Ich werde keinen Fußball schauen, denn das wird das Einzige sein, was der korrupte FIFA-Präsident und sein Verein versteht.
Werter Uel!
Es ist nicht die Verantwortung des Einzelnen, der Endverbraucher, die Welt zu verbessern. Das ist für mich ein Irrglaube, der von der Politik und der Wirtschaft gerne benutzt wird, um ihre Untätigkeit zu verschleiern, und von den Aktivist*innen flehentlich beschworen wird, um von ihrer Hilflosigkeit abzulenken. Wenn ich nicht in den Urlaub fliege, hilft das genau gar nichts, wenn gleichzeitig anderswo auf der Welt im großen Stil auf das Klima gesch*ssen wird. Beispielsweise in Katar, wo die kurzfristig hochgezimmerte Infrastruktur geschätzte 150 Milliarden Dollar verschlingen wird.Ich kann jeden verstehen, der die WM schauen will. Weil ein bisschen Eskapismus in Zeiten von Krieg und Corona durchaus gut tut. Genauso kann ich jeden verstehen, der das Event boykottiert, schließlich kann man somit ein Zeichen setzen. Ich werde abschalten, weil es sich falsch anfühlt. Weil es sich grausam falsch anfühlt, wenn für meinen Spaß tausende Gastarbeiter von mir aus auch *innen misshandelt wurden. Weil es sich fürchterlich falsch anfühlt, dass der offizielle Botschafter der WM von Schwulsein als Geisteskrankheit spricht. Weil sich sich Fußball-WM im Winter in der Wüste einfach falsch anfühlt. Mir ist durchaus bewusst, dass es 1974 schon mal eine WM in einem Land gab, in dem eine Frau die Erlaubnis ihres Mannes brauchte, um arbeiten zu gehen. Wo Abtreibung unter Strafe verboten war. In Deutschland. Auch weiß ich, dass es 2006 schon mal eine Fußballweltmeisterschaft gab, die auf märchenhafte Weise bei korrupten FIFA-Funktionären gekauft wurde. In Deutschland. Aber unsere Stadien wurden danach nicht abgerissen.Wir hatten nicht 40 Grad im Schatten. Und wir hatten keine toten Stadionarbeiter unter mysteriösen Umständen.
