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Re: "whistleblower" und schlechte Angewohnheiten der Deutschen

BeitragVerfasst: Mo 24. Mai 2021, 11:17
von AlexRE
Auch die Aufklärer im Fall Wirecard waren am Anfang staatlicher Verfolgung ausgesetzt:

Wirecard-Whistleblower

Der Aufdecker kommt aus der Deckung

Stand: 19.05.2021 17:13 Uhr

Hartnäckige Recherche der "Financial Times" war entscheidend für die Enthüllung Wirecard-Skandals - und basierte maßgeblich auf Unterlagen eines bisher anonymen Whistleblowers. Jetzt gibt er seine Identität preis.

(...)

Was Gill zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Wirecard selbst stellte die Berichterstattung als Erpressungsversuch und Attacke von Shortsellern dar - also von Investoren, die auf fallende Wirecard-Kurse gewettet hatten. Und war damit bei den deutschen Behörden zunächst erfolgreich: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erließ daraufhin ein temporäres Leerverkaufsverbot von Wirecard-Aktien und zeigte die Journalisten der "FT" an. Die Staatsanwaltschaft München begann tatsächlich zu ermitteln - allerdings nicht gegen Wirecard, sondern gegen die Journalisten: wegen Marktmanipulation.

(...)


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... r-101.html

Re: "whistleblower" und schlechte Angewohnheiten der Deutschen

BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2023, 19:10
von AlexRE
Der von der EU vorgegebene Schutz von Whistleblowern muss gegen Deutschland erst mittels Sanktionen durchgesetzt werden:

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/ ... weisgeber/

Re: "whistleblower" und schlechte Angewohnheiten der Deutschen

BeitragVerfasst: So 20. Aug 2023, 18:39
von AlexRE
Die fallen mal wieder von einem extrem ins andere, typisch deutsch:

Das Hinweisgeberschutzgesetz der Ampel verpflichtet Firmen, Meldestellen für Straftaten einzurichten. Informanten dürfen anonym bleiben, Falschmeldungen bleiben straflos. Unser Autor ist Historiker. Und warnt vor einer Vergiftung des sozialen Klimas, wie man sie von Unrechtsstaaten kennt.
In Deutschland wird derzeit ein neues Meldesystem für Straftaten aufgebaut. Rund 90.000 Unternehmen und Tausende öffentliche Einrichtungen müssen seit Juli sogenannte Meldestellen einrichten. Wer dies versäumt, dem droht eine Geldbuße von bis zu 20.000 Euro.


https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... ntums.html

Zuvor waren Whistleblower überhaupt nicht geschützt, selbst eine Altenpflegerin, die für die Bewohner mitunter tödliche Missstände angezeigt hatte, musste ihre eigenen Rechte vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einklagen, weil die gesamte deutsche Justiz bis zum Bundesverfassungsgericht den mörderischen Arbeitgebern Recht gegeben hatte. Jetzt geht es ins andere Extrem, nicht nur berechtigte Anzeigen sollen geschützt werden, sondern jede miese Denunziation.