Verbotene Waffen

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Verbotene Waffen

Beitragvon AlexRE » So 1. Aug 2010, 15:46

Heute habe ich auf dem Forum politikforen.net einen Beitrag auf einem thread zum Thema "Verbot von Streubomben : Ächtung der Heimtücke" geschrieben. Das ist ein Teilaspekt des Gesamtthemas "Völkerrecht und Kriegswaffen", das ich hier als Gesamtheit zur Diskussion stellen möchte. Zunächst ein Teilzitat aus einem Beitrag einer Teilnehmerin des genannten Forums, dann meine Antwort:

Es gibt keine humanen Waffen!

Und ja, ich verachte Streubomben zu tiefst, ebenso wie Krieg und Gewalt im Allgemeinen. Aber so sind die Menschen und sie werden sich nicht ändern. Darum braucht man Waffen zum Schutz.


Dem ist leider so. Bei dem speziellen Thema "Streubomben" finde ich die Oberflächlichkeit bedenklich, mit der hier ein waffentechnisches Feindbild aufgebaut wird, um politischen Aktionismus an den Tag zu legen. In Wirklichkeit gibt es da ein breites Spektrum von zutiefst menschenverachtenden und jetzt schon völkerrechtswidrigen Varianten - z. B. Bomblets / Submunition, die wie Spielzeug aussehen oder mit einer beabsichtigten Blindgängerquote wie verbotene Anti - Personen - Minen grossflächig die Zivilbevölkerung terrorisieren - bis hin zu "intelligenten" Systemen (übrigens eine israelische Spezialität), die sehr präzise sind und keine Blindgängerquote hinterlassen, weil sich die Bomblets selbst zerstören, wenn sie beim eigentlichen Einsatz nicht explodiert sind.

Es gibt also sowohl solche Streubomben, die gegenüber feindlichen Truppenansammlungen wirksamer und gleichzeitig gegenüber Zivilisten humaner sind als die klassischen Waffen für dieselben Zwecke (Splittergranaten und - bomben) als auch solche Streubomben, die absichtlich viel gefährlicher für Zivilisten als die klassischen Waffen konstruiert wurden.

Anstatt nun gerade im Interesse der Zivilisten sorgfältig zu differenzieren, wird pauschal ein Feindbild aufgebaut, um politischen Aktionismus betreiben zu können. Von Verantwortung gegenüber den angeblichen Schützlingen - also den gefährdeten Zivilisten - nicht die geringste Spur, die interessieren diese grosskotzigen Moralisten in Wahrheit gar nicht, es geht nur um die eigenen politischen Eitelkeiten als Selbstzwecke. Das ist wirklich in Reinkultur, was man heute "Gutmensch" nennt, auch wenn der Begriff oft missbraucht wird.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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