Panorama

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Re: Panorama

Beitragvon Staber » Sa 5. Sep 2020, 17:09

Das ist leider viel zu kurz gedacht.


Hallöchen!
Mag sein Livia, aber jeder hat eben seine eigenen Ansichten , das ist nun mal so.
Ich bin mit vielem einverstanden im Leben. Aber nicht mit allem! Sechs Kinder der Frau stammten von drei verschiedenen Vätern.

Kopiert aus Die Zeitschrift: WELT
Die Familie war dem städtischen Jugendamt vor der Tat bereits bekannt. Der Familie wurden von der Stadt Solingen erforderliche Unterstützungen gewährt. Das Jugendamt hat zusätzlich mögliche Hilfsangebote unterbreitet», teilte die Stadt mit, ohne Details zu nennen.
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Wie kommt es zu solch einer Tat?

Beitragvon Excubitor » Sa 5. Sep 2020, 17:52

Jede(r) von Euch hat mit ihren (seinen) vorgebrachten Argumenten aus ihrer (seiner) Perspektive zum großen Teil Recht, wenn man das so nennen möchte.
Daran ist zu erkennen, dass sich solche Fälle nicht aus einer einzigen pauschalen Sicht erklären lassen.
Zumeist ist es ein Konglomerat des Versagens und nicht nur dem der mutmaßlichen Täterin, bis es soweit kommt. Sie hätte sich bis zu einem gewissen Zeitpunkt genauso noch helfen lassen können, wie andere ihre verzweifelte Situation hätten erkennen und ihr Hilfe anbieten müssen. Doch wenn man in einer solchen Situation über Jahre täglich 24 Stunden eingebunden ist, im Verlauf oder schon von Anfang an eventuell sogar depressive Züge aufweist, kommt irgendwann der Tag, an dem man von den äußeren, objektiv vorhanden Möglichkeiten nichts mehr wahrnimmt und nur noch im Kreis der eigenen Problemstrukturen gefangen ist, ohne sich selbst ohne äußere Hilfe auch nur ansatzweise daraus lösen zu können, und das zu jeder Sekunde, 24 Stunden am Tag, und zwar jeden Tag. Dann ist die eigene Entscheidungsfähigkeit so eingeschränkt, dass objektive Beurteilungskriterien, die eine nicht betroffene Person anlegen würde, für die betroffene nicht mehr von Belang sind. Und in einer solchen Lage kann es dann zu solch extremen Kurzschlussreaktionen kommen, die man der Täterin zu diesem Zeitpunkt dann nicht mehr zu 100% vorwerfen kann. Aus Sicht von jemandem, der solche Situationen nicht selbst erlebt oder damit beruflich zu tun hat, ist das nur sehr schwer nachvollziehbar, völlig klar. Verantwortlich machen kann man sie jedoch möglicherweise dafür, dass sie, je nach Beurteilung des jahrelangen Hergangs bis zur Eskalation und ihrer gesundheitlichen Verfassung insoweit, möglicherweise nicht unerheblich dazu beigetragen hat, sich selbst erst in diese Lage gebracht zu haben. Das endet letztlich aber alles in Hypothesen-Würfeln, da wir alle nicht genug über deren Leben wissen können, um das auch nur ansatzweise beurteilen zu können.

Dies sollte nur eine kurze, grobe Skizzierung dessen sein , wie es zumeist zu solchen erweiterten Suiziden, in diesen Fall nur der Versuch eines solchen, kommt.

Anm.: Angaben von beteiligten Behörden sind in solchen Fällen bis zu deren genauester Überprüfung mit äußerster Vorsicht zu genießen, da auch das durchaus mal Schutzbehauptungen sein können ...
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Re: Panorama

Beitragvon Livia » Sa 5. Sep 2020, 19:24

maxikatze hat geschrieben:Schlimm genug, dass die Frau ein Weiterleben ihrer Kinder nicht vorgesehen hat, nur weil sie nicht mehr leben wollte.
Wenn sie sich das Leben nimmt, ist das eine Sache. Die andere, das Leben den Kindern zu nehmen, nur weil man meint, sich umbringen zu müssen - tut mir leid, aber da fehlt mir jedes Verständnis. Was war der Grund, einzig den 11-Jährigen am Leben zu lassen und die anderen zu töten? Ich muss es so drastisch formulieren:
Ging ihr das Ersticken leichter von der Hand, weil die Kinder jünger und damit kraftloser waren als der größere Junge?
Ich würde sie mit dieser Frage konfrontieren. Mitleid habe ich grundsätzlich nicht mit Mördern. Erst recht nicht mit Kindermördern und Kindermörderinnen.


Ihr Sohn war in der Schule als sie seine Geschwister zuerst betäubt und dann umgebracht hatte. Der Sohn wusste nicht das seine Geschwister tot sind. So wurde das hier in der Presse beschrieben.

Siehe auch folgenden Link;

Mutter (†30) tötet Zwillinge (†4) und sich selbst
Eine Deutsche hat am Sonntag sich und ihre beiden vierjährigen Mädchen getötet. Ihre Leichen wurden in einem Auto in Uitikon ZH am Montagmorgen gefunden. Die Hintergründe der schrecklichen Tat sind noch unklar.

Deutsche reiste am Sonntag mit Kindern ein
Nach bisherigem Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass die in Deutschland wohnhafte Mutter im Laufe des Sonntags zusammen mit ihren Kindern in die Schweiz einreiste und hier ihre Zwillinge sowie sich selbst getötet hat, schreibt die Kantonspolizei Zürich in einer Mitteilung.


https://www.blick.ch/news/schweiz/zueri ... 36159.html
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Wie kommt es zu solch einer Tat?

Beitragvon Livia » Sa 5. Sep 2020, 19:29

Excubitor hat geschrieben:Jede(r) von Euch hat mit ihren (seinen) vorgebrachten Argumenten aus ihrer (seiner) Perspektive zum großen Teil Recht, wenn man das so nennen möchte.
Daran ist zu erkennen, dass sich solche Fälle nicht aus einer einzigen pauschalen Sicht erklären lassen.
Zumeist ist es ein Konglomerat des Versagens und nicht nur dem der mutmaßlichen Täterin, bis es soweit kommt. Sie hätte sich bis zu einem gewissen Zeitpunkt genauso noch helfen lassen können, wie andere ihre verzweifelte Situation hätten erkennen und ihr Hilfe anbieten müssen. Doch wenn man in einer solchen Situation über Jahre täglich 24 Stunden eingebunden ist, im Verlauf oder schon von Anfang an eventuell sogar depressive Züge aufweist, kommt irgendwann der Tag, an dem man von den äußeren, objektiv vorhanden Möglichkeiten nichts mehr wahrnimmt und nur noch im Kreis der eigenen Problemstrukturen gefangen ist, ohne sich selbst ohne äußere Hilfe auch nur ansatzweise daraus lösen zu können, und das zu jeder Sekunde, 24 Stunden am Tag, und zwar jeden Tag. Dann ist die eigene Entscheidungsfähigkeit so eingeschränkt, dass objektive Beurteilungskriterien, die eine nicht betroffene Person anlegen würde, für die betroffene nicht mehr von Belang sind. Und in einer solchen Lage kann es dann zu solch extremen Kurzschlussreaktionen kommen, die man der Täterin zu diesem Zeitpunkt dann nicht mehr zu 100% vorwerfen kann. Aus Sicht von jemandem, der solche Situationen nicht selbst erlebt oder damit beruflich zu tun hat, ist das nur sehr schwer nachvollziehbar, völlig klar. Verantwortlich machen kann man sie jedoch möglicherweise dafür, dass sie, je nach Beurteilung des jahrelangen Hergangs bis zur Eskalation und ihrer gesundheitlichen Verfassung insoweit, möglicherweise nicht unerheblich dazu beigetragen hat, sich selbst erst in diese Lage gebracht zu haben. Das endet letztlich aber alles in Hypothesen-Würfeln, da wir alle nicht genug über deren Leben wissen können, um das auch nur ansatzweise beurteilen zu können.

Dies sollte nur eine kurze, grobe Skizzierung dessen sein , wie es zumeist zu solchen erweiterten Suiziden, in diesen Fall nur der Versuch eines solchen, kommt.

Anm.: Angaben von beteiligten Behörden sind in solchen Fällen bis zu deren genauester Überprüfung mit äußerster Vorsicht zu genießen, da auch das durchaus mal Schutzbehauptungen sein können ...


Danke, so sehe ich das auch.
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Re: Panorama

Beitragvon Excubitor » Sa 5. Sep 2020, 19:30

Livia hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Schlimm genug, dass die Frau ein Weiterleben ihrer Kinder nicht vorgesehen hat, nur weil sie nicht mehr leben wollte.
Wenn sie sich das Leben nimmt, ist das eine Sache. Die andere, das Leben den Kindern zu nehmen, nur weil man meint, sich umbringen zu müssen - tut mir leid, aber da fehlt mir jedes Verständnis. Was war der Grund, einzig den 11-Jährigen am Leben zu lassen und die anderen zu töten? Ich muss es so drastisch formulieren:
Ging ihr das Ersticken leichter von der Hand, weil die Kinder jünger und damit kraftloser waren als der größere Junge?
Ich würde sie mit dieser Frage konfrontieren. Mitleid habe ich grundsätzlich nicht mit Mördern. Erst recht nicht mit Kindermördern und Kindermörderinnen.


Ihr Sohn war in der Schule als sie seine Geschwister zuerst betäubt und dann umgebracht hatte. Der Sohn wusste nicht das seine Geschwister tot sind. So wurde das hier in der Presse beschrieben.

Siehe auch folgenden Link;

Mutter (†30) tötet Zwillinge (†4) und sich selbst
Eine Deutsche hat am Sonntag sich und ihre beiden vierjährigen Mädchen getötet. Ihre Leichen wurden in einem Auto in Uitikon ZH am Montagmorgen gefunden. Die Hintergründe der schrecklichen Tat sind noch unklar.

Deutsche reiste am Sonntag mit Kindern ein
Nach bisherigem Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass die in Deutschland wohnhafte Mutter im Laufe des Sonntags zusammen mit ihren Kindern in die Schweiz einreiste und hier ihre Zwillinge sowie sich selbst getötet hat, schreibt die Kantonspolizei Zürich in einer Mitteilung.


https://www.blick.ch/news/schweiz/zueri ... 36159.html


Nach Meldungen der hiesigen Medien soll der Junge das gewusst haben. Er soll im Schul-Gruppenchat mitgeteilt haben, dass alle seine Geschwister tot seien. Das würde auch zeitlich passen, da die bislang angenommene Todeszeit der Geschwister vom Nachmittag des Vortags bis zum nächsten Morgen also vor der Schulzeit des Sohnes gelegen haben könnte.
Möglicherweise könnte er das auch nach dem Anruf seiner Mutter in der Schule noch geschrieben haben, wobei da allerdings nur von einem Todesfall in der Familie die Rede gewesen sein soll, was dann wieder nicht zu seiner angeblichen, detaillierteren Chat-Nachricht passen würde, es sei denn er hätte es vorher gewusst.
Oder es sind alles nur ungenaue journalistische Darstellungen gewesen, weil man bislang halt nichts Genaues dazu weiß.

Siehe dazu viewtopic.php?f=66&t=3011&start=320#p116372

In der dort verlinkten Meldung wurde das bereits erwähnt. Genaueres wird man erst nach der Befragung von Mutter und Sohn herausbekommen.
Zuletzt geändert von Excubitor am Sa 5. Sep 2020, 19:55, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Panorama

Beitragvon Livia » Sa 5. Sep 2020, 19:37

Staber hat geschrieben:
Das ist leider viel zu kurz gedacht.


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Mag sein Livia, aber jeder hat eben seine eigenen Ansichten , das ist nun mal so.
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Ja so ist das heute. Jede mit Jedem, unbeachtet der Folgen. Aber in Deutschland werden solche Verbindungen nicht nachvollzogen, das heisst, die Väter müssen oft keine Alimente bezahlen. Das wiederum bringt die betroffene Mutter auch wieder in Schwierigkeiten. Das wird in der Schweiz anders angegangen, die Väter müssen immer bezahlen, und wenn sie sich weigern, kann ihnen per Gerichtsentscheid der Betrag vom Lohn abgezogen werden. So weit so gut. Aber die heutige Gesellschaft toleriert das herumhuren. ;)
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Re: Panorama

Beitragvon Staber » Sa 5. Sep 2020, 21:42

Das wird in der Schweiz anders angegangen,


Das ist auch gut so.
Man kann vieles von der Schweiz lernen. Man muss es nur wollen.
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Re: Panorama

Beitragvon AlexRE » Sa 5. Sep 2020, 23:02

Livia hat geschrieben:Ja so ist das heute. Jede mit Jedem, unbeachtet der Folgen. Aber in Deutschland werden solche Verbindungen nicht nachvollzogen, das heisst, die Väter müssen oft keine Alimente bezahlen. Das wiederum bringt die betroffene Mutter auch wieder in Schwierigkeiten. Das wird in der Schweiz anders angegangen, die Väter müssen immer bezahlen, und wenn sie sich weigern, kann ihnen per Gerichtsentscheid der Betrag vom Lohn abgezogen werden. So weit so gut. Aber die heutige Gesellschaft toleriert das herumhuren. ;)


Zahlungsfähige Väter können sich in Deutschland auch nicht drücken, die werden eher noch härter angegangen als in vielen anderen Ländern. Die können sich sogar ganz schnell strafbar machen, wenn sie zu tricksen versuchen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Verletzun ... ltspflicht

Wenn die drei Väter der sechs Kinder in diesem Fall hier aber keine feste Arbeit hatten, muss das Geld nun einmal vom Staat kommen, Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt und Sozialhilfe bzw. AlG II.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Panorama

Beitragvon Livia » So 6. Sep 2020, 09:15

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Ja so ist das heute. Jede mit Jedem, unbeachtet der Folgen. Aber in Deutschland werden solche Verbindungen nicht nachvollzogen, das heisst, die Väter müssen oft keine Alimente bezahlen. Das wiederum bringt die betroffene Mutter auch wieder in Schwierigkeiten. Das wird in der Schweiz anders angegangen, die Väter müssen immer bezahlen, und wenn sie sich weigern, kann ihnen per Gerichtsentscheid der Betrag vom Lohn abgezogen werden. So weit so gut. Aber die heutige Gesellschaft toleriert das herumhuren. ;)


Zahlungsfähige Väter können sich in Deutschland auch nicht drücken, die werden eher noch härter angegangen als in vielen anderen Ländern. Die können sich sogar ganz schnell strafbar machen, wenn sie zu tricksen versuchen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Verletzun ... ltspflicht

Wenn die drei Väter der sechs Kinder in diesem Fall hier aber keine feste Arbeit hatten, muss das Geld nun einmal vom Staat kommen, Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt und Sozialhilfe bzw. AlG II.


Danke, dann sind meine Informationen nicht ganz richtig.

Das gilt in der Schweiz
«Sicherstellung»
Weigert sich eine Elternperson beharrlich, Unterhaltsbeiträge zu zahlen, oder steht eindeutig fest, dass sie Anstalten zur Flucht trifft, ihr Vermögen verschleudert oder beiseiteschafft, kann sie vom Gericht verpflichtet werden, für die künftigen Unterhaltsbeiträge angemessene Sicherheiten zu leisten.

Strafverfolgung
Wer aus bösem Willen oder Arbeitsscheu seine Unterhaltspflicht gegenüber seinem Kind missachtet, kann auf Antrag hin mit Gefängnis bestraft werden.

«Anweisung an die Schuldner»
Statt einer Betreibung kann das Gericht den Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin der alimentenschuldenden Person anweisen, künftig die Unterhaltsbeiträge ganz oder zum Teil an die Unterhaltsberechtigten zu überweisen. Eine Anweisung an eine Sozialversicherung, wenn der Schuldner/die Schuldnerin Taggelder oder eine Rente erhält, ist ebenfalls möglich.


https://svamv.ch/alleinerziehen/aliment ... schussung/
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Warum in Deutschland am DO die Sirenen heulen werden

Beitragvon Excubitor » Di 8. Sep 2020, 17:39

Tagesspiegel - "Bundesweiter Warntag: Warum am Donnerstag in ganz Deutschland Sirenen heulen"

"[...]

Worum es geht
Erstmals seit 30 Jahren werden wieder überall im Land die Sirenen heulen. Viele, gerade Jüngere, können damit heute gar nichts mehr anfangen. Deshalb müsse der Weckeffekt der Sirene mit Handlungsempfehlungen verknüpft werden, sagt Unger. Nach einem Beschluss der Innenministerkonferenz findet ab 2020 jährlich am zweiten Donnerstag im September der bundesweite Warntag statt. Dadurch sollen die bundesweit einheitlichen Sirenensignale bekannter werden. Unger zitiert in diesem Zusammenhang gern Goethe: „Wer vorsieht, ist der Herr des Tages.“

Wer die Warnungen verbreitet
Um elf Uhr sollen alle Warnmultiplikatoren eine Probewarnung erhalten und verbreiten. Als Warnmultiplikatoren gelten unter anderem Behörden, die öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten und ein Großteil der privaten Medienhäuser. Auch die Deutsche Bahn sowie Betreiber von Warn-Apps gehören dazu. Das Bundesamt ruft dazu auf, die Warnapp „Nina“ auf dem Smartphone herunterzuladen. Aktuell nutzen 7,6 Millionen Menschen die Anwendung. Parallel zu den Multiplikatoren werden auf Länderebene, in Landkreisen und Kommunen kommunale Warnmittel ausgelöst wie Sirenen und Lautsprecherwagen. Auch auf Warntafeln kann die Probewarnung erscheinen.

So wird gewarnt
Der Ablauf der Warnung unterscheidet sich je nach Bundesland: In Berlin etwa gibt es seit den 90er Jahren keine Sirenen mehr. Für den Fall einer Warnung über Sirene soll bundeseinheitlich ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton verwendet werden. Entwarnung soll um 11.20 Uhr mittels eines einminütigen Dauertons gegeben werden. Die Radio- und Fernsehsender sollen zur Warnung ihre aktuellen Programme unterbrechen, im Fernsehen kann die Warnung auch eingeblendet werden.

Wovor gewarnt werden kann
Am Donnerstag geht es nur um einen Test für den Ernstfall. Ein solcher Ernstfall kann einiges sein – Naturgefahren, gefährliche Wetterlagen, Waffengewalt, Unfälle in Chemietrieben oder auch Stromausfälle. Zu möglichen Szenarien gehören auch Krankheitserreger. Verpflichtende Anordnungen können etwa auch über die Warnsysteme ausgegeben werden.

Warum das wichtig ist
Ist das alles nicht ein bisschen Panikmache? Unger bestreitet das: „Es geht nicht darum, Angst und Hysterie zu schüren. Das wäre kontraproduktiv.“ Man dürfe die Bevölkerung aber auch nicht einlullen. Fakt sei, dass die Deutschen mit dem Thema bisher nicht sehr vertraut seien, das berge Risiken. Wer keine Reserven daheim habe, der kaufe dann unter Umständen panisch Klopapier oder Lebensmittel – wie zu Beginn der Coronakrise.

Unger rät den Bürgern, immer für zehn Tage Vorräte zu Hause zu haben. Das hat in seinen Augen nichts mit Panikmache zu tun. Er fühle sich in seiner Rolle manchmal wie die Figur Kassandra aus der griechischen Mythologie. „Die hat ja auch immer auf irgendwelche Dinge hingewiesen – und keiner hat ihr geglaubt.“

Mit Corona hat der Warntag direkt nichts zu tun. „Die Planungen für diesen Warntag sind schon zwei Jahre alt, da hatten wir von Corona noch keinen Schimmer. Aber natürlich ist es durch Corona verstärkt worden. Wir haben unsere Warn-App Nina zum Beispiel erweitert um Informationskanäle zu Corona.“ Sie sei während der Pandemie zu einem wichtigen Instrument für Warnung und Information der Bundesregierung geworden.
(dpa/AFP)"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9


Kommentar

Die Warn-App "NINA" kann ich empfehlen. Diese habe ich schon seit langem auf dem Smartphone. Die warnt über die genannten Notfälle hinaus auch bei gefährlichen Wetterlagen oder schwerwiegenden lokalen Ereignissen per GPS-Ortung egal wo man sich gerade in Deutschland befindet oder auf Wunsch auch nur an selbst vorgegebenen Orten. (Hier gab es mal einen Chemieunfall mit Großbrand auf einem Güterbahnhof).
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