Die Akte "Social Networks"

Hier wird das Problem des zunehmend mangelhaften Schutzes der Bürger vor Gewalttaten und dessen verfassungsrechtliche Relevanz erörtert. (Artikel 1 Abs. 1 Satz 2 GG)

Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon GasGerd » Di 26. Jun 2012, 13:28

Jetzt droht Facebook den Verwaltungen großer Städte wie München und Berlin die Löschung ihrer Seiten an, wenn sie nicht einen anderen Titel als den Namen der Stadt wählen. Menschen können angeblich keine geographischen Orte vertreten:

""Für uns ist das ein wahnsinnig wichtiger Kanal", sagt Katharina Dreger vom Stadtmarketing Berlin. "An Sozialen Netzwerken kommt man als moderne Stadt nicht vorbei.""

Facebook ist aber als soziales Netzwerk nicht konkurrenzlos. Wer google als Konkurrent hat, sollte vielleicht nicht ganz so arrogant mit den eigenen Kunden umgehen wie Herr Zuckerberg.

Hochmut kommt vor dem Fall.


http://meinungen.web.de/forum-webde/post/15524164?sp=56#jump
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon GasGerd » Mo 3. Sep 2012, 15:46

Der 15-jährige "Facebook - Mörder" ist in den Niederlanden zur Höchststrafe für Jugendliche verurteilt worden. Die beträgt sage und schreibe ein (!) Jahr Gefängnis zuzüglich 3 Jahre Zwangstherapie:

"Arnheim (dpa) - Im sogenannten Facebook-Mord in den Niederlanden hat das Gericht in Arnheim die Höchststrafe verhängt. Der 15 Jahre alte Angeklagte wurde wegen Mordes und versuchten Totschlags zu einem Jahr Jugendgefängnis und drei Jahren Zwangstherapie in einer Anstalt für Straftäter verurteilt."

In manchen US - Bundesstaaten hätte der Kerl ungeachtet des Alters die Todesstrafe bekommen können.

Eigentlich kaum zu glauben, das sind beides westliche Verfassungsdemokratien mit einem verwandten (protestantisch - christlichen) kulturellen Hintergrund, trotzdem sind die rechtlichen Grundwertungen so unterschiedlich, als wenn sie von verschiedenen Kontinenten stammten, die sich kulturell völlig unabhängig voneinander entwickelt haben.

Wer weiß, vielleicht sind die verbrecherfreundlichen europäischen Errungenschaften auch nur dünnes Eis und das Ganze kann irgendwann ins Gegenteil umschlagen. Die Wahlerfolge der Rechtspopulisten in den Niederlanden zeigen ja, dass die Bevölkerung das so nicht mehr mitträgt.

Wahrscheinlich fahren wir in Deutschland mit dem goldenen Mittelweg des weder extrem verbrecherfreundlichen Jugendstrafrechts noch amerikanisch - brutaler Strafgesetze ganz gut.

Ich habe allerdings auch von einem deutschen Jugendstrafrichter schon einmal den Gedanken gelesen, dass man Mörder von den "Segnungen" des rein auf den Erziehungszweck ausgerichteten Jugendstrafrechts ganz ausnehmen könnte, um die politische Akzeptanz dieser Regelungen für alle anderen jugendlichen Straftäter durch die Bevölkerung auf Dauer zu stabilisieren.

Das ist tatsächlich eine Überlegung wert. An jemandem, der vorsätzlich und aus Habgier oder zur Befriedigung des Geschlechtstriebs usw. usf. einem Menschen das Leben genommen hat, noch herumerziehen zu wollen, erscheint mir doch ziemlich vermessen.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/16161017?sp=266#jump

Übrigens beträgt die Höchststrafe für Jugendliche in der Schweiz auch nur 4 Jahre Gefängnis.
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Excubitor » Mo 3. Sep 2012, 18:32

Mag alles sein. Doch macht es keinen Sinn dorthin zu verweisen wo es noch schlechter ist als hier. Das deutsche Jugendstrafrecht ist betreffend Schwerkriminalität totaler Murks und dringendst sanierungsbedürftig. Da ist es eher belanglos, was in den Niederlanden und der Schweiz geschieht...
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Gekaufte Facebook-Freunde und Betrügereien auf Facebook

Beitragvon Excubitor » Fr 25. Jan 2013, 15:06

Und wieder facebook, wie üblich, in den Negativschlagzeilen, diesmal mit globalem "Betrug". Man kauft sich Facebook-Freunde um bei anderen (zumeist wohl naiv oder sogar dumm), besser dazustehen, Wählergunst zu er- oder Produkte zu verkaufen. Diese Praxis scheint bei Politikern, Unternehmen und (Möchtegern-) Prominenten regelmäßige Übung zu sein.

Siehe mehr dazu unter
http://www.bild.de/digital/internet/fac ... .bild.html

Wer es immer noch nicht begriffen hat:
1. Facebook-Freunde sind meistens weder echte Freunde noch Bekannte.
2. Die "Freundesliste" auf facebook, bzw. genauer, die Angabe, wieviele "Freunde" man dort habe, ist für die Einschätzung echter Wertschätzung einer Person oder eines Unternehmens völlig belanglos, gibt also überhaupt keine nützliche Information darüber, ob jemand oder etwas tatsächlich beliebt ist oder nicht.


Allgemeines und spezielle Betrugspraktiken auf facebook findet man unter
http://www.mlo-networks.de/tag/betrug/
http://www.computerbetrug.de/facebook-s ... s-loschen/
http://www.teltarif.de/sms-codes-facebo ... 49087.html
http://www.experto.de/b2b/computer/sich ... mmern.html
Zuletzt geändert von Excubitor am Fr 25. Jan 2013, 15:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Akte "Social Networks"

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 25. Jan 2013, 15:12

ich bezüglich bin bei FB aber großartig ernst nehme ich die meisten "Sogenannten" Freunde nicht. Es gibt wenige die kenne ich Persönlich (auch Telefonisch) der Rest naja sind halt da.

1. Facebook-Freunde sind meistens weder echte Freunde noch Bekannte.
2. Die Freundesliste bei facebook ist für die Einschätzung echter Wertschätzung einer Person oder eines Unternehmens völlig belanglos, gibt also überhaupt keine nützliche Information darüber, ob jemand oder etwas tatsächlich beliebt ist oder nicht


das gibt es bei Twitter auch. Man muss halt aufpassen im ganzen netz und nicht bloss fb.
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EU-Strafe für Facebook

Beitragvon Excubitor » Do 18. Mai 2017, 18:15

Kölner Stadt-Anzeiger - "Kommentar zur EU-Strafe: Facebook, Google und Co. müssen an die Leine genommen werden"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Es ist lange überfällig, insbesondere die (a)sozialen Netzwerke an die Kandare zu nehmen, wenn nicht schon viel zu spät, angesichts dessen was diese schon für Schäden an der Gesellschaft angerichtet haben.
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Re: EU-Strafe für Facebook

Beitragvon AlexRE » Do 18. Mai 2017, 19:01

Excubitor hat geschrieben:Kölner Stadt-Anzeiger - "Kommentar zur EU-Strafe: Facebook, Google und Co. müssen an die Leine genommen werden"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Es ist lange überfällig, insbesondere die (a)sozialen Netzwerke an die Kandare zu nehmen, wenn nicht schon viel zu spät, angesichts dessen was diese schon für Schäden an der Gesellschaft angerichtet haben.


Grundsätzlich richtig, hier handelt es sich allerdings nicht um einen für die sozialen Netzwerke spezifischen Konflikt. Eine für die Verhinderung schädlicher Marktmachtkonzentrationen zuständige staatliche Stelle auszutricksen, könnte den "big playern" aller Branchen in den Sinn kommen - insbesondere ab jetzt. Die erschlichene Marktmachtposition wird ja nicht angetastet, sondern nur das Erschleichen selbst mit einer Geldbuße belegt. Ich fürchte, dass Weltkonzerne eine Geldbuße von 110 Millionen Euro als Spottpreis für handfeste globale Wettbewerbsvorteile ansehen könnten.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: EU-Strafe für Facebook

Beitragvon Excubitor » Do 18. Mai 2017, 20:01

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Kölner Stadt-Anzeiger - "Kommentar zur EU-Strafe: Facebook, Google und Co. müssen an die Leine genommen werden"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=BBqg6Q9

Kommentar
Es ist lange überfällig, insbesondere die (a)sozialen Netzwerke an die Kandare zu nehmen, wenn nicht schon viel zu spät, angesichts dessen was diese schon für Schäden an der Gesellschaft angerichtet haben.


Grundsätzlich richtig, hier handelt es sich allerdings nicht um einen für die sozialen Netzwerke spezifischen Konflikt. Eine für die Verhinderung schädlicher Marktmachtkonzentrationen zuständige staatliche Stelle auszutricksen, könnte den "big playern" aller Branchen in den Sinn kommen - insbesondere ab jetzt. Die erschlichene Marktmachtposition wird ja nicht angetastet, sondern nur das Erschleichen selbst mit einer Geldbuße belegt. Ich fürchte, dass Weltkonzerne eine Geldbuße von 110 Millionen Euro als Spottpreis für handfeste globale Wettbewerbsvorteile ansehen könnten.


Das sehe ich auch so, denn in den Margen in welchen dort gerechnet wird sind das nicht einmal "peanuts".
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Die (A)sozialen Netzwerke zerstören Geist und Gesellschaft

Beitragvon Excubitor » Sa 11. Nov 2017, 17:50

"Es stört wahrscheinlich auf merkwürdige Weise eure Produktivität. Gott allein weiß, was es mit den Gehirnen unserer Kinder macht."

Der Erfinder der Musiktauschbörse Napster und frühere Präsident von Facebook, Sean Parker, warnt vor den Folgen der Nutzung sozialer Medien.
Quelle:
golem.de

Der Mann sollte es wissen und hat Recht. Da niemand den Kindern und Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien beigebracht hat, haben sich letztere in ihren negativen Folgen bereits so verselbständigt, dass die negativen Entwicklungen heute kaum noch umkehrbar scheinen, angefangen von einfachen Verhaltensstörungen bis hin zu schwerer Internet-Sucht-Problematik.
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Endlich ein Dämpfer für Fratzenbuch

Beitragvon Excubitor » Mi 14. Feb 2018, 18:44

Der Tagesspiegel - "Datenschutz - Berliner Richter weisen Facebook in die Schranken"
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/d ... 53316.html

Kommentar
Sicher war dieser Dämpfer unbedingt notwendig. doch hat der auch Schattenseiten. Dieses Urteil wurde unter anderem deswegen erforderlich, da die Klientel von Facebook nun nicht gerade überwiegend zur intellektuellen Elite gehört und gerade der Schutz dieser "Dummen" das Gericht bewogen hat, sich dessen anzunehmen. Leider wird das jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dazu führen dass sich die entsprechenden Nutzer noch weniger um ihre Angelegenheiten kümmern als sie das ohnehin schon tun. Da stellt sich die berechtigte Frage, ob man die nicht einfach mal "vor die Pumpe laufen" lassen muss, bis die überhaupt lernen, dass man sich schon zu einem übergeordneten Teil um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern hat und unerwünschte Funktionen selbst abstellen muss, soweit möglich...
Im übrigen sind die Praktiken Sozialer Netzwerke seit langem bekannt. Wer also so dumm ist die zweifelhaften unter denjenigen zu nutzen darf sich nicht wundern, wenn er seine Daten ungeschützt in den Cyberspace bläst ...
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