnung aufwenden muss.
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