Wer braucht noch die Bundesbank?

Ein Unterforum für Themen zu den Auswirkungen der europäischen Union auf die verfassungsrechtliche Situation der Deutschen.

Wer braucht noch die Bundesbank?

Beitragvon AlexRE » Mo 2. Mai 2011, 08:59

Vom privaten Forum hierher kopiert:

Staber hat geschrieben:Am Montag hat der neue Chef der Bundesbank seinen ersten Arbeitstag. Ex-Kanzlerin-Berater Jens Weidmann rückt an die Spitze der Notenbank. Aber wozu brauchen wir die ehemalige Hüterin der harten Mark eigentlich noch?

Früher schützte die Bank die harte Mark. Die inflations- und kriegsversehrten Deutschen sahen die Institution als Bewahrerin ihres neuen Wohlstands. Im Laufe der Nachkriegsjahrzehnte wurde die Mark so hart und die Bundesbank so stark, dass diese ihren Nachbarn die Bedingungen von Sparsamkeit und hohen Zinsen diktierte. David Marsh, Ex-Korrespondent der Financial Times, schrieb: "Die Bundesbank herrschte einst über ein größeres Territorium in Europa als jedes Deutsche Reich der Geschichte."

Aber schon vor zwölf Jahren übergab die Bundesbank ihre geld- und währungspolitische Macht an die EZB. Vor neun Jahren wurde die Mark endgültig ausrangiert. Welche Rolle spielt die Bank heute überhaupt noch?
Oder müßte die Frage lauten: Wieviele andere Banken brauchen wir noch? Die Bundesbank kann auch die Kreditvergabe an Kunden übernehmen. Dann ist vielleicht endlich Schluß mit der Finanzmafia und ihren Zockerspielen

mfg staber


Oder müßte die Frage lauten: Wieviele andere Banken brauchen wir noch? Die Bundesbank kann auch die Kreditvergabe an Kunden übernehmen. Dann ist vielleicht endlich Schluß mit der Finanzmafia und ihren Zockerspielen

mfg staber


Zumindest Kredite an Unternehmensgründer müsste entweder die Bundesbank oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau direkt vergeben. Dass unsere Managerkaste über ihre Kumpane in den Bankvorständen bestimmen kann, wer dem wirtschaftlichen Machtestablishment Konkurrenz von unten machen kann und wer nicht, ist eine von mehreren schweren akuten Erkrankungen der freiheitlich demokratischen Grundordnung.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Wer braucht noch die Bundesbank?

Beitragvon AlexRE » Mo 2. Mai 2011, 09:01

Staber hat geschrieben:AlexRe schrieb:
Zumindest Kredite an Unternehmensgründer müsste entweder die Bundesbank oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau direkt vergeben.


42 % der Unternehmen gaben in der Befragung an, dass es im Moment sehr schwer sei, Kredite zu erhalten. Im Vergleich: im Jahr 2010 waren es noch 35 %. Dieses Problem trifft jedoch nicht mehr nur große exportorientierte Unternehmen, sondern mittlerweile auch kleine und mittlere Unternehmen. Die Befragung macht deutlich: meist sind es die hohen Anforderungen an die Dokumentation von Vorhaben, die Offenlegung von Informationen sowie die Stellung von Sicherheiten, die einen Kredit für Selbstständige verhindern.

mfg staber



Wie gesagt, das Problem ist, dass private Unternehmen über die Entfaltung oder Nichtentfaltung der wirtschaftlichen Freiheitsrechte von Unternehmern und Unternehmensgründungen entscheiden, selbst dort, wo öffentliche Fördermittel fließen.

Das verschafft den Gewinnern des freien Wettbewerbs der Vergangenheit die Möglichkeit, den freien Wettbewerb der Gegenwart zu drosseln, um ihre Gewinnerposition zu verfestigen. Für mich ist das institutionalisierte Sabotage an den wirtschaftlichen Freiheitsrechten des Grundgesetzes.
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Re: Wer braucht noch die Bundesbank?

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 7. Okt 2012, 08:41

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Re: Wer braucht noch die Bundesbank?

Beitragvon towanda » Mo 8. Dez 2014, 20:00

Weidmann ist ein zahloser Tiger, der ab und zu brüllt.... :roll:
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Re: Wer braucht noch die Bundesbank?

Beitragvon AlexRE » Mo 8. Dez 2014, 20:04

towanda hat geschrieben:Weidmann ist ein zahloser Tiger, der ab und zu brüllt.... :roll:


Immerhin:

Im September 2012 votierte Weidmann in der EZB-Ratssitzung als Einziger mit "Nein" gegen den Beschluss der EZB, unter bestimmten Bedingungen unbegrenzt Staatsanleihen der Mitgliedsländer kaufen zu wollen. Das Vorgehen der EZB sei zu nah an einer Staatsfinanzierung und verteile erhebliche Risiken zwischen den Steuerzahlern verschiedener Länder. Weidmann forderte eine öffentliche Debatte zum Aufkauf von Staatsanleihen. Diese wird vom Finanzminister Deutschlands abgelehnt.[16][17]


http://de.wikipedia.org/wiki/Jens_Weidmann
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