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Aktualisiert am 29. Juni 2020, 14:22 Uhr
Die jüngst aufgedeckten Fälle von sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern in Bergisch Gladbach legen einen riesigen Sumpf frei. NRW-Justizminister Peter Biesenbach wird "speiübel" angesichts des Ausmaßes: Ermittler haben mehr als 30.000 Verdächtige entdeckt.
Im Komplex um sexualisierte Gewalttaten in Bergisch Gladbach sind die Ermittler auf Spuren von insgesamt mehr als 30.000 Verdächtigen gestoßen. Das hat NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) am Montag in Düsseldorf mitgeteilt.
Es gehe sowohl um die Verbreitung und den Besitz von Kinderpornografie, aber auch um konkrete Taten sexualisierter Gewalt. In Foren und Messengerdiensten gingen die Kriminellen ganz unverhohlen mit ihren Straftaten um, heizten sich an und gaben sich Tipps.
Ermittler stoßen auf 30.000 Verdächtige - alle unbekanntIn Lügde, Bergisch Gladbach und Münster waren die Ermittler in den vergangenen Monaten auf große Netzwerke gestoßen, in denen kinderpornographisches Material präsentiert und getauscht wurde, oder Täter gar mit der Darstellung eigener Vergehen geprahlt hatten.
Die Täter sind in der Regel geschützt durch Nicknames, egal ob sie im Darknet oder im World Wide Web ihr Unwesen treiben. Die unglaubliche Zahl von über 30.000 unbekannten Verdächtigen lässt die Justiz nun umdenken.
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NRW startet eigene Task Force - Justizminister: "Mir ist speiübel""Wir haben uns die Frage gestellt, ob es da nicht einen viel größeren Sumpf gibt", erklärte Justizminister Biesenbach die veränderte Strategie. "Mir ist speiübel", machte der CDU-Politiker die völlig neue Dimension deutlich, mit der die Strafverfolgungsbehörden zu tun haben. "Wir müssen erkennen, dass Kindesmissbrauch im Netz weiter verbreitet ist, als wir angenommen haben."
Statt wie bislang Einzeltäter zu verfolgen, soll ab 1. Juli mit einer eigenen Task Force wie bei Cyberterroristen oder Hackern vorgegangen werden. Sechs Staatsanwälte würden sich dann unter großem Zeitdruck zuerst um die Fälle bemühen, bei denen davon auszugehen ist, dass der Missbrauch von Kindern fortgesetzt werde. Dafür sollen sie eng mit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) zusammenarbeiten.
Biesenbach forderte zudem eine Nachbesserung bei der Vorratsdatenspeicherung, um zu verhindern, dass potenzielle Täter aus Datenschutzgründen sich einer Verfolgung entziehen könnten.
Oberstaatsanwalt Markus Hartmann, Leiter der ZAC, äußerte seine Sorge darüber, dass sich die Täter in den Netzwerken gegenseitig "zu den furchtbaren Taten ermuntern" und sich untereinander Tipps geben, "welche Beruhigungsmittel besonders geeignet sind, um die jungen Opfer gefügig zu machen".
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Ausführlicher dazu siehe:https://www.gmx.net/magazine/panorama/s ... e-34835134Kommentar
Hier tut sich unzweifelhaft ein Sumpf ohne gleichen auf, der trockengelegt werden muss. Unabhängig davon, dass es sich dabei um ein äußerst schwieriges Unterfangen handelt, ist festzustellen, dass die Vertreter des sogenannte "Rechtsstaats" über viel zu lange Zeit mit offensichtlich nahezu untauglichen Mitteln gegen diesen völlig verkommenen Teil der Kriminalität in Deutschland mit internationalen Verbindungen vorgegangen ist.
Angesichts der Dimensionen der Vorfälle und der sich daraus und aus den psychischen Komponenten ergebenden Belastungen für die Ermittler ist hier schnell und möglichst unbürokratisch durch Aufstockung von Personal und Material Abhilfe zu schaffen.