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Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Mi 27. Okt 2021, 10:54
von maxikatze
Alex schrieb:
Wir wissen einfach nicht mit allerletzter Sicherheit, ob die Frau überhaupt eine Chance hatte, dem Kind zu helfen


Das liest sich im Spiegel anders. Meine Abscheu dieser Frau gegenüber kann größer nicht sein.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... fb80340e6e
Das sagt niemand der sich nicht traut dem Kind zu helfen:
>>"Und da hat seine Frau eine Pistole genommen, sie an meinen Kopf gehalten und gesagt: ,Wenn du nicht aufhörst zu weinen, werde ich dich umbringen.'"<<
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 77951.html

Dass die Verurteilte nicht wegen Mordes verurteilt wurde, sondern nur wegen Beihilfe zum versuchten Mord, enttäuscht mich sehr. Denn wie hieß nochmal die Begründung im Fall der 96 Jahre alten Frau, die in einem KZ bei den Nazis als Sekretärin arbeitete?
>>"Das "Schaffen bestimmter Lebensverhältnisse", die zum Tod führen, ist auch Mord."<<
Das Thema haben wir hier behandelt: viewtopic.php?f=66&t=4642&sid=261b3aa43299cb6f7a8428fa2bf7c2b5#p126954

Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Mi 27. Okt 2021, 13:28
von Uel
Deutsche Staatsbürger kann man nicht loswerden ...


... soll man auch nicht, aber man soll sich auch nicht hyperaktiv bemühen, die wieder hierherzuschaffen.

Ich vermute mal, es ist die Frau, über die der WDR oder welcher öffentliche Radiosender auch immer eine Fortsetzungs-Reportage gemacht hatte. Der Vater hat sich trotz immer neuer Provokationen durch die Tochter extrem bemüht, sie wieder nach Deutschland zu bekommen. Wenn es diese Frau ist, dann war sie ein Extrembeispiel für Opportunismus: lief es schlecht, wollte sie nach (D) zurück, lief es wieder besser, wollte sie dort bleiben. Sie war mit einem ebenfalls Deutschen verheiratet (der jetzt vor Gericht steht?), der eine hohe Position hatte. Ich denke, es wäre ihr ein Leichtes gewesen, Gläser Wasser zu organisieren. Bloß wenn andersgläubige Menschen weniger wert sind als das eigene Schoßtierchen, dann ist da das Problem. Die werden als Gegenstand wahrgenommen, den man jederzeit mit eingebildetem Recht auf den Müll werfen darf. Ich vermute mal, sie in ihrer egozentrischen Frauen-Menschen-Art*** hat garnicht verstanden, dass überhaupt Handlungsbedarf bestand.

Ihre vorteilhafte Position als islamische Frau hatte sie aber schon verstanden, als sie das Weinen der Sklavin um ihre Tochter mit der Knarre an den Kopf abstellen wollte: islamische Frau***, über islamische Sklavin, über Ungläubige, über ungläubige Sklavin (Jesidin), die höchste Position, die sie als ehemals Ungläubige erklimmen konnte, Macht schmeckt überall auf der Welt gut.

aus Maxis SPIEGEL-Link:
»In so einem Verfahren geht es nicht um Sieg und Niederlage«, sagt Bundesanwältin Claudia Gorf nach dem Urteil. »Dass der Senat heute festgestellt hat, dass die Angeklagte für den Tod eines fünfjährigen Kindes vor vielen Jahren in einem fernen Bürgerkriegsland verantwortlich ist, darauf kommt es an.«


Nein, darauf kommt es nicht an, sonden dass die Allgemeinheit vor solchen Gestalten dauerhaft geschützt wird.


*** als Analogie zum Herren-Menschen

Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Mi 27. Okt 2021, 19:01
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:Das liest sich im Spiegel anders. Meine Abscheu dieser Frau gegenüber kann größer nicht sein.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... fb80340e6e
Das sagt niemand der sich nicht traut dem Kind zu helfen:
>>"Und da hat seine Frau eine Pistole genommen, sie an meinen Kopf gehalten und gesagt: ,Wenn du nicht aufhörst zu weinen, werde ich dich umbringen.'"<<
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 77951.html


Das ist ein schwerwiegendes Indiz für ihre Schuld, aber immer noch kein absoluter Beweis. Rein theoretisch könnte so ein Verhalten auch aus Verzweifelung über die eigene Hilflosigkeit resultieren. Nicht vergessen - mein Einwand bezog sich auf die Todesstrafe. Hier wäre vielleicht eine Verurteilung als Mittäterin zu lebenslänglich möglich gewesen. Wenn sie aber im Irak gehängt würde und sich später herausstellen würde, dass ihre Hilflosigkeit doch noch bewiesen werden kann, , wäre jeder, der sie unbedingt im Irak vor Gericht gestellt sehen wollte, in gewisser Weise für den Justizfehler mitverantwortlich.

Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2021, 10:13
von Uel
Hier wäre vielleicht eine Verurteilung als Mittäterin zu lebenslänglich möglich gewesen.


Genau das lässt mich am deutschen Justizsystem verzweifeln, lieber Alex.

- sie ist aktiv unter Erschwernissen von einem zivilisierten Land in die Barbarei ausgereist,
- hat dort einen Häuptling unter den Barbaren geheiratet,
- hat dort aktiv in repessiver herausgehobener Stellung mitgearbeitet,
- hat über eine Sklavin geherrscht und das Quälen und Sterben deren Kind mitverfolgt ohne einzugreifen,
- wird von der CIA aufgefischt, als sie aktiv wieder in die offenbar immer noch geliebte Barbarei zurückreisen will,

was brauchen deutsche Staatsanwälte noch alles für unwiderlegbare Indizien, bis sie zum Schutz Deutschlands und seiner Bewohner mal konsequent und zielführend tätig werden?

Gibt es nicht auch so einen Begriff wie "Begünstigung im Amt"?
Ich komme mir zunehmend von Jahr zu Jahr als in ein Irrenhaus verfrachtet vor.

Länder ohne Todesstrafe können in solchen Fällen [Justizirrtümer bei Todesstrafe - meine Ergänzung] Haftentschädigung zahlen (gerne etwas mehr als in Deutschland üblich), in Ländern mit Todesstrafe hat sich aber die Gesellschaft insgesamt oder zumindest alle Befürworter und Verteidiger der bestehenden Rechtslage mit dem Blut Unschuldiger besudelt - und zwar in einer Weise, die durchaus vergleichbar ist mit dem kriminellen Unwertgehalt der Tatbeteiligung in dem hier diskutiertern Fall.


Alles richtig, würde ich auch meinen, - ja wenn man die Todesstrafe in Deutschland durch ein echtes Lebenslänglich ersetzt hätte. Aber die politischen Wühlarbeiter gaben doch nicht eher Ruhe, bis sie die Entscheidung Deutschlands gegen die Todesstrafe derartig umfrisiert haben, dass dies heute 15 Jahre Haft bedeutet. Sie haben sogar die Frechheit, dies immer noch als "lebenslänglich" zu bezeichnen. - Der Täter müsse auch eine Lebensperspektive haben. - Nein, das Opfer und dessen Angehörige wurden ja gerade die Lebensperspektiven genommen. Sinn der Strafe muss erst einmal sein, die Allgemeinheit nachhaltig gegen wiederholtes Morden des Täters zu schützen.



Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2021, 10:42
von AlexRE
Uel hat geschrieben:
Hier wäre vielleicht eine Verurteilung als Mittäterin zu lebenslänglich möglich gewesen.


Genau das lässt mich am deutschen Justizsystem verzweifeln, lieber Alex.

- sie ist aktiv unter Erschwernissen von einem zivilisierten Land in die Barbarei ausgereist,
- hat dort einen Häuptling unter den Barbaren geheiratet,
- hat dort aktiv in repessiver herausgehobener Stellung mitgearbeitet,
- hat über eine Sklavin geherrscht und das Quälen und Sterben deren Kind mitverfolgt ohne einzugreifen,
- wird von der CIA aufgefischt, als sie aktiv wieder in die offenbar immer noch geliebte Barbarei zurückreisen will,

was brauchen deutsche Staatsanwälte noch alles für unwiderlegbare Indizien, bis sie zum Schutz Deutschlands und seiner Bewohner mal konsequent und zielführend tätig werden?

Gibt es nicht auch so einen Begriff wie "Begünstigung im Amt"?

Ich komme mir zunehmend von Jahr zu Jahr als in ein Irrenhaus verfrachtet vor.


Es gibt einen Tatbestand namens "Strafvereitelung im Amt". Das kommt hier aber nicht in Betracht. Einer Frau zwischen IS - Männern die Beteiligung in Form eines Teils der Tatherrschaft abzusprechen, ist nun nicht gerade abwegig bzw. willkürlich.

Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2021, 10:47
von Uel
Entschuldige Alex,
ich habe bei meinem Beitrag noch nachgelegt ...

Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2021, 11:25
von maxikatze
Uel hat geschrieben
- sie ist aktiv unter Erschwernissen von einem zivilisierten Land in die Barbarei ausgereist,
- hat dort einen Häuptling unter den Barbaren geheiratet,
- hat dort aktiv in repessiver herausgehobener Stellung mitgearbeitet,
- hat über eine Sklavin geherrscht und das Quälen und Sterben deren Kind mitverfolgt ohne einzugreifen,
- wird von der CIA aufgefischt, als sie aktiv wieder in die offenbar immer noch geliebte Barbarei zurückreisen will,

was brauchen deutsche Staatsanwälte noch alles für unwiderlegbare Indizien, bis sie zum Schutz Deutschlands und seiner Bewohner mal konsequent und zielführend tätig werden?


Ja - es kommen zu viele Anhaltspunkte zusammen, die gegen eine Nichtschuld der Verurteilten sprechen. Vielleicht war das kein Einzelfall, sondern es können noch lebende Opfer ausfindig gemacht werden, die auch einiges zu dieser Person an ertragenem Leid aussagen können. Es gibt Jesiden, die nach Deutschland geflohen sind und ihre Peiniger durch Zufall hier wiedergesehen haben. Das muss ein gewaltiger Schock für sie gewesen sein.
Ich zitiere nochmal, weil sich die Justiz in einem anderen Fall einig war:>>"Das "Schaffen bestimmter Lebensverhältnisse", die zum Tod führen, ist auch Mord."<<

Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2021, 11:34
von AlexRE
Als Kontrast zu der Milde für echte Täter mal wieder ein Fall, in dem ein Opfer, das sich wehrt und deshalb unbequem ist, von der Justiz knallhart behandelt wird:

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpol ... 5bea144928

Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2021, 13:25
von Uel

Hallo Alex,
zu deiner SPIEGEL-Meldung über juristische Totalversager:

... das ist aber keinen gute Nachricht,
... eine unglaubliche bis entsetzliche Nachricht!

ich hoffe, Sascha Lobo hat gut recherchiert.

Re: .. mal ne gute Nachricht

BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2021, 20:42
von AlexRE
Uel hat geschrieben:
Hallo Alex,
zu deiner SPIEGEL-Meldung über juristische Totalversager:

... das ist aber keinen gute Nachricht,
... eine unglaubliche bis entsetzliche Nachricht!

ich hoffe, Sascha Lobo hat gut recherchiert.


Er gibt den Sachverhalt nicht vollständig an. Der wesentliche Grund für die harte Strafe ist eine einschlägige Vorstrafe mit Bewährungsversagen in jüngerer Vergangenheit (2019). Wenn man eine so scharfe Justizkritik übt wie Sascha Lobo in diesem Fall, sollte man schon genau wissen, wovon man redet, und das Publikum an diesem Wissen teilhaben lassen.