Lehren aus der deutschen Geschichte

Meinungen und Erfahrungen zu unserer wichtigsten politischen Aussage.

Lehren aus der deutschen Geschichte

Beitragvon maxikatze » So 18. Jan 2009, 21:18

Ich kopiere mal einige meiner Beiträge aus dem web - Forum herüber :

Ein indianisches Sprichwort, das sagt :

Es gibt 4 Dinge im Leben, die nie zurück kommen.
- der abgeschossene Pfeil
-das gesprochene Wort
-die vertane Zeit
- die verpasste Gelegenheit.


Ob nun vertane Zeit oder verpasste Gelegenheit, ob überhaupt irgendwas von der Studentenbewegung übrig bleibt und weiterhin gilt, entscheiden nachfolgende Generationen. Mir erscheint es heute wichtig, dass es sie gab und das sie nicht bereit waren die etablierte Ordnung zu akzeptieren.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Lehren aus der deutschen Geschichte

Beitragvon maxikatze » So 18. Jan 2009, 21:20

Fest steht, dass die Kritik der damaligen Generation an den vorherrschenden Verhältnissen nicht unberechtigt war und die Zeit reif dafür.
Die Studentenunruhen waren ein Generationenkonflikt , dessen vorläufiger Höhepunkt der Schah - Besuch, prügelnde Jubelperser und die Erschiessung des Benno Ohnesorg am 2.Juni 1967 war.
Pressemedien vertraten die Auffassung, das die 68iger den Grundkonsens, der für die Nachkriegszeit zutraf, zerstörten. Doch was der ältere Generation an der empfindlichsten Stelle traf, waren Fragen zum Nationalsozialismus, warum z.B.damalige Anhänger des Regimes weiterhin hohe Ämter bekleiden durften und der daraus resultierende fehlende Respekt vor Autoritäten.
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Re: Lehren aus der deutschen Geschichte

Beitragvon maxikatze » So 18. Jan 2009, 21:23

Es waren Fragen die dringendst geklärt werden mussten. Es konnte nicht mehr alles kommentarlos unter den Teppich gekehrt werden. Die Anfänge der Studentenunruhen ging übrigens von Amerika aus und von dort um die ganze Welt. Wobei es in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Gründe für Proteste gab.
In der Bundesrepublik jedenfalls trauten sich Mitte der 60iger Jahre erstmals wieder Nazis an die Öffentlichkeit und bald waren sie wieder an den Schaltstellen . Mit Grausamkeiten ihrer Väter wollte diese neue Generation nicht mehr in Verbindung gebracht werden, andererseits war es unerträglich, dass die Generation der Väter so tat, als hätte sie nichts damit zu tun. Das Thema wurde totgeschwiegen, bis Mitte der 60iger Jahre. Für die Studenten unerträglich und sobald sie diese Kritik öffentlich machten, stiessen sie auf Widerstand und wurden als Anti-Demokraten genannt.
Die Studenten sprachen sich auch gegen eine finanzielle Unterstützung des Vietnam-Krieges aus, solidarisierten sich mit amerikanischen Professoren, Studenten und der Bürgerrechtsbewegung unter Martin Luther King.
Von den etablierten Parteien traten nur einige SPD Mitglieder offen gegen den Krieg auf. Gewerkschaften und Kirche hielten sich dagegen mit Kritik bedeckt.
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Re: Lehren aus der deutschen Geschichte

Beitragvon maxikatze » So 18. Jan 2009, 21:26

40 Jahre nach 1968 ist dieses Land mit einer Wirklichkeit konfrontiert, die man damals nicht für möglich gehalten hätte. Der Wohlfahrtsstaat ist rückläufig, Arbeitslosenzahlen waren zwischenzeitlich auf Rekordniveau, Investitionen für Bildung / Wissenschaft werden zusammengestrichen, obwohl diese Investition für die Volkswirtschaft von grosser Bedeutung wäre.
Was bleibt von Willy Brandts Satz " mehr Demokratie wagen ? " Ist heutzutage unter Demokratie nur das Ankreuzen des Wahlzettels alle 4 Jahre zu verstehen ? Haben wir heute mehr Demokratie als vor 40 Jahren ? Gesellschaftlich hat sich mit Sicherheit einiges verändert, aber politisch ? Haben wir mit der Wiedervereinigung nicht abermals Chancen vertan ?
Ich glaube, dass wir wieder an einem Punkt angekommen sind, indem alles neu hinterfragt werden muss. :?:
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