Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon Uel » Di 15. Nov 2016, 15:20


Wenn erst mal die Industrie4.0 raumgreift, dann können wir glücklich sein,

@ Staber,
so wie Du mich bruchstückhaft zitiert hast, scheinen die Worte (unabsichtlich)in die Gegenposition zu deuten. Die Industrie4.0 wird uns nur dann glücklichmachen, wenn ausnahmsweise mal ein sozial wirksames Regelwerk aufgestellt ist, und das bevor das Sozialleben durch die technischen Auswirkungen umgepflügt ist und soziale Not sich etabliert hat.

Einfach mal übertreiben - Glosse ->
Jeder Pharmakonzern hat die Nebenwirkungen seiner Medikamente zu deklarieren und zumindest als europäischer Konzern die Unschädlichkeit seiner Medikamente vor der Zulassung nachzuweisen. Nur bei Computerprogrammen gelten andere Regeln: fehlerhafte Produkte müssen nicht kostenerstattend zurückgenommen werden (wie das sonst jeder kleine Krauter muss), sondern man erschwert dem Nutzer sein tägliches Arbeiten mit ständigen Updates, die aufgetretene Fehler und Sicherheitslücken angeblich teilbeseitigen sollen.
Die Schlossverkäufer von BKS etc. sollten mal im 4wöchigen Rhytmus vorbeikommen, um Schließzylinder und Schlüssel auszutauschen, weil sie angeblich nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Und dann müssen Firmenchefs und Abteilungsleiter bis zum kleinsten Angestellten noch aus ihren Büros geholt werden, um Schließübungen zu machen, damit sie das veränderte Produkt durch Üben zu benutzen wiedererlernen. Die würden den Herstellern was pfeifen.

Und wenn dann ein Computer gehackt wurde, so bleibt dies das Sonderproblem des Nutzerleins und wird nicht erfolgversprechend von der Polizei als Einbruch und Diebstahl verfolgt. <- Glosse endet

Warum also von dieser angeblich so kreativen Branche nicht einmal fehlerfreie Produkte etc. fordern und die (sozialen) Nebenwirkungen deklarieren lassen und Lösungsvorschläge vor einer Zulassungen fordern, dann würden auch hartgesottene Global-Kapitalisten event. so sozial kreativ wie Götz Werner um weiter ihr Geld zu machen.

PS.: vielleicht würde sich dann herausstellen, dass viele Updates garnicht notwendig und nicht um (Betriebs- u. Nutzer-) Sicherheit kreisen sondern nur Markt-, Statistik- und Vermarktungsinteressen geschuldet sind und Nutzerverhalten besser protokollieren können.

Liebe Grüße
von Uel

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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon Livia » Di 15. Nov 2016, 22:34

Staber hat geschrieben:@ livia
bist ja auch von meiner Generation gell. ;)


Bingo liebe Livia!
Ich wieder spreche ja nicht.Aber man muss nicht alles 1 zu 1 sehen.Wir haben geackert stimmt. Zu unserer Zeit war die Technik auch noch nicht so fortgeschritten wie heute. Teile der jungen Generation kann doch heute nur durch kriminelle Machenschaften überleben.


Zitat Blüm
Bezahlt wird die Rente stets aus dem aktuellen Sozialprodukt. Es gibt realwirtschaftlich keinen Sparstrumpf, aus dem das Geld von gestern für die Rentenzahlung heute entnommen werden könnte. Es wird immer nur der Kuchen gegessen, der jetzt gebacken wird.

Hat er doch Recht...gell? ;)


Das stimmt schon, aber die Alten erhalten ihre Rente aus einem langen und arbeitsreichen Leben. Wenn man die Sozialempfänger rechnet, dann finde ich es eine Zumutung den Alten ihre Rente vorzuhalten. Früher gab es in der Schweiz nur wenig Sozialempfänger und die wurden von den Verwandten oder Eltern getragen, von der Gemeinde gab es nix. Umso schneller waren sie wieder im Arbeitsmarkt integriert und jene die wirklich faul waren steckte man in eine Arbeitserziehungsanstalt, dort lernten sie ihr Brot das sie assen, selbst zu verdienen.

Die Umverteilung von den Jungen auf die Alten gab es ja schon immer, analog einem Schneeballsystem. :mrgreen: Nur die Alten bemühten sich um die Beiträge, was man von den Jungen heute nicht mehr unbedingt erwarten kann. In den fünfziger Jahren bekam mein Vater von seinem damaligen Arbeitgeber das erste Mal eine Woche Ferien, natürlich und selbstverständlich unbezahlt. Noch heute sehe ich meinen Vater in unserem Wohnzimmer Tanzen zum damaligen Hit (La Raspa) aus lauter Freude, dass er eine Woche Ferien bekam. ;) Es juckt mit halt etwas in den Finger. :)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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