Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mo 22. Aug 2011, 12:20

Das habe ich gerade auf Facebook geschrieben:

Von einem medienkritischen Blog, auf dem vernachlässigte Themen aufgeführt sind:

"1. Bankenrettung ohne wirksame parlamentarische Kontrolle
480 Milliarden Euro des Sonderfonds für Finanzmarktstabilisierung (Soffin) und 100 Milliarden Euro aus dem Restrukturierungsfonds sollen die Bankenrettung sichern. Die Kontrolle über die Mittel lag und liegt in den Händen von Finanzbeamten und ehemaligen Bankenchefs – das Parlament kann sie nicht kontrollieren. Drei Experten hatten seit Herbst 2008 die Möglichkeit, in Form von Krediten und Bürgschaften fast doppelt so viel Geld an Banken zu vergeben, wie Deutschland in einem Jahr einnimmt. Kontrolliert wird dies von fünf weiteren Experten. Neun Parlamentarier in einem für die Bankenrettung zuständigen Gremium haben nur Informationsrechte, dürfen aber keine Original-Dokumente sehen. Sie haben noch nie eine Entscheidung der Experten abgelehnt. Kritiker sehen darin eine Verletzung des Haushaltsrechts des Bundestags. Mittlerweile ist aus dem Notpaket eine Dauereinrichtung geworden. Deutschland ist damit auf dem Weg zur Expertokratie – weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien."

http://www.derblindefleck.de/index.php/ ... #more-1368

Ich finde den 6. Kommentar dort interessant für unser Thema:

"Woher mein Wissen? Nun, ich bin Volkswirt und befasse mich damit in meiner Freizeit. Von den Systemen die den Anspruch erheben, eine bessere Welt zu schaffen, habe ich noch keines entdeckt, das nicht in eine der drei obigen Kategorien passt. Das jetzt im Einzelnen für jedes System zu erläutern führt an dieser Stelle wohl zu weit.

Natürlich ist unser jetziges System auch alles andere als perfekt. Deswegen ja auch der Bedarf nach einem neuen System. Aber im Unterschied zu allen anderen Systemen hat es einen seit Jahrhunderten andauernden evolutionären Prozess hinter sich und ist damit ein Spiegel unserer Gesellschaft. Es abzuschaffen bedürfte einer Änderung der Gesellschaft, und die sehe ich nicht."

Wenn das Fernziel einer antimeudalistischen Politik die Beschränkung großer Privatvermögen ist, müssen wir uns auch Gedanken über die gesellschaftlichen Voraussetzungen des Funktionierens großer Wirtschaftseinheiten (DAX - Unternehmen) ohne bestimmende Hauptaktionäre machen. Wenn es da nur noch kleine und (nach heutigen Maßstäben) mittlere Couponschneider und ansonsten alles allein entscheidende Manager mit ihren berüchtigten kurzfristigen Profitmaximierungsstrategien gibt, könnte das ein Gefahrenpotential enthalten, das uns in späteren Diskussionen entgegengehalten werden wird.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 24. Aug 2011, 16:09

Grade auf dem Querdenkerforum geschrieben:

Helmut Krause hat geschrieben:Könnte es sein, dass in der Kette Ihrer „Voreigentümer“ bzw. an deren Beginn Raubritter standen oder Könige, die sich eingebildet haben, Gott hätte Ihnen Ihr Grundstück geschenkt?


Was irgendwann in Kriegszeiten oder unter mittelalterlichem Fehderecht den Besitzer gewechselt hat und in einer nachfolgenden Friedensordnung (= Rechtsordnung) dem neuen Besitzer als Eigentum zugeordnet wurde, kann man im Nachhinein schlecht in Frage stellen, ohne den durch das neue Recht gesicherten Frieden zu gefährden. In dem Zusammenhang erinnere ich auch an die vielzitierten "Ergebnisse des zweiten Weltkriegs", die man trotz teilweise grob völkerrechtswidriger Verschiebung von Grenzen und auch privatrechtlicher Veränderung von Besitz- und Eigentumsverhältnissen schlechterdings nicht in Frage stellen darf, ohne einen neuen Krieg zu riskieren, der im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter das Ende der Menschheit bedeuten könnte.

Für unsere heutigen globalen Refeudalisierungserscheinungen sind vorrechtliche Raubzüge aber auch nicht das ideale Beispiel. Eine wirklich zutreffende historische Parallele kann m. M. n. nur das hier sein:

Das bäuerliche Besitzrecht wurde in verschiedenen Landesteilen zu einem bedeutungslosen Scheinrecht. Zugleich drückte man die Masse der Bauern zu Leibeigenen oder genauer zu Gutsbehörigen bzw. Gutsuntertanen oder Erbuntertanen herab, d. h. die Bauern wurden erblich mit einem Rittergut verbunden, durften dies ohne Erlaubnis nicht verlassen und konnten mit demselben veräußert werden. Es entstand eine neue, angeblich von jeher bestandene Leibeigenschaft. Die von den Bauern zu tragenden Lasten, namentlich die Frondienste, wurden von fest angesetzten zu unbemessenen Pflichten.


Quelle: Wikipedia

Nicht die Turbulenzen einer vorrechtlichen Zeit bzw. einer kriegerischen Zeit zwischen verschiedenen Rechtsordnungen bestimmen die großen Eigentums- und Besitzverschiebungen unserer Zeit, sondern der Verrat an der bestehenden Ordnung. Die neuzeitlichen Bauernleger haben mit Ludwig Erhards sozialer Marktwirtschaft und dem Grundgesetz ("Sozialstaatsprinzip, Sozialpflicht des Eigentums") so wenig zu tun wie die Bauernleger aller Epochen mit den seinerzeitigen Rechtsordnungen, nämlich gar nichts.

Verrat ist aber ein besonderes, ein einzigartiges Gift für den Frieden. Das hat die Geschichte aller Bauernleger in allen Epochen bewiesen.

"Better an open enemy than a false friend".

Mit einem besiegten Feind (Ex - Kommunisten) kann man Frieden schließen und einen gemeinsamen Neuanfang wagen. Das ist mit Verrätern nicht möglich.

Zwei Begriffe, die heutzutage nur wenige juristische Laien richtig einordnen können, wird in der nächsten oder übernächsten Generation jedes Schulkind ganz genau kennen:

"Wegfall der Geschäftsgrundlage" und "Vertrag zu Lasten Dritter".

Die neuen Feudalherren sind im Begriff, ihr Eigentumsrecht zu verwirken. Die Klugen unter ihnen wissen das auch, sonst würden Leute wie Warren Buffet und auch ein paar reiche Deutsche keine höheren Steuern für Superreiche fordern. Die wissen genau, dass sie sehr viel zu verlieren haben.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 14. Sep 2011, 08:49

Heute in der Facebook - Gruppe von Dr. Wozniewski geschrieben:

Europas Fortschritt in die Vergangenheit

Link


Im 18 Jhd. gehörten 3% der Bevölkerung dem Adel und Klerus an.
Der Rest, also 97% waren alle anderen. Adel und Klerus wurden von Steuern und Abgaben befreit, während den restlichen Menschen zusätzliche Steuern auferlegt wurden.
Dieser Umstand führte direkt in die Französische Revolution. Und heute???

...denn wer aus der Geschichte nicht lernt muss sie wiederholen!!!

Quelle Youtube:
Die Französische Revolution
Der Geist des Geldes - beide Filme sind auf DVD erhältlich - sehr empfehlenswert!!!
-und-
Die Lohnsklaven


Es gibt heute allerdings einen kleinen Unterschied zu der Zeit des späten 18. Jahrhunderts. Im 20. Jahrhundert haben nämlich sozialistische Wirtschaftsbürokraten von totalitär bis demokratisch vorgeführt, dass sie die Früchte der Arbeit der Mehrheitsbevölkerung noch schneller verplempern können als Feudalherren sie üblicherweise verprassen. Wir sind als Kritiker des Neofeudalismus demnach in der Situation, dass die den historischen Feinden des klassischen Feudalimus`nach erfolgreichen Revolutionen zur Verfügung stehenden naheliegenden Alternativen bereits hoffnungslos diskreditiert sind. Wenn wir für voll genommen werden wollen, müssen wir also sehr weiträumig neu nachdenken. Mit dem Zauberwort "Vermögensbegrenzung" ist es meiner Meinung nach nicht getan.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Sa 8. Okt 2011, 12:12

Das hat DieLara gerade auf unserem Kachelmannthread geschrieben:

Deutschland braucht nach Ansicht des FDP-Bundesvorstandsmitglieds Daniel Bahr mehr Kinder aus Akademiker-Familien. "In Deutschland kriegen die Falschen die Kinder. Es ist falsch, dass in diesem Land nur die sozial Schwachen die Kinder kriegen", sagte Bahr der "Bild am Sonntag". Deutschland gebe viel Geld aus, um sozial schwachen Familien zu helfen. Die Politik habe versagt, Akademiker bei der Erfüllung ihres Kinderwunsches zu unterstützen.

Dass zu wenig Kinder in Akademiker-Familien aufwüchsen, führe auch zu Folgeproblemen, sagte der Bundestagsabgeordnete. Laut der Pisa-Studie hänge in Deutschland der Lernerfolg des Kindes stark vom Bildungsniveau der Eltern ab. "Wir brauchen mehr Kinder von Frauen mit Hochschulabschluss als von jenen mit Hauptschulabschluss. Dann stehen wir künftig auch in der Pisa-Studie wieder besser da", sagte der FDP-Politiker. "Kind und Karriere müssen möglich sein."

Um Anreize zu schaffen, solle sich die Steuerpolitik künftig an der Familie ausrichten, forderte Bahr. "Die Steuerklasse V muss abgeschafft werden, damit berufstätige Ehefrauen wirklich Geld auf dem Konto haben." Zudem verlangte der Ex-Vorsitzende der Jungliberalen (Julis), dass die Kosten für Haushaltshilfen in Deutschland bis 12.000 Euro im Jahr absetzbar sein müssten. In Frankreich sei dies der Fall. "Dort gibt es auch viel mehr Kinder von Frauen mit Hochschulabschluss."

Quelle: http://de.news.yahoo.com/050123/286/4dwlw.html



Noch Fragen? ;)
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Sa 8. Okt 2011, 12:13

maxikatze hat geschrieben:Ich greif mal einen Satz heraus:
"In Deutschland kriegen die Falschen die Kinder. Es ist falsch, dass in diesem Land nur die sozial Schwachen die Kinder kriegen",

Mit anderen Worten: Weg mit dem armen, unnützen Pack.
Was will er machen? Männer und Frauen aus der sozial schwachen Schicht zwangskastrieren?
Ausserdem irrt er gewaltig. Dass aus diesen Schichten grundsätzlich nur Kinder ohne Aussicht auf Erfolg im Leben, weil angeblich zu unintelligent, hervorkommen, stimmt definitiv nicht. Man muss auch diesen Kindern nur die Möglichkeiten bieten auch Privatschulen zu besuchen und sie nicht von vornherein abschreiben. Was der FDP-Kollege da betreibt und mit seiner Meinung anrichtet, ist +-.


Ich wage mal die Prognose, dass dieser Text sich als Karrierehindernis erweisen wird. Das erinnert doch sehr stark an Sarrazin. Allerdings kommt kein eugenischer (biologischer) Aspekt in dem Text vor. Deshalb bin ich mit der Bewertung "+-" etwas zurückhaltend. Für Faschismus in allen Variationen ist es eher untypisch, die Unterschicht des eigenen Staatsvolks ausgrenzen zu wollen. Das ist eher typisch für einen älteren Menschheitsfeind, der heute überall auf der Welt seine Fratze wieder ganz offen zeigt, nämlich für den Feudalismus.

Nachtrag:

Bei dem "FDP - Abgeordenten Bahr" handelt es sich um den derzeitigen Bundesgesundheitsminister, die hier diskutierten Äußerungen hat er lange vor Sarrazin im Jahre 2005 gemacht:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 72,00.html
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Staber » Sa 8. Okt 2011, 15:11

Also mal ganz grundsätzlich:
dass kaum eine Akademikerin noch Kinder bekommt liegt bestimmt in erster Linie daran, dass sie bis mindestens mitte Dreißig mit dem Ausbau und der Stabilisierung ihrer Karriere beschäftigt ist. Und viele wollen das Risiko einer Spätgeburt nicht mehr eingehen, finden sich eben damit ab, dass es heute in den meisten fällen immer noch heißt: Kind oder Karriere.

gruß staber
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Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon GasGerd » Fr 14. Okt 2011, 15:32

Das Thema "So reich sind die Deutschen" läuft auf gmx zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen.

Ich habe mir erlaubt, Zweifel anzumelden:

Mal ein Ludwig - Erhardt - Zitat von der Seite eines Instituts, das sich mit den Risiken der zunehmenden Vermögensverdichtung bei stagnierenden oder sinkenden Realeinkommen der breiten Bevölkerung befasst:

"“Es gelang hier der Dreiklang, die jedem Marktwirtschaftler moderner Prägung Idealbild sein sollte: Bei wachsender Produktion und Produktivität und in diesen Relationen gleichwohl ansteigenden Nominallöhnen kommt die Wohlstandsmehrung dank stabiler oder sogar sinkender Preise allen zugute. Man darf sogar füglich annehmen, dass die soziale Harmonie dieses glücklichen Dreiklangs weitgehend das für die Partei des Bundeswirtschaftsministers überwältigende Wahlergebnis vom 6. September 1953 bestimmte. In dieser Situation erklärt ich:

‘Unsere Wirtschaftspolitik dient dem Verbraucher; er allein ist der Maßstab und Richter allen wirtschaftlichen Tuns. Diese Politik der sozialen Marktwirtschaft hat vor der ganzen Welt den Beweis erbracht, dass ihre Grundsätze des freien Leistungswettbewerbs, der freien Konsumwahl wie überhaupt der freien Entfaltung der Persönlichkeit besserer ökonomische und soziale Erfolge gewährleisten, als jeder Art einer behördlichen Lenkungs- oder Zwangswirtschaft es vermag.’”"

http://www.kiwifo.de/html/auftrag.htm

Wenn man sich dann durch die Zahlen und Statistiken dort klickt, kann einem nur noch pottschlecht werden.

Die Ideen Ludwig Erhardts sind noch toter als er selbst. Der "Wohlstand für alle" war aber immer die Geschäftsgrundlage für den sozialen Frieden in der Bundesrepublik. Wenn die neuzeitliche Bauernleger und Refeudalisierung Europas und der Welt so weitergeht wie bisher, muss es unfriedlich werden, daran führt dann kein Weg vorbei.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Masse der jetzt noch durch bescheidenen Wohlstand betäubten Menschen schnallt, wie rasant es für sie abwärts geht.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13327311?sp=672#jump
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Fr 14. Okt 2011, 15:44

Staber hat geschrieben:Also mal ganz grundsätzlich:
dass kaum eine Akademikerin noch Kinder bekommt liegt bestimmt in erster Linie daran, dass sie bis mindestens mitte Dreißig mit dem Ausbau und der Stabilisierung ihrer Karriere beschäftigt ist. Und viele wollen das Risiko einer Spätgeburt nicht mehr eingehen, finden sich eben damit ab, dass es heute in den meisten fällen immer noch heißt: Kind oder Karriere.

gruß staber



Fragt sich, wieso u. a. in Frankreich und Belgien die Vereinbarkeit von Karriere und Kindern durch ein flächendeckendes Angebot von staatlichen Kinderkrippen, Kindergärten und Ganztagsschulen auch für Akademikerinnen sichergestellt und die Geburtsrate so auf einem höheren Niveau als in Deutschland stabilisiert werden konnte und hier nicht.

Ich vermute Absicht hinter diesen Unterlassungssünden. Es gibt immer noch weite konservative Kreise in Deutschland, die sich einbilden, Frauen die Berufstätigkeit verleiden zu können. Stattdessen sind sie im Begriff, das diametrale Gegenteil dessen zu bewirken, was der Begriff "konservativ" bedeutet, nämlich die Auflösung des Staatsvolkes.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Uel » Sa 15. Okt 2011, 14:54


Zynismus --> :lol: Event. meinen die es aber auch anders, mit dem mangelnden Familienfördern, - biologistischer: In 2-3 Generationen hat sich das Problem mit dem "Egoismus-Gen" und übertriebenen "Selbstverwirklichungs-Gen" erledigt, dann wächst die Bevölkerung automatisch wieder, weil das "Familien-Gen" mehrheitsfähig wird. :lol: <-- Zynismus
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon GasGerd » Do 20. Okt 2011, 17:48

Der dritte gmx - thread zum Thema "Wir werden immer reicher" innerhalb weniger Wochen - ich glaube, da hat jemand in der Redaktion ein faible für das Thema. Zwei Beiträge von mir:

schnuppe68

"Gerd154 s.163

Das ganze System fährt mit Vollgas an Richtung Wand,als wenn die
Steuerleute total besoffen wären ...
--------------------------------------------------------------------------------------------
na sollten die wirklich besoffen sein...dann gilt auch da wie bei jedem anderen auch...führerscheinentzug und ab zum idiotentest"

Den Führer- / Pilotenschein können nur die Wähler und Volkssouveräne der demokratischen Staaten ihren Blindfliegern relativ einfach wegnehmen, während die in Diktaturen lebenden Menschen dafür einen blutigen Bürgerkrieg führen müssen.

Deswegen finde ich es ziemlich ärgerlich, dass die Menschen, die das Privileg haben, in Demokratien zu leben, das so schwach ausnutzen und sich an den Wahlurnen kaum bewegen.

Übrigens ist das Thema jetzt zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen als Redaktionsartikel erschienen, da scheint jemand bei gmx / web.de ein Lieblingsthema zu haben.

Ich habe auf einem der älteren thread kürzlich einen Link gepostet, der zu einer sehr informativen Seite führt. Hier noch einmal der alte Beitrag:

________________________

Mal ein Ludwig - Erhardt - Zitat von der Seite eines Instituts, das sich mit den Risiken der zunehmenden Vermögensverdichtung bei stagnierenden oder sinkenden Realeinkommen der breiten Bevölkerung befasst:

"“Es gelang hier der Dreiklang, die jedem Marktwirtschaftler moderner Prägung Idealbild sein sollte: Bei wachsender Produktion und Produktivität und in diesen Relationen gleichwohl ansteigenden Nominallöhnen kommt die Wohlstandsmehrung dank stabiler oder sogar sinkender Preise allen zugute. Man darf sogar füglich annehmen, dass die soziale Harmonie dieses glücklichen Dreiklangs weitgehend das für die Partei des Bundeswirtschaftsministers überwältigende Wahlergebnis vom 6. September 1953 bestimmte. In dieser Situation erklärt ich:

‘Unsere Wirtschaftspolitik dient dem Verbraucher; er allein ist der Maßstab und Richter allen wirtschaftlichen Tuns. Diese Politik der sozialen Marktwirtschaft hat vor der ganzen Welt den Beweis erbracht, dass ihre Grundsätze des freien Leistungswettbewerbs, der freien Konsumwahl wie überhaupt der freien Entfaltung der Persönlichkeit besserer ökonomische und soziale Erfolge gewährleisten, als jeder Art einer behördlichen Lenkungs- oder Zwangswirtschaft es vermag.’”"

http://www.kiwifo.de/html/auftrag.htm

Wenn man sich dann durch die Zahlen und Statistiken dort klickt, kann einem nur noch pottschlecht werden.

Die Ideen Ludwig Erhardts sind noch toter als er selbst. Der "Wohlstand für alle" war aber immer die Geschäftsgrundlage für den sozialen Frieden in der Bundesrepublik. Wenn die neuzeitliche Bauernleger und Refeudalisierung Europas und der Welt so weitergeht wie bisher, muss es unfriedlich werden, daran führt dann kein Weg vorbei.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Masse der jetzt noch durch bescheidenen Wohlstand betäubten Menschen schnallt, wie rasant es für sie abwärts geht.

_________________________________

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13327311?sp=672#jump
----------

hypo23

"@ Gerd154,
du redest von Volkswirtschaften nur sehe ich diesbezüglich keine;
das Volk erwirtschaftet höchstens;"

Lies`Dir mal mit Verstand genau durch, was ich gerade von Ludwig Erhard zitiert habe, der "glückliche Dreiklang sozialer Harmonie" und dann überlege, was das genaue Gegenteil davon bedeutet und wohin es führen muss





http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13376806?sp=1148#jump

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13376806?sp=1155#jump
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