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Anmerkungen von Prof. Hankel

BeitragVerfasst: Mo 2. Mär 2009, 12:17
von maxikatze

Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

BeitragVerfasst: Mo 2. Mär 2009, 12:19
von AlexRE
Eine der Kernaussagen von Professor Hankel: Die Politik hat gezielt den Interessen von 30 DAX - Unternehmen gedient und dabei das gesamtwirtschaftliche Interesse der Bundesrepublik völlig ausser Acht gelassen. Scheinbar glauben alle politischen Akteure des Establishments, dass die wirtschaftliche Stärke der "Leuchttürme" bzw. Zündkerzen im deutschen Wirtschaftsmotor ganz automatisch eine prosperierende Volkswirtschaft gewährleisten würde. Oder sie haben es gedacht, ganz offenkundig funktioniert das so nicht.

Hier noch ein gut gemachtes Video zur Globalisierung, das habe ich gerade auf dem Forum der Piratenpartei gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=8l0vt7gdeWo

Dr. Hankel - offener Brief

BeitragVerfasst: So 25. Apr 2010, 14:30
von AlexRE
Das hatte ich in der vorvergangenen Woche vergessen herüberzukopieren:
_____________________________________

PeterS hat geschrieben:http://www.dr-hankel.de/brief-an-die-bundesregierung/

Mal wieder ein Aufbegehren. Ich mache mit, bin aber mittlerweile der Überzeugung, daß es wirklich erst knallen muß, bevor etwas geschieht...


Ich habe auch unterschrieben, verspreche mir aber von Appellen an die Regierung wirklich gar nichts.

Re: Dr. Hankel - offener Brief

BeitragVerfasst: So 25. Apr 2010, 16:22
von Sall May
Ich habe ebenfalls unterzeichnet. Ob es mal was wird, das kann man ja nie so genau wissen.

Wer Prof. Dr. Wilhelm Hankel, noch nicht kennen sollte, hier mal etwas aus der Teleakademie:


Prof. Dr. Wilhelm Hankel:
Spekulationsblasen in Geschichte und Gegenwart

Erstausstrahlung: So. 07.03.2010


Seit es die moderne Geldwirtschaft gibt, bedrohen immer wieder unvorhergesehene Krisen die Wirtschaft und den Wohlstand der Menschen. Jedes der letzten drei Jahrhunderte hatte „seine“ Finanzkrise. Wilhelm Hankel, bekannt als leidenschaftlicher Euro-Kritiker, beschreibt große Finanzkrisen der Vergangenheit und fragt, was wir daraus lernen können. Denn das 21. Jahrhundert hat kaum begonnen, da bedroht eine diesmal globale Finanzkrise nicht nur Arbeitsplätze und Ersparnisse, sondern sogar die Stabilität der Staaten und ihrer Währungen. Unüberhörbar stellt sich die Frage: Sind Überschuldung des Staates, Inflationierung der Währung, Rettung der Großen in Finanzwelt und Wirtschaft, während Mittelstand und Klein-Unternehmer ungeschützt bleiben, wirklich die richtigen Mittel, um mit dieser Krise fertig zu werden?

Quelle, Video u. mehr: http://www.tele-akademie.de/04_ausgewaehlte_videos.php


Kann auch gerne unpolitisch auf: http://www.buergermeinungen.de diskutiert werden.

Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

BeitragVerfasst: Mo 10. Mai 2010, 10:10
von maxikatze
Seht euch den Link im folgenden Beitrag an:
http://www.politikforen.net/showpost.ph ... stcount=26

Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

BeitragVerfasst: Mo 10. Mai 2010, 11:56
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:Seht euch den Link im folgenden Beitrag an:
http://www.politikforen.net/showpost.ph ... stcount=26


Paul Jorion sieht den Krankheitsherd dort, wo ihn auch Dr. Wozniewski ausmacht:

Vergleicht man die Krise von 1929, die in den USA begann und dann zur Weltwirtschaftskrise wurde, und die Krise, mit der wir es 2007 zu tun bekamen, so ergibt sich eine verblüffende Gemeinsamkeit: die Konzentration des wirtschaftlichen Reichtums in den Händen einer winzigen Minderheit. Dahinter steht ein sehr einfacher ökonomischer Mechanismus. Wenn sich das Geld nicht dort befindet, wo es tatsächlich gebraucht wird, sei es, um in einem Unternehmen etwas zu produzieren, sei es im privaten Haushalt, um langlebige Konsumgüter anzuschaffen oder weil der Lohn nicht zum Leben reicht, weil die Reallöhne stagnieren oder gar sinken, muss man es sich über Kredite beschaffen. Für Kredite aber müssen Zinsen bezahlt werden. Diese Zinsen fließen dem Kapitaleigner zu. Es ist somit ein ebenso unerbittliches wie logisches Gesetz: Die Konzentration des Reichtums ist ein sich selbst verstärkender Prozess.


Quelle: dradio.de / Zerstörerisches Geld

Der zerstörerische Mechanismus ist wirklich einfach und leicht durchschaubar. Deshalb ist es meiner Meinung nach auch keine Frage von Erkenntnis und Aufklärung, ob das Gefahrenpotential zukünftig beherrschbar sein wird, sondern eine Frage der Qualität von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit weltweit. Solange es machtvolle Einzelinteressen gibt, die sich ohne demokratische Legitimation über das Gemeinwohl hinwegsetzen können, wird das Erkennen der Gefahrensituation allein nicht zur Abwendung der Gefahr reichen.

Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

BeitragVerfasst: Di 18. Mai 2010, 16:37
von AlexRE
Was bislang als "Rettungspaket" oder "Finanzhilfen" bezeichnet wurde, nennt der ehemalige Bundesbankpräsident Pöhl einen "Haftungsverbund":

Pöhl: Die Geschäftsgrundlage des Euro hat sich fundamental verändert, nachdem sich die Regierungen der Euro-Zone zu einem gegenseitigen Haftungsverbund entschlossen haben. Das ist ein Verstoß gegen alle Regeln. Es steht ausdrücklich im Vertrag über die Arbeitsweise der EU, dass kein Staat für die Schulden eines anderen haftet. Was wir jetzt tun, ist genau dies. Dazu kommt, dass die Europäische Zentralbank entgegen allen Schwüren und gegen das ausdrückliche Verbot in ihrer Satzung nun auch noch in die Staatsfinanzierung eingestiegen ist. Auch das wird selbstverständlich Auswirkungen haben.


Quelle: spiegel.de

Herr Pöhl beschreibt das sehr zutreffend. Die ganze Währungsunion wurde mal eben total umgekrempelt und alles so eingerichtet, wie man es den europäischen und insbesondere deutschen Wählern zuvor als gerade nicht kennzeichnend für das Wesen der Währungsunion erklärt hatte.

Mal wieder schöne Grüsse an`s Demokratieprinzip. Ich frage mich wirklich, ob und wann eine Grenze der Vera...barkeit der Wähler erreicht wird.

Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 18:48
von AlexRE
Jetzt will der ehemalige Befürworter Hans-Olaf Henkel den Euro wieder loswerden:

In einem Namensbeitrag für das Hamburger Abendblatt schreibt er: "Bevor der Euro völlig scheitert, sollten wir ihn in zwei Einheiten, in eine D-Mark-geführte, die sich an die gültigen Stabilitätskriterien hält, und eine Franc-geführte, aufteilen.

(...)

Henkel bekennt: "Ich fühle mich schuldig: Ich war ein überzeugter Anhänger des Euro." Doch jetzt müsse das Ruder herumgerissen werden. Das sei besser, "als sehenden Auges auf Grund zu laufen." (Hamburger Abendblatt)


Quelle: wallstreet-online.de

Mail von Wilhelm Hankel

BeitragVerfasst: Fr 29. Okt 2010, 23:18
von Sodalla
Folgende Mail hab ich heute von Wilhelm Hankel erhalten;

Liebe Unterstützer,

anbei ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom gestrigen Tag:

Brüssel (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel verhandelt in Brüssel unter dem Damoklesschwert von Karlsruhe. Sollte sie keine juristisch wasserdichte Regelung in der EU zum dauerhaften Schutz vor neuen Finanzkrisen durchsetzen, droht ihr eine Niederlage beim Bundesverfassungsgericht, meinen Experten.

Die obersten deutschen Richter hatten im Mai den Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen den Euro-Rettungsschirm zwar abgewiesen, um den Zusammenbruch des Währungssystems nicht heraufzubeschwören. Die Verhandlungen und das Urteil in der Hauptsache stehen aber noch aus.

«Es gibt rechtliche Grenzen, die wir zu beachten haben, das müsse auch unsere Partner berücksichtigen», sagt der CSU-Europapolitiker Thomas Silberhorn. Eine einfache Verlängerung des Euro-Rettungsschirms über das Jahr 2013 hinaus hätte nach seiner Ansicht vor Gericht keine Chancen.

Der Lissabon-Vertrag verbietet im Artikel 125, dass ein Staat einen anderen Staat «herauskaufen» kann («No-Bailout-Klausel»). Der Artikel 122 erlaubt dagegen finanziellen Beistand im Falle von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Ereignissen, die außerhalb der Macht des EU-Mitglieds liegen. Darauf stützten sich die EU-Rechtsexperten, um die Milliardenhilfen für Griechenland zu ermöglichen.

Dass dies bei einer erneuten Finanzkrise rechtlich möglich ist, bezweifeln die Juristen. In diesem Fall könnte Karlsruhe deutsche Zusagen für die EU stoppen.

© sueddeutsche.de - erschienen am 28.10.2010

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie ebenfalls auf www.bild.de.

Ihr

Wilhelm Hankel
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Ich hoffe das dieser EU-Wahnsinn irgendwann ein Ende findet. Das gut funktionierende System Deutschland wurde an die EU verraten und verkauft auf kosten der Bürger, ich sehs leider so.

Re: Mail von Wilhelm Hankel

BeitragVerfasst: Sa 30. Okt 2010, 00:51
von AlexRE
Sodalla hat geschrieben:Dass dies bei einer erneuten Finanzkrise rechtlich möglich ist, bezweifeln die Juristen. In diesem Fall könnte Karlsruhe deutsche Zusagen für die EU stoppen.



Die zweifelnden Juristen haben anscheinend noch nicht richtig geschnallt, dass in Unrechtsstaaten und Staaten mit grob defektem Rechtssystem wie dem unseren die alleinige Definitionsmacht darüber, was Recht und was Unrecht sei, bei den aktuellen Inhabern der politischen Macht liegt.

Dass die Ausnahmeregelung von dem bail out - Verbot im Falle der südeuropäischen Geldverbrenner nach Jahrzehnten des verantwortungslosen Wirtschaftens nicht deshalb einschlägig sein kann, weil eine Finanzkrise die Kartenhäuser zum Einsturz zu bringen droht, kann jeder klar denkende Mensch auch ohne Jurastudium auf den ersten Blick erkennen:

Der Lissabon-Vertrag verbietet im Artikel 125, dass ein Staat einen anderen Staat «herauskaufen» kann («No-Bailout-Klausel»). Der Artikel 122 erlaubt dagegen finanziellen Beistand im Falle von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Ereignissen, die außerhalb der Macht des EU-Mitglieds liegen. Darauf stützten sich die EU-Rechtsexperten, um die Milliardenhilfen für Griechenland zu ermöglichen.


Das ist einfach nur offenes und fast unverhohlenes Unrecht, aber Politiker, die die höchsten Richter in kleinem Kreis auskungeln dürfen, können sich das eben leisten.