Beisetzung von Queen Elizabeth II.

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Beisetzung von Queen Elizabeth II.

Beitragvon Staber » Mo 19. Sep 2022, 19:16

Moin!
Ich kann sehr gut verstehen, daß Menschen nach dem Tod der Queen nicht trauerten.Viele denken noch an die Kolonialzeit.
Das ist der Nachteil daran, wenn man so lange lebt und "regiert".
Man muss selbst noch miterleben, dass die Geschichte oder die Gesellschaft über lang zurückliegende Haltungen und Taten anders utrteilt und alte Ausreden nicht mehr akzeptiert.
Es wird also Zeit, dass sich Grossbritannien auch den Schattenseiten seiner kolonialen Vergangenheit stellt.
Das wird aber nicht so einfach sein, wenn man bedenkt, dass sogar noch der Brexit überwiegend über retrokoloniale imperiale Phantasien von alter Größe und Macht befeuert und durchgesetzt wurde.
Die engl. Monarchie ist mir ziemlich egal.Trotzdem ist es unpassend jetzt der Verstorbenen im nachhinein Vorwürfe zu machen, sie hätte nichts gegen dieses und jenes unternommen.Sie war nur eine Repräsentantin ohne politischen Einfluss.
Also bitte die Vorwürfe an die Adresse der jeweiligen, damaligen engl. Ministerpräsidenten schicken.
Und Russland oder Myanmar als Vergleiche ins Spiel zu bringen ist ebenfalls unpassend.
GB ist noch immer eine recht passabel funktionierende Demokratie und in ca. 150 anderen Staaten dieser Welt wären die Leute nicht nur verhaftet worden, sondern gleich von der Bildfläche verschwunden.
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
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Re: Beisetzung von Queen Elizabeth II.

Beitragvon AlexRE » Mo 19. Sep 2022, 20:19

Dieses eklige Gepöbel gegen die britische Krone zum Abschied von Queen Elisabeth (ich bin kein Vertreter der Monarchie) ist nicht nur wegen des zeitlichen Abstands zum Kolonialimperialismus verlogen. Selbst wenn die alten Imperien heute noch bestehen würden, wäre der Kern der Vorwürfe falsch.

Europäer haben die Sklaverei nicht erfunden, an solchen Geschäften waren schlechte Menschen aus allen Kulturen über Jahrtausende hinweg beteiligt. Die Abschaffung der Sklaverei ist aber eine Errungenschaft ausschließlich europäischer und europäischstämmiger Menschen, die dafür sogar blutige Kriege geführt haben.

In der Hinsicht muss sich auch (und gerade) das britische Königshaus von niemandem etwas nachsagen lassen.

Siehe auch hier die Abschnitte "Methoden des Sklavenfangs" (durch kriegerische afrikanische Völker!) und "Niedergang des Sklavenhandels" (durch Europäer veranlasst!):

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sklavenk%C3%BCste
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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