Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

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Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon Excubitor » Mo 10. Sep 2018, 15:49

maxikatze hat geschrieben:Bei Anne Will ging es gestern Abend auch um das Thema Organspende.
https://web.de/magazine/politik/politis ... r-33156984
Gesundheitssoziologin Alexandra Manzei hat sich persönlich gegen eine Organspende entschieden. In ihren Augen löst die Widerspruchslösung das Problem ohnehin nicht: Denn nur hirntote Menschen können überhaupt Organe spenden. Diese sind nur eine kleine Gruppe aller Todesfälle. "Selbst wenn jeder Deutsche einen Organspendeausweis hätte, gäbe es nicht genug Organe, weil es nicht genug Hirntote gibt"


https://www.ardmediathek.de/tv/Anne-Wil ... d=55887386


Soziologen, wie ich die liebe. Kommt meistens nur Unsinn, wenn die was zu anderen Themen von sich geben als dem eigenen, oder noch schlimmer. Die sollte sich mal präziser ausdrücken lernen, denn absolut jeder Tote ist hirntod, sonst wäre er nicht tot. Das mit der kleinen Gruppe ist daher völliger Unfug. Probleme bei der Organspende sind der Faktor Zeit (es muss schnell gehen mit der Entnahme) und fehlendes fachkundiges Personal (die meisten Kliniken sind gar nicht auf so etwas eingerichtet), nicht der Tod an sich. Logisch, dass jemand dessen Herz nur mal stehen geblieben ist nicht als Organspender herangezogen werden kann, solange das Hirn noch funktioniert.
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Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon towanda » So 16. Sep 2018, 19:03

Ich werde das blöde Gefühl nicht los, man will uns wie ein altes Auto noch ausschlachten.
Als Ersatzteilager dienen wir dann noch den Betuchten.
Das Leid der Angehörigen ist denen völlig egal.
towanda
 

Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon AlexRE » So 16. Sep 2018, 22:02

towanda hat geschrieben:Ich werde das blöde Gefühl nicht los, man will uns wie ein altes Auto noch ausschlachten.
Als Ersatzteilager dienen wir dann noch den Betuchten.
Das Leid der Angehörigen ist denen völlig egal.


Wenn die Patienten und die Angehörigen nicht egal wären, hätte es keine Skandale gegeben.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon towanda » Mo 17. Sep 2018, 08:51

Ja Bürger sind sowieso egal. Das ist bekannt.
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Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 17. Sep 2018, 14:15

Excubitor hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Bei Anne Will ging es gestern Abend auch um das Thema Organspende.
https://web.de/magazine/politik/politis ... r-33156984
Gesundheitssoziologin Alexandra Manzei hat sich persönlich gegen eine Organspende entschieden. In ihren Augen löst die Widerspruchslösung das Problem ohnehin nicht: Denn nur hirntote Menschen können überhaupt Organe spenden. Diese sind nur eine kleine Gruppe aller Todesfälle. "Selbst wenn jeder Deutsche einen Organspendeausweis hätte, gäbe es nicht genug Organe, weil es nicht genug Hirntote gibt"


https://www.ardmediathek.de/tv/Anne-Wil ... d=55887386


Soziologen, wie ich die liebe. Kommt meistens nur Unsinn, wenn die was zu anderen Themen von sich geben als dem eigenen, oder noch schlimmer. Die sollte sich mal präziser ausdrücken lernen, denn absolut jeder Tote ist hirntod, sonst wäre er nicht tot. Das mit der kleinen Gruppe ist daher völliger Unfug. Probleme bei der Organspende sind der Faktor Zeit (es muss schnell gehen mit der Entnahme) und fehlendes fachkundiges Personal (die meisten Kliniken sind gar nicht auf so etwas eingerichtet), nicht der Tod an sich. Logisch, dass jemand dessen Herz nur mal stehen geblieben ist nicht als Organspender herangezogen werden kann, solange das Hirn noch funktioniert.



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Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon maxikatze » Mi 7. Nov 2018, 23:49

Wie tot ist hirntot? Das fragt der Focus.

https://www.focus.de/gesundheit/ratgebe ... 3GIOknitc0

Die Hirntoddefinition sei biologisch nicht mehr aufrechtzuerhalten, auch wenn sie derzeit die rechtliche Voraussetzung für die Organgewinnung bildet.
...
Bis zu 75 Prozent der Hirntoten sind noch in der Lage, auf dieses Prozedere etwa mit Hochziehen der Schulter oder Beine, Spreizen der Finger oder Schwitzen, Hautrötungen, erhöhtem Blutdruck und Puls zu reagieren. Häufig werden Schmerzmittel, ein Opioid, auf jeden Fall aber muskelentspannende Mittel zur Unterdrückung von Bewegungen verabreicht.
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Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon towanda » Do 8. Nov 2018, 12:34

Was braucht es da Halloween um sich zu gruseln.
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Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon maxikatze » Do 8. Nov 2018, 12:44

towanda hat geschrieben:Was braucht es da Halloween um sich zu gruseln.

Ja. Die Vorstellung ist nicht nur gruselig, sondern stimmt nachdenklich. Ich interpretiere das Verhalten der Sterbenden so, dass sie sich gegen diesen Eingriff wehren.
Darum muss der Fortschritt dahin gehen, dass innere Organe künstlich hergestellt werden können.
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Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon towanda » Do 8. Nov 2018, 17:36

Ganz meine Meinung.
towanda
 

Re: Die aktuelle Organspenden-Debatte: Pro und Contra

Beitragvon Excubitor » Do 8. Nov 2018, 18:04

maxikatze hat geschrieben:
towanda hat geschrieben:Was braucht es da Halloween um sich zu gruseln.

Ja. Die Vorstellung ist nicht nur gruselig, sondern stimmt nachdenklich. Ich interpretiere das Verhalten der Sterbenden so, dass sie sich gegen diesen Eingriff wehren.
Darum muss der Fortschritt dahin gehen, dass innere Organe künstlich hergestellt werden können.


Ein Problem ist, dass auch ein schon Herz- und Hirn-Toter noch muskuläre Zuckungen aufweisen kann und man daran gar nicht festmachen kann, ob jemand noch lebt. Auch das könnte ein Grund für die Verabreichung Muskel entspannender Mittel, sog. Relaxantia, sein, um durch solche Zuckungen hervorgerufene Irrtümer zu vermeiden und jemanden länger an Maschinen hängen zu lassen als nötig.
Der Herstellung künstlicher Organe stimme ich so nicht zu. Der Mensch sollte sich endlich damit abfinden, dass sein Leben nun mal endlich ist. Die Herstellung solcher "Ersatzteile" ist sowohl ethisch als auch moralisch bedenklich. Hinzu kommt, dass das dann ohnehin nur eine Medizin für finanzstarke Individuen wäre. Der Normalbürger hätte kaum etwas davon.
Zuletzt geändert von Excubitor am So 11. Nov 2018, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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