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Könnte die Einwanderungspolitik Kanadas für Deutschland Vorb

BeitragVerfasst: Di 8. Sep 2015, 19:16
von Staber
Staber fragt: Gibt es Grenzen der Toleranz? Müssen wir dulden, dass die Gleichberechtigung ignoriert wird, Andersdenkende unterdrückt werden, dass es eine Paralleljustiz gibt?

Re: Könnte die Einwanderungspolitik Kanadas für Deutschland Vorb

BeitragVerfasst: Di 8. Sep 2015, 20:57
von AlexRE
Staber hat geschrieben:Staber fragt: Gibt es Grenzen der Toleranz? Müssen wir dulden, dass die Gleichberechtigung ignoriert wird, Andersdenkende unterdrückt werden, dass es eine Paralleljustiz gibt?


Da vermischt Du zwei Ebenen etwas.

Kanada sortiert die Einwanderungswilligen in nützliche (qualifiziert und / oder wohlhabend) und nicht nützliche. Letztere haben kaum eine Chance. Auf dieser Ebene bin ich etwas skeptisch und klicke nicht ganz vorbehaltslos "ja" an. Wenn stinkreiche Länder sich Kinderarmut leisten, können sie zumindest die Einwanderer auf eigene Kosten ausbilden. Die Abwerbung von Fachkräften in viel ärmeren Ländern finde ich ziemlich asozial, weil die in ihrer alten Heimat noch viel knapper sind als in Deutschland. Abgesehen davon verschärft verlängert man regionale Krisen, wenn man die Leute aus den Krisenregionen abzieht, die die wirtschaftliche Situation dort wieder verbessern könnten. Das treibt dann noch mehr unqualifizierte Flüchtlinge in die Wohlstandsregionen, die so schließlich auch destabilisiert werden.

Die zweite Ebene - und eine ganz andere Frage - ist der Umgang mit Einwanderern, die sich nicht an die Gesetze des Einwanderungslandes halten wollen. Wenn Politiker und Gerichte diese Leute dulden, werden sie selbst irgendwann von der dadurch geschädigten einheimischen Bevölkerung nicht mehr geduldet werden. Jeder Schaden, der bis zu diesem Punkt angerichtet wird, ist von den Vertretern des völlig falschen Toleranz - Verständnisses verschuldet.

Re: Könnte die Einwanderungspolitik Kanadas für Deutschland Vorb

BeitragVerfasst: Di 8. Sep 2015, 21:52
von Staber
Dann wird all so das beschriebene kanadische Einwanderungsgesetz eher als literarisches Stilmittel benutzt , da es mit dem aktuellen Einwanderungsgesetz nur punktuell zu vergleichen ist. Kann man das dann so sehen? Ich glaubte immer,durch eine grundlegende Umstellung der Anwerbe- und Integrationspraxis hat Kanada die Einwanderungspolitik zu einem zentralen Bestandteil seiner Wirtschafts- und Sozialpolitik gemacht. Ein denkbares Modell für Deutschland dachte ich!

Re: Könnte die Einwanderungspolitik Kanadas für Deutschland Vorb

BeitragVerfasst: Di 8. Sep 2015, 22:22
von AlexRE
Ja klar, man kann aber auch selbst Fachkräfte ausbilden und davon Abstand nehmen, wackeligen Regionen auch noch die wirtschaftlich leistungsfähigsten Menschen abzuwerben.

Für Europa sind schließlich Wanderungsbewegungen völlig verarmter und ungebildeter Menschen das Hauptproblem - und das wird durch die weitere Beschädigung der Herkunftsländer nur verschlimmert. Für Kanada stellt sich die Risiko - / Chancen - Abwägung etwas anders dar. Über den Pazifik und den Atlantik kommen völlig verarmte Menschen nicht so leicht.

Re: Könnte die Einwanderungspolitik Kanadas für Deutschland Vorb

BeitragVerfasst: Mi 9. Sep 2015, 09:00
von maxikatze
Staber hat geschrieben:Staber fragt: Gibt es Grenzen der Toleranz? Müssen wir dulden, dass die Gleichberechtigung ignoriert wird, Andersdenkende unterdrückt werden, dass es eine Paralleljustiz gibt?


Natürlich gibt es Grenzen der Toleranz - zumindest bei mir ist spätestens dann die Toleranzschwelle überschritten, wenn die kulturellen Unterschiede (multikulti) von oben verordnet, verwischt oder versucht wird, sie zu beseitigen.
Wer grenzenlos tolerant ist, greift auch nicht durch, wenn sich kriminelle Clans oder Parallelgesellschaften bilden; anstatt die die hiesige Staatsbürgerschaft abzuerkennen und anschließend auszuweisen. Die befremdliche Ansicht "das müssen wir aushalten" ist
insofern inakzeptabel, da es den Freiheitswillen einengt, die Demokratie beschädigt und die anderen ermuntert, sich nicht an unsere Rechtsordnung zu halten.
Man könnte fast meinen, dass Bewunderer der Multikulturalität freiwillig fast alles im Namen der Religionsfreiheit über die Schmerzgrenze hinaus zulassen würden.