Täter und Unterlassungstäter

Hier wird das Problem des zunehmend mangelhaften Schutzes der Bürger vor Gewalttaten und dessen verfassungsrechtliche Relevanz erörtert. (Artikel 1 Abs. 1 Satz 2 GG)

Re: Täter und Unterlassungstäter

Beitragvon Hase » Mi 7. Jul 2010, 17:28

ich finde es nicht witzig. Ich weiß selbst wie es ist wenn jemand von der Polizei in Handschellen mitgenommen wird und zwei Stunden später wieder vor der Haustüre steht.

"Solange nichts passiert" können wir da nicht's machen, war stets die Aussage.

Mein Komentar dazu: "Und wenn mir was passiert, brauch ich sie auch nicht mehr!"
Hase
 

Re: Täter und Unterlassungstäter

Beitragvon Sall May » Mi 7. Jul 2010, 18:04

Ich hatte gegen einen Stalker mal eine einstweilige Verfügung. Doch was hat das genutzt? Nichts, denn den Schutz den man benötigt den bekommt man nicht. An so ein Stück Papier halten sich diese Leute nicht. Hat man so etwas durch, dann ist man wieder einen Schritt mehr geläutert.

Dann wurde ich finanziell betrogen, doch egal was man an Beweisen erbringt, es scheint niemand wirklich hören zu wollen. D. h. die, die übles im Sinn haben kommen immer wieder durch. Man hält sich eben an die, die erlich und rechtschaffen sind, und schiebt diesen die Verantwortungen zu? Ist wohl einfacher, oder warum geschieht das in der Häufigkeit der Fälle, eben auch bei Betrugsopfern immer und immer wieder?

Als im Jahr 2004 mir mein Ehemann den Hals zudrückte und mich eben tätlich angriff, da hatte ich vorab laut um Hilfe gerufen. Was passierte? Ich war die Nachbarin die schrie und der arme Mann hatte unter mir zu leiden? So läuft es doch meistens ab, und das soll alles noch Gerecht und zum Schutze der Betroffenen sein? Wird nicht immer das schwächste Glied in der Kette gesucht, das dann für alles und jeden Mist die Verantwortungen in die Schuhe geschoben bekommt?
Sall May
 

Re: Täter und Unterlassungstäter

Beitragvon Hase » Do 8. Jul 2010, 13:07

Das kenne ich nur zu gut. Schlimm ist wenn Gewalt vom Ehemann ausgeht und man gemeinsame Kinder hat.

Straf- und Familienrichter schauen nämlich meist nicht über IHREN Tellerrand hinaus.

Da kann es dann schon passieren das der noch Ehemann wegen Körperverletzung verurteilt wird und 6 Wochen später der Familienrichter im gleichen Gerichtsaal wegen dem Sorgerecht meint: "Mutter und Vater seinen zum Wohl des Kindes verpflichtet miteinander zu reden"

Wenn dann keine 2 Monate später wieder der erste Richter die Strafsache "Entziehung der Unterhaltspflicht" auf dem Tisch liegen hat, wird's mehr als lächerlich.

Zumal er den Mann wegen der Körperverletzung (obwohl dieser wegen selbigen bereits Bewährung hatte) nicht weggesperrt wurde, nur wegen seiner Unterhaltspflicht.

Vom Rechtssystem, halte ich schon lange nichts mehr. Ich hab seit 10 Jahren immer wieder Richter um mich herum die Urteile sprachen, welche der Kindsvateraber nicht einhielt. Von daher können diese in Zukunft aburteilen was sie wollen. Mich interessiert es nicht mehr.
Hase
 

Re: Täter und Unterlassungstäter

Beitragvon Sall May » Do 8. Jul 2010, 13:11

Es gab mal eine Zeit da hatten diese besser hingeschaut. Aber wie gesagt wir machen große Rückschritte, und die vermag wohl kaum einer mehr aufzuhalten. Es ist einfacher, es sich einfach zu machen, oder? Wer will heute noch wirklich hinschauen und in die Tiefe gehen? Da denken doch alle nur noch: "Wer bezahlt mir das?". Außerdem ist die Bildung auch in den angeblichen Bildungsetagen mehr als nur auf der Strecke geblieben. Das bemerkt man ganz einfach, nämlich immer dann wenn man auf Themen kommt wo der oder die Jenigen keine Ahnung haben, dann werden die nämlich oft ungrecht und teils gar agressiv. Sie fühlen sich zurückgesetzt ohne zu begreifen das sie es selber sind, die sich dahin bringen, und mit ihrem Verhalten Unrecht tun, oder?
Sall May
 

Re: Täter und Unterlassungstäter

Beitragvon Sall May » Do 8. Jul 2010, 13:11

Sagen wir es mal so. Ich habe viel gelernt als Frau wurde aber immer wieder unter Durchschnitt verdient. Sollte mich vor Männern immer wieder klein machen, auch dann wenn sie selber die fachliche Qualifikation nicht hatten. Nein, ich bin keine Emanze, aber ich bin für Gerechtigkeit und Geleichberechtigung. Die scheint es aber weder im beruflichen noch im juristischen Zusammenspiel zwischen Mann und Frau zu geben oder?
Sall May
 

Re: Täter und Unterlassungstäter

Beitragvon AlexRE » Fr 3. Dez 2010, 14:17

Das Urteil im Fall der "20 Cent - Mörder" ist gesprochen, die Täter haben sehr milde Strafen bekommen:

Jetzt hat das Hamburger Landgericht Berhan I., 17, wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu drei Jahren und vier Monaten sowie Onur K., 18, zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

(...)

Nach der Beweisaufnahme in der Hauptverhandlung konnte aber kein Tötungsvorsatz bei den Angeklagten festgestellt werden. Nach Angaben der Gerichtsmedizin war der Dachdecker an den Folgen des Aufpralls gestorben. Die anschließenden Tritte der Angeklagten gegen den Kopf des Opfers hätten demnach nicht zu dessen Tod geführt.

Der Verteidiger von Berhan I., Siegfried Schäfer, kündigte nach dem Urteilsspruch an, in Revision zu gehen. "Die Urteilsbegründung beruht auf reiner Spekulation", sagte Schäfer. Dass die Frage nach 20 Cent aus reiner Provokation gestellt wurde, konnte seiner Meinung nach nicht nachgewiesen werden.


Quelle: spiegel.de

Das finde ich ganz schön dreist von dem Verteidiger. Schliesslich steht die Feststellung des Gerichts, dass die Frage nach 20 Cent aus reiner Provokation gestellt wurde, in Zusammenhang mit der Frage des Vorsatzes. Wenn das Gericht angenommen hätte, dass es den Tätern in erster Linie um das Geld ging, wären auch noch mit wesentlich höherer Strafe bedrohte Delikte in Betracht gekommen, z. B. Raub mit Todesfolge oder gar (versuchter) Raubmord.

Ich kann nur hoffen, dass der Staatsanwalt auch in Revision geht.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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