Ein sehr unbekanntes dunkles Kapitel ereignete sich vor dem Mauerbau nahe dem Grenzgebiet zwischen Ost- und Westberlin.
Ein Schiffsunglück mit ca. 30 Tote, davon 28 Kinder. Es war das größte Schiffsunglück in der DDR. Über die genaue Opferzahl ist bis heute nichts bekannt. Nach Westberliner Schätzung kamen bis zu 49 Personen ums Leben. Nach Ostberliner Angaben hingegen nur 30. Nach Zeugenangaben gab es zwei gemeinsame Grabstellen, heute existiert aber nur noch eine.
Nur über den Vorfall gab es identische Angaben aus Ost- und Westberlin: Ein Motorschiff sollte am 5. Juli 1951 mit 127 Kindern einen Ausflug unternehmen. Nach 300 Metern Fahrt explodierte der Benzinmotor und setzte das gesamte Schiff in Brand. Alle Kinder, die im Unterdeck saßen, starben. Der Kapitän wurde zu 15 Jahre Zuchthaus verurteilt, obwohl seine Schuld nicht einwandfrei bewiesen wurde und er nur auf Anweisungen reagierte. Nach der Haft ging er mit seiner Familie in den Westen.
Das Unglück wurde in der Zeit des Kalten Krieges von den Ost- und den Westmedien instrumentalisiert und sehr unterschiedlich dargestellt. Die Ostmedien berichteten über unterlassene Hilfeleistung seitens Westberlin, die Westmedien berichteten über die vernachlässigte Hilfe vor Ort von der Ostberliner Polizei. Über das Unglück gibt es den Dokumentarfilm "Tod auf der Spree. Das Unglück auf der MS Heimatland", ein Gedenkstein am Tatort (oben) und ein Gedenkstein auf dem Friedhof Berlin-Friedrichshain.
Tod auf der Spree Das Unglück auf der MS Heimatland Dokumentation über die MS Heimatland Teil 3
https://www.youtube.com/watch?v=dNLDF0KHtz4Schiffsunglück Als 28 Kinder und zwei Lehrerinnen auf der Spree sterben mussten
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/s ... n-24347916 https://postimg.org/image/dlxr4rbmn/ https://postimg.org/image/hoclcl9bt/