Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Excubitor » Do 16. Jan 2014, 12:37

An dieser Stelle einmal vielen Dank an alle Mitautoren und Leser für das Interesse an diesem zeitlos aktuellen und brisanten Thema.
Die Klick-Marke 10000 ist gefallen, auch wenn das keine 10000 unterschiedlichen Besucher bedeutet ist dies schon eine ganze Menge und gibt Ansporn zum Weitermachen...
Ich würde mich freuen, wenn dieser Strang auch weiter auf anderen Foren, Blogs, etc., verteilt und/oder verlinkt würde. Auch dafür vielen Dank.
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Das Gewaltproblem

Beitragvon Excubitor » Mi 22. Jan 2014, 13:09

Die Gewaltspirale unter Jugendlichen setzt sich anscheinend ungebremst fort. Wie das Magazin Explosiv gestern berichtete, sollen schon wieder Mädchen ein anderes mittels körperlicher Gewalt malträtiert haben, diesmal in Berlin. In einem Interview mit anderen Täterinnen dieser Art wurde wieder einmal die völlige Untauglichkeit des deutschen Jugendstrafrechts zur Strafrechts- und Gesellschaftspflege überdeutlich, als dargestellt wurde, dass eine der Interviewten, eine mittlerweile 18-jährige Täterin selbst nach (eigenes Bekunden der Interviewten)12-16 Straftaten, wie Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung, etc., selbst nach bereits einer Verurteilung zu einem Jahr Jugendarrest, jetzt noch Bewährungsstrafen bekommt. Das ist einfach nur lächerlich und zementiert die Verantwortung von Politikern und Juristen gleichermaßen an der Kultivierung eines absolut indiskutablen und inakzeptablen, sogar intolerablen Zustands der sozialen (Un-)Ordnung in diesem Land:

- Gewalt unter Ehegatten
- Gewalt in Familien (verübt an Kindern)
- Gewalt in Partnerschaften (gegen- und gleichgeschlechtlicher Art), sogar häufig schon unter Jugendlichen (siehe ausführlich die Darstellung in diesem Themenstrang)
- Gewalt unter Jugendlichen in Form des sog. "happy slapping", über das auch hier im Strang schon berichtet wurde. bei dem "Wehrlose" verprügelt und das Ganze zwecks Selbstbeweihräucherung und Selbstaufwertung eigentlich schwächlicher Täter gefilmt und ins Internet gestellt wird. Eine meines Erachtens evolutionsbiologisch extrem niedrige Entwicklungsstufe der Täter, die klar darauf hinweist, dass sich unsere Gesellschaft immer weiter zurück entwickelt.
- Gewalt auf der Straße (verübt oft von Jugendlichen [häufig mit Migrationshintergrund] gegen alle greifbaren Opfer, zumeist Schwächere)
- Gewalt von sogenannten "Fussballfans" (Hooligans) gegen "Gleichgesinnte" und Unbeteiligte
- Gewalt im Straßenverkehr aus Frustration, mangelndem Selbstbewusstsein und ähnlichen Gründen
- Allgemeingesellschaftlich bereits ausgeuferte Gewalt in Form von Beleidigungen, üblen Nachreden, Verleumdungen etc. der Bürger untereinander (ausführlich dargestellt in diesem Strang), was großenteils in der Gesellschaft schon als Selbstverständlichkeit angesehen wird, hervorgerufen nicht zuletzt dadurch, dass diese Delikte selbst in ihrer schwersten Form grds. als Privatklagedelikte behandelt werden und unsere Staatsvertreter ihrer öffentlichen Ordnungsfunktion somit nicht annähernd ausreichend nachkommen, sondern die Zunahme der Disfunktionalität unserer gesellschaftlichen "Ordnung" weiter verschärfen.

etc. ...

Es gibt allein auf diesem Gebiet sehr viel zu tun, doch niemand (von den dafür Verantwortlichen) packt Irgendetwas sinnvoll an.
Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 22. Jan 2014, 17:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Staber » Mi 22. Jan 2014, 14:01

Gewaltvideos zur Unterhaltung

Auch das so genannte „Funny Slapping“ wird immer populärer: Jugendliche filmen ihre Gewalttaten mit ihrem Videohandy und brüsten sich damit vor Freunden und Klassenkameraden. Nicht selten kommt es in den Videos auch zu sexuellen Übergriffen, denn zu den Opfern zählen vor allem Mädchen. Während es anfangs noch „normale“ Schlägereien waren, denken sich die Jugendlichen mittlerweile schon richtige Drehbücher aus. Gewalt dient zur Unterhaltung, die Videos gelten als eine Art Trophäe und sollen das Ansehen der Täter in der Clique steigern. Durch das Versenden der Filme an Freunde und Bekannte wird das Handy zur Waffe, die den vermeintlichen „Gegner“ denunzieren soll.

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Re: Das Gewaltproblem

Beitragvon Staber » Mi 22. Jan 2014, 14:24

Excubitor hat geschrieben:Die Gewaltspirale unter Jugendlichen setzt sich anscheinend ungebremst fort. Wie das Magazin Explosiv gestern berichtete, sollen schon wieder Mädchen ein anderes mittels körperlicher Gewalt malträtiert haben, diesmal in Berlin. In einem Interview mit anderen Täterinnen dieser Art wurde wieder einmal die völlige Untauglichkeit des deutschen Jugendstrafrechts zur Strafrechts- und Gesellschaftspflege überdeutlich, als dargestellt wurde, dass eine der Interviewten, eine mittlerweile 18-jährige Täterin selbst nach (eigenes Bekunden der Interviewten)12-16 Straftaten, wie Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung, etc., selbst nach bereits einer Verurteilung zu einem Jahr Jugendarrest, jetzt noch Bewährungsstrafen bekommt. Das ist einfach nur lächerlich und zementiert die Verantwortung von Politikern und Juristen gleichermaßen an der Kultivierung eines absolut indiskutablen und inakzeptablen, sogar intolerablen Zustands der sozialen (Un-)Ordnung in diesem Land:

- Gewalt unter Ehegatten
- Gewalt in Familien (verübt an Kindern)
- Gewalt in Partnerschaften (gegen- und gleichgeschlechtlicher Art), sogar häufig schon unter Jugendlichen (siehe ausführlich die Darstellung in diesem Themenstrang)
- Gewalt auf der Straße (verübt oft von Jugendlichen [häufig mit Migrationshintergrund] gegen alle greifbaren Opfer, zumeist Schwächere)
- Gewalt von sogenannten "Fussballfans" (Hooligans) gegen "Gleichgesinnte" und Unbeteiligte
- Gewalt im Straßenverkehr aus Frustration, mangelndem Selbstbewusstsein und ähnlichen Gründen
- Allgemeingesellschaftlich bereits ausgeuferte Gewalt in Form von Beleidigungen, üblen Nachreden, Verleumdungen etc. der Bürger untereinander (ausführlich dargestellt in diesem Strang), was großenteils in der Gesellschaft schon als Selbstverständlichkeit angesehen wird, hervorgerufen nicht zuletzt dadurch, dass diese Delikte selbst in ihrer schwersten Form grds. als Privatklagedelikte behandelt werden und unsere Staatsvertreter ihrer öffentlichen Ordnungsfunktion somit nicht annähernd ausreichend nachkommen, sondern die Zunahme der Disfunktionalität unserer gesellschaftlichen "Ordnung" weiter verschärfen.

etc. ...

Es gibt allein auf diesem Gebiet sehr viel zu tun, doch niemand (von den dafür Verantwortlichen) packt Irgendetwas sinnvoll an.


Moin Excubitor
Die,( die Betonung liegt auf Die ) gewalttätige Jugend gibt es nicht. Die Jugend heute ist von einer Orientierungssicherheit wie kaum eine Jugend vor ihr (vgl. dazu die SHELL-Studien 2010 und 2009). Die Jugend heute verkörpert ausgeprägten Pragmatismus und sehr traditionelle Wertvorstellungen: Familie, Beruf, Erfolg. Von den mehr als 12 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschlands Schulen ist ein großer Teil schulisch, beruflich, kirchlich, ökologisch oder sozial engagiert; er lehnt Gewalt als Mittel zur Durchsetzung persönlicher oder politischer Ziele ab. Die Öffentlichkeit nimmt aber kaum Notiz davon, weil die Medien von der Sensation des Negativen geprägt sind, nicht von der Sensation des Positiven oder Normalen. Allein dadurch werden zweifelhafte Vorbilder vermittelt. Ebenso wenig gibt es die erziehungsabstinenten Eltern: Millionen von ihnen nehmen die Erziehungsverantwortung sehr ernst, aber das Erziehen wird ihnen immer schwerer gemacht.
Die Hintergründe, Ursachen und "Nährböden" der Gewaltbereitschaft Heranwachsender sind äußerst vielschichtig. Die Pädagogik und die veröffentliche Meinung nehmen von dieser Komplexität zumeist keine Notiz. Vielmehr neigen Politik und Öffentlichkeit dazu, Gewalt als monokausal erklärbares Phänomen zu betrachten. Das birgt die Gefahr, die tatsächlichen Gewalthintergründe zu übersehen, man kommt dadurch hinsichtlich Gewalttherapie und Gewaltprophylaxe aber zu ungeeigneten "Patentrezepten".
Also nicht "die "Jugend, sondern teile davon sind Gewaltsam. Das ist mein Eindruck!

MfG
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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Excubitor » Mi 22. Jan 2014, 17:28

Staber hat geschrieben:Gewaltvideos zur Unterhaltung

Auch das so genannte „Funny Slapping“ wird immer populärer: Jugendliche filmen ihre Gewalttaten mit ihrem Videohandy und brüsten sich damit vor Freunden und Klassenkameraden. Nicht selten kommt es in den Videos auch zu sexuellen Übergriffen, denn zu den Opfern zählen vor allem Mädchen. Während es anfangs noch „normale“ Schlägereien waren, denken sich die Jugendlichen mittlerweile schon richtige Drehbücher aus. Gewalt dient zur Unterhaltung, die Videos gelten als eine Art Trophäe und sollen das Ansehen der Täter in der Clique steigern. Durch das Versenden der Filme an Freunde und Bekannte wird das Handy zur Waffe, die den vermeintlichen „Gegner“ denunzieren soll.

MfG


Danke für den Hinweis Staber, das hatte ich, obwohl in diesem Strang schon erwähnt, bei der Gewalt-Auflistung vergessen, die ich insoweit ergänzt habe:
- Gewalt unter Jugendlichen in Form des sog. "happy slapping", über das auch hier im Strang schon berichtet wurde. Dabei werden "Wehrlose" verprügelt und das Ganze zwecks Selbstbeweihräucherung und Selbstaufwertung eigentlich schwächlicher Täter gefilmt und ins Internet gestellt. Eine meines Erachtens evolutionsbiologisch extrem niedrige Entwicklungsstufe der Täter, die klar darauf hinweist, dass sich unsere Gesellschaft immer weiter zurück entwickelt und kaum, bzw. nicht fortentwickelt, wie man in politischen Kreisen gerne der Bevölkerung vorlügt.
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Re: Das Gewaltproblem

Beitragvon Excubitor » Mi 22. Jan 2014, 17:54

Staber hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Die Gewaltspirale unter Jugendlichen setzt sich anscheinend ungebremst fort. Wie das Magazin Explosiv gestern berichtete, sollen schon wieder Mädchen ein anderes mittels körperlicher Gewalt malträtiert haben, diesmal in Berlin. In einem Interview mit anderen Täterinnen dieser Art wurde wieder einmal die völlige Untauglichkeit des deutschen Jugendstrafrechts zur Strafrechts- und Gesellschaftspflege überdeutlich, als dargestellt wurde, dass eine der Interviewten, eine mittlerweile 18-jährige Täterin selbst nach (eigenes Bekunden der Interviewten)12-16 Straftaten, wie Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung, etc., selbst nach bereits einer Verurteilung zu einem Jahr Jugendarrest, jetzt noch Bewährungsstrafen bekommt. Das ist einfach nur lächerlich und zementiert die Verantwortung von Politikern und Juristen gleichermaßen an der Kultivierung eines absolut indiskutablen und inakzeptablen, sogar intolerablen Zustands der sozialen (Un-)Ordnung in diesem Land:

- Gewalt unter Ehegatten
- Gewalt in Familien (verübt an Kindern)
- Gewalt in Partnerschaften (gegen- und gleichgeschlechtlicher Art), sogar häufig schon unter Jugendlichen (siehe ausführlich die Darstellung in diesem Themenstrang)
- Gewalt unter Jugendlichen in Form des sog. "happy slapping", über das auch hier im Strang schon berichtet wurde. Dabei werden "Wehrlose" verprügelt und das Ganze zwecks Selbstbeweihräucherung und Selbstaufwertung eigentlich schwächlicher Täter gefilmt und ins Internet gestellt. Eine meines Erachtens evolutionsbiologisch extrem niedrige Entwicklungsstufe der Täter, die klar darauf hinweist, dass sich unsere Gesellschaft immer weiter zurück entwickelt.
- Gewalt auf der Straße (verübt oft von Jugendlichen [häufig mit Migrationshintergrund] gegen alle greifbaren Opfer, zumeist Schwächere)
- Gewalt von sogenannten "Fussballfans" (Hooligans) gegen "Gleichgesinnte" und Unbeteiligte
- Gewalt im Straßenverkehr aus Frustration, mangelndem Selbstbewusstsein und ähnlichen Gründen
- Allgemeingesellschaftlich bereits ausgeuferte Gewalt in Form von Beleidigungen, üblen Nachreden, Verleumdungen etc. der Bürger untereinander (ausführlich dargestellt in diesem Strang), was großenteils in der Gesellschaft schon als Selbstverständlichkeit angesehen wird, hervorgerufen nicht zuletzt dadurch, dass diese Delikte selbst in ihrer schwersten Form grds. als Privatklagedelikte behandelt werden und unsere Staatsvertreter ihrer öffentlichen Ordnungsfunktion somit nicht annähernd ausreichend nachkommen, sondern die Zunahme der Disfunktionalität unserer gesellschaftlichen "Ordnung" weiter verschärfen.

etc. ...

Es gibt allein auf diesem Gebiet sehr viel zu tun, doch niemand (von den dafür Verantwortlichen) packt Irgendetwas sinnvoll an.


Moin Excubitor
Die,( die Betonung liegt auf Die ) gewalttätige Jugend gibt es nicht. Die Jugend heute ist von einer Orientierungssicherheit wie kaum eine Jugend vor ihr (vgl. dazu die SHELL-Studien 2010 und 2009). Die Jugend heute verkörpert ausgeprägten Pragmatismus und sehr traditionelle Wertvorstellungen: Familie, Beruf, Erfolg. Von den mehr als 12 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschlands Schulen ist ein großer Teil schulisch, beruflich, kirchlich, ökologisch oder sozial engagiert; er lehnt Gewalt als Mittel zur Durchsetzung persönlicher oder politischer Ziele ab. Die Öffentlichkeit nimmt aber kaum Notiz davon, weil die Medien von der Sensation des Negativen geprägt sind, nicht von der Sensation des Positiven oder Normalen. Allein dadurch werden zweifelhafte Vorbilder vermittelt. Ebenso wenig gibt es die erziehungsabstinenten Eltern: Millionen von ihnen nehmen die Erziehungsverantwortung sehr ernst, aber das Erziehen wird ihnen immer schwerer gemacht.
Die Hintergründe, Ursachen und "Nährböden" der Gewaltbereitschaft Heranwachsender sind äußerst vielschichtig. Die Pädagogik und die veröffentliche Meinung nehmen von dieser Komplexität zumeist keine Notiz. Vielmehr neigen Politik und Öffentlichkeit dazu, Gewalt als monokausal erklärbares Phänomen zu betrachten. Das birgt die Gefahr, die tatsächlichen Gewalthintergründe zu übersehen, man kommt dadurch hinsichtlich Gewalttherapie und Gewaltprophylaxe aber zu ungeeigneten "Patentrezepten".
Also nicht "die "Jugend, sondern teile davon sind Gewaltsam. Das ist mein Eindruck!

MfG


Von einer gewalttätigen Jugend als Ganzem ist in meinen Betrachtungen auch nirgendwo die Rede, Staber. Unter intelligenten Menschen, die in dieser Republik auch immer mehr an Zahl und Boden verlieren, sollte anerkannt sein, dass solche Verallgemeinerungen, egal welches Thema betreffend, nie zielführend sein können. Um so wichtiger in diesem Zusammenhang Dein Hinweis auf die Vielschichtigkeit der Problematik, die nur allzu gern von bestimmten Interessenkreisen schön oberflächlich und seicht gehalten wird, damit, wie fast allgemein üblich, möglichst niemand zu sehr über Problemlösungen und noch weniger über Verantwortlichkeiten nachdenkt...
Auch die von Dir angerissenen speziellen Problemkreise innerhalb der Gesamtproblematik teile ich weitestgehend und finde gut, dass Du diese angesprochen hast, um andere zum Nachdenken zu bewegen. Patentrezepte gibt es gerade bei dieser Problemstellung keine, bestenfalls in größerem Umfang nützliche, praktikable und erfolgversprechende "Handlungsmuster" wie ich es nennen möchte, um den Begriff Therapie und die dabei herrschende Unsicherheit und dieser folgende Missverständnisse hier zu vermeiden.
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Gewalt durch Gutachter und Möchtegern-Experten

Beitragvon Excubitor » Do 23. Jan 2014, 17:40

Auch folgende Fallkonstellation behandelt eine Form von Gewalt, sogar gegen Kinder und gegen eine ganze Familie gleichzeitig, begangen urch Inkompetenz, Faulheit und Selbstüberschätzung von angeblichen Fachleuten, aber doch wohl eher Möchtegern-Experten:

"Falscher Verdacht: Jugendamt reißt Kinder aus Familie wegen angeblicher Misshandlung
22.01.14 08:11
Ahnungslos: Jugendamt nimmt Kinder mitGemeinsam mit den beiden Söhnen versucht Familie Diemer die schreckliche Zeit zu vergessen.
Gutachterin hat die Kinder nicht einmal persönlich untersucht.

Plötzlich steht das Jugendamt vor der Tür und nimmt ohne Vorwarnung die Kinder mit. [...] Von heute auf morgen hat das Amt beide Söhne in Pflegefamilien gegeben - weil die Eltern ihre Kinder misshandelt haben sollen. Doch beurteilt hat das eine Gutachterin, die die Kinder nicht ein einziges Mal persönlich untersucht hat.

Stefanie und Kevin Diemer sind entsetzt. Als ihr kleiner Sohn John Anfang vergangenen Jahres wegen eines Infekts ins Krankenhaus kommt, schöpft die Ärztin Verdacht. Der damals drei Monate alte Junge hat Blutungen im Hirnbereich. Die Ärztin hält dies offenbar für Folgen einer Misshandlung und schaltet, ohne das Wissen der Eltern, eine Gutachterin ein. Deren Bewertungsgrundlage sind Akten und ein wenige Fotos.

"Hätte sie die Kinder und die Eltern in Augenschein genommen, wäre schnell klar geworden, dass kein Missbrauch vorliegt. Sondern der Gendefekt Grund der Verletzungen ist", so die Anwältin der Familie. Beide Kinder und die Mutter leiden unter dem Gendefekt 'Wasserkopf', bei dem schon kleinste Erschütterungen zu Hirnblutungen führen.

Hätte die Gutachterin nachgefragt und die Akten genauer betrachtet, hätte auch sie davon gewusst. Doch so hält sie die Erbkrankheit für Missbrauchsspuren und die Kinder landen in verschiedenen Pflegefamilien. Die Behörden sind sich jedoch keiner Schuld bewusst: "Aus Sicht des Jugendamtes sehen wir im Rückblick des Fallverlaufs bei gleichem Sachverhalt keine anderen Handlungsoptionen."

Für die Eltern der Kinder ist dies unfassbar. Sie wehren sich gegen die Entscheidung des Jugendamtes. Es dauert ganze sechs Monate, bis der Irrtum aufgeklärt ist. In diesem halben Jahr dürfen die Eltern ihre Kinder nur einmal pro Woche besuchen. Eine furchtbare Situation, die erst endet, als John und Leon endlich zurück nach Hause dürfen.

Julia und Kevin Diemer fordern nun Schmerzensgeld vom Jugendamt. [...]"

Lies mehr über Falscher Verdacht: Jugendamt reißt Kinder aus Familie wegen angeblicher Misshandlung - RTL.de bei http://www.rtl.de"


Quelle, Bericht und Video unter
http://www.rtl.de/cms/news/explosiv/fal ... 74787.html

Kommentar
Alles beginnt mit einer übereifrigen, nur leider nicht wirklich kompetenten Ärztin, geht weiter mit einer anscheinend völlig inkompetenten, sogar pflichtwidrig handelnden Gutachterin, die sich einer unzulänglichen Ferndiagnose bedient, und endet mit den unverschämten Mitarbeitern des Jugendamtes, die noch heute ihre Verantwortung für die Traumatisierung einer ganzen Familie, insbesondere zweier Kinder abstreiten, anstatt gefeuert worden zu sein...
Wie aus dem Bericht im Fernsehen, im Gegensatz zum Text deutlich wurde, hat man beim Jugendamt seine Entscheidung gefällt und sogar nicht zurückgenommen, obwohl Gutachten, die eindeutig die Diagnose Hydrocephalus (Wasserkopf) als genetisch bedingte Erbkrankheit belegen, vorgelegen haben sollen, also mindestens unter Missachtung dieser Ergebnisse, somit wenigstens grob pflichtwidrig. Ich hoffe das alle Beteiligten an dieser unseligen Kette von Inkompetenzen betraft und ihrer Ämter enthoben werden. Warum diese Härte? Ganz einfach, weil sonst bei anderen "Gutachtern" und "Amtsschimmeln" dieser Art kein Lerneffekt eintriftt.
Wie an anderer Stelle schon ausführlich behandelt, besitzen Gutachter in diesem Land generell zu viel Macht und diejenigen, die sich ihrer bedienen, ruhen sich auf deren (oft nicht) vorhandenen Kentnissen aus ohne selbst zu denken, was vielleicht im Endergebnis noch schlimmere Folgen haben kann...
Zuletzt geändert von Excubitor am So 26. Jan 2014, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Aktueller Stand zur Gewalt auf den Straßen

Beitragvon Excubitor » So 26. Jan 2014, 15:52

Wir als Bürger dieses Landes können nicht mehr überall sicher sein, wie man aus Polizeikreisen nun selbst zugibt.
"Polizei sieht Sicherheit in deutschen Städten gefährdet
Berlin (dpa) - Die Polizei ist nach Gewerkschaftsangaben kaum noch imstande, die Sicherheit in Deutschlands Städten flächendeckend zu gewährleisten."

Siehe dazu ausführlich
http://www.gmx.net/themen/nachrichten/p ... ?.716.1066

Kommentar
Auch dieses Ergebnis totalen politischen Versagens auf gleich einigen Ebenen über Jahre, Wie Sozial- und Familienpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Justiz, etc. ..., ist nicht neu, sondern war definitiv anhand der sich abzeichnenden Entwicklung zu erwarten und wurde auch hier schon mehrfach behandelt. Die Situation für die Bürger wird immer unsicherer. Darüber hinaus wurde und wird den Bürgern bis hin zu höchsten deutschen Gerichten das Notwehrrecht immer weiter eingeschränkt, so dass hier auch juristisches Versagen die Situation immer weiter eskalieren lässt. Denn, dass sich die Bürger gegen asoziale, von Politikern, verweichlichten Sozialwissenschaftlern und untauglichen Justizvertretern gezüchtete Kriminelle zur Wehr setzen können müssen, dürfte wohl unzweifelhaft klar sein. Alles andere wäre das endgültige Aus des "Rechtsstaats" der ohnehin nur noch in Fragmenten vorhanden scheint. Es läuft alles immer mehr darauf hinaus, dass die allgemeine Rechtsordnung keine mehr ist und von keinem Bürger mehr als verbindlich angesehen werden kann. Man scheint in der Politik förmlich um Anarchie zu betteln...
Zuletzt geändert von Excubitor am So 26. Jan 2014, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aktueller Stand zur Gewalt auf den Straßen

Beitragvon GasGerd » So 26. Jan 2014, 17:43



Auf dem thread zu diesem gmx - Artikel geschrieben:

"Unseren Auftrag, den Rechtsstaat zu sichern und das Gewaltmonopol durchzusetzen, können wir ohne Unterstützung nicht mehr gewährleisten.", sagte der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

....

In einem gemeinsamen Papier fordern sie mehr Präsenz der Polizei auf den Straßen, verstärkte Videoüberwachung, Alkoholverbote in der Öffentlichkeit und einen besseren Schutz von Sicherheits- und Rettungskräften vor Schlägern.
----------

Die Polizei braucht in Wirklichkeit nicht mehr "Unterstützung" (womit natürlich mehr Planstellen und Geld, Geld, Geld gemeint sind), sondern einen rechtlichen Rahmen für ihre Arbeit, der sie nicht behindert und gleichzeitig gewalttätige Aggressoren begünstigt.

Wenn man einem Hooligan oder sonstwas für einem Gewaltfetischisten, der sich an Rettungskräften oder Feuerwehrleuten vergreift, auf eine Weise begegnet, die für dieses Gesindel halbwegs verständlich ist, hat man als Polizeibeamter ein Verfahren wegen unverhältnismäßiger Anwendung von Zwangsmitteln und als Privatperson eine Anklage wegen angeblicher Überschreitung des Notwehrrechts am Hals.

Das eigentliche Problem ist opferfeindliche und Gewaltkriminelle begünstigende Justiz, wie auf diesem thread lang und breit ausgeführt ist:

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/12189428?sp=259#jump

Diese wirklichen richterlichen Verursacher der unsicheren Zonen in deutschen Städten traut sich die Polizeigewerkschaft natürlich nicht anzugreifen, die traut sich in Deutschland keiner anzugreifen.

Also machen sie, was alle Gewerkschaften, Lobbyisten und sonstigen Interessenvertreter hierzulande machen: nach mehr Geld schreien. Mehr können sie nicht.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/20420312
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Mehr zum Gewaltproblem im Asozialstaat Deutschland

Beitragvon Excubitor » Fr 31. Jan 2014, 12:16

Der folgende neue Themenstrang auf diesem Forum passt bestens in den aktuellen Themenkomplex des hier diskutierten Grundsatzthemas "Asozialstaat Deutschland":
Mittlerweile darf man in Deutschland, selbst wenn man kein Jugendlicher mehr ist, sondern bei realistischer Rechtsanwendung eigentlich nach dem Erwachsenenstrafrecht behandelt werden müsste (was in Bezug auf Körperletzungs-, oder allgemein Gewaltdelikte schon viel zu lasch ist), problemlos Menschen umbringen und weiter draußen herumlaufen... Auch einen Rechtsstaat gibt es damit wohl nicht mehr. So etwas dürfte nicht in einem einzigen Fall vorkommen...

Siehe dazu den Beitrag und die Diskussion unter

viewtopic.php?f=66&t=1202
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