Tödliche Fehler von Jugendämtern

Meinungen und Erfahrungen zu unserer wichtigsten politischen Aussage.

Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 27. Jan 2012, 17:53

Im Alter von elf Jahren starb Chantal an einer Überdosis Methadon. Die Pflegeeltern hatten die Heroin-Ersatzdroge im Haus, das Paar ist seit Jahren in Substitutionsprogrammen. Experten versuchen zu ergründen, wie das Mädchen ausgerechnet in diese Familie kam.

...

So tragisch Chantals Tod ist - für Klaus Wolf ist es ist "nicht die Spitze eines Eisberges, sondern ein Einzelfall". Wenn es Probleme in Pflegefamilien gebe, seien die meist anderer Natur. Beispielsweise wenn ein Kind extreme Gewalt erlebt habe und die Pflegeeltern nicht ausreichend vorbereitet seien. "Es wäre ein Flurschaden für unsere Gesellschaft, wenn wir alle Pflegepersonen unter den Generalverdacht stellen würden, Rabeneltern zu sein", so Wolf.


http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,811806,00.html

Das ist kein Einzelfall!

Ich reg mich über das Jugendamt so auf. Die nehmen Menschen auch Kinder weg und lassen sie dann in einer noch schlimmeren Umgebung aufwachsen ... sowas ist zum kotzen!!!!

Vor allem weisen sie dann alle Schuld von sich ... die gehören doch alle in den Bau und nie wieder raus!
Benutzeravatar
Sonnenschein+8+
 
Beiträge: 13907
Registriert: Fr 8. Apr 2011, 13:52
Wohnort: irgendwo in Deutschland ;)

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon AlexRE » Fr 27. Jan 2012, 17:59

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Das ist kein Einzelfall!



Das glaube ich allerdings auch nicht. Da wird man über google bestimmt fündig.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 27481
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 27. Jan 2012, 18:03

AlexRE hat geschrieben:
Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Das ist kein Einzelfall!



Das glaube ich allerdings auch nicht. Da wird man über google bestimmt fündig.


Frag mich, ich könnte dir einiges erzählen. Nicht alles kommt in den Medien. Vor allem was früher so war. Ich hoffe es kommt auch noch raus.
Benutzeravatar
Sonnenschein+8+
 
Beiträge: 13907
Registriert: Fr 8. Apr 2011, 13:52
Wohnort: irgendwo in Deutschland ;)

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon DJ_rainbow » Fr 27. Jan 2012, 21:46

Hier mal was zu einem Fall aus Wuppertal. Die StA klagt zwar die Pflegeeltern an, macht aber einen großen Bogen um alles, was das Jugendamt belasten könnte:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,602701,00.html
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

Modi bei http://www.radio-xtream.de

Bild
DJ_rainbow
Administrator
 
Beiträge: 767
Registriert: Di 16. Dez 2008, 21:28

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon Staber » Sa 28. Jan 2012, 12:19

DJ_rainbow hat geschrieben:Hier mal was zu einem Fall aus Wuppertal. Die StA klagt zwar die Pflegeeltern an, macht aber einen großen Bogen um alles, was das Jugendamt belasten könnte:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,602701,00.html



Das ist erst ein kleiner Vorgeschmack auf das, was auf uns zukommt,
wenn Jugendämter immer mehr Eltern ihre Kinder klauen.
Wie kam es zu der Entscheidung, dieser Frau ein wehrloses Kind anzuvertrauen? Was wird in Zukunft unternommen werden können, dass hilflose Kinder vor solchen Gefahren bewahrt werden. Die Tötung wird wohl eher der letzte und unbemerkte Akt gewesen sein von einer Reihe von anderen auffallenden Verhaltensweisen. Oder war diese Tat so überraschend und weshalb?

gruß staber
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
Benutzeravatar
Staber
 
Beiträge: 12019
Registriert: Do 21. Apr 2011, 12:43
Wohnort: Bremen

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 28. Jan 2012, 12:46

DJ_rainbow hat geschrieben:Hier mal was zu einem Fall aus Wuppertal. Die StA klagt zwar die Pflegeeltern an, macht aber einen großen Bogen um alles, was das Jugendamt belasten könnte:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,602701,00.html


Das war schon immer so, auch damals. Es ist zum kotzen...es wird sich nie und nimmer ändern. Eine Krähe kratzt der anderen Krähe kein Auge aus. Sagte mal meine Mutter.
Benutzeravatar
Sonnenschein+8+
 
Beiträge: 13907
Registriert: Fr 8. Apr 2011, 13:52
Wohnort: irgendwo in Deutschland ;)

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon AlexRE » Sa 28. Jan 2012, 13:59

Staber hat geschrieben:
DJ_rainbow hat geschrieben:Hier mal was zu einem Fall aus Wuppertal. Die StA klagt zwar die Pflegeeltern an, macht aber einen großen Bogen um alles, was das Jugendamt belasten könnte:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,602701,00.html



Das ist erst ein kleiner Vorgeschmack auf das, was auf uns zukommt,
wenn Jugendämter immer mehr Eltern ihre Kinder klauen.
Wie kam es zu der Entscheidung, dieser Frau ein wehrloses Kind anzuvertrauen? Was wird in Zukunft unternommen werden können, dass hilflose Kinder vor solchen Gefahren bewahrt werden. Die Tötung wird wohl eher der letzte und unbemerkte Akt gewesen sein von einer Reihe von anderen auffallenden Verhaltensweisen. Oder war diese Tat so überraschend und weshalb?

gruß staber


Die Ausführungen des Staatsanwaltes, dass "sogar die Kinderärztin und das Jugendamt der Scheinwelt der Pflegemutter" erlegen seien, lesen sich eher wie ein Plädoyer eines schlechten Verteidigers als wie eine Beurteilung eines potentiellen Anklägers auch der Ärztin und der verantwortlichen Behördenmitarbeiter. Die sollten hier offenbar gedeckt werden - warum auch immer. Mir kann jedenfalls niemand weismachen, dass eine Ärztin eine Vielzahl von Verletzungen durch Misshandlungen nicht von Verletzungen durch häufige Stürze unterscheiden kann.

In dem von Sonnenschein im Eingangsbeitrag des threads kommentierten Fall finde ich übrigens bemerkenswert, dass die Teilnahme der Pflegeltern an einem staatlichen Methadonprogramm dem Jugendamt nicht bekannt war. Hier geht offenbar der Datenschutz sogar über das Kindeswohl ...
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 27481
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon GasGerd » Di 31. Jan 2012, 17:08

Dieselben Hamburger Jugendamtsmitarbeiter hatten im Jahre 2009 schon einmal mit einem Fall zu tun, in dem ein Kleinkind verhungert war. Dafür ist auch nur die Mutter belangt worden:

http://www.bild.de/regional/hamburg/landgericht-hamburg/urteil-gegen-mutter-jessica-20919142.bild.html

Ich wollte dazu einen thread bei gmx eröffnen, aber den haben sie sofort wieder gelöscht:

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/14264362

Vermutlich hängt das mit dem Bild - Artikel zusammen, die haben ja eine Kooperation mit dem Spiegel - Verlag.

Das war der Einleitungstext des threads:

"Hamburg – Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat im Fall Chantal das Jugendamt in Wilhelmsburg sowie die Räume des freien Trägers Verbund sozialtherapeutischer Einrichtungen (VSE) durchsucht.

....

Unverblümt gab Wolters zu: Ihre Behörde wusste erschreckend viel über die Zustände in der Pflegefamilie von Chantal († 11). Kein eigenes Zimmer, kein eigenes Bett, keine Schränke! Für Wolters kein Problem! „Die Wohnung ist für kindgerecht erklärt worden.“ Außerdem sei das Bett, das sich Chantal teilen musste, „breit genug gewesen“.

....

Genauer hinsehen wollte das Jugendamt nicht! „Die Frage ist, was für eine Gesellschaft wollen wir? Mit Kameras überall?“ – so Wolters makabere Frage, denkt man an die tote Chantal."

Quelle: http://www.bild.de/regional/hamburg/kriminalfall-chantal/jetzt-reden-die-verantwortlichen-22365600.bild.html

Die rhetorische Frage des Herrn Jugendamtsleiters ist tatsächlich überdenkenswert. Um Kinder, die ihre Rechte noch nicht selbst einfordern können, und demente Pflegebedürftige, die sie nicht mehr einfordern können, scheint es in Deutschland verdammt schlecht bestellt zu sein. Das Schicksal Chantals ist nämlich absolut kein Einzelfall.

Ich halte es deshalb für dringend geboten, Kinder regelmäßig (mindestens 1 x jährlich) ärztlich untersuchen zu lassen und demente Pflegebedürftige wirklich per Kameraüberwachung vor pflichtwidrig handelndem Pflegepersonal zu schützen.

Irgendwo muss auch das hehre Motiv des Datenschutzes seine Grenzen haben. Es gibt kein noch so wichtiges politisches Ziel, zu dessen Erreichung man serienweise Menschenleben aufopfern darf.
Benutzeravatar
GasGerd
 
Beiträge: 674
Registriert: Fr 18. Feb 2011, 18:33

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon AlexRE » Mi 1. Feb 2012, 11:40

Insgesamt sind drei Kinder im Zuständigkeitsbereich der hauptverantwortlichen Jugendamtsmitarbeiterin gestorben, 2004, 2009 und jetzt Chantal. Ihre Stellungnahme dazu lasse ich mal unkommentiert, die spricht für sich selbst:

„Ich bin Beamtin und bleibe Beamtin“, raunzte sie SPD-Mitte-Chef Johannes Kahrs gestern im Familienausschuss der Bürgerschaft an, der sie zum Abtreten bewegen wollte.

Sie beschwerte sich über „Medienhetze“, drohte mit Anwalt: „Es muss erst zwingende Gründe geben, bis ich gehe.“ Worte, die sprachlos machen.

Dennoch soll ihr Chef Markus Schreiber vor der jetzt erfolgten Freistellung gezögert haben.

Nach BILD-Informationen musste sich erst Sozialsenator Detlef Scheele (55, SPD) einschalten. Der bezeichnete den Fall Chantal gestern als „Skandal“.


Quelle: bild.de
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 27481
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Tödliche Fehler von Jugendämtern

Beitragvon GasGerd » Mi 1. Feb 2012, 18:12

Inzwischen weiß ich, warum mein thread gestern von gmx gelöscht wurde. Die haben kurz nach meinem Versuch, den thread zu eröffnen, selbst einen Redaktionsartikel mit thread zu dem Fall veröffentlicht, heute waren es sogar zwei.

Ich habe auf beiden geschrieben, hier einer meiner Beiträge:

Regency

"Aber ist das nicht absolut irre? Die Eltern schaffen es nicht, sich um ihr Kind zu kümmern und das Jugendamt wird geknechtet, wenn es kein Elternersatz ist. Für dieses "Missgeschick" des Jugendamtes solllten die Eltern einwandern - um sie mal an elterliche Pflichten und Verantwortung zu erinnern."

Für den ersten Todesfall im Jahre 2009 ist doch die Mutter des Kleinkinds verurteilt worden und die jetzt entlassene Jugendamtsmitarbeiterin blieb völlig unbehelligt.

Wofür sind Jugendämter eigentlich da, wenn sie wegen der Schuld der Eltern Deiner Meinung nach nichts mit dem Tod von Kindern in ihrem Zuständigkeitsbereich zu tun haben? Parkplatz für überflüssige Beamte bis zur Pensionsreife oder was?

Wenn dann auch noch Pflegeeltern ausgesucht werden, die in einem offiziellen Methadonprogramm sind, ist jedenfalls nach meiner Auffassung Knast ohne Bewährung für die Verantwortlichen beim Jugendamt angezeigt, damit sich alle anderen Büroschläfer mit so einer enormen Verantwortung nicht zu sicher fühlen.

P. S.

Ich habe auf einem anderen Forum einen thread zu diesem Fall gesehen, auf dem Links zu weiteren Todesfällen durch Stümperei von Jugendämtern gesammelt werden. Es wird allerhöchste Zeit, dass die Justiz da klare Kante zeigt.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post ... sp=98#jump
Benutzeravatar
GasGerd
 
Beiträge: 674
Registriert: Fr 18. Feb 2011, 18:33

Nächste

Zurück zu Die Pflichten der Staatsdiener aus dem Rechtsstaatsprinzip sind eine Bringschuld!

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste