Brände in Italien: Meistens ist der Mensch schuld
Matthias Rüb
11. August 2021
Die derzeitige Hitzewelle in Süd- und Südosteuropa sowie die verheerenden Waldbränden scheinen zum neuesten Katastrophenbericht des Weltklimarates zu passen wie die Faust aufs Auge. Wenn es immer wärmer wird auf der Welt, wenn die ariden Zonen am Mittelmeer immer trockener werden, dann brennen dort Wald und Macchia immer öfter.
Doch so einfach geht diese Rechnung nicht auf, am wenigsten in Italien. Nach Angaben von Umweltminister Roberto Cingolani haben weniger als zwei Prozent der Wald- und Buschbrände in Italien natürliche Ursachen, werden durch Blitzschlag ausgelöst oder durch eine Glasscherbe, die das Sonnenlicht bündelt.Bei 71 Prozent aller Brände ist nachweislich der Mensch der unmittelbare Verursacher: gut 57 Prozent von Brandstiftungsfällen stehen knapp 14 Prozent durch Unachtsamkeit ausgelöste Feuer gegenüber.
Mehr als die Hälfte aller mutwillig verursachten Wald- und Buschbrände Italiens entfallen allein auf vier der zwanzig Regionen des Landes: Apulien, Kalabrien, Kampanien und Sizilien. Es sind allesamt Hochburgen der Mafia, zu deren «Geschäftspraxis» seit je Bodenspekulation, Versicherungsbetrug und die Verbreitung von Angst und Schrecken gehörenAuch Feuerwehrleute werden immer wieder als Brandstifter überführt: Wenn es regelmässig brennt, werden ihre befristeten Anstellungsverhältnisse regelmässig verlängert.Die Brände in Süditalien und auf Sardinien sind mindestens ebenso sehr «menschengemacht» wie es angeblich der Klimawandel ist. Es ist kein Kausalzusammenhang, der das Weltklima und die Brände in Südeuropa befindet. Sondern ein gedanklicher Kurzschluss aus politischem Interesse.
https://www.weltwoche-daily.ch/beitrag/ ... 9+MittwochFlorence
11. August 2021 um 8:25 Uhr
Das ist seit ich denken kann in Italien so. Spekulation auf Bauland . Das hätte der Staat ausbremsen können, wenn man die überführten Brandstifter von Anfang an zur Wiederaufforstung verurteilt hätte. Bussen oder Gefängnis nützen da nichts. Körperliche Arbeit , jeden Tag, ob in der Kälte oder Hitze, ob Regen, Schnee oder gleissende Sonne, dazu noch Hege und Pflege von Tierarten die später wieder ausgewildert werden ;alles natürlich unter Bewachung der Forestale die so endlich mal arbeiten!
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VP-Falger
11. August 2021 um 7:37 Uhr
Die Natur erneuert sich oft durch Blitzschlag entfachte Flächenbrände. Vor allem dankbar sind vom Menschen hochgezüchtete Monokulturen. Mischwälder sind der beste Schutz, nebst Infrastruktur. Infrastruktur, die es Löschfahrzeugen erlaubt, überhaupt an die Brandherde heranzukommen, um sie vor der inferoartigen Ausbreitung zu hindern und im Keim zu ersticken. Unter diesem Aspekt sollte die ganze Sache mal betrachtet und auseinanderdividiert werden.
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Melanie
11. August 2021 um 7:36 Uhr
Sehr guter = wichtiger Beitrag! Mit seit vielen Jahren / Jahrzehnten Tatsachen. Leider wollen "die Leute" das aber sowieso nicht hören und lesen, weil es halt so gar nicht in ihre Denke passt.