Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

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Re: Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Uel » Mi 23. Jun 2021, 10:35

Das Argument, wer am Existenzminimum kraxelt, könne nicht mehr vernünftig arbeiten, kann ich hingegen nicht nachvollziehen, denn das Benehmen
und die Art des Arbeitens ist keine Frage des Geldes sondern des Verhaltens.


Hallo Excubitor,
wie immer im wirklichen Leben haben wir beide teils - teils Recht:

- wenn der Handwerker halbwegs angemessen ausgestattet ist,
- wenn Terminstress beherrschbar bleibt,
- wenn realistische Aussicht auf Besserung besteht,
- wenn die Schuldenlage sich mindern kann,
- wenn der Handwerker eine positive zivilisierte Persönlichkeit ist,

also wenn noch ein Quantum an realistischer Zukunftserwartung besteht, dann kannst Du einen freundlichen, korrekten Handwerker erwarten, denn er hofft z.B. auf Folgeaufträge.

Wenn das allerdings alles nicht zutrifft,
- er mehrfachen Frust am neuen Tag schon vor dem Auftauchen an der Baustelle schlucken musste,
- es ohnehin klar ist, dass er den Kunden terminlich, qualitätsmäßig oder sonstwie nicht wird zufrieden stellen können,
- die Aussicht auf Sozialamt oder Arbeitsstelle für ihn keinen emotional großen Unterschied mehr macht, er also innerlich schon gekündigt hat,
- das Keifen in der Familie, unter den Kollegen und im Internet zur Gewohnheit geworden ist,

dann sind wir in der Situation, die ich versuche zu beschreiben. Denn wie ich vermute, handelt sich bei dem von Dir Beschriebenen um einen Kleinstauftrag. Da werden gesunde Firmen, wenn Du nicht Stammkunde bist, überhaupt kein Angebot abgeben, erst recht nicht in Boomzeiten. Die nehmen nur Aufträge an, an denen man verdienen oder Folgeaufträge erwarten kann.

Ich habe z.B. für einen Haustechnik-Reparaturauftrag im Wert von 1500 bis 2000 € 8 Firmen angeschrieben, um das Angebot der "Firma meines Vertrauens" zu überprüfen, da es mir als zu hoch erschien. Ich habe 1 !!! Angebot erhalten, was aber nicht wirklich brauchbar war, weil es mengenflexible Positionen enthielt und somit kein Gesamtergebnis ableitbar war, was Laien vielleicht nicht aufgefallen wäre. Ich werde mir also zusätzliche Arbeit sparen und die "Firma m. V." beauftragen.

Dann kommen noch zeitgeistige Komponenten dazu, was das Leben zwischen Kunden und Handwerker in Richtung Unerträglichkeit führt:

Zunehmende Gereitztheit, abnehmender Anstand, Etikette und Respekt, Training der Bösartigkeit im Internet; - gewaltige "Fortschritte" im Anspruchsdenken der Planenden, Kunden und Gesetzgebern; - fragile überlange weltweite Lieferketten - gerade sehr aktuell; - Verständigungsschwierigkeiten von Billiglöhnern aus vielen Nationen auf den Baustellen; - überempfindliche Kreditgeber; - seit langem grenzenlos explodierende Normung und Gesetzgebung; - Richter, die die Baubranche nicht verstehen und unmachbares fordern; - und zunehmende Entfremdung in Ausbildung, Wissen und Praxis zwischen den Planenden und Ausführenden. ( insgesamt System Turmbau zu Babel)

Ich hatte das Privileg, alte Pläne für den Bau eines Horten-Kaufhauses zu sehen: die Kläglichkeit wäre jedem heute Beteiligten um die Ohren geschlagen worden, von Baugenehmigung hätte man nicht einmal zu träumen gewagt. Standardaufkleber in den Plänen war: "Detail wird auf der Baustelle geklärt". Heute undenkbar, damals machbar, weil erfahrene und kundige Handwerker mit entsprechend praxiserfahrenen Bauleitern kommunikations- und feierbereit waren, ja man hat auch miteinander gesoffen.

Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) wurde einstmals zur Decklung der Höchstpreise vom Gesetzgeber beschlossen, kürzlich wurde sie von EGH für ungültig erklärt, weil sie das Unterbieten von Mindestsätzen verhindere und den Wettbewerb einschränke. Das Berufsbild ist so "attraktiv", dass es schon Bauämter gibt, die sich Ingenieure aus privatwirtschaftlichen Büros ausleien müssen.

Mit heutiger Mentalität hätte Deutschland den Wiederaufbau nicht geschafft und wäre ein verarmter Agrarstaat, wie das einge Politiker der Siegermächten erträumt hatten.

PS.: der Frust musste mal raus ...

Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Excubitor » Mi 23. Jun 2021, 13:34

Uel hat geschrieben:
Das Argument, wer am Existenzminimum kraxelt, könne nicht mehr vernünftig arbeiten, kann ich hingegen nicht nachvollziehen, denn das Benehmen
und die Art des Arbeitens ist keine Frage des Geldes sondern des Verhaltens.


Hallo Excubitor,
wie immer im wirklichen Leben haben wir beide teils - teils Recht:

- wenn der Handwerker halbwegs angemessen ausgestattet ist,
- wenn Terminstress beherrschbar bleibt,
- wenn realistische Aussicht auf Besserung besteht,
- wenn die Schuldenlage sich mindern kann,
- wenn der Handwerker eine positive zivilisierte Persönlichkeit ist,

also wenn noch ein Quantum an realistischer Zukunftserwartung besteht, dann kannst Du einen freundlichen, korrekten Handwerker erwarten, denn er hofft z.B. auf Folgeaufträge.

Wenn das allerdings alles nicht zutrifft,
- er mehrfachen Frust am neuen Tag schon vor dem Auftauchen an der Baustelle schlucken musste,
- es ohnehin klar ist, dass er den Kunden terminlich, qualitätsmäßig oder sonstwie nicht wird zufrieden stellen können,
- die Aussicht auf Sozialamt oder Arbeitsstelle für ihn keinen emotional großen Unterschied mehr macht, er also innerlich schon gekündigt hat,
- das Keifen in der Familie, unter den Kollegen und im Internet zur Gewohnheit geworden ist,

dann sind wir in der Situation, die ich versuche zu beschreiben. [...]

[...]

PS.: der Frust musste mal raus ...




Schon ok. Jeder muss mal Frust ablassen.

Anm.: Es handelte sich bei dem von mir erwähnten nicht um einen Kleinauftrag, sondern dem Haus, in welchem
ich als Mieter wohne, wurden auf einer Gebäudeseite die Fenster ausgetauscht, ohne dass das in jedem Fall
notwendig gewesen wäre.
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Re: Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Uel » Do 24. Jun 2021, 13:03

Anm.: Es handelte sich bei dem von mir erwähnten nicht um einen Kleinauftrag, sondern dem Haus, in welchem
ich als Mieter wohne, wurden auf einer Gebäudeseite die Fenster ausgetauscht, ohne dass das in jedem Fall
notwendig gewesen wäre.


Der Sachverhalt "notwendig" und "nicht notwendig" wird in Zukunft wohl immer mehr verschwimmen. Ob es unbedingt wirtschaftlich ist, 2-fach durch 3-fach isolierverglaste Fenster zu ersetzen ist auch nicht immer klar. Oder die unverwüstlichen Ziegelfassaden, die Jahrhunderte ohne Pflege- und Unterhaltskosten auskommen mit Wärmedämmputz zu verkleistern, die immer wieder mit Farben mit Anti-Algenmittel gestrichen werden müssen, damit sie nicht "vergrünen", ob da die Billanz immer stimmt? Zumindest jammern die Leute von den Klärwerken.

Excubitor, bei Deinem Haus scheint demnach eine ganz besondere Firma tätig geworden zu sein. Vielleicht sind sie sonst auf Baustellen tätig, auf denen "Entmietungen" vorbereitet werden und das Umschalten auf "zivilisiert" gelingt nicht mehr. :o

Liebe Grüße
von Uel

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Wie dumm muss oder kann man sein?

Beitragvon Excubitor » Mi 11. Aug 2021, 19:16

Business Insider - "Studie: 3,2 Millionen Deutsche verschulden sich, um den Urlaub zu bezahlen"

"17:00, 11 Aug 2021

- Mehr als drei Millionen Deutsche überziehen ihr Konto für den Urlaub. Das hat das Kreditportal Smava ermittelt.

- Mehr als jeder dritte Disponutzer verschuldet sich mit mehr als 1000 Euro – knapp jeder Vierte sogar mit mehr als 1500 Euro.

- „Je länger sich das Konto im Minus befindet, desto mehr Zinsen fallen an“, warnt Smava-Geschäftsführer Alexander Artopé.


[...]"

Siehe dazu weitergehend die Quelle:
https://www.businessinsider.de/wirtscha ... 1628703262


Kommentar

Aber sich dann hinterher wundern, warum man in die Privatinsolvenz muss?
Urlaub "auf Kredi" macht schon von der Sache her keinen Sinn, denn Urlaub
ist kein bleibender Wert. Man zahlt also später immer noch für etwas ab,
von dem man schon lange nichts mehr hat.
Millionen Deutsche verfügen also nicht einmal über ökonomisches Minimalst
-Talent. Ob das wohl auch ein Auswuchs der gravierenden Bildungsmisere ist?
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Re: Wie dumm muss oder kann man sein?

Beitragvon AlexRE » Mi 11. Aug 2021, 21:45

Excubitor hat geschrieben:Business Insider - "Studie: 3,2 Millionen Deutsche verschulden sich, um den Urlaub zu bezahlen"

"17:00, 11 Aug 2021

- Mehr als drei Millionen Deutsche überziehen ihr Konto für den Urlaub. Das hat das Kreditportal Smava ermittelt.

- Mehr als jeder dritte Disponutzer verschuldet sich mit mehr als 1000 Euro – knapp jeder Vierte sogar mit mehr als 1500 Euro.

- „Je länger sich das Konto im Minus befindet, desto mehr Zinsen fallen an“, warnt Smava-Geschäftsführer Alexander Artopé.


[...]"

Siehe dazu weitergehend die Quelle:
https://www.businessinsider.de/wirtscha ... 1628703262


Kommentar

Aber sich dann hinterher wundern, warum man in die Privatinsolvenz muss?
Urlaub "auf Kredi" macht schon von der Sache her keinen Sinn, denn Urlaub
ist kein bleibender Wert. Man zahlt also später immer noch für etwas ab,
von dem man schon lange nichts mehr hat.
Millionen Deutsche verfügen also nicht einmal über ökonomisches Minimalst
-Talent. Ob das wohl auch ein Auswuchs der gravierenden Bildungsmisere ist?


Ganz so doof ist ein Urlaub auf Kredit auch wieder nicht, wenn die Zinsen günstig sind und der Arbeitsplatz sicher ist. Warum soll man auf wesentliche Elemente seines Wohlstands verzichten, wenn man bis zum nächsten Urlaub alles bequem abzahlen kann, ohne sich krumm zu legen?

Doof ist es nur, einen teuren Dispo lange mitzuschleppen, das allerdings unabhängig vom Verwendungszweck des Geldes.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Wie dumm muss oder kann man sein?

Beitragvon Excubitor » Mi 11. Aug 2021, 21:51

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Business Insider - "Studie: 3,2 Millionen Deutsche verschulden sich, um den Urlaub zu bezahlen"

"17:00, 11 Aug 2021

- Mehr als drei Millionen Deutsche überziehen ihr Konto für den Urlaub. Das hat das Kreditportal Smava ermittelt.

- Mehr als jeder dritte Disponutzer verschuldet sich mit mehr als 1000 Euro – knapp jeder Vierte sogar mit mehr als 1500 Euro.

- „Je länger sich das Konto im Minus befindet, desto mehr Zinsen fallen an“, warnt Smava-Geschäftsführer Alexander Artopé.


[...]"

Siehe dazu weitergehend die Quelle:
https://www.businessinsider.de/wirtscha ... 1628703262


Kommentar

Aber sich dann hinterher wundern, warum man in die Privatinsolvenz muss?
Urlaub "auf Kredi" macht schon von der Sache her keinen Sinn, denn Urlaub
ist kein bleibender Wert. Man zahlt also später immer noch für etwas ab,
von dem man schon lange nichts mehr hat.
Millionen Deutsche verfügen also nicht einmal über ökonomisches Minimalst
-Talent. Ob das wohl auch ein Auswuchs der gravierenden Bildungsmisere ist?


Ganz so doof ist ein Urlaub auf Kredit auch wieder nicht, wenn die Zinsen günstig sind und der Arbeitsplatz sicher ist. Warum soll man auf wesentliche Elemente seines Wohlstands verzichten, wenn man bis zum nächsten Urlaub alles bequem abzahlen kann, ohne sich krumm zu legen?

Doof ist es nur, einen teuren Dispo lange mitzuschleppen, das allerdings unabhängig vom Verwendungszweck des Geldes.


Wenn es absolut sicher ist (was durchaus zweifelhaft sein kann aufgrund der derzeitigen Situation), dass der Kredit in kurzer
Zeit zurück zahlbar ist und man dann noch einen der derzeit angebotenen Kredite mit sogar Minuszinsen dafür verwenden kann
würde ich das ausnahmsweise mal durchgehen lassen. Aber auch dabei käme es aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit darauf
an, wie lange man letztlich abzahlen muss. Jeder Tag zu viel erhöht das Risiko, dass der eigene Arbeitsplatz vielleicht doch nicht
auf ewig angelegt ist.
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Der mutmaßlich asoziale GDL-Streik geht weiter

Beitragvon Excubitor » Fr 20. Aug 2021, 18:16

Handelsblatt - "Deutsche Bahn: „Das ist nicht zu schlichten“: GDL-Chef Weselsky eskaliert Streit mit der Bahn – Streik ab Samstag"

"[...]

Die Lokführergewerkschaft GDL holt im festgefahrenen Tarifstreik eine erste Bazooka heraus. Zum zweiten Mal ruft sie die Gewerkschaftsmitglieder zu einem Streik auf – gleich für gut vier Tage. Ab Samstag 17 Uhr soll zunächst der Güterverkehr bestreikt werden, ab Montagfrüh treffe es dann auch den Personenverkehr, sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky am Freitag in Berlin. Enden soll der Ausstand am Mittwoch um 2 Uhr.

[...]"

Mehr dazu unter
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqg6Q9


Kommentar

Sicher ist das Streikrecht eine wichtige Errungenschaft der Demokratie, ohne dass es wohl
kaum notwendige Verbesserungen in der Arbeitswelt gegeben hätte. Doch hier liegen die
Dinge anders:

1. Wir befinden uns in einer Pandemie, einer extremen Ausnahmesituation in der die Wirtschaft
auch ohne unsinnige Streiks schon geschwächt ist und durch den Streik weiter geschwächt wird.

2. Neben Piloten gehören Lokführer zu den Bestbezahlten ihrer Branche, sodass diesbezüglich ein
Streik insbesondere in der aktuellen Situation völlig deplatziert erscheint.

3. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass es hierbei gar nicht um bessere Arbeits- oder
Lohnbedingungen geht, sondern der "Vorturner" der kleinen Gewerkschaft GDL schlicht deren
"Machtposition" im Ränkespiel der Gewerkschaften ausbauen will.

In einer Gesamtbewertung erscheint dieses Macht-Gehabe im derzeitigen Kontext anstehender
gesamtgesellschaftlicher Probleme eher asozial als angebracht, besonders im Hinblick auf dessen
erheblichen Auswirkungen auf die Wirtschaft allgemein und die ohnehin schon sehr stark nervlich
angegriffenen Arbeitnehmer. Derzeit lässt sich für diesen Streik keinerlei Verständnis aufbringen.
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Re: Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon AlexRE » Fr 20. Aug 2021, 18:30

Erst verschleudert der Subventionsempfänger Deutsche Bahn eine riesige Immobilie und dann verhindert der Subventionsempfänger Berlin in Zeiten extremer Knappheit bezahlbaren Wohnraums die Entwicklung des Objekts: :evil:

Brisanter Immobilien-Deal mit negativem Kaufpreis: Wie die Deutsche Bahn die ehemalige Stasi-Zentrale an einen 20-Jährigen verramscht hat

(...)

Dennoch halten fachkundige Kritiker den damaligen Deal für zu schön, um legal zu sein. „Es wäre nicht das erste Mal, dass bei der Bahn etwas schief läuft“, sagt ein Berliner Immobilienexperte, der aber anonym bleiben möchte. Tatsächlich stellte die Bahn in der Vergangenheit im Rahmen von Immobilienverkäufen bei einzelnen Mitarbeitern Compliance-Verstöße fest.

(...)

Eigentlich wollte Kostic schon längst eine Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe auf dem Areal realisiert haben. Doch bislang standen Senats- und Bezirksverwaltung in Berlin-Lichtenberg im Weg. „Als Begründung sagte man mir, dass Berlin Ghettobildung befürchte“, sagt Kostic. Und so passierte in den vergangenen zehn Jahren nicht viel.

(...)


https://www.businessinsider.de/wirtscha ... ht-hat-p3/

Man hat fast den Eindruck, als würden dauerhaft auf Kosten Anderer lebende Leute eine 'Art Trieb entwickeln, den arbeitenden und wertschöpfenden Menschen, in deren Taschen sie ihre Pfoten dauerhaft geparkt haben, bei jeder Gelegenheit möglichst großen Schaden zuzufügen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Der mutmaßlich asoziale GDL-Streik geht weiter

Beitragvon AlexRE » Fr 20. Aug 2021, 18:39

Excubitor hat geschrieben:Kommentar
2. Neben Piloten gehören Lokführer zu den Bestbezahlten ihrer Branche, sodass diesbezüglich ein
Streik insbesondere in der aktuellen Situation völlig deplatziert erscheint.


Eine solche Behauptung sollte man mit Zahlen unterlegen. Meines Wissens verdienen deutsche Lokführer ungeachtet der anspruchsvollen und qualifizierten Arbeit deutlich weniger als in Westeuropa üblich. Ihre aktuelle Lohnforderung geht kaum über den voraussichtlichen Inflationsausgleich hinaus und die kleineren Konkurrenten der Bahn haben überhaupt keinen Anlass gesehen, sich deshalb auf einen Arbeitskampf einzulassen.

So etwas muss man sich genau ansehen. Einige Medien sind nur auf GdL - Bashing aus und verkaufen das Publikum für dumm.
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Re: Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Staber » Fr 20. Aug 2021, 19:31

Eine solche Behauptung sollte man mit Zahlen unterlegen


Die Lokführer sind bereits die bestbezahltesten Arbeiter bei der Bahn, was interessiert es da, ob es im Ausland noch besser bezahlte Fahrer gibt?

https://www.focus.de/finanzen/news/gewe ... 63416.html
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
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