Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Die Vermögensbeschränkung ist ...

- eine dringende politische Maßnahme zur Überwindung des Meudalismus
5
63%
- eine von vielen möglichen Maßnahmen, jedoch nicht die sinnvollste
1
13%
- eine volkswirtschaftlich eher schädliche politische Maßnahme
2
25%
 
Abstimmungen insgesamt : 8

Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon Livia » Mi 19. Jun 2013, 16:52

6. Resümee
Wir haben uns in Deutschland seit der Ära Ludwig Erhard von einer breitgeschichteten Massenkaufkraft immer weiter entfernt. Und wir entfernen uns noch immer davon.

Wer heutzutage meint, zur Mittelschicht oder gar Oberschicht zu gehören, weil er ein (angeblich) durchschnittliches beziehungsweise überdurchschnittliches Einkommen hat, ist in Wirklichkeit Mitglied einer “kaufkraftbefreiten” Unterschicht. Nur wenige gehören heute wirklich noch zur Mittel- beziehungsweise Oberschicht.

Den Politikern mögen die falschen Informationen über die Mittelschicht und deren Einkommen recht sein, denn dies sorgt für künstliche Zufriedenheit in der Bevölkerung und sichert die eigene Wiederwahl. Aus wirtschaftspolitischer Sicht sind sowohl die Einkommensstatistiken als auch die Einkommensentwicklungen der breiten Bevölkerung eine Katastrophe. Wohlstand für alle ist längst wieder Geschichte und die Konjunktur steht weiter vor dem Absturz. Möglicherweise steht uns deshalb auch wieder eine politische Katastrophe bevor.

http://www.kiwifo.de/html/breitgeschich ... fkraft.htm



Breitgeschichtete Massenkaufkraft
oder: Was heißt hier Mittelschicht?
12.06.2010

1. Einführung
Ludwig Erhard schrieb 1957 zu Beginn seines Buchs “Wohlstand für alle”, dass er als sein wichtigstes politisches Ziel die alte Gesellschaftsstruktur von Arm und Reich beseitigen und eine Gesellschaft mit “breitgeschichteter Massenkaufkraft” erreichen will. Hier seine bemerkenswerten Ausführungen:

... So wollte ich jeden Zweifel beseitigt wissen, daß ich die Verwirklichung einer Wirtschaftsverfassung anstrebe, die immer weitere und breitere Schichten unseres Volkes zu Wohlstand zu führen vermag. Am Ausgangspunkt stand da der Wunsch, über eine breitgeschichtete Massenkaufkraft die alte konservative soziale Struktur endgültig zu überwinden. Diese überkommene Hierarchie war auf der einen Seite durch eine dünne Oberschicht, welche sich jeden Konsum leisten konnte, wie andererseits durch eine quantitativ sehr breite Unterschicht mit unzureichender Kaufkraft gekennzeichnet. Die Neugestaltung unserer Wirtschaftsordnung musste also die Voraussetzungen dafür schaffen, daß dieser einer fortschrittlichen Entwicklung entgegenstehende Zustand und damit zugleich auch endlich das Ressentiment zwischen 'arm' und 'reich' überwunden werden konnten. Ich habe keinerlei Anlaß, weder die materielle noch die sittliche Grundlage meiner Bemühungen mittlerweile zu verleugnen. Sie bestimmt heute wie damals mein Denken und Handeln.”

http://www.kiwifo.de/html/breitgeschich ... fkraft.htm

Das ist eine Illusion, eine Voraussetzung zu schaffen, dass eine fortschrittliche Entwicklung geschaffen wird, dass es keine Arme und auch keine Reiche mehr geben wird. Dazu müsste zuerst genügend Arbeit geschaffen, den Menschen den Unterschied von Mein und Dein wieder Näher gebracht und ihnen auch klar gemacht werden, dass nur durch Arbeit und Fleiss ein Vermögen erarbeitet werden kann.

Dieses Gedankengut ist Nahe dem Kommunismus und führt zu keiner Lösung noch einer Aenderung der heutigen Situation.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon AlexRE » Mi 19. Jun 2013, 17:52

Livia hat geschrieben:... So wollte ich jeden Zweifel beseitigt wissen, daß ich die Verwirklichung einer Wirtschaftsverfassung anstrebe, die immer weitere und breitere Schichten unseres Volkes zu Wohlstand zu führen vermag. Am Ausgangspunkt stand da der Wunsch, über eine breitgeschichtete Massenkaufkraft die alte konservative soziale Struktur endgültig zu überwinden. Diese überkommene Hierarchie war auf der einen Seite durch eine dünne Oberschicht, welche sich jeden Konsum leisten konnte, wie andererseits durch eine quantitativ sehr breite Unterschicht mit unzureichender Kaufkraft gekennzeichnet. Die Neugestaltung unserer Wirtschaftsordnung musste also die Voraussetzungen dafür schaffen, daß dieser einer fortschrittlichen Entwicklung entgegenstehende Zustand und damit zugleich auch endlich das Ressentiment zwischen 'arm' und 'reich' überwunden werden konnten. Ich habe keinerlei Anlaß, weder die materielle noch die sittliche Grundlage meiner Bemühungen mittlerweile zu verleugnen. Sie bestimmt heute wie damals mein Denken und Handeln.”

http://www.kiwifo.de/html/breitgeschich ... fkraft.htm

Das ist eine Illusion, eine Voraussetzung zu schaffen, dass eine fortschrittliche Entwicklung geschaffen wird, dass es keine Arme und auch keine Reiche mehr geben wird. Dazu müsste zuerst genügend Arbeit geschaffen, den Menschen den Unterschied von Mein und Dein wieder Näher gebracht und ihnen auch klar gemacht werden, dass nur durch Arbeit und Fleiss ein Vermögen erarbeitet werden kann.

Dieses Gedankengut ist Nahe dem Kommunismus und führt zu keiner Lösung noch einer Aenderung der heutigen Situation.


Der von Dir rot markierte Text stammt von Ludwig Erhardt, ich glaube eher nicht, dass der sich Illusionen hingegeben hat.

Und "nahe dem Kommunismus" ist auch das Gedankengut von Dr Wo nicht, das ist noch nicht einmal irgendwie rot bzw. links. Da geht es nämlich um keine Art von Umverteilung von unten nach oben oder Enteignung, sondern ausschließlich um ein Verbot monströs großer Vermögen, weil wenige Stinkreich den Leistungswettbewerb und die Entfaltungsfreiheit aller anderen Menschen behindern.

Das ist ein freiheitliches und kein kommunistisches Programm, nur eben mit dem alten Feind "Feudalismus" und nicht dem jüngeren Freiheitsfeind "Kommunismus". Im Moment haben wir es mit der Rückkehr des ersten historischen Feindes der Freiheit zu tun. Das ist für Schweizer vielleicht nur etwas schwerer zu erkennen als für alle anderen Leute, weil sie diesen Feind schon länger los sind als alle anderen Völker. Die Schweizer haben die Habsburger Vögte ja schon im 13. Jahrhundert rausgeschmissen und die Rückkehr des Feudalismus wird durch die Volksabstimmungen auch erschwert. Fragt sich nur, ob sie so zu verhindern ist ...
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon Livia » Do 20. Jun 2013, 09:10

Alex schrieb
Das ist ein freiheitliches und kein kommunistisches Programm, nur eben mit dem alten Feind "Feudalismus" und nicht dem jüngeren Freiheitsfeind "Kommunismus". Im Moment haben wir es mit der Rückkehr des ersten historischen Feindes der Freiheit zu tun. Das ist für Schweizer vielleicht nur etwas schwerer zu erkennen als für alle anderen Leute, weil sie diesen Feind schon länger los sind als alle anderen Völker. Die Schweizer haben die Habsburger Vögte ja schon im 13. Jahrhundert rausgeschmissen und die Rückkehr des Feudalismus wird durch die Volksabstimmungen auch erschwert. Fragt sich nur, ob sie so zu verhindern ist ...
:)

Bei uns sagt man seit über 100 Jahren und auch heute noch, fremde Fötzel haben bei uns nichts zu sagen. ;) Es geht aber bei dieser Diskussion darum, dass man die Reichen teilweise enteignen/enterben will. Das hat mit Feudalismus nichts mehr zu tun, im Gegenteil, das ist eine Zumutung denen gegenüber, die Reichtum erarbeitet und geschaffen haben. Die heuigte Zeit (ich nehme mal als Vorbild die Schweizer Sozialpolitik), ein Sozialempfänger erhält mehr Geld als ein Arbeitnehmer mit unterem Einkommen. So wird nicht mehr garantiert, dass das Volk sich bemüht einer Arbeit nachzugehen und sich sein Leben selbst finanziert. Und wer soll das nun bezahlen, natürlich die Reichen, die sind Schuld dass es Arme gibt, auch wenn viele von diesen Armen keinen Bock auf Arbeit haben, sich nicht um eine Ausbildung bemühen, der Staat bezahlt ja dafür. Und weil gerade in Europa eine grosse Krise herrscht, was wiederum den Politiker zuzuschreiben ist, nimmt man da wo es Geld hat, auch wenn es dafür weder eine Menschliche noch eine gesetzliche Gerechtigkeit gibt.

Das man den Finanzplatz Schweiz zerschlagen will, ist uns hier schon längst bewusst. Amerika braucht Geld für neue Kriege und Europa ist hoch verschuldet. Fragt sich wirklich, ob das nicht zu verhindern ist.

Und "nahe dem Kommunismus" ist auch das Gedankengut von Dr Wo nicht, das ist noch nicht einmal irgendwie rot bzw. links. Da geht es nämlich um keine Art von Umverteilung von unten nach oben oder Enteignung, sondern ausschließlich um ein Verbot monströs großer Vermögen, weil wenige Stinkreich den Leistungswettbewerb und die Entfaltungsfreiheit aller anderen Menschen behindern.


Diese Aussage ist absurd. Jeder Mensch hat die Möglichkeit sich zu entfalten wenn er will. Stinckreiche verhindern keinen Leistungswettbewerb, im Gegenteil sie konsumieren, kurbeln die Wirtschaft an und investieren ihr Geld wieder in den Leistungswettbewerb. Wer gibt Menschen das Recht über andere zu bestimmen, ihnen vorzuschreiben wie viel jemand besitzen darf ? Wie muss ich denn dieses Gedankegut einordnen, dass ich nur soviel besitzen darf, wie das hier gefordert wird ? :shock: :?

Warum schreibt hier sonst niemand betreffend dieser Diskussion ? Schade darum, mehrere Meinungen würden den Beitrag interessanter machen ! ;)
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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon AlexRE » Do 20. Jun 2013, 13:50

im Gegenteil sie konsumieren, kurbeln die Wirtschaft an und investieren ihr Geld wieder in den Leistungswettbewerb.


Das tun sie eben nicht. Wenn in Entenhausen erwirtschaftetes Geld nicht bei Donald oder Micky Maus, die sich gerne neue Autos kaufen würden, landet, sondern in Onkel Dagoberts Geldspeicher, wird es der Wirtschaft und dem Leistungswettbewerb entzogen.

Bild

Die Besitzer der großen Geldhaufen haben nämlich schon alles, was sie brauchen.

Nachfrage entsteht, wenn Bedarf und Kaufkraft zusammenfallen. Durch die derzeitige Vermögensverdichtung in Europa und weltweit fällt aber beides auseinander. Die Geldumlaufgeschwindigkeit nimmt ab. Das wirkt sich aber gesamtwirtschaftlich wie eine verringerte Geldmenge und damit wie eine insgesamt ärmere Bevölkerung aus:

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Def ... gkeit.html

In Ländern mit einer armen Bevölkerung können weder deutsche Autohersteller noch Schweizer Banken gute Geschäfte machen und hohe Gewinne erzielen.
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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon Staber » Do 20. Jun 2013, 15:46

Reicher Mann und armer Mann
standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
»Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«.


(Bert Brecht)


Reicher Mann und armer Mann von Brecht ist leider wieder aktuell in der BRD.Das Volk darf für die Schulden der Spekulanten und Banken zahlen.Aber: Der große ,,Knall\" wird kommen.-Nichts bleibt wie es ist.Ackermann ,,verdient 9 Mill.im Jahr.Das Volk hat Hungerlöhne, Hartz IV und Suppenküchen.


gruß staber
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon Livia » Do 20. Jun 2013, 16:29

Bild :lol: :lol:

Alx schrieb
Die Besitzer der großen Geldhaufen haben nämlich schon alles, was sie brauchen.


Nicht immer, es stehen auch bei ihren Immobilien Sanierungen an, sie Reisen, kaufen Jachten und müssen sie unterhalten, das kostet alles viel Geld und das Personal das sie benötigen hat Arbeit. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon Livia » Do 20. Jun 2013, 16:32

Staber schrieb
Reicher Mann und armer Mann von Brecht ist leider wieder aktuell in der BRD.Das Volk darf für die Schulden der Spekulanten und Banken zahlen.Aber: Der große ,,Knall\" wird kommen.-Nichts bleibt wie es ist.Ackermann ,,verdient 9 Mill.im Jahr.Das Volk hat Hungerlöhne, Hartz IV und Suppenküchen.


Dafür kann man aber nicht die Reichen verantwortlich machen. ;)
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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon Staber » Do 20. Jun 2013, 16:48

Livia hat geschrieben:
Staber schrieb
Reicher Mann und armer Mann von Brecht ist leider wieder aktuell in der BRD.Das Volk darf für die Schulden der Spekulanten und Banken zahlen.Aber: Der große ,,Knall\" wird kommen.-Nichts bleibt wie es ist.Ackermann ,,verdient 9 Mill.im Jahr.Das Volk hat Hungerlöhne, Hartz IV und Suppenküchen.


Dafür kann man aber nicht die Reichen verantwortlich machen. ;)


Hi Livia!

meiner Meinung nach ist der Neoliberalismus daran Schuld. Er ist uns als Chance für mehr Eigenverantwortung verkauft worden, stellt aber in Wahrheit eine Kampfansage dar: Die Menschen wurden zu Konkurrenten gemacht und in den Wettbewerb geschickt. In diesem Wettbewerb gibt es Gewinner und Verlierer. Und da gibt es glasklar ökonomische Verlierer, die neuen Armen und Langzeitarbeitslosen.
Die Oberschicht wiederum leidet an Status-Panik. Auch unter den Reichen gibt es nämlich einen Wettbewerb um die Zugehörigkeit zu ihrem exklusiven Club. Also selbst unter denen, die materiell ausgesorgt haben, ist es keineswegs so, dass sie glücklich sind. Dazwischen gibt es die Mittelschicht, die zunehmend vom Abstieg bedroht ist und aus diesem Grund immer ängstlicher wird. Doch anstatt sich mit den Krisenopfern zu solidarisieren, tritt die Mittelschicht nach unten und orientiert sich nach oben. Dies aus der völlig irrigen Annahme, dass sie eher zur Elite gehört, von denen sie sehr viel mehr Geld und Besitz trennt als von der Unterschicht.
Je kleiner die gesellschaftlichen Unterschiede, umso größer das Bedürfnis, sich nach unten abzugrenzen. Das ist natürlich fatal, denn damit unterstützt die Mittelschicht alle politische Entscheidungen, die ihr selbst schaden. Tatsächlich ist durch diesen Wettbewerb eine Endsolidarisierung entstanden, die durch die ganze Gesellschaft geht.

gruß staber
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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon AlexRE » Do 20. Jun 2013, 18:43

Livia hat geschrieben:Nicht immer, es stehen auch bei ihren Immobilien Sanierungen an, sie Reisen, kaufen Jachten und müssen sie unterhalten, das kostet alles viel Geld und das Personal das sie benötigen hat Arbeit. ;)


Das reicht nicht, um ein Absinken der Geldumlaufgeschwindigkeit als Folge der Vermögensverdichtung zu verhindern.

Ich habe mir das auch nicht ausgedacht. Dass das vorhandene Geld viel zähflüssiger wird, wenn es sich auf wenigen großen Haufen konzentriert, kann man anhand von belastbaren Zahlen beweisen.
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Re: Umfrage zur Vermögensbeschränkung

Beitragvon Livia » Fr 21. Jun 2013, 08:46

Staber schrieb
Doch anstatt sich mit den Krisenopfern zu solidarisieren, tritt die Mittelschicht nach unten und orientiert sich nach oben. Dies aus der völlig irrigen Annahme, dass sie eher zur Elite gehört, von denen sie sehr viel mehr Geld und Besitz trennt als von der Unterschicht.
Je kleiner die gesellschaftlichen Unterschiede, umso größer das Bedürfnis, sich nach unten abzugrenzen. Das ist natürlich fatal, denn damit unterstützt die Mittelschicht alle politische Entscheidungen, die ihr selbst schaden. Tatsächlich ist durch diesen Wettbewerb eine Endsolidarisierung entstanden, die durch die ganze Gesellschaft geht.


Wie stellst du dir das Solidalisieren mit den Krisenopfern denn vor ? Die Mittelschicht hat schwer zu kämpfen und ihnen wird wie zum Beispiel den Krisenopfern nie geholfen. Sie müssen sich selber helfen und wenn sie Pleite gehen ist keine Gewerkschaft da, die sie unterstützt. Sie werden genau so geächtet wie die Reichen, leider.
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