Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

Beitragvon Livia » Di 7. Sep 2021, 20:51

Excubitor hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:[...]
Siehe auch folgenden Link;

Britische Wirtschaft
Der Aufschwung beginnt im Pub
Stand: 26.08.2021 08:06 Uhr

Die Pubs sind voll, der Einzelhandel boomt - die Briten geben wieder kräftig Geld aus, die Wirtschaft wächst stark. Doch gebannt ist die Pandemie noch nicht. Ihre Folgen sind vielerorts spürbar.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wi ... g-101.html



Der Inhalt des links scheint aber zeitmäßig überholt, denn jetzt sind die Regale
zum Teil zumindest leer.
Die Regale sind nicht leer gekauft worden, sondern es kommt "nichts" nach, was man
kaufen könnte. Wie soll da der Einzelhandel boomen?

Diese Meldung kam nur wenige Stunden nach der von Dir geposteten:

https://plus.tagesspiegel.de/brexit-fol ... 32493.html


Beide Links wurden im August 2021 erstellt, es bleibt uns vorbehalten, was wir glauben wollen. Ich glaube schon lange nicht mehr alles was so geschrieben wird, Zweifel ist bei beiden Links angebracht. Ich bin aber nach wie vor davon überzeugt, dass die Briten den Ausstieg problemlos schaffen werden. Es ist ja noch kein Jahr her, dass sie nicht mehr Mitglied sind, lassen wir ihnen die nötige Zeit, sich da einzubringen, so schnell geht das sowieso nicht, ging auch bei uns fast zwei Jahre, bis alles wieder normal funktionierte.

Zum Leidwesen hat da auch noch Corona mitgespielt. Abwarten und Tee trinken mit den Briten. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

Beitragvon Livia » Di 7. Sep 2021, 21:07

Staber hat geschrieben:Teile und herrsche war noch nie ein Vorteil für die Gruppen die geteilt wurden. Der Brexit ist weder für die EU noch für GB ein Vorteil. Nur für USA, Russland und China.
Was ich noch nachfragen wollte. Seit Jahresbeginn fehlen auf der Insel qualifizierte Lkw-Fahrer
Was ist ein qualifizierter Lkw-Fahrer, einer mit Führerschein?


Qualifizierte LKW Fahrer, da spielt nicht nur der Führerschein ein Rolle. Die Fahrer müssen Gesundheitschecks vorweisen, Leumundszeugnisse beibringen und keine Verkehrsbussen oder ähnliches haben. Das ist bei uns so Vorschrift, dann müssen die Fahrer jedes Jahr wieder zum Gesundheitscheck und nur wenn alles stimmt, auch kein Drogenkonsum vorliegt, behalten sie ihren Ausweis. Auch bei uns sucht man Händeringend solche Fahrer, aber die wollen nicht mehr mitmachen, keine Parkplätze zum Ausladen in den Städten, keine Abstellplätze für die 40Tönner. Zu enge Strassenverhältnisse und oft viele Überstunden, die zwar bei uns bezahlt werden, aber das Familienleben sehr einschränkt, vor allem, wenn sie Auslandtouren fahren müssen. So einen Job möchte ich auch nicht machen. ;)
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EU vs. Peking - A war is (going to be) born

Beitragvon Excubitor » Mo 13. Sep 2021, 22:12

Handelsblatt - "EU-Außenpolitik: Europas Anti-China-Strategie: So will sich Brüssel Pekings Macht entgegenstemmen"

"Die EU will ihre Außenpolitik stärker auf den Indo-Pazifik ausrichten. Was China besonders verärgern dürfte: Die EU will die Handelsbeziehungen zu Taiwan vertiefen.

[...]"

Mehr dazu unter
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqgbZL


Kommentar

Da kann man nur hoffen, dass auch hier gelten möge, besser spät als nie.
Viel zu viele Jahre hat die EU der chinesischen Expansionspolitik in Form
von Unternehmensübernahmen quer durch Europa tatenlos zugesehen. Der
Sinneswandel könnte daher ein wenig zu spät eingesetzt haben...
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Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

Beitragvon AlexRE » Mo 13. Sep 2021, 22:33

Wieso zu spät? Wer auf Eigentumsrechte in anderen Ländern setzt, hat viel zu verlieren und ist angreifbar, wenn er sich selbst rechtlos verhält.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

Beitragvon Excubitor » Mo 13. Sep 2021, 22:41

AlexRE hat geschrieben:Wieso zu spät? Wer auf Eigentumsrechte in anderen Ländern setzt, hat viel zu verlieren und ist angreifbar, wenn er sich selbst rechtlos verhält.


Schon, aber was meinst Du wie lange es dauern würde, bis man hier zu Enteignungen griff,
nur weil die Chinesen beispielsweise Menschenrechte im eigenen Land verletzen, wenn man
überhaupt deswegen ernsthafte Schritte in Erwägung ziehen würde. Die Chinesen verwahren
sich dann eines Eingriffs in nationale Angelegenheiten und die EU kneift den Schwanz ein.

Man könnte den Spieß sogar umdrehen:
Was macht die EU mit den ganzen Arbeitslosen und den wirtschaftlichen Folgeschäden, wenn
die Chinesen die meist staatlich gesteuerten Übernahmefirmen anweisen, einfach mal einige
der übernommenen "Läden" zu verscherbeln oder auch nur aus Frust oder Rachegelüsten
wirtschaftlich gegen die Wand zu fahren? Ich gebe zu bedenken, dass die Chinesen auch einige
Unternehmen in wirtschaftlichen Schlüsselpositionen bereits ihr eigen nennen sollen. Das
wiederum gäbe ihnen die Möglichkeit Druck auf andere auszuüben, die man so unter Umständen
bis in die Pleite schießen könnte. Keiner wird bis ins Detail wissen, wie gut die Chinesen auf eine
derart komplexe wirtschaftliche Auseinandersetzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits
vorbereitet sind, außer sie selbst. Denn auch den Überblick über das Geschehen zu behalten hat
man in der EU wahrscheinlich vergessen, wie ich die einschätze.
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Neues vom Brexit: Personalengpass bei der Spritversorgung

Beitragvon Excubitor » Fr 24. Sep 2021, 18:27

DER SPIEGEL - "Engpässe an britischen Tankstellen: Boris Johnson erwägt Einsatz von Soldaten als Tanklaster-Fahrer"

"Der Treibstoff ist da, nicht aber das Personal, um den Sprit an britische Tankstellen auszuliefern. Die Regierung ist uneins,
wie sich der Fahrermangel beheben lässt. Laut »Times« wird im Kabinett der Einsatz der Armee diskutiert.

[...]"

Mehr dazu unter
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/w ... li=BBqg6Q9
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Abschied von der EU, wie sie bislang existiert hat

Beitragvon Excubitor » Fr 8. Okt 2021, 23:10

WELT - "„Der Anfang vom Ende der Europäischen Union, wie wir sie kennen“

"Für Insider war es lange absehbar, und doch erschüttert das jüngste Urteil des polnischen Verfassungsgerichts die Europäische Union: Gerichtspräsidentin Julia Przylebska erklärte am Donnerstag, dass wesentliche Teile der Europäischen Verträge nicht mit der polnischen Verfassung vereinbar seien. Es ist die ultimative Eskalation im Streit über den Abbau des Rechtsstaats in Polen. Der Vorgang ist mit nichts in der Rechtsgeschichte der EU vergleichbar.

Nun beginnt das große Rätselraten: Was tut die EU gegen den Alleingang aus Warschau? Und: Werden jetzt weitere Länder, wie Slowenien oder Ungarn, auch den Angriff auf das EU-Recht wagen? EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte, sie sei „sehr besorgt“. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn wurde noch deutlicher: „Polen spielt mit dem Feuer.“

[...]"

Siehe dazu ausführlich die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Union.html
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Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

Beitragvon AlexRE » Fr 8. Okt 2021, 23:28

Der Vorgang ist mit nichts in der Rechtsgeschichte der EU vergleichbar.


Echt nicht? Ich erlaube mir einfach mal, das mit der Besetzung deutscher Bundesgerichte mit Parteibuchapparatschiks zu vergleichen. Die polnische Besetzungscouch stammt nur von den falschen Lieferanten, das ist das aktuelle Problem, nicht die Besetzungsmethode an sich.
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Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

Beitragvon maxikatze » Sa 9. Okt 2021, 08:29

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn wurde noch deutlicher: „Polen spielt mit dem Feuer.“


Echt jetzt? Mit welchem Feuer? Steckt nicht viel mehr die Angst dahinter, dass andere EU-Länder ebenfalls aufmüpfig bis zum Austritt werden könnten?
Sind es nicht viel mehr die Brüsseler Spitzen, die die Autorität der einzelnen Staaten so lange untergraben wollen, bis davon nichts mehr übrig bleibt und wir alle es nur noch mit einem aufgeblähten EU-Beamtenapparat zu tun haben? Wenn nur noch in Brüssel alles entschieden wird, wird die Akzeptanz der EU weiter sinken. Nicht jeder Mitgliedstaat lässt sich alles bieten.
Aber andererseits hätten sich die Staaten auch vor dem Beitritt ausmalen können, wohin die Reise geht.
Die Briten haben die Reißleine gezogen und sind raus. Ich würde das auch als Befreiung empfinden.
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Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

Beitragvon AlexRE » Sa 9. Okt 2021, 12:35

maxikatze hat geschrieben:
Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn wurde noch deutlicher: „Polen spielt mit dem Feuer.“


Echt jetzt? Mit welchem Feuer? Steckt nicht viel mehr die Angst dahinter, dass andere EU-Länder ebenfalls aufmüpfig bis zum Austritt werden könnten?
Sind es nicht viel mehr die Brüsseler Spitzen, die die Autorität der einzelnen Staaten so lange untergraben wollen, bis davon nichts mehr übrig bleibt und wir alle es nur noch mit einem aufgeblähten EU-Beamtenapparat zu tun haben? Wenn nur noch in Brüssel alles entschieden wird, wird die Akzeptanz der EU weiter sinken. Nicht jeder Mitgliedstaat lässt sich alles bieten.
Aber andererseits hätten sich die Staaten auch vor dem Beitritt ausmalen können, wohin die Reise geht.
Die Briten haben die Reißleine gezogen und sind raus. Ich würde das auch als Befreiung empfinden.


Es sind aber nicht alle EU - Staaten wirtschaftlich so unabhängig wie die Schweiz, Norwegen und das Vereinigte Königkreich. Wer das Geld der reichen Staaten und die Schuldengemeinschaft überlebensnotwendig braucht, ist erpressbar - und Erpressung ist wohl das, was Herr Asselborn mit seiner Aussage meint.
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