EU / EG - dafür oder dagegen?

Ein Unterforum für Themen zu den Auswirkungen der europäischen Union auf die verfassungsrechtliche Situation der Deutschen.

Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon AlexRE » Mi 18. Jul 2012, 16:02

Uel hat geschrieben:Auch wenn irgendein bescheuerter Terrorist den Österreichischen Thronfolger erschießt ist das noch lange kein Grund der Welt den Krieg zu erklären.



Ein bescheuerter Terrorist, der vom serbischen Geheimdienst geführt wurde. Ich denke aber nicht, dass Serbien und seine Garantiemächte deshalb die Alleinschuld am 1. WK haben.

Alle wollten den Krieg, nur deshalb konnte er ausbrechen. Nicht der Balkan war damals das Pulverfass, sondern Europa. Der Balkan war nur eine Zündschnur an diesem Pulverfass. Wenn die Großmächte keinen Krieg gewollt hätten, hätten die Serben den Kriegsausbruch nicht erzwingen können.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon Uel » Fr 20. Jul 2012, 15:14

Hallo Alex,
so einfach seh ich das nicht wie Du, denn wenn man genau hinschauten, wollten einige unverfrohrener 1914 den Krieg ...

Wiki:
Vorausgegangen war eine Zuspitzung der Spannungen auf der Balkanhalbinsel seit der Annexion Bosniens durch Österreich-Ungarn (1908) und den Balkankriegen (1912/13). Der Anschlag auf den Thronfolger war geplant und durchgeführt von der Studentenorganisation Mlada Bosna, die gegen die österreichische Besatzung und für einen unabhängigen südslawischen Staat eintrat. Als Unterstützer im Hintergrund wurden Mitglieder der verschworenen serbischen Geheimloge „Schwarze Hand“ vermutet. Die österreichisch-ungarischen Spitzenpolitiker und -militärs erwogen, wie man Serbien „bestrafen“ könne. Die so genannte „Kriegspartei“, eine Militaristenlobby mit k.u.k. Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf, war in den vorangegangenen Jahren schon mehrfach für einen Krieg gegen Serbien eingetreten. Mehr als drei Wochen nach dem Attentat wurde Kaiser Franz-Josef davon überzeugt, dass man Serbien unterwerfen müsse. Kaiser Wilhelm II. hatte Österreich-Ungarn Unterstützung versprochen und auf ein rasches Losschlagen gedrängt.


Als unannehmbar wurde vor allem die Forderung angesehen, von der k.u.k. Regierung delegierte Organe an den Ermittlungen teilnehmen zu lassen. Die serbische Regierung lehnte dies als Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab, akzeptierte aber alle anderen harten Forderungen des Ultimatums. Dennoch erklärte nun Außenminister Leopold Berchtold Serbien den Krieg.


Die deutschen Streitkräfte sollten gemäß dem Konzept des Schlieffenplans die französischen Armeen möglichst schnell schlagen, um sich dann gegen Russland wenden zu können. Unter Umgehung des französischen Festungsgürtels zwischen Verdun und Belfort griffen deutsche Truppen Frankreich von Nordosten an und verletzten dabei die Neutralität Belgiens und Luxemburgs, was zum Kriegseintritt Englands führte.


Genau: Man überholt im Überholverbot ein belgisches und luxenburger Auto und wundert sich dann gewaltig, wenn man mit einem englischen Auto zusammenkracht!

Der Unterschied, Alex ist meiner Meinung: die Einen gaben sich wenigstens noch den Anschein des Korrekten, den Andern war das völlig egal: Was ist schon die Neutralität eines mikrigen Belgiens wert, wenn Zu-Spät-Gekommene sich auf den Weg zur Weltmacht aufmachen wollen.
( man trampelte mit seiner Militärmaschinerie da einfach nur durchs neutrale Belgien, bleibt stecken und pflügt in 4 Flandernschlachten dort die gesamte Gegend eines neutralen Staates um, um einen der größten Soldatenfriedhöfe aller Zeiten zu produzieren, - dumm gelaufen, inflagranti erwischt! )

Wenn man Dinge so undipolmatisch einstielt, dann muss man den Krieg auch gewinnen, denn solch eine Unverfrorenheit verzeiht die Geschichte nur den Gewinnern, denn mit etwas mehr Diplomatie und Gespür was geht und was nicht hätte man am Ende moralisch nicht so ganz nakt dagestanden, aber natürlich mit der Gefahr, dass man den Krieg hätte garnicht führen müssen.

Wenn wir Deutschen wieder erhobenen Hauptes von der Welt geachtet werden wollen, dann gehört es auch dazu, zu zugeben, wo wir ganz ganz große S. gebaut haben und es mildert nicht das Geringste, wenn die andern in ihren Bereichen auch S-haufen haben.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon AlexRE » Fr 20. Jul 2012, 15:26

Uel hat geschrieben:Wenn wir Deutschen wieder erhobenen Hauptes von der Welt geachtet werden wollen, dann gehört es auch dazu, zu zugeben, wo wir ganz ganz große S. gebaut haben und es mildert nicht das Geringste, wenn die andern in ihren Bereichen auch S-haufen haben.


Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe geschrieben, dass das imperiale Establishment auch den Krieg wollte, um sich den gefährlichen Emporkömmling vom Hals zu schaffen. Die kriminelle Energie der deutschen Führung ist ebensowenig ein Rechtfertigungsgrund für die imperialen Staatsverbrecher der anderen Seite wie umgekehrt das Verbrechertum der kolonialen Raubstaaten eine Rechtfertigung für die deutsche Führung war, es den anderen Banditen nachzutun.

Ich habe geschrieben, dass an diesem Krieg alle schuldig waren und keiner unschuldig war. Das ist da so evident wie bei keinem anderen Krieg der Geschichte.
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon Livia » Sa 15. Sep 2012, 15:48

Mit ‘EU-Parlament’ getaggte Artikel

Neues aus dem undemokratischen EU-Selbstbedienungsladen
Montag, 07. März 2011

Die Zeitung “DiePresse.com” berichtet Neuigkeiten aus dem EU-Selbstbedienungsladen, die einen sprachlos machen:

Zum zweiten Mal innerhalb von zehn Monaten hat das Europaparlament die Sekretariatszulage für seine Abgeordneten um 1.500 Euro erhöht. Wie eine Sprecherin der EU-Volksvertretung mitteilte, stimmte der Budgetausschuss der Aufstockung am Donnerstag in Brüssel zu. Damit verfügt nun jeder der 736 Europaabgeordneten monatlich über 21.209 Euro für die Bezahlung seiner Assistenten.

EU-Abgeordnete schaffen sich eigene Steuer-Oase
Donnerstag, 03. Juli 2008

EU-Abgeordnete zahlen demnächst nur noch 20% Steuern. Die Steuersenkung haben die pfiffigen Volksvertreter nur für sich erlassen. Fürs normale Volk dagegen gelten andere Gesetze.

Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es im Online-Wirtschaftsmagazin MM-News.

http://eu-kritik.ch/?tag=eu-parlament
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon Livia » Mo 15. Okt 2012, 09:29

Endstadium Warum der Euro nicht mehr zu retten ist

Publiziert: 14.10.2012
Von Werner Vontobel

Die Sparprogramme versetzen den angeschlagenen Euro-Ländern den Todesstoss. Damit werde auch noch das letzte Geld aus den Nationen gepresst, schreibt Wirtschaftsautor Werner Vontobel.

Die jüngsten Tage haben wichtige Puzzlesteine zu Tage gefördert, die sich zu einem erschreckenden Bild ergänzen. So hat uns etwa Standard & Poor's nicht nur mit einer massiven Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens verblüfft, sondern auch mit diesen Details: Solide deutsche KMU zahlen aktuell 3,8 Prozent Kreditzins, spanische hingegen fast doppelt soviel, nämlich 6,6 Prozent.

Statt zu investieren und neue Kredite aufzunehmen haben diese deshalb per Saldo 161 Milliarden Euro Bankkredite zurückbezahlt. Aus Tokio meldete der Weltwährungsfonds am selben Tag, dass in nur 12 Monaten 300 Milliarden Euro aus Spanien und 235 Milliarden aus Italien abgeflossen seien. Und auch dies passt ins Bild: Weil Griechenland die Steuern erhöhen muss, verlegt Coca Cola seinen Europa-Hauptsitz von Griechenland in die Schweiz.

Was sagt uns das? Es sagt uns, dass die aktuelle Wirtschaftspolitik der EU im Zusammenspiel mit den Kapitalmärkten eine tödliche Wirkung entfaltet: Sie vertreibt mit Hochdruck Kapital aus den ohnehin schwachen Ländern. Der Meccano geht so: Die EU-Kommission befiehlt Griechenland, Spanien, Italien etc. die Sozialleistungen abzubauen und die Arbeitsmärkte zu «flexibilisieren». Das erlaubt den dortigen Unternehmen, die Löhne zu senken, ausserdem fahren sie – mangels Nachfrage – die Investitionen zurück. Wer doch investiert lässt sich mit Steuergeschenken belohnen. Gleichzeitig werden die Preise erhöht.

Das läppert sich. Spaniens Unternehmen etwa zahlen im laufenden Jahr 24 Milliarden Euro weniger Löhne, 26 Milliarden weniger Steuern und investieren 39 Milliarden weniger als 2007. Dennoch konnten sie ihren Umsatz um 26 Milliarden Euro erhöhen. Insgesamt haben sich so gut 10 BIP-Prozent zu den Unternehmen verlagert. Ähnlich verhält es sich auch in Portugal, Irland, Griechenland etc.: Die Sparmassnehmen spülen den Unternehmen und den reichen Familien riesige Gewinne in die Kassen, die sie – wiederum wegen den Sparprogrammen - gar nicht im eigenen Land investieren können.

Das ist übel genug, doch der Kapitalmarkt macht daraus einen tödlichen Teufelskreis: Das Geld fliesst erstens dorthin, wo es am sichersten ist – vor allem in die Schweiz und nach Deutschland. Das senkt dort die Zinsen und erhöht sie in den Schuldnerländern. Zweitens fliesst das Geld dorthin, wo die Steuern am tiefsten sind. Also sicher nicht nach Spanien, Griechenland etc. wo der Staat unter riesigen Arbeitslosenzahlen leidet. Das alles kumuliert sich langsam und führt dann zu einem dritten Effekt: Das Kapital flieht panikartig aus allen – finanziell und industriell abgebrannten - Ländern, die von Abwertung und Umschuldung bedroht sind.

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/von ... 65656.html
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon Livia » Di 16. Okt 2012, 08:55

Briten wollen aus europäischen Rechtsregeln aussteigen

Grossbritannien will sich weiter aus der europäischen Integration zurückziehen. Innenministerin Theresa May sagte am Montag im britischen Parlament, die Regierung werde eine Reihe von Abkommen im Bereich Justiz und Strafverfolgung mit den europäischen Partnern aufkündigen.

Die Ministerin äusserte sich mit Blick auf einen Katalog aus mehr als 130 Vereinbarungen, darunter der europäische Haftbefehl und die Zusammenarbeit in grenzüberschreitenden Computer-Fahndungsdateien.

Grossbritannien hatte sich eine Sonderregel unter dem Lissaboner Vertrag ausgehandelt, nach der es bis 2014 eine Ausstiegsklausel hat. "Die Haltung der Regierung ist gegenwärtig, dass wir aussteigen werden", sagte May.

Die Regierung würde damit der wachsenden Zahl von Europa-Skeptikern in den eigenen Reihen entgegenkommen. Allerdings ist der liberaldemokratische Koalitionspartner skeptisch gegenüber einer massenhaften Aufkündigung von Abkommen.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/17,6 ... sland/sda/
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon Livia » Di 20. Nov 2012, 15:45

Moody's stuft Frankreich herab

Die einflussreiche Ratingagentur hat die zweitgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone herabgestuft. Der deutsche Finanzminister Schäuble warnte vor einer Überdramatisierung des Schrittes. Video: Reuters

http://www.bluewin.ch/de/index.php/208, ... _id=134774
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon Staber » Di 20. Nov 2012, 18:26

Livia hat geschrieben:Moody's stuft Frankreich herab

Die einflussreiche Ratingagentur hat die zweitgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone herabgestuft. Der deutsche Finanzminister Schäuble warnte vor einer Überdramatisierung des Schrittes. Video: Reuters

http://www.bluewin.ch/de/index.php/208, ... _id=134774



Moin Livia!
Da kann Herr Schäuble warnen , wie und so oft er Lust hat. Nützt nichts!Jetzt wird's ernst
Der ganze Euro-Wahnsinn kommt jetzt zu einem entscheidenden Punkt: Wenn Frankreich auch wie die anderen Club-Med-Länder in ernste finanzielle Schwierigkeiten kommt, dann naht die Stunde der Wahrheit. Deutschland und die wenigen soliden mittel- und nordeuropäischen Länder können nicht auch noch Frankreich rauspauken. Der Euro wird zerbrechen. Hoffentlich hat unsere Regierung jetzt einen Plan B, um so zu handeln, wie es ihr Amtseid vorschreibt. Der Euro ist tot! Es lebe die D-Mark!

Die EU wird weiterbestehen, ohne Transferzahlungen, ohne weitere Zentralisierung, aber mit einem gemeinsamen Markt und einer engen Zusammenarbeit souveräner Mitgliedsländer. Dies ist im Interesse aller Mitglieder. Auch England wird dann wieder mitmachen. Die Hälfte der Brüsseler Bürokratie sollte man abschaffen und die überbezahlten Beamten nach Hause schicken, den EU-Haushalt um ein Viertel kürzen und dem Prinzip der Subsidiarität( nachrangig) endlich wieder Geltung verschaffen. Das undemokratische europäische Pseudo-Parlament ohne Volk brauchen wir auch nicht, es dient ohnehin nur als Endlager für abgehalfterte nationale Politiker. Dann wird die EU auch wieder Zustimmung in den Völkern bekommen. Wir brauchen ein Europa der Vaterländer, aber keinen EU-Zentralismus .

Dir einen schönen Abend ! :)

gruß staber
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon GasGerd » Di 20. Nov 2012, 19:01

Staber hat geschrieben:Wenn Frankreich auch wie die anderen Club-Med-Länder in ernste finanzielle Schwierigkeiten kommt, dann naht die Stunde der Wahrheit.


"Die Stunde der Wahrheit" könnte aber für die globalen Finanz - Feudalherren noch unangenehmer aussehen als für die großen europäischen Volkswirtschaften:

Die Ratingagenturen gehören zum Lager der Banker. Wenn die Herabstufung dazu führt, dass der französische Staat höhere Zinsen für Staatsanleihen zahlen muss, weil seine Bonität u. a. durch die Mithaftung für Bankenrettungspakete belastet ist, bedeutet das letztendlich die Erhebung einer Arschrettungsgebühr durch diejenigen, deren Ärsche gerettet wurden.

Wahrscheinlicher ist aber, dass die Macht der größenwahnsinnigen Ärsche ihrem Ende zugeht. Die können zwar mit ihren pekuniären Machtmitteln staatliche Gesetze und sogar Verfassungen aushebeln, nicht aber die Naturgesetze und das Gesetz von Angebot und Nachfrage.

Nach Jahrzehnten der globalen Vermögensverdichtung auf wenige Tausend Stinkreiche bei stagnierendem und teilweise sinkendem Massenwohlstand gibt es nicht mehr genug solvente Zins - und Mietenzahler zur Bedienung der großen Vermögen aus soliden Geschäften heraus.

Schuldner mit hoher Bonität sind also knapp und bei den Reichen begehrt. Deswegen können die Ratingagenturen einen Staat wie Frankreich nicht einfach zum schlechten Schuldner erklären und so höhere Zinsen erzwingen. Dieser Schuldner ist für die Gläubiger weiterhin vertrauenswürdig genug, um die von ihm zu zahlenden Zinsen durch das Überangebot von Kapital niedrig zu halten.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/16888966?sp=616#jump
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Re: EU / EG - dafür oder dagegen?

Beitragvon Livia » So 25. Nov 2012, 15:45

Ex-EZB-Chef Trichet fordert rasche Reformen in Frankreich

Frankreich hat nach Ansicht des ehemals höchsten Euro-Währungshüters Jean-Claude Trichet seit der Einführung des Euro wichtige Reformen verpasst. Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) fordert eine rasche Vereinfachung der Arbeitsmarktgesetze.

Präsident François Hollande müsse bis Ende Jahr "liefern", sagte Trichet der "NZZ am Sonntag". Trichet beobachtet derzeit, wie sich die Gespräche zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes bis Ende Jahr entwickeln. Dies ist die Frist, die sich die seit Mai amtierende sozialistische Regierung zur Strukturreform selbst gegeben hat.

"Ich ermutige die Tarifpartner, die derzeit am Verhandeln sind, und die Regierung, so mutig wie möglich zu sein", sagte Trichet, der die EZB von 2003 bis Ende vergangenen Jahres präsidiert hatte und selbst Franzose ist. Die Ursachen für die Schwäche Frankreichs sieht er in versäumten Chancen der vergangenen zehn Jahre.

Bei der Einführung des Euro habe das noch von den Folgen der Wiedervereinigung belastete Deutschland ein grösseres Problem bei der Wettbewerbsfähigkeit gehabt als Frankreich, sagte Trichet. Frankreich hingegen habe damals eine Bilanzüberschuss ausgewiesen.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/24,7 ... chaft/sda/
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