China

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Re: China

Beitragvon maxikatze » Di 25. Okt 2022, 18:22

China entert einen Hafen nach dem anderen. Lernt keiner aus den Fehlern der Vergangenheit?
Der Artikel ist über ein Jahr alt :
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... m-101.html


Scholz noch tiefer in China-Deal um Hamburger Hafen verstrickt als gedacht
https://www.focus.de/finanzen/kanzler-v ... 57741.html
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Re: China

Beitragvon Staber » Di 25. Okt 2022, 18:54

Werte Foraner auch innen :lol:

Ich kann mich so schwach erinnern, dass vor ca. 10 Jahren die Reederei Mærsk versucht hatte, sich beim CTA Terminal einzukaufen! Das wurde strikt abgelehnt! Daraufhin war "Mærsk" so mucksch, dass sie den Hamburger Hafen boykottiert hatten, und sich dann in Wilhelmshaven "einkauften"! ....und warum soll man den Chinesen - den "Heuschrecken" -jetzt den Gefallen tun??? Die Chinesen sind mit "Vorsicht" zu genießen, denn sie machen vor nichts halt, und diktieren am Ende das Geschehen! Und um da dann wieder raus zu kommen.....wird's richtig teuer! Gerade Hamburg hat doch da schon schlechte Erfahrung gemacht! Ich erinnere nur an die Sache mit Vattenfall und "Hamburg-Strom"!
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Re: China

Beitragvon AlexRE » Di 25. Okt 2022, 20:36

Ich sehe da allerdings kein Erpressungspotential, das mit dem durch die Energieabhängigkeit vergleichbar wäre. Wenn ein ausländischer Investor sich feindlich verhält, kann er schließlich notfalls enteignet werden.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: China

Beitragvon maxikatze » Mi 26. Okt 2022, 07:49

AlexRE hat geschrieben:Ich sehe da allerdings kein Erpressungspotential, das mit dem durch die Energieabhängigkeit vergleichbar wäre. Wenn ein ausländischer Investor sich feindlich verhält, kann er schließlich notfalls enteignet werden.

Dem deutschen Staat traue ich nicht einmal mehr das zu. Ich halte ihn dafür zu feige.
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Re: China

Beitragvon AlexRE » Mi 26. Okt 2022, 08:33

maxikatze hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:Ich sehe da allerdings kein Erpressungspotential, das mit dem durch die Energieabhängigkeit vergleichbar wäre. Wenn ein ausländischer Investor sich feindlich verhält, kann er schließlich notfalls enteignet werden.

Dem deutschen Staat traue ich nicht einmal mehr das zu. Ich halte ihn dafür zu feige.


Das glaube ich nicht. Die deutsche Gazprom - Tochter wird auch eingesackt, und Russland ist bislang noch gefährlicher als China:

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... f739b6cdca
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Re: China

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 26. Okt 2022, 11:17

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:Ich sehe da allerdings kein Erpressungspotential, das mit dem durch die Energieabhängigkeit vergleichbar wäre. Wenn ein ausländischer Investor sich feindlich verhält, kann er schließlich notfalls enteignet werden.

Dem deutschen Staat traue ich nicht einmal mehr das zu. Ich halte ihn dafür zu feige.


Das glaube ich nicht. Die deutsche Gazprom - Tochter wird auch eingesackt, und Russland ist bislang noch gefährlicher als China:

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... f739b6cdca


noch. Mal sehen wie lange noch
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Re: China

Beitragvon Uel » Do 23. Mär 2023, 15:42

Verdächtig still hier in Sachen China, nach dem 3tägigen Gipfelgeschehen in Russland. Denn es geht um viel mehr als um die Ukraine, wenn wir nicht aufpassen.

Der Westen sollte alles versuchen, dass China sich nicht nur noch auf Russland konzentriert, sondern immer im Gespräch bleiben. Ein zu schnelles Abbauen von wirtschaftlichen Kontakten würde Chinas internationale Beweglichkeit nur erhöhen.

Was der Gipfel gezeigt hat ist, dass es nicht nur um die Ukraine geht, sondern um die Neuordnung der Welt und da sind die BRIC-Staaten Schwergewichte, die der Dominaz des Westens inclusive seiner moralischen Selbstverständlichkeiten sehr kritisch gegenüber stehen.

Sie werden die rechtlichen Kunststückchen des Westens auf UN-Ebene, inclusive der aus der Kolonialzeit geerbten Vetostimmen-Mehrheit im Sicherheitsrat, als das bewerten, was sie sind: eine anachronistische Anmaßung.
Ein Freifahrt-Ticket für formale Tricks wie Irak und Libyen, um die älteren Fälle garnicht aufzuzählen, wird immer weniger akzeptiert werden. Wir mögen erfolgreiche Tricksereien schnell verdrängen und vergessen, die ständig Überstimmten oder die andern Großen, die grundsätzlich nicht mitstimmen dürfen aber bestimmt nicht. Zumindest dem Kanzler scheint mit seinen schnellen Reisen nach Brasilien und Indien da ein Licht aufgegangen zu sein.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: China

Beitragvon Staber » Do 23. Mär 2023, 16:54

Werter Uel!
Das wird so oder so mal Realität werden.Mit einem Minimum an Aufwand kann Xi Jinping ein Maximum für China rausholen. Zu Lasten Rußlands. Aber das ist die Schuld der Russen, die haben sich selbst mit dem UA- Angriffskrieg ins Knie geschossen und wurden dadurch erst so schwach, daß der Chinamann wahrscheinlich bei Rußland Teile ausbauen kann.China schaut sich das russische Untergangsspektakel in der Ukraine einfach nur popcornessend an, als Kriegsprofitler. Am Ende wird der europäisch-amerikanische Westen stehen, dessen Ostfront stabilisiert ist, da kommt kein Russe mehr durch: Und im Fernen Osten, da können sich Einflußsphärenverschiebungen zu Ungunsten Moskaus ergeben, hin zu Peking.
Tja, wenn man fremde Gebiete einsacken will, dann muß man das auch können: Die Russen kriegen eins" uffe Fress" und fahren vom Auswärtsspiel UA geschlagen nach Hause. Und dann kommen die Chinesen und stupsen den angeschossenen Russen an. Der fällt dann um und in der "far east region" wirds dann weniger russisch, dafür mehr chinesisch.
Was man auch wissen muß,Xi Jinping ist ein Mao-Lover. Unbestritten. Aber war Mao ein Russenlover? Nein, war er nicht! Xi Jinping wird also seinem Idol Mao nacheifern. WELTHERRSCHAFT.....was wir auch nicht verhindern werden. Leider! Bis es allerdings soweit ist , bin ich unter der Erde.
Gruß aus Bremen

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Re: China

Beitragvon AlexRE » Do 23. Mär 2023, 17:20

Uel hat geschrieben:Verdächtig still hier in Sachen China, nach dem 3tägigen Gipfelgeschehen in Russland. Denn es geht um viel mehr als um die Ukraine, wenn wir nicht aufpassen.


In der Ukraine geht es auch um mehr als um die Ukraine. Die Demokratien sind unter allen Staaten der Welt jetzt schon in der Minderheit. Wenn Tyrannen demokratische Staaten so einfach überfallen und annektieren können, wird es auf absehbare Zeit nur noch demokratische Enklaven in Westeuropa und Nordamerika geben.

Die Diktaturen werden sich dann natürlich nicht mehr "kolonialistischer" Sicherheitspolitik unterordnen, sondern sich wie in früheren Epochen gegenseitig an die Gurgel gehen.

Abgesehen davon lebt der Aufstieg Chinas immer noch vom Stehlen von know how und Sklavenarbeit. Die brilliantesten Köpfe werden immer versuchen, in freiheitliche Länder zu gelangen. Das wird die Entwicklung der Kräfteverhältnisse irgendwann wieder umdrehen.
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Re: China

Beitragvon Uel » Sa 25. Mär 2023, 16:36

Abgesehen davon lebt der Aufstieg Chinas immer noch vom Stehlen von know how und Sklavenarbeit. Die brilliantesten Köpfe werden immer versuchen, in freiheitliche Länder zu gelangen. Das wird die Entwicklung der Kräfteverhältnisse irgendwann wieder umdrehen.


Lieber Alex, träum weiter Deinen idealistischen Traum. Derweil hoffe ich, das Realisten endlich von Berlin bis Brüssel langfristig angelegte logische schlüssige Strategien für gewünschte Entwicklungen auf den Weg bringen, - vermutlich trotz realer notwendiger Erfordernis auch eine schwer erfüllbare Träumerei.

Denn das Stehlen von Ideen sollte die Menschheit schon lange kennen, sogar als sie noch Menschenaffen waren. Stehlen, weiterentwickel und umdeuten von Ideen ist das Kennzeichen von Intelligenz, Strategien und Überlebensfähigkeit in der Natur. Auch wird man ja nicht jeden effektiveren Handgriff rechtzeitig patentieren können. In meiner Kindheit waren es die Japaner, der man Technologie-Diebstahl vorwarf, als sie mit Canon, Minolta, Nikon, Futji, Tojota, Honda, Yamaha, Kawasaki den Foto-, Auto- und Motorrad-Markt neu aufmischten.

Mit dem mindestens 30 jährigen strategischen Seidentraßen-Projekt der Chinesen, auch in Afrika, wird man nicht aus dem Stand gleichziehen können, zumal man sich in Brüssel sicherlich Kräfte konzentrierend auf eine gemeinsame Strategie KAUM wird einigen können. Und ob dann der faule Kompromiss, der dann in der Regel dabei herauskommt, noch Strategie genannt werden kann, ist auch nicht gesagt. Hoffnung bleiben die USA, die Wirtschaft meist auch staatlich strategisch denken.

mal mit Logik: wo wächst der potentielle Markt am schnellsten? -> In Asien und Afrika je um eine prognostizierte Milliarde Menschen in den nächsten 17 (2040) Jahren, Europa sowie Nord- und Südamerika stagnieren. Wo wird das Wachstum für China am schwierigsten sein? ->In Asien, denn da sind die Konkurrenten Japan, Taiwan, Indien, Indonesien und Vietnam etc. mit im Spiel. Also ist das Konzentrieren der Chinesen auf Afrika die logische strategische Entscheidung, zumal die meisten seltenen Rohstoffe für die Klimawende gerade dort vorhanden sind, und der Westen dort mit Minimalinvest fährt, weil er den Kontinent immer noch auf dem Stand der Unabhängigkeitsbewegungen der 60er Jahre wähnt.

Wenn ich Kontakt mit einem Menschen aufnehmen will, auch in Afrika, dann lob ich seine guten Seiten und betone nicht seine Schwächen wie ein Schulmeister, Guts- oder Kolonialherr. Denn in Wirklichkeit geht es um Handel, nachhaltige Wohlstandsentwicklung sowei Macht- und Einflussbündnisse um dies alles lange abzusichern. Deutschland wird mit seinem Moralin-Export bestimmt keinen Erfolg haben.

Sympathien erwirbt man auch durch gegenseitiges kulturelles Verständnis. Daher steht ein kleines Land wie Deutschland mit der Hälfte an Goethe-Instituten im Vergleich zu den Chinesischen Konfuzius-Instituten gar nicht so schlecht da, allerdings ist man seit 1951 zu 2004 auch schon viel viel länger im Spiel.

Markus Lanz ist oft gut, zumal wenn er weniger Leute und besonders nicht seine "Dauer-Verlautbarer" zu Gast hat.
Eine Sternstunde zum Thema China-Afrika war
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-15-maerz-2023-100.html
mit Dr. Melanie Müller (Politologin, speziell Afrika) und Joe Chialo (CDU-Politiker mit afrikanischen Wurzeln)

Was den wirtschaftlichen Machtzuwachs von China angeht, so auch gut bei Markus Lanz:
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-22-maerz-2023-100.html
mit dem chinesisch-stämmigen Deutschen Felix Lee, dessen Vater als hochgearbeiteter Exil-Chinese später als Vorstandsmitglied bei VW mit dafür gesorgt hatte, dass der Ladenhüter VW-Santana in China das Erfolgmodell wurde. Aussage Lees: in China entscheidet sich der zukünftige Automobilmarkt und ob VW oder Audi in 10 Jahren überhaupt noch existieren.

Die Weltkräfte werden deutlich ersichtlich neu gemischt, und wie immer in der Geschichte in solchen Situationen wird man sich nicht mit juristischen Feinheiten aufhalten. Sollten Politik und Diplomaten in solchen Zeiten versagen, geht es ins Militätische, und da spielen Menschenleben dann bekanntlich auf allen Seiten keine Rolle mehr.

Man kann nur hoffen, dass die Ukraine kein gigantisches Fehlinvest des Westens wird, welches durch China nicht zu lange als Köder*** an der Angel halten wird, sondern man lieber zu Beruhigung des Weltmarktes den Frieden fördert. China sitzt demnach so oder so am Schalter.

*** Köder, weil ein langer Krieg sowohl Russland als auch den Westen wirtschaftlich sehr nachhaltig schwächen kann, derweil sich China weltweit strategisch optimieren kann. Milliarden kann man nur einmal ausgeben, Ausgaben für Rüstung können riesige Fehlinvestitionen sein, wie man bei der angeblich so großen russischen Militärmacht gerade sehen kann.
Liebe Grüße
von Uel

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