Irak

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Re: Irak

Beitragvon AlexRE » Fr 8. Aug 2014, 21:49

Staber hat geschrieben:Meine Befürchtung ist schlicht die, dass das zunächst einmal stark verzögerte Eingreifen der Amis eher halbherzig und ein wenig mehr als Alibi-Funktion gedacht sein könnte, denn als echte Hilfe.


Noch einmal: Die ISIS hat sich irgendwie schwere Waffen verschafft und die Kurden haben nur Sturmgewehre und allenfalls noch einige wenige MG`s, veraltete Panzerfäuste und ein paar (sehr unpräzise) Granatwerfer. Ohne eigene schwere Artillerie oder schlagkräftige Luftwaffe dem Feuer moderner 10 - und 15 - cm - Haubitzen ausgesetzt zu seine, bedeutet schlicht und ergreifend, dass man einen asymmetrischen Krieg aus der Position des Schwächeren heraus führen muss.

Wenn die Amis das mit ihren Luftangriffen jetzt umkehren und die ISIS durch Vernichtung ihrer schweren Waffen in den unteren Part der Asymmetrie zwingen, soll das nur eine Alibi - Funktion haben? Das kann`s ja nun wirklich nicht sein ...
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Irak

Beitragvon Staber » Sa 9. Aug 2014, 13:41

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Meine Befürchtung ist schlicht die, dass das zunächst einmal stark verzögerte Eingreifen der Amis eher halbherzig und ein wenig mehr als Alibi-Funktion gedacht sein könnte, denn als echte Hilfe.


Noch einmal: Die ISIS hat sich irgendwie schwere Waffen verschafft und die Kurden haben nur Sturmgewehre und allenfalls noch einige wenige MG`s, veraltete Panzerfäuste und ein paar (sehr unpräzise) Granatwerfer. Ohne eigene schwere Artillerie oder schlagkräftige Luftwaffe dem Feuer moderner 10 - und 15 - cm - Haubitzen ausgesetzt zu seine, bedeutet schlicht und ergreifend, dass man einen asymmetrischen Krieg aus der Position des Schwächeren heraus führen muss.

Wenn die Amis das mit ihren Luftangriffen jetzt umkehren und die ISIS durch Vernichtung ihrer schweren Waffen in den unteren Part der Asymmetrie zwingen, soll das nur eine Alibi - Funktion haben? Das kann`s ja nun wirklich nicht sein ...


Hi Alex!
Na gut , die Alibi - Funktion nehme ich zurück....die Halbherzigkeit bleibt! ;)
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Re: Irak

Beitragvon AlexRE » Mo 11. Aug 2014, 18:51

Auf dem Facebook - Profil eines FDP - Politikers gesehen und kommentiert:

// TEILEN //
Frau Margot Käßmann, Herr Jürgen Todenhöfer, Völkermord durch die IS/ISIS-Islamisten stoppt man nicht mit Geschwätz, sondern in dem man handelt.
Um Frieden zu schaffen, braucht man Waffen!

Bild


Tja, es wäre ja schön, wenn die FDP diese löbliche Haltung in eindrucksvollen Bundestagsreden bekunden könnte.

In den Bundestag kommt man aber nur, wenn man wenigstens so tut, als wolle man die Interessen wahlberechtigter Menschen aus Fleisch und Blut vertreten. Geldbündel und Bankkonten sind nicht wahlberechtigt und im Zuge der jahrzehntelangen Vermögensverdichtung bei sinkenden Realeinkommen aus Arbeit aller Art und Qualifikationsstufen reicht die Zahl der wahlberechtigten Vermögensbesitzer eben nicht mehr für die Überwindung der 5 % - Hürde.

Dabei wird es auch bleiben, selbst wenn der eine oder andere FDP`ler gelegentlich zu Themen wie dem hiesigen noch so goldrichtige Anmerkungen publiziert.

Ihr kommt nie wieder auf die Beine.
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Re: Irak

Beitragvon Staber » Mo 11. Aug 2014, 22:15

Könnte der 3.Irakkrieg kommen?
Womöglich war der schnelle Abzug der US-Truppen aus dem Irak Obamas größter außenpolitischer Fehler! Ist egal wo der Friedensnobelpreisträger in den USA auftaucht, ob in Dakota bei den Indianern , oder zur Rede bei der Abschlussfeier der Studenten in Kalifornien . Er bemühte sich um politische Normalität . Mit einem potenziellen Krieg im Irak mochte sich Obama nur kurz befassen . der Waffengang seines Vorgängers Bush war nach seiner Ansicht " dumm und übereilt". Doch nun wächst der Ruf
nach einer Rückkehr in den Irak. Tja , ein krieg ist nicht vorbei , wenn man das Schlachtfeld verlässt , sondern erst dann , wenn der Feind besiegt ist . Das scheint inzwischen Obama auch klar zu sein. Aber nicht zu vergessen, 294 GI's fielen im ersten Irakkrieg 90-91, 4488 GI's fielen nach dem zweiten Irakkrieg 2003 -11. Wie es weiter geht....wir werden sehen!

obama_vs_is_2289165.jpg
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Re: Irak

Beitragvon maxikatze » Di 12. Aug 2014, 07:35

Dabei wird es auch bleiben, selbst wenn der eine oder andere FDP`ler gelegentlich zu Themen wie dem hiesigen noch so goldrichtige Anmerkungen publiziert.

Ihr kommt nie wieder auf die Beine.


Ich brauch`die FDP auch nicht, aber woher willst du das denn wissen? Haste das im Kaffeesatz gelesen? Bundestagswahlen sind erst wieder in drei Jahren.
Und nur weil du diesmal der FDP in dem Punkt zustimmst, bedeutet das noch lange nicht, dass das auch "goldrichtig" ist. Jede Medaille hat zwei Seiten und Friedensdemos sind mir persönlich lieber als Kriegstreiberei und Propagandaschlachten nebst Kriegshetze. Deutschland stünde nach meinem Empfinden mit Neutralität besser da.
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Re: Irak

Beitragvon Staber » Di 12. Aug 2014, 10:44

@Maxikatze
Haste das im Kaffeesatz gelesen?


Die GroKo, ein paar Zahnärzte und ein paar Leute, die es immer noch nicht kapiert haben, werden schon dafür sorgen, dass die FDP wieder im nächsten Bundestag sitzt. Das dürfte sie irgendwann, wenn sie wieder eine liberale Partei sein sollte.
Die Erstgenannten werden aber versuchen zu verhindern, dass die Demokratie so weit geht, auch noch Linke, AfD und andere, die das deutsche Volk wünscht, in den Bundestag zu lassen.
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Re: Irak

Beitragvon AlexRE » Mi 13. Aug 2014, 14:38

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

Frühere EKD-Chefin

Der selbstgerechte Pazifismus der Margot Käßmann

Stell dir vor, Margot Käßmann predigt Pazifismus - und die EKD widerspricht. Die evangelische Theologin und 67 ostdeutsche Pfarrer kritisieren Bundespräsident Joachim Gauck. Damit verhöhnen sie das UN-Prinzip der Schutzverantwortung. Ein Kommentar.

(...)

Ihr Nachfolger im Amt, Nikolaus Schneider, verteidigte Gauck. Ein Militäreinsatz könne gerechtfertigt sein, wenn dadurch „massive gewalttätige Auseinandersetzungen gestoppt werden“, sagte er und begründete dies mit Eindrücken aus dem Südsudan. „Wenn man die Lage in einem solchen Land erlebt, dann begreift man, dass es so etwas wie ein Wüten des Bösen und der Gewalt gibt – und dass man auch militärische Kraft braucht, um für einen Raum zu sorgen, in dem sich anderes entwickeln kann.“

(...)

Im Jahre 2005 formulierten die Vereinten Nationen das Prinzip der „responsibility to protect“ (Schutzverantwortung). Es verpflichtet die internationale Gemeinschaft zur militärischen Intervention, wenn ein Staat die eigene Bevölkerung vor Massenverbrechen nicht schützen kann. Lediglich darauf hatte sich Gauck bezogen, hielt der Berliner Historiker Heinrich August Winkler, seit mehr als 50 Jahren SPD-Mitglied, Käßmann und den ostdeutschen Geistlichen vor. Deren „fundamentalistischer Protest“ trage „in seinem Innerlichkeitspathos sehr deutsche Züge und macht sie den national gesinnten Pastoren der wilhelminischen Zeit ähnlicher, als ihnen bewusst ist“. Klarer und wahrer geht’s kaum.


http://www.tagesspiegel.de/meinung/fruehere-ekd-chefin-der-selbstgerechte-pazifismus-der-margot-kaessmann/10320332.html


>> Deren „fundamentalistischer Protest“ trage „in seinem Innerlichkeitspathos sehr deutsche Züge und macht sie den national gesinnten Pastoren der wilhelminischen Zeit ähnlicher, als ihnen bewusst ist“. Klarer und wahrer geht’s kaum. <<

Gut erkannt. Wenn die Gesinnungsmoralisten mit ihrem absolutistischen Pazifismus auf einen absoluten Lebensschutz der durch Kriege gefährdeten Menschen abzielen würde, wäre es völlig unmöglich, dass sich jemand von dieser Fraktion eine Alkoholfahrt leistet. Diese Art von Moral dient ausschließlich als Vehikel für die eigenen Eitelkeiten und als Podest, andere Menschen von oben herab zu belehren.
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Re: Irak

Beitragvon Staber » Mi 13. Aug 2014, 16:55

Es gibt im Christentum wohl kaum Vorbilder erfolgreich gelebten Pazifismus. Gandhi, dessen Anhänger sich beim verbotenen Tauchen nach Salz im eigenen Land mit Brettern erschlagen ließen, haben gezeigt, wie wohl Pazifismus gegen einen grausamen Gegner siegreich sein kann und wie viel Mut das erfordert.
Welcher Art aber ist der Pazifimus von Frau Käßmann? Ich mag es nicht zu beurteilen, weil ich es einfach nicht weiß. Der Artikel jedenfalls verrät viel zu wenig über die Begründung von Frau Käßmann . Eine kriegsfreie Welt, noch ein sehr weiter Traum, aber wer nicht davon träumt, hat für sich auch kein wirklich sinniges Ziel.
Ich werde es - eine kriegsfreie Welt - nicht mehr erleben, und viele andere auch nicht, aber Genrationen nach uns könnten es, nur muss dazu ein weiterer Grundstein gesetzt werden und den hat M. Käßmann gesetzt.
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Re: Irak

Beitragvon AlexRE » Mi 13. Aug 2014, 18:34

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Re: Irak

Beitragvon Staber » Mi 13. Aug 2014, 21:16

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