USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

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USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon Staber » So 3. Dez 2023, 10:23

Moin!
Man stelle sich mal vor, nicht die USA, sondern Russland wäre das mit Abstand mächtigste Land der Erde !
Dann würden wir nicht nur über einige schmutzige Kriege reden, sondern über Versklavung eines großen Teils der Menschheit. Die Welt wäre eine Hölle für alle nicht ethnischen Russen.
So gesehen sind die USA, trotz aller Schwächen, ein Glücksfall.


https://zeitpunkt.ch/index.php/node/36129
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon AlexRE » So 3. Dez 2023, 12:08

Die Amerikaner haben sich selbst zur Weltpolizei erklärt und agieren dabei oft zum Schaden aller Beteiligten ziemlich unglücklich. Putins Russland ist einfach nur ein klassisches Imperium, das nur ganz platt auf das Recht des Stärkeren setzt, so wie früher alle Kolonialimperien, und nicht irgendeine Moral, Rechtsprinzipien usw. exportieren will. Dass man Demokratie exportieren könne, ist eine westliche Vorstellung, die u. a. bei den deutschen Assistenten der Amerikaner in Afghanistan noch wahnhafter übersteigert war als bei den Amerikanern selbst.
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon AlexRE » So 3. Dez 2023, 16:56

Apropos "ziemlich unglücklich": Joschka Fischer traut dem amerikanischen Nuklearschirm über Europa so wenig, dass er eigene Atomwaffen fordert:

https://www.welt.de/politik/deutschland ... affen.html

Meines Wissens meint er damit aber eine gesamteuropäische Atommacht und keine deutsche. Das kommt in dem Welt - Artikel nicht klar zum Ausdruck.
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon Uel » Mo 4. Dez 2023, 16:47

Meines Wissens meint er damit aber eine gesamteuropäische Atommacht und keine deutsche. Das kommt in dem Welt - Artikel nicht klar zum Ausdruck.


... hat der von mir abgeschrieben, ... :lol:

Wie vor Wochen geschrieben: fast all unser Rüstungsgeld in französische Atomwaffen und konventionelle Rüstung auf ein Minimum des Funktionierens, wir sind nicht mehr in Frontlage zu Russland, dass müssen hauptsächlich die neuen Frontstaaten mit unserer Unterstützung leisten. Wir sollten genau so viel wie der Nato-Durchschnitt leisten, aber bestimmen, dass unser 2% hauptsächlich in die atomare Rüstung gingen.

Das wird nur den Amerikanern garnicht schmecken, das wäre auf Status Quo sichern ausgelegt und nicht auf Expansion zur "einzige Weltmacht-Strategie".
Liebe Grüße
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon Staber » Mo 4. Dez 2023, 17:41

Moin!
Und auch heute unterliegt J. Fischer m. E. wieder einer möglicherweise fatalen Fehleinschätzung: Europa und das westliche Verteidigungsbündnis verfügen noch immer über ein beträchtliches Atomwaffenarsenal, mehr sollte es zur Abschreckung nicht brauchen; wie viele Atomwaffen möchte Herr Fischer denn im Ernstfall eigentlich werfen? – Etwa so viele, wie er nach eigener Aussage früher Steine geworfen hat? … Das wären keine guten Aussichten für Europa! :roll:

Es wäre ratsam und auch angebracht, wenn sich bei unseren politischen Eliten mehrheitlich wieder eine wesentliche, evolutionäre Erkenntnis durchsetzen würde, die in den vergangenen Jahren innerhalb unserer bis dahin zivilisierten Gesellschaften leider zunehmend verloren gegangen ist: Ethisch, zivilisatorisch und auch volkswirtschaftlich betrachtet, kommt den Menschen der Frieden unbestritten günstiger als ein Krieg! Daher bitte Mut zum Dialog mit dem politischen Gegner, insbesondere dann, wenn man sich seinen geographischen Nachbarn nicht aussuchen kann; schließlich hat uns der politische Dialog schon einmal im Kalten Krieg (1946-1990) vor einem heißen Atomkrieg bewahrt. Säbelrasseln und Aufrüsten hingegen hat Europa 1914 in den ersten Massenvernichtungskrieg der Weltgeschichte geführt.
Allen Usern hier ,eine angenehme Vorweihnachtszeit. Adventszeit klingt schon so abgedroschen.
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon Uel » Di 5. Dez 2023, 12:32

Ethisch, zivilisatorisch und auch volkswirtschaftlich betrachtet, kommt den Menschen der Frieden unbestritten günstiger als ein Krieg! Daher bitte Mut zum Dialog mit dem politischen Gegner, insbesondere dann, wenn man sich seinen geographischen Nachbarn nicht aussuchen kann; schließlich hat uns der politische Dialog schon einmal im Kalten Krieg (1946-1990) vor einem heißen Atomkrieg bewahrt. Säbelrasseln und Aufrüsten hingegen hat Europa 1914 in den ersten Massenvernichtungskrieg der Weltgeschichte geführt.


B-R-A-V-O_ :idea: , Staber!

Wenn es schon genug hat an Atomwaffen und die A-Waffen auch ausreichend modernisiert auf heute notwendiger Technik, um so besser und um so preiwerter, denn Rüstungsgüter für den Eigenbedarf sind immer eine grandiose Verschwendung, für den Export hingegen immer ein "bombiges Geschäft".

Offenbar funktioniert die A-Waffen Abschreckung ja weiterhin, anders ist das konventionelle "Geplänkel" an den Ukrainischen Grenzen, zum Glück noch immer ohne A-, B- oder C-Waffen und ohne Flächenbombardements wie im Weltkrieg II oder über Hanoi und Gaza nicht zu erklären und selbst die größten Nato-Heißsporne haben noch nicht wirklich wirksam eingegriffen, Gott sei es gedankt.

PS.: Den Ukraine-Fetischisten sind ja schon ein Duzend an zivilen Toten eine Kriegsmeldung aus der Ukraine wert, in Gaza fragt man sich hingegen wieviel Hunderte es pro Tag sind. Der Bodycount ist seit je her eine propagandistische Angelegenheit. - Ich weiß, es gibt immer die guten und die schlechten Toten.
Liebe Grüße
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon AlexRE » Di 5. Dez 2023, 13:48

Uel hat geschrieben: .PS.: Den Ukraine-Fetischisten sind ja schon ein Duzend an zivilen Toten eine Kriegsmeldung aus der Ukraine wert, in Gaza fragt man sich hingegen wieviel Hunderte es pro Tag sind. Der Bodycount ist seit je her eine propagandistische Angelegenheit. - Ich weiß, es gibt immer die guten und die schlechten Toten.


Derzeit sorgt sich die gesamte Medienwelt nur noch um die zivilen Opfer des israelischen Gegenschlags, also um die menschlichen Schutzschilde der Terroristen. Der amerikanische Präsident und insbesondere die Vizepräsidentin üben ständig Druck auf Israel aus, mehr Rücksicht auf Zivilisten zu nehmen. Von der Ukraine liest man immer weniger. Die beschriebene Doppelmoral folgt mithin einem Stereotyp weitab der Realität.
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon Staber » Di 5. Dez 2023, 18:41

Von der Ukraine liest man immer weniger.


Tja Alex, warum wohl!
Meiner Ansicht nach hat die Nato einen neuen Feind: Die „Kriegsmüdigkeit“ bzw. die Sorge, dass der Krieg in der Ukraine verloren gehen könnte. Beide sind im Grunde zwei Seiten derselben Medaille.
Die „Kriegsmüdigkeit“ wurde beim ersten Treffen der alliierten Außenminister im neu gegründeten Nato-Ukraine-Rat in Brüssel wortreich bekämpft.
„Wir werden unsere Unterstützung so lange fortsetzen, wie nötig“, erklärte die Militärallianz. „De facto werden unsere Streitkräfte immer mehr zu einer Nato-Armee“, sagte der ukrainische Chefdiplomat Kuleba.
Von Kriegsmüdigkeit könne keine Rede sein, betonte mal US-Außenminister Blinken. „Wir müssen und werden die Ukraine weiter unterstützen“. Alle Alliierten hätten sich zur Solidarität mit Kiew bekannt, niemand wolle kneifen.
Doch, das ist gar nicht das Problem. Das eigentliche Problem ist, dass die Nato der Ukraine falsche Hoffnungen gemacht hat – und dass diese sich nun langsam in Luft auflösen. Doch das will niemand offen zugeben.
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon AlexRE » Mi 6. Dez 2023, 07:41

Natürlich kehrt nach fast 2 Jahren blutiger Kämpfe und Entbehrungen Kriegsmüdigkeit ein, bei den Menschen in der Ukraine und auch Russland noch viel mehr als bei den westlichen Unterstützern der Ukraine. Auf den ersten Blick sieht es derzeit auch so aus, als würde der Abnutzungskrieg die Ukraine überfordern:

(...)

4. Russlands Kriegswirtschaft läuft auf Hochtouren

Russland hat seinen Verteidigungsetat für nächstes Jahr massiv auf 112 Milliarden Dollar erhöht, ins Militär gehen jetzt fast 40 Prozent der Staatsausgaben. „Russland hat den militärisch-industriellen Komplex ausgebaut, um einen Zermürbungskrieg zu gewinnen“, sagt Gustav Gressel vom Think-Tank European Council on Foreign Relations (ECFR) in Berlin. Es könne diesen Krieg bis 2027 fortsetzen und auch eine Verlängerung vorbereiten. Europa dagegen habe abgesehen von bestimmten Munitionsarten seine Militärproduktion nicht nennenswert erhöht.

(...)


https://www.waz.de/politik/ukraine-krie ... 52656.html

Mit dieser Betrachtungsweise übersieht man aber, dass nicht jeder Krieg mit dem Eintritt von Kriegsmüdigkeit auf allen Seiten automatisch endet. Es gibt eine Reihe von Kriegen in der Geschichte, die Jahrzehnte gedauert haben, obwohl die meisten beteiligten Menschen sicher sehr viel früher die Nase voll hatten.

Die Ukrainer sind auch im ermüdeten Zustand fest entschlossen, der Moskauer Tyrannei zu widerstehen. Vom Holodomor in den 1930er Jahren bis zu den Massenmorden an ukrainischen Zivilisten im Jahre 2022 haben die Russen sich dort einfach zu viel geleistet, um nur wegen ihrer derzeitigen Materialüberlegenheit auf absehbare Zeit den ukrainischen Zusammenbruch erzwingen zu können.

Im Westen bedeutet die erhöhte Lautstärke und Medienpräsenz der Leute, die die Ukraine im Stich lassen wollen, auch noch lange nicht, dass sie sich schon politisch durchgesetzt haben. Dass die Amerikaner irgendwelche lokalen Verbündeten in Syrien oder Afghanistan mal eben locker verraten und verkaufen können, heißt nicht, dass sie sich das gegenüber einem großen europäischen Staat, der sich auf sie verlassen hat und nur deshalb dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten ist, auch herausnehmen.

Abgesehen davon hat Russland mit 40 % seiner Staatsausgaben für Rüstung und Armee seine Möglichkeiten jetzt schon annähernd ausgereizt, während die Amerikaner und Europäer ihre Rüstungskapazitäten im Vergleich zu der Zeit vor dem Krieg in der Ukraine noch gar nicht nennenswert erweitert haben. Da ist noch seeehr viel mehr Luft nach oben als in Russland.

Die von nicht wenigen Leuten im Westen erhoffte Friedhofsruhe nach dem Zusammenbruch der Ukraine wird also noch auf sich warten lassen, falls es überhaupt dazu kommt. Der Krieg kann auch noch ganz übel für Putin ausgehen.
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Re: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Beitragvon Staber » Mi 6. Dez 2023, 10:59

Der Krieg kann auch noch ganz übel für Putin ausgehen.


Moin Alex!
Nach meiner Einschätzung ( ich bin kein Stratege, ich war nur Stuffz ;) ) muss man jetzt noch schleuniger wie schleunigst zusehen, das die ukrainischen Piloten die Ausbildung an der F-16 hinter sich bringen, damit diese Gegenoffensive vor dem Winter ein Ende nehmen kann und die Ukrainer zumindest bis dahin die Verbindung zwischen dem Süden und den Osten des Landes kappen und bis zur Küste vorstoßen können und bevor Putin eine Generalmobilmachung ausruft, ansonsten wird es immer schwerer für die Ukraine! Und die muss mutig sein und ihre Flugabwehr an die Front verlegen, das ist wichtig ,ansonsten behalten die Russen zumindest an vorderster Front die Lufthoheit und ukrainische
Panzer-Einheiten bleiben nutzlos und leichte Ziele für die Russen! Auch sollte man noch das Taurus System freigeben, um den russischen Nachschub zu stoppen! Bei uns liegen die Dinger doch sowieso nur rum!
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