Re: Asozialstaat Deutschland?
Verfasst:
Fr 2. Nov 2012, 14:22
von Staber
Mal wieder wurde hier seitens des ZDF halbherzig recherchiert und der Spiegel gibt das einfach mal ungeprüft weiter. Tatsache ist die folgende: "Die KKH-Allianz hat rund 1,8 Millionen Versicherte. Von März 2010 bis Februar 2012 hat die Versicherung einen Zusatzbeitrag erhoben. Ein kleiner Teil der Mitglieder zahlte nicht, die Kasse musste den Zusatzbeitrag laut gesetzlicher Regelung aber eintreiben. „Ziel der Telefonate war es, ausstehende Zusatzbeiträge einzuholen. Dies galt ausnahmslos für alle Schuldner und unabhängig von Alter, Geschlecht, Krankengeschichte oder sonstigen Kriterien“, teilte die KKH-Allianz mit. Inzwischen hätten 97 Prozent der Mitglieder den Zusatzbeitrag bezahlt. „Ausdrücklich weisen wir hier noch einmal darauf hin, dass es nicht Ziel unserer Telefonate war, Mitglieder zum Kassenwechsel zu bewegen.“ Die Kündigungsquote sei bei den Telefonaten geringer gewesen als bei schriftlichen Mahnungen." Wenn ich meinen Beitrag nicht bezahle, muss ich mich nicht wundern, wenn man mich los werden will!!!
gruß staber
Re: Und schon ist die Justiz wieder ganz vorne im Reig
Verfasst:
Sa 3. Nov 2012, 18:22
von AlexRE
Excubitor hat geschrieben:Kaum hat man sich abgewandt, schon gib es neue und noch schwerwiegendere Belege für den "Asozialstaat Deutschland" und den schon länger nicht mehr in der seitens der Nomenklatur propagierten Form vorhandenen Rechtsstaat...
Einer neuen Studie zufolge sollen NRW-Strafrichter häufig vorsätzlich am Strafprozessrecht vorbei handeln.
[...]
Für das Thema haben wir einen gesonderten thread:
viewtopic.php?f=8&t=1222Bitte dorthin kopieren, ggfs. verschiebe ich den Beitrag dorthin.
Re: Und schon ist die Justiz wieder ganz vorne im Reig
Verfasst:
Sa 3. Nov 2012, 19:22
von AlexRE
Excubitor hat geschrieben:Man kann es gerne dort weiter diskutieren, es gehört jedoch unabdingbar hier hnein. Es wird ohnehin zu viel zerissen und Wichtiges nicht von Unwichtigem getennt. Hier versuche ich nur die für diesen Strang wirklich wichtigen Fakten zusammen zu halten.
Es reicht ja, den Beitrag dorthin zu kopieren, verschieben muss nicht sein.
Die asozialen Auswüchse des Pflege-Notstands
Verfasst:
Do 15. Nov 2012, 18:11
von Excubitor
Hier einige der Auswüchse des aktuellen Pflege-Notstands in Deutschland, basierend auf katastrophalem politischen Versagen:"Wehe, du wirst alt und schwach
Schock-Video zeigt Gewalt im Pflegeheim
Es sind unfassbare Szenen aus einem Bremer Altenheim. EIne alte Dame wird von einer Pflegerin an den Haaren gezogen, angebrüllt. Der Sohn des Gewalt-Opfers hat den Film mit versteckter Kamera gemacht. [...]
Quelle:
http://www.bild.de/news/inland/altenpfl ... .bild.htmlWeitere Berichte zum Thema "asozialer Pflege-Notstand"http://www.bild.de/news/inland/koerperv ... .bild.htmlhttp://www.bild.de/news/inland/staatsan ... .bild.htmlhttp://www.bild.de/news/inland/altenhei ... .bild.htmlhttp://www.bild.de/news/inland/altenhei ... .bild.htmlhttp://www.bild.de/geld/wirtschaft/alte ... .bild.htmlKommentar
Hier tun sich Abgründe auf, was den Zustand der deutschen Altenpflege betrifft. Fakt ist, das Pflegepersonal ist überlastet wegen der teils nicht nur körperlich schweren, sondern auch psychisch stark belastenden Arbeit. Das Personal ist stark unterbezahlt, Heime sind nicht selten schlecht geführt, möglicherweise in überwiegendem Profitinteresse. Doch nichts davon kann und darf eine Entschuldigung sein für ein derartig asozialen Umgang mit alten und gebrechlichen, somit wehrlosen Menschen. Bei allem Verständnis für hohe Instandhaltungs-, Innovations- und Personalkosten, kann und darf es bei der teilweise niedrigen Kompetenz der Mitarbeiter nicht sein, dass die Kosten, wie es in einem Leserbrief hieß, zum Teil höher liegen sollen, als in einem 5-Sterne-Hotel. Ein solches Kostenniveau wäre erst dann gerechtfertigt, wenn man mit leistugsgerechter Bezahlung auch kompetentes Personal dazu bewegen kann, sich diesem sehr anspruchsvollen Berufsfeld zu widmen, welches den sachlichen und persönlichen damit verbundenen Belastungen gewachsen ist. Das bedeutet auch, dass die Einstellungsüberprüfungen in diesem Bereich völlig neuer und gründlicher Regelung bedürfen.
Wieder einmal konkretisiert sich das Versagen auf politischer Ebene. Wie erst gestern berichtet wurde, werden mittlerweile ältere Menschen, weil sie sich die deutsche Pflegeheime nicht mehr leisten können, nach Osteuropa abgeschoben, wo die Leistungen billiger sind. Doch was soll das für ein Leben sein für Menschen, die noch klar bei Verstand sind? Mit 70 oder 80 beispielsweise noch Polnisch lernen, eine fremde Sprache, fremde Menschen, die man nicht versteht, eine völlig unbekannte Umgebung. Meines Erachtens sind das völlig unhaltbare Zustände, die der dringenden Abhilfe bedürfen. Diese Abhilfe könnte und müsste beispielsweise in verstärkten, selbstverständlich unangemeldeten Kontrollen der Pflegeheime durch unabhängige Gremien bestehend aus Ordnungsamts- und Gewerbeaufsichtsamtsmitarbeitern, evtl. ergänzt durch einen Krankenkassenvertreter und unabdingbar einen unabhängigen Gutachter bestehen.
An die Verantwortlichen in der Politik sei die Aufforderung gerichtet, handeln nicht reden...