BaFin und der Wirecard-Skandal

Ein Unterforum für Themen zu den Auswirkungen der europäischen Union auf die verfassungsrechtliche Situation der Deutschen.

BaFin und der Wirecard-Skandal

Beitragvon Staber » So 28. Jun 2020, 18:00

Die Aktie ist auf einen Euro gefallen, Kunden ziehen sich zurück. Doch der Vorstand des ums Überleben kämpfenden Zahlungsabwicklers Wirecard setzt auf eine Fortführung des Geschäfts.
https://boerse.ard.de/aktien/wirecard-v ... en100.html

Dass sich die Behörden lieber um Falschparker kümmern statt um die Milliarden-Betrügereien von Konzernen ist allgemein bekannt.Diese undurchsichtigen Vorfälle untergraben nachhaltig Vertrauen.Der hier verursachte Schaden ist immens und wird Jahre nachwirken.Was hier vor allem lange nachwirken dürfte, ist der Vertrauensverlust in der „Öffentlichkeit“ bzw. der Bürger in die Funktionsfähigkeit ihrer staatlichen Infrastruktur - insbesondere, wenn es um Aufsichtsbehörden geht, die im näheren und weiteren Sinne mit „Finanzen“ zu tun haben. Das so „geschürte“ allgemeine Misstrauen ist nichts weniger als Gesellschaft zersetzend.
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
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Re: BaFin und der Wirecard-Skandal

Beitragvon AlexRE » So 28. Jun 2020, 19:40

Das Vertrauen in die Kapitalmärkte wird noch mehr beschädigt. Normalverbraucher ohne Insiderkenntnisse und Manipulationsmöglichkeiten können unter solchen Umständen nichts mit Aktien anfangen. Daran sollte man denken, wenn Politiker mal wieder von kapitalgedecker Altersvorsorge für alle quatschen.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: BaFin und der Wirecard-Skandal

Beitragvon maxikatze » So 19. Jul 2020, 09:36

Frau Merkel, was sagen Sie denn dazu? Eine Stellungnahme in der Presse wäre wünschenswert. Wessen Interessen vertreten Sie?
Die Interessen der Bürger Deutschlands oder die eines windigen Finanzdienstleistungsunternehmens mit Hilfe der Lobbyarbeit Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenbergs? Oder ist das alles tatsächlich zum Wohle des Volkes? Wo hat Guttenberg eigentlich überall seine Hände mit im Spiel?
Bundeskanzlerin Merkel sprach mit Karl-Theodor zu Guttenberg über die Expansionspläne Wirecards. Guttenbergs Investment- und Consultingfirma Spitzberg Partners beriet Wirecard bei der Expansion nach China.

https://web.de/magazine/wirtschaft/wire ... e-34897934
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Re: BaFin und der Wirecard-Skandal

Beitragvon Uel » Fr 6. Nov 2020, 11:26

Eine begabte Frau, ein interessanter Beitrag in der NZZ
https://www.nzz.ch/finanzen/hedge-fund-managerin-wirecard-war-eine-riesige-geldwaschmaschine-ld.1584869?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Da hat mal eine sehr intelligente Frau eine tolle Geschäftsidee: Finanzwetten gegen korrupte Firmen, sie hatte gegen Wirecard gewettet und Geld gewonnen. Sie sucht sich Firmen, wo Börsenwert und Marktbedeutung in einem krassen Mißverhältnis stehen und wettet auf den Absturz.
«Je näher wir an die Wurzeln einer Organisation kommen, desto eher sehen wir das gesamte Netzwerk.» Oft seien dieselben Personenkreise, Charaktere oder gar Unternehmen in sogenannte Pump-and-dump-Schemata oder Marktmanipulationen verwickelt.

Auch heute noch hat sie eine kleine Wertpapierposition in Wirecard. «Es gibt in diesem Fall noch viel zu tun, und wer weiss, vielleicht kommt dabei noch etwas heraus», sagt sie und erläutert, was sie damit meint. In ihren Augen wurden über Jahre hinweg Milliarden schmutziger Dollars in Hunderten Millionen von Transaktionen via Wirecard gewaschen. Und dann, mitten in der Pandemie, sei das Unternehmen plötzlich aus dem Verkehr gezogen worden. Der «Geldwaschbedarf» aber sei geblieben, und das «Ökosystem des schmutzigen Geldes» suche nun dringend nach alternativen digitalen Kanälen. «In so einer Konstellation passieren oft Fehler, und das ist in unseren Augen eine Chance, dem Fluss des Geldes zu folgen.

Liebe Grüße
von Uel

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Re: BaFin und der Wirecard-Skandal

Beitragvon AlexRE » Fr 6. Nov 2020, 13:36

Uel hat geschrieben:Eine begabte Frau, ein interessanter Beitrag in der NZZ
https://www.nzz.ch/finanzen/hedge-fund-managerin-wirecard-war-eine-riesige-geldwaschmaschine-ld.1584869?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Da hat mal eine sehr intelligente Frau eine tolle Geschäftsidee: Finanzwetten gegen korrupte Firmen, sie hatte gegen Wirecard gewettet und Geld gewonnen. Sie sucht sich Firmen, wo Börsenwert und Marktbedeutung in einem krassen Mißverhältnis stehen und wettet auf den Absturz.
«Je näher wir an die Wurzeln einer Organisation kommen, desto eher sehen wir das gesamte Netzwerk.» Oft seien dieselben Personenkreise, Charaktere oder gar Unternehmen in sogenannte Pump-and-dump-Schemata oder Marktmanipulationen verwickelt.

Auch heute noch hat sie eine kleine Wertpapierposition in Wirecard. «Es gibt in diesem Fall noch viel zu tun, und wer weiss, vielleicht kommt dabei noch etwas heraus», sagt sie und erläutert, was sie damit meint. In ihren Augen wurden über Jahre hinweg Milliarden schmutziger Dollars in Hunderten Millionen von Transaktionen via Wirecard gewaschen. Und dann, mitten in der Pandemie, sei das Unternehmen plötzlich aus dem Verkehr gezogen worden. Der «Geldwaschbedarf» aber sei geblieben, und das «Ökosystem des schmutzigen Geldes» suche nun dringend nach alternativen digitalen Kanälen. «In so einer Konstellation passieren oft Fehler, und das ist in unseren Augen eine Chance, dem Fluss des Geldes zu folgen.



Das ist wirklich ein tolle Geschäftsidee und das erste Mal, dass ich Zockerei positiv bewerte Jeder kluge Kopf dieser Art ist ein Stolperstein auf der Marschroute der Raubtierkapitalisten. Je öfter dieses Getier stolpert, desto weniger Schaden für die arbeitenden und wertschöpfenden Menschen kann es anrichten.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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