Frank-Walter Steinmeier

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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon AlexRE » So 4. Nov 2018, 07:57

Da fragt man sich wirklich, ob es möglich ist, dass die Menschen in einer effektiv funktionierenden echten Demokratie eine derartige Distanz zu ihrem Staatsoberhaupt haben können. Ich glaube nicht ...

Steinmeier in Sachsen

Einer winkt, niemand reagiert

(...)

Niemand reagiert auf Steinmeiers Winken

Es ist kalt, als Steinmeier um die Ecke biegt. Er winkt, niemand reagiert. "Hau ab", schallt es einmal einsam über den Platz, schnell ist die Polizei da und Steinmeier im Gebäude verschwunden. Ein paar Straßen entfernt war Ende August ein Mann bei einer Auseinandersetzung mit Flüchtlingen getötet worden - daraufhin kam es in Chemnitz zu Ausschreitungen, an denen sich auch gewaltbereite Rechte beteiligten. Die Stadt war wiederholt Schauplatz rechter Aufmärsche.

(...)


https://www.tagesschau.de/inland/sachse ... r-101.html
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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon maxikatze » So 4. Nov 2018, 09:24

AlexRE hat geschrieben:Da fragt man sich wirklich, ob es möglich ist, dass die Menschen in einer effektiv funktionierenden echten Demokratie eine derartige Distanz zu ihrem Staatsoberhaupt haben können. Ich glaube nicht ...

https://www.tagesschau.de/inland/sachse ... r-101.html





>>"13 Bürger saßen in Chemnitz mit Bundespräsident Steinmeier an der Kaffeetafel. Das Gespräch fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt."<<

Bei wiki ist nachzulesen, dass Chemnitz 246.855 Einwohner hat.
13 Bürger, Dreizehn :!: von 246.855, hatten die Gelegenheit mit Steinmeier zu reden. Wer gedacht hat, dass sich Steinmeier einem größeren Publikum stellt und Fragen beantwortet, hat sich getäuscht.
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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon Staber » So 4. Nov 2018, 15:01

"Dies ist nicht mein Park. Es ist der Park der Bürger".
So sagte es Steinmeier zum Tag des Schlosses 2018 vorm Publikum. Eine fast peinliche Aussage, wenn doch der Park von Mauern und Hochsicherheitstrakt verriegelt sind. Das Gegenbeispiel liefert hier Bratislava. Der slowakische Präsident lässt Menschen rund um die Uhr in den Park. Sogar Fußballspielende Kinder wurden nicht raus gezerrt mithin der Gefahr, dass der Fußball in die Scheibe des Präsidentenpalastes fliegt.
Das Bürgerfest wurde außerdem von der Markenlobby betoniert! Kaum Mitmachaktionen, nur Konsumveranstaltungen. Da kann der Präsident auch gleich aus dem rechtsliberalen Lager der CSU oder AfD gestellt werden.
Steinmeier hat sicherlich eine schöne Stimme! Auch für Synchros von z.B. Märchenfilmen wunderbar geeignet! Aber Taktik, Konzepte und Trausdichwas fehlt. :roll:

Fazit meinerseits
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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon Uel » So 4. Nov 2018, 16:47

Da fragt man sich wirklich, ob es möglich ist, dass die Menschen in einer effektiv funktionierenden echten Demokratie eine derartige Distanz zu ihrem Staatsoberhaupt haben können. Ich glaube nicht ...


... glaub ich auch nicht. Da kommt einer in eine noch 240 000 EW-Stadt, kommt mit Polizeischutz und Tross, Orga.-Team, Presse ect. und traut sich nicht mehr zu als mit 13 Einwohnerlein zu sprechen. Welch eine Verschwendung von Steuerzahlergeld für heiße Luft. Wie wir wissen seit Dornröschen, 13 ist eine Unglückszahl! Der ganze Auftritt ist in seiner Kläglichkeit kaum zu überbieten. :shock:
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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon AlexRE » Mo 5. Nov 2018, 08:29

Uel hat geschrieben:Der ganze Auftritt ist in seiner Kläglichkeit kaum zu überbieten. :shock:


... wobei sich für mich die Frage stellt, wem dieses klägliche Bild zuzurechnen ist. Dem Parteibuchapparatschik, der sich als Bundespräsident auskungeln lässt, oder die Gesamtheit der deutschen Demokraten, die sich trotz freier, gleicher und geheimer Wahlen derartig auf der Nase herumtanzen lässt?

Für mich ist die Entwicklung Deuschlands zum "failed state" ein Kollektivverschulden der Mehrheit der Deutschen.
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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon Uel » Mo 5. Nov 2018, 09:42

... für mich ist die Ursache des Niedergangs die "Parteien-Demokratur", die sich bei Demokratie-stärkenden Elementen immer gesperrt hat, SPD bei Einführung eines 2-Parteiensystems Ende der 60er und CDU bei bundesweiten Volksabstimmungen, und diese Listenplatzabsicherei machen sie auch alle. Es ist nicht Aufgabe des Bürgers, der seine Politischen Treuhänder teuer alimentiert, sich zutiefst in die Staatstheorie und sämtliche Politikfelder einzuüben. Dafür sendet er ja schließlich seine üppig bezahlten Bevollmächtigten aus.
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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon Staber » Mo 5. Nov 2018, 14:52

@ Uel
Niedergangs die "Parteien-Demokratur


Geehrter Uel!
Ich meine, das inzwischen die sogenannten liberalen Demokratien sich eher zu Oligarchien gewandelt haben, in denen häufig gegen das Volk regiert wird. Was wir brauchen, ist eine Demokratisierung unserer "Demokratie", bei der als Vorbild das Original dient: Die Schweizer Demokratie z.Bsp ist eine der wenigen Demokratien, bei denen man diesen Begriff nicht in Anführungszeichen zu schreiben braucht. Ansichten, die einem nicht gefallen ,nennt man als Demokrat heutzutage Populismus und undemokratisch. Daraus resultiert, dass die, die sich heute Demokraten nennen, die eigentliche Ursache für ihren Niedergang sind, der aber keineswegs der Niedergang der Demokratie ist.Eine "Demokratie", in der das Volk nix zu melden hat und von seinen angeblichen Vertretern nur verachtet wird, ist reine Fassade. Wo man als Rassist beschimpft wird, als Köterrasse, als Schande für Deutschland, nur weil man die sog. Flüchtlingspolitik und ihre Folgen ablehnt, da pfeift die Demokratie aus dem letzten Loch. Wo Rundfunkgebühren-Verweigerer im Knast landen, während schwer Kriminelle mit Migrationshintergrund frei herumlaufen, da ist Demokratie nur noch ein schönes Wort für Sonntagsreden und Aufsätze entrückter Akademiker!
Die heutige Demokratie hat noch dazu ein Kapitalismusproblem. Wer den Leuten die Butter vom Brot nimmt, radikalisiert sie.Ganz einfach!Demokratien benötigen eine zufriedene Bevölkerung, deren finanzielle Eliten immer noch halbwegs in Reichweite sind.
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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon Uel » Mo 5. Nov 2018, 17:05

@ Uel

Niedergangs der "Parteien-Demokratur"



Geehrter Uel!
Ich meine, das inzwischen die sogenannten liberalen Demokratien sich eher zu Oligarchien gewandelt haben, in denen häufig gegen das Volk regiert wird. Was wir brauchen, ist eine Demokratisierung unserer "Demokratie", bei der als Vorbild das Original dient: Die Schweizer Demokratie z.Bsp ist eine der wenigen Demokratien, bei denen man diesen Begriff nicht in Anführungszeichen zu schreiben braucht. Ansichten, die einem nicht gefallen ,nennt man als Demokrat heutzutage Populismus und undemokratisch. Daraus resultiert, dass die, die sich heute Demokraten nennen, die eigentliche Ursache für ihren Niedergang sind, der aber keineswegs der Niedergang der Demokratie ist.


Staber, weißt Du überhaupt, wie Du Recht hast :!: :idea: ;) :lol:

Das Einzige, was ich vielleicht vermerken könnte ist das leichte Anklingen des "Entweder - Oder" anstatt des "Sowohl - Als - Auchs". Denn das sind auch übliche Rituale des Aussortierens ungeliebter Lösungsansätze: man setzt einen andern Lösungsansatz als konstruierten Gegensatz ein, um den Andern zu desavouieren, obwohl beide im Verbund noch wirksamer wären. Eine Strategie zur Dezimierung ungeliebter aber mit Logik nicht zu beseitigende Lösungsansätze.

Ein weiterer ist "zu teuer" ohne dass überhaupt eine halbwags seriöse Schätzung erfolgte.

Aber der Joker in der Polit-Verarsche ist immer noch die Fragmentierung, die Mini-Teillösung eines Problems: Man kann sie leicht durchsetzen, man kann sagen, man habe etwas getan und wenn sie ein klein wenig bewirkt, kann man das schon als großen Erfolg verbuchen. Wenn sie wenig bewirkt, hat man aber auch die Möglichkeit, sich vor der Lösung des Gesamproblems zu drücken, denn man hat´s ja schon mal irgendwie versucht und es hat nichts gebracht.

... und noch´n Aspekt zu Populismus: der politische Gegner ist auf eine Idee gekommen, die im Volk gut ankommt und die eigenen Wahlkampfberater hatten sie einem selbst nicht serviert. Für mich ist der Populismusvorwurf meist ein Zeichen eines schlechten Verlierers. Ansonsten bei wirklichen Fällen sollte man doch die richtige Wortwahl nehmen: Demagogie, Lüge und Falschmeldung.

die, die sich heute Demokraten nennen, die eigentliche Ursache für ihren Niedergang sind, der aber keineswegs der Niedergang der Demokratie ist.
-Super, dem ist Nichts hinzu zu fügen

Am Niedergang des politischen Ideenwettbewerbs haben natürlich auch die Medien einen Riesenanteil, aber das ist eine ganz andere Baustelle ... ich sage nur "eingeforderter Konformismus" ...

Liebe Grüße
von Uel

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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon AlexRE » Mo 5. Nov 2018, 18:11

Tut mir leid, Herrschaften, ich bleibe dabei. Wir haben freie, gleiche und geheime Wahlen. Die Methoden der berufsmäßigen Volksverarscher sind für jedermann leicht zu durchschauen und die "Normalverbraucher" durchschauen sie auch. Die scheuen den aufrechten Gang echter Verfassungsdemokraten und die damit verbundene kollektive Eigenverantwortung aus purer Bequemlichkeit. Das nenne ich ein kollektives Demokratieversagen der Mehrheit der Deutschen.
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Re: Frank-Walter Steinmeier

Beitragvon Uel » Mo 5. Nov 2018, 19:29

... Du vergisst, dass eine Vielzahl einen aufreibenden Job hat, der sie derartig fordert, dass da nichts wirklich Bewegendes für Parteienarbeit, NGOs, Petitionen und Aktionen übrig bleibt. Der Deal bleibt: dafür bezahlen wir unsere Politiker, damit wir uns auf das Volkswirtschaften konzentrieren um die Steuern zu generieren, die unsere Treuhänder dann richtig einsetzen sollen. Wünschenswert wär natürlich mehr politisches Engagement, aber erwarten eher nicht. Da ist der Leidensdruck noch zu gering. Dramatisch wird es nur, wenn die Explosionsmarke der Geduld überschritten wird.

Die Methoden der berufsmäßigen Volksverarscher sind für jedermann leicht zu durchschauen und die "Normalverbraucher" durchschauen sie auch.


Glaub ich nicht! Im Übrigen sind sie bestimmt nicht leicht zu durchschauen, schon garnicht vom Normalverbraucher. Ich gehe davon aus , dass ich oft durch Teilwahrheiten getäuscht werde. Google mal "Warum Schweigen die Lämmer" von Prof. Mausfeld
Liebe Grüße
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