Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Excubitor » Fr 9. Dez 2011, 17:47

Dieser Artikel ist nur der Einstieg in die im dritten Beitrag unten, "Warum ist Deutschland bereits ein Asozialstaat?" umrissene Gesamtproblematik.

Wann immer man glaubt, in diesem Land könnte man nicht mehr tiefer sinken, wird man eines Besseren belehrt.
Provokante These hin oder her, ein Mensch mit einem Mindestmaß an Realitätsbewusstsein und Gerechtigkleitsempfinden sollte sich schon überlegen, was er so von sich gibt, um so eher, wenn er meint ein Philosph zu sein:
Währenddessen Asoziale und/oder Kriminelle von Politikern und Richtern in diesem Land gehätschelt und wenigstens indirekt geschützt werden, maßt sich ein angeblicher Philosoph an von Menschen, die oft 40 Jahre und mehr für diesen verkommenen Staat aufgekommen sind und nicht zuletzt oft ihre Gesundheit, das wichtigste Gut überhaupt, dafür riskiert haben, ein soziales Jahr zu verlangen. Dies kann in dieser Pauschalität nur als nicht ernst zu nehmender, fast schon pathologischer Unfug bezeichnet werden.
Siehe dazu:
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/rich ... .bild.html

Da kann man nur hoffen, dass niemand mehr die Bücher dieses mutmaßlichen "Scheinphilosophen" kauft...

Kommentar:
Anstatt dass, wie von der Vernunft eigentlich vorgegeben, Asoziale und/oder Kriminelle und Schuldner, die durch eigene Schuld (meist Raffgier) in ihre Situation geraten sind und andere dadurch geschädigt haben, zu Zwangsleistungen herangezogen werden, um die von ihnen angerichteten Schäden auszugleichen, was sich aus Gerechtigkeitserwägungen in einem echten Rechtsstaat geradezu aufdrängte, sollen nun solche Menschen zu "Zwangsdiensten" herangezogen werden, die sich bereits für diesen mittlerweile heruntergekommenen Asozialstaat aufgeopfert haben. Wie krank will man in diesem Land eigentlich noch werden?

Um Missverständnisse zu vermeiden und "klugen" Bemerkungen vorzubeugen sei klargestellt, dass nach hier vertretener Ansicht unverschuldet in Not Geratene selbstverständlich nicht zu Zwangsleistungen herangezogen werden sollen.



Übrigens ist der Titel dieses Strangs weit weniger provokativ als viel mehr von der Realität getragen, so man sich die das belegenden Beiträge dieses Forums einmal aufmerksam zu Gemüte führt:
Eine kleine Auswahl:
viewtopic.php?f=7&t=476
viewtopic.php?f=7&t=91
viewtopic.php?f=66&t=719
viewtopic.php?f=66&t=647
viewtopic.php?f=66&t=661
viewtopic.php?f=66&t=669
viewtopic.php?f=66&t=666
viewtopic.php?f=7&t=556
etc. ...
Zuletzt geändert von Excubitor am Mo 4. Jan 2016, 19:31, insgesamt 9-mal geändert.
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Re: Asozialstaat Deutschland

Beitragvon Staber » Fr 9. Dez 2011, 18:33

Da hat die "BLÖD" aber den berühmtesten deutsche Philosophen, habe die Schlagzeile heute früh auch gelesen, weit überschätzt. Er ist weder sonderlich bekannt, noch besonders bisher in Erscheinung getreten.
Zwangsdienste, ist ja sogar bei jungen Menschen abgeschafft, aber jetzt die Rentner heranzuziehen ist sowieso mehr als pervers! Die sich selbst Diätenerhöher (NRW grade), die eh nur von Transferleistungen des Staates leben, die sollten mal soziale Dienste erledigen, bevor sie mit dem Zweitjob + den Altersansprüchen die große Kohle machen (Koch, von der Leyen, Schröder (m) Schröder (w) etc.
Wer sowas will, es über die "BLÖD" verbreitet, ist reif für die Klappse! :lol:
Rentner, die von der Rente nicht leben können müssen eh heute schon arbeiten gehen, als Tagesomis z.B. Qualifizierte Rentner haben Erfolg bei Unternehmenshilfen, da existiert bereits ein Netzwerk (Altunternehmer Helfen JungunternehmerInnen, Buchhalter helfen, Ex LehrerInnen geben Nachhilfe in den Schulen etc.), die Wirtschaft jammert über die AZUBI-Flaute, deswegen wurde die Wehrpflicht abgeschafft, jetzt ein Zwangsjahr für Schulabgänger fordern: Totaler Realitätsverlust des Herrn.
Aber auch der bürokratische Aufwand währe teurer als der Nutzen, da müßten die Rentner, die aufgrund von Behinderungen (Rheuma, Artritis, Demenz etc etc) Befreiungsanträge stellen, dann müßten sie ärztlich Untersucht werden, Musterung, das würde Milliarden mehr kosten als es bringt. Zu kurz gesprungen und versenkt Herr Philosoph! :x

Gruß Rentner Staber
( PS. Ich mache mein(e) Pflichtjahr(e) ehrenamtlich im nahegelegenen Park.Wege säubern, Beete durchhacken usw. mit noch 2 Rentnern. Soll jetzt keine Selbstbeweihräucherung sein, ich mache es eben gerne ( mit meinen 72 Jahren.)
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Warum ist Deutschland bereits ein Asozialstaat?

Beitragvon Excubitor » Do 15. Dez 2011, 17:44

Deutschland ist bereits ein Asozialstaat weil

- man Politikern in keinster Weise mehr trauen kann.
http://www.wz-newsline.de/home/politik/ ... n-1.846355
viewtopic.php?f=66&t=647
- sowohl von Politikern als auch Juristen Täterschutz vor Opferschutz gestellt wird.
Das ist insbesondere beim bereits konterkarierten Erziehungsgedanken des Jugendstrafrechts vorzufinden, bei welchem grundlegende psychologische Verhaltensprinzipien missachtet werden; so z. B. dass jemand der mit seinem Verhalten erfolgreich war (keine Strafe, z. B. unangebrachte Bewährung, bzw. eine viel zu geringe Konsequenz für schwere Straftaten, so z. B. als alleiniges Korrektiv nicht ernst zu nehmende Sozialstunden) keinen Grund hat davon freiwillig Abstand zu nehmen. Im Gegenteil wird eine solche Person damit fortfahren und weitere Nachahmer hervorbringen. So "züchtet" man asoziale Kriminelle.
Lösung des Problems: Erst harte, spürbare Strafe als Lehr-Konsequenz (sonst erfolgt kein dauerhafter Lerneffekt) und dann Erziehung in geeignetem Maß anschließen, bzw. bereits parallel laufen lassen, soweit möglich.)
viewtopic.php?f=7&t=91&start=60
viewtopic.php?f=7&t=91
viewtopic.php?f=66&t=719
- bis hin zum BGH (Bundesgerichtshof) das Notwehrrecht ausgehöhlt wurde.
viewtopic.php?f=7&t=455
viewtopic.php?f=7&t=91&start=20
- ein Justizskandal den nächsten jagd...
viewtopic.php?f=7&t=95
- die Justiz eine unglaubliche Quote an Fehlurteilen von ca. 25 % im Strafgerichtsbereich aufweist.(2011)
viewtopic.php?f=66&t=740&p=45442#p45442
- man in Deutschland wirklich anscheinend nirgendwo mehr sicher ist, nicht einmal im Altersheim.
http://www.bild.de/news/inland/altenhei ... .bild.html
- immer mehr rechtstreue Bürger von Politikern und Juristen, welche eigentlich die Verpflichtung hätten die Bürger vor Asozialen und/oder Kriminellen zu schützen, selbst gezwungen werden illegale Handlungen zu begehen, um die eigene wirtschaftliche Existenz zu sichern. Stichwort: Ausgeufertes, anscheinend tendenzielles Mietrecht gegen die Privateigentümer. Keine Rechte mehr im eigenen Haus - Entwertung des Eigentumsgedankens des Grundgesetzes.
- seit mehr als 25 Jahren(!) seitens der Verpflichteten nichts annähernd Ausreichendes gegen asoziale Mietnomaden unternommen wurde und wird, so dass der Gesellschaft dadurch immer größerer Schaden zugefügt wird. Täglich werden wahrscheinlich tausende private Eigentümer ruiniert wofür Politiker haften müssten.
viewtopic.php?f=7&t=91&start=90
viewtopic.php?f=7&t=91&start=100
Selbst das neue Mietrecht (2013), indem die Zeit für Räumungen verkürzt wurde, bringt den Vermietern nur scheinbar Vorteile. Gegen die gegenüber Mietrückständen wesentlich eher existenzbedrohenden Sachbeschädigungen wird seitens der Verantwortlichen nach wie vor nicht vorgegangen...
- sich sowohl Politiker als auch Juristen immer wieder zu Handlangern der asozialen Subkultur machen und so immer weitere Kriminelle "züchten" und die Vorhandenen in deren Verhalten bestätigen. Eine der beliebtesten Ausreden ist die Versagung des öffentlichen Interesses eines Strafverfahrens. (Zur Klarstellung: Ein systemzertstörerischer Mietnomade wird es immer wieder tun, so dass, wenn festgestellt werden kann, dass bereits wenigstens zwei Wohnungen zerstört wurden, Wiederholungsgefahr besteht und somit jeder abstrakt in Betracht kommende nächste Vermieter ein Schutzinteresse vor diesem Kriminellen hat, das Interesse an der Strafverfolgung also definitiv öffentlicher Natur ist und sich ein Staatsanwalt, wie man es nur allzu gerne tut, eben nicht damit herausreden kann, es handele sich nur um eine Sache zwischen dem direkt beteiligten Vermieter und dem mutmaßlichen Kriminellen.)
- Deutschland das weltweit führende Land der Abzocke zu sein scheint. Das gesamte System scheint darauf ausgerichtet, diejenigen, welche Leistung bringen und sich an die Regeln halten, abzuzocken wo immer es nur geht. Die Bürger werden durch Politiker abgezockt, durch Vertreter der Energiekonzerne, durch Banker, durch Asoziale und/oder Kriminelle und viele mehr, und nichts geschieht... Eine besondere Form der Abzocke existiert auf dem Bildungssektor: Es werden, anscheinend aus Raffgier, Unmengen unnötiger und sogar für den Menschen mit Wunsch nach Weiterbildung nutzlosen Ausbildungen und Fortbildungen angeboten; das frühere Qualitätsmerkmal Zertifizierung wurde durch Überangebot und "kreative Selbstverordnung" bereits völlig entwertet, etc. ...
- in Deutschland selbst das Privatinsolvenzrecht asoziale Züge aufweist, indem dort nicht zwischen Menschen, die unverschuldet durch Krankheit oder Arbeitslosigekeit, etc., in Not geraten sind und solchen, die sich durch Raffgier und/oder Habsucht selbst in diese Situation gebracht haben unterschieden wird. Dadurch werden letztere unsachgemäß bevorteilt.
- Deutschland international eines der asozialsten Bewerbungssysteme hat, bei dem Menschen mehr nach dem Aussehen beurteilt werden, als nach ihren Fähigkeiten. Selbst von Menschen, die sozusagen bei ihrer Tätigkeit kaum ans Tageslicht kommen und keinen Kundenkontakt haben verlangt man Bewerbungsfotos... (Von den Kosten von rund 5(!) € pro kompletter Bewerbung für die Bewerber einmal ganz abgesehen.
- die Parteienlandschaft unabhängig von der couleur völlig versagt:
- Mutmaßlicher Korruptionsschutz: Deutschland hat, bzw. dessen Vertreter haben immer noch nicht das internationale Anti-Korruptionsabkommen ratifiziert. Siehe dazu unten den Beitrag von GasGerd:
viewtopic.php?f=66&t=740&start=40#p30439
- Keine Partei geht seit 25 Jahren(!) gegen systemzerstörerische Mietnomaden vor
- Keine Partei bringt die anscheinend bereits völlig in Raffgier agierenden personellen Führungen der Energiekonzerne und -versorger, sowie der Banken wieder unter Kontrolle. Kann es sein, dass man dabei gut mitverdient, oder wie? Was soll man anderes erwarten, da viele Politiker sich in Aufsichtsräten und/oder Vorständen der KOnzerne tummeln, wodurch auch deren politische Unabhängigkeit gleich Null sein dürfte.
- Keine Partei vollzieht seit Jahren überfällige Strafrechtsreformen
viewtopic.php?f=7&t=91&start=70
- Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit oben genannten Mietnomaden, beteiligten Ämtern, Juristen und Energieversorgern nahezu immer auf dem Rücken der sich an die Regeln haltenden privaten Vermieter ausgetragen werden, die an der gesamten Situation keinerlei Verantwortung tragen und so Existenzen ruiniert werden, woran im wesentlichen Politiker die Verantwortung zu übernehmen hätten, so sie Charakterstärke aufwiesen...Vertreter der ARGE oder des Sozialamts (heute ARGE) zahlen wie und wann es ihnen beliebt, und nur mit Zustimmung auch mutmaßlicher Krimineller die Miete, Energieversorger halten sich bei Zahlungsrückständen Krimineller an den Vermieter auch wenn der nichts damit zu tun hat, etc. ...
Kein privater Vermieter in Deutschland sollte je wieder an Hartz IV-Empfänger vermieten und die Vorhandenen bei dem geringsten Ärger entfernen, um weitere Probleme frühzeitig zu verhindern. Das ist traurig für die, die sich darunter an die Regeln halten, doch den privaten Vermietern bleibt keine andere Wahl. Die Verantwortung ist nicht bei den Vermietern sondern bei unfähigen Politikern zu suchen, die seit 25(!) Jahren nichts unternommen, sondern das Land verkommen lassen haben. (Zur Klarstellung sind hier nur solche Vermieter gemeint, die sich ihrerseits bislang an die Regeln halten.)
- an der Wahlurne keine Veränderung dieses verkommenen Landes mehr erreichbar scheint, insoweit sich dessen Bürger einfach alles gefallen und sich ausnehmen lassen wie die Weihnachtsgänse...
- sogar Gesetzesvorhaben bereits eindeutig asoziale Auswirkungen haben werden:
Im folgenden Beispiel werden Existenzen durch die für Januar 2013 beabsichtigte Erhebung eines einkommensunabhängigen Zwangsrentenversicherungsbeitrags ruiniert und damit Hartz IV-Empfänger in Massen "produziert" werden.
Dies scheint, zumindest vorläufig, abgewendet...
http://www.yoga-welten.de/forum/yoga-al ... indern.htm
- sich Gewaltanwendung als Mittel der Auseinandersetzung bereits tief die soziale Gesellschaftsstruktur "eingebrannt" hat und dort ihre nachhaltig negativen Auswirkungen immer mehr Raum einnehmen. (siehe dazu S.35 f. dieses Themenstrangs)
viewtopic.php?f=66&t=740&p=56780#p56780


Zu nahezu allen Punkten finden sich vertiefende und belegende Beiträge auf diesem Strang und dem weiteren Forum. Bei den angegebenen Zitat-Links empfiehlt es sich manchmal etwas zu scrollen, da meistens die jeweiligen Seitenanfänge verlinkt wurden.

Wird weiter fortgesetzt, bzw. präziser, inhaltlich editiert.
Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 15. Jan 2014, 12:40, insgesamt 26-mal geändert.
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Re: Asozialstaat Deutschland

Beitragvon AlexRE » Fr 16. Dez 2011, 16:42

Ich habe heute einen neuen thread zur medizinischen Abteilung des Asozialstaates eröffnet:

viewtopic.php?f=19&t=748
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Asozialstaat Deutschland konkret: Versicherungen und Banken

Beitragvon Excubitor » Do 22. Dez 2011, 11:54

Von einer Versicherungsfachfrau wurde vorgestern oder einen Tag davor im WDR II - Rundfunk um 12.43 Uhr verlautbart, dass Versicherungen ihre Misswirtschaft im Anlagebereich oder wo sonst diese Geld machen, ganz legal auf ihre Kunden abwälzen können. Das bedeutet, dass niemand bei Versicherungen in solchen Fällen zur Verantwortung gezogen, sondern das gesamte Risiko auf die Kunden abgewälzt wird. Daran sieht man wieder einmal, dass das gesamte System in Deutschland darauf ausgerichtet ist, immer die Schwächsten zugunsten derer, die ohnehin schon im Geld schwimmen, "auszusaugen"...
Mit anderen Worten wieder ein Beleg für den Asozialstaat Deutschland.

Nicht anders verläuft das im Grundsatz bei Banken, betrachtet man sich beispielsweise deren Gebühren für Überweisungen von Pfändungsschutzkonten, also die Konten derer, die "nichts" haben. Man verlangt zum Teil 5 Euro oder sogar mehr pro Überweisung. Woher sollen diejenigen, die ein solches Konto aus den Umständen heraus führen müssen denn bitte das Geld nehmen?
Auch dies ist absolut asozial.

Erst vor wenigen Tagen hat ein gebildeter, hochqualifiziert ausgebildeter Mensch zu mir gesagt, "wir brauchen eine Revolution"... Ich fürchte der Mann hat Recht, betrachtet man sich das absolute politische Versagen in Deutschland und die daraus resultierende, täglich weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich. Ich schätze es müssen wirklich erst umfassende soziale Unruhen ausbrechen, bis man in den selbstzufriedenen völlig überfütterten Politikerkreisen irgendetwas von den realen Problemen der Menschen wahrnimmt.
Zuletzt geändert von Excubitor am Di 27. Dez 2011, 18:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Asozialstaat Deutschland konkret: Versicherungen

Beitragvon Excubitor » Di 27. Dez 2011, 18:33

Man kann nur jedem raten niemals eine private Krankenversicherung abzuschließen. Trotz deren grds. besserer Leistungen ist man am Ende der Dumme, spätestens dann, wenn wie jetzt die Preise ins Uferlose angehoben werden (bis zu 40% im Einzelfall).

1. Wechselt man die Versicherung so gehen den Versicherungskunden, die ihre Verträge vor 2009 abgeschlossen haben alle Rückstellungen zur Verhinderung von Preisanstiegen aus Altersgründen verloren. D.h. konkret, dass alle Versicherten, die viele Jahre über ihre Beitragszahlungen Ansparungen geschaffen haben, diese mit dem Schutz und dem "Segen" der Politker zugunsten der Versicherung verlieren. Die Inhaber von Altverträgen werden so genötigt trotz Preisanhebungen bei der Versicherung zu bleiben, wollen sie die Rückstellungen nicht verlieren. Das betrachte ich als absolut asozial.

2. Möchte man von der gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch machen, sich mangels Einkommens in einen anderen, günstigeren Tarif einstufen zu lassen, kann man bei Verbesserung der Einkommenslage nicht wieder in den vorherigen wechseln, ohne erhebliche Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, wie erneute Gesundheitsprüfung, neue Einstufung in der dann erreichten Altersklasse, also anscheinend auch unter Verlust aller vorher angesparten Rückstellungen...
Ausserdem war im konkreten Fall bei geringem Preisnachlass der 2,25fache Anstieg des ambulanten Selbstbehalts von 400 auf 900 € feststellbar, was bedeutet, dass jemand im Krankheitsfall zunächst einmal die 900 € "hinblättern" muss, bevor die Versicherung überhaupt etwas bezahlt...

Wie schon in einem früheren Beitrag erwähnt, ist das ganze Land so aufgebaut, dass immer diejenigen "ausgesaugt" werden die ohnehin nicht viel haben, zugunsten derjenigen die nicht genug bekommen können... , ein asoziales System eben...
Zuletzt geändert von Excubitor am Fr 30. Dez 2011, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Asozialstaat Deutschland konkret: Arbeitsvermittlung

Beitragvon Excubitor » Di 27. Dez 2011, 19:07

Hoch interessant ist auch der folgende Umstand:

Anscheinend werden nur, bzw. überwiegend, Leute vermittelt, die Leistungsbezieher bei der ARGE sind, um möglicherweise die Statistik weiter zu schönen und Gelder einzusparen. Das bedeutet auf der Gegenseite aber, dass Menschen, die dringend auf Arbeit angewiesen sind und keine Leistungen beziehen, beispielsweise aus dem selbstständigen oder freiberuflichen Bereich stammen, kaum oder gar keine Chance bekommen über die ARGE Arbeit zu finden. Das könnte meines Erachtens eine schon grundgesetzwidrige Ungleichbehandlung darstellen.

Ähnlich läuft es bei den privaten Arbeitsvermittlern. Die rücken, aus welchem Grund auch immer, ihre Stellen, selbst wenn es sich nur um einen 400€-Job handelt, meist nur gegen einen Vermittlungsscheck der ARGE raus. Den wiederum bekommt man aber nur als Bezieher von ALG 1 oder 2. Wieder sind Menschen, die bis dato keine Leistungen beziehen im Nachteil und können keine Arbeit bekommen. Hinzu kommt, dass diese bei erfolgreicher Vermittlung, so eine solche überhaupt erfolgt, letztere auch noch selbst bezahlen müssen...
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Re: Asozialstaat Deutschland

Beitragvon DJ_rainbow » Di 27. Dez 2011, 20:43

Und dennoch ist die Zwangsalternative des gesetzlichen Versichertenbetrugsamtes nicht wirklich eine Alternative!
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

Modi bei http://www.radio-xtream.de

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Re: Asozialstaat Deutschland

Beitragvon AlexRE » Di 27. Dez 2011, 20:52

DJ_rainbow hat geschrieben:Und dennoch ist die Zwangsalternative des gesetzlichen Versichertenbetrugsamtes nicht wirklich eine Alternative!


Gesetzlicher Zwang bedeutet natürlich, dass kein Wettbewerb oder ein Pseudowettbewerb herrscht und dass das Preis - / Leistungsverhältnis dementsprechend unterirdisch ist.

Aber der drohende Verlust von Altersrückstellungen im Falle des Wechsels des privaten Versicherers bedeutet natürlich auch eine massive Wettbewerbsbeschränkung. Und ich glaube wirklich nicht, dass die Akteure in staatlichen oder halbstaatlichen Einrichtungen schlechtere Menschen sind als die in privaten Unternehmen. Ohne Druck durch einen funktionierenden Markt oder real durchgesetzter und nicht nur simulierter Sozialgesetze artet beides in schamlose Ausbeutung aus.
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Re: Asozialstaat Deutschland

Beitragvon Excubitor » Mi 28. Dez 2011, 14:50

AlexRE hat geschrieben:
DJ_rainbow hat geschrieben:Und dennoch ist die Zwangsalternative des gesetzlichen Versichertenbetrugsamtes nicht wirklich eine Alternative!


Gesetzlicher Zwang bedeutet natürlich, dass kein Wettbewerb oder ein Pseudowettbewerb herrscht und dass das Preis - / Leistungsverhältnis dementsprechend unterirdisch ist.

Aber der drohende Verlust von Altersrückstellungen im Falle des Wechsels des privaten Versicherers bedeutet natürlich auch eine massive Wettbewerbsbeschränkung. Und ich glaube wirklich nicht, dass die Akteure in staatlichen oder halbstaatlichen Einrichtungen schlechtere Menschen sind als die in privaten Unternehmen. Ohne Druck durch einen funktionierenden Markt oder real durchgesetzter und nicht nur simulierter Sozialgesetze artet beides in schamlose Ausbeutung aus.


Der letzte Satz scheint bereits längst der aktuellen Situaton zu entsprechen... Real funktionierende Märkte gibt es nämlich nicht umfassend, da man (also im wesentlichen die verantwortlichen Politiker) ohne das notwendige Maß an Kontrolle und Lenkung, das nun einmal aufgrund grundlegender menschlicher Charakterschwäche unabdingbar ist, die (pseudo)soziale Marktwirtschaft so hat ausarten lassen, dass eben die führenden Vertreter von Banken, Versicherungen etc. machen können was diese wollen, ohne ersichtliche Konsequenzen. Bedauerlicherweise verstarb Milton Friedman einige Jahre zu früh um den unwiderbringlichen Niedergang seiner Wirtschaftstheorien miterleben zu können. Nur eine gelungene Mischung ausgewogener Elemente aus den in absoluter Form anwendungsuntauglichen Wirtschaftsheorien Milton Friedmans und John Maynard Keynes versprächen ein einigermaßen raelistisch durchführbares Modell. (Aber das ist ein anderes Thema und führt hier vom Wesentlichen weg.)

Es bleibt somit bei der unwiderlegbaren Feststellung des Asozialstaates in immer weiteren Teilbereichen, die täglich sogar zunehmen. Nur das Volk selbst kann das beenden. In anderen Staaten wäre das längst beendet.
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