Bundeswehrabzug von türkischem Stützpunkt

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Bundeswehrabzug von türkischem Stützpunkt

Beitragvon Staber » So 12. Mär 2017, 10:50

Die CSU nimmt die zunehmenden Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei zum Anlass, eine alte Forderung erneut aufs Tapet zu bringen.

https://99nachrichten.de/csu-fordert-bu ... -incirlik/


Über eine Verlegung in den griechischen Teil Zyperns kann man ja nachdenken.Aber ein Abzug ist überfällig. Genauso wie das Ende der Beitrittsverhandlungen zur EU und die damit verbundenen Milliarden, die jedes Jahr in die Türkei fließen.
Ich würde noch weitergehen:
Auf NATO-Ebene müsste endlich mal verbindlich festgelegt werden, zu welchen Bedingungen man andere Staaten (um es mal mit Donald Trump auszudrücken) aus dem Bündnis feuern kann.
Diese Unklarheit, die sich - wenn überhaupt - nur mit allgemeinem Völkerrecht heilen ließe, halte ich für sehr bedenklich.

Ein NATO-"Partner" wie die Türkei ist mehr Belastung als Mehrwert.

Ein Staat, der nachweislich Terroristen unterstützt (hat), den IS erst hochpäppelte, Krieg gegen andere Partner der NATO (syrische Kurden YPG) führt und sich nun auch noch ausgewiesenen Gegnern des Paktes (Russland) in die Arme wirft, destabilisiert das gesamte Bündnis.
Wie denkt ihr darüber?
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
Benutzeravatar
Staber
 
Beiträge: 12018
Registriert: Do 21. Apr 2011, 12:43
Wohnort: Bremen

Re: Bundeswehrabzug von türkischem Stützpunkt

Beitragvon AlexRE » So 12. Mär 2017, 11:31

Die geostrategische Lage der Türkei ist einfach zu wichtig, um sie einfach aus der Nato zu schmeißen. Das wird ganz sicher nicht passieren, egal ob Trump oder ein Indianerhäuptling die USA regieren. Es wäre aber richtig, alle deutschen Soldaten aus der Türkei abzuziehen. Wer es einfach hinnimmt, dass weibliche deutsche Soldaten von türkischen Offizieren beleidigt werden und deutschen Abgeordneten der Zutritt zum deutschen Stützpunkt verwehrt wird, damit chauvinistischen türkischen Wählern etwas zum Bejubeln serviert werden kann, unterstützt letztendlich die antidemokratischen Bestrebungen Erdogans. Das halte ich für unverantwortbar.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 27479
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Bundeswehrabzug von türkischem Stützpunkt

Beitragvon Staber » So 12. Mär 2017, 14:12

@ Alex
Die geostrategische Lage der Türkei ist einfach zu wichtig,


http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... nato-.html

Was ist dann,geopolitische Lage hin oder her,niemand will die Türkei – ich als Deutscher am allerwenigsten. Ihre geopolitsch vorteilhafte Lage kann man anders nutzen. Die NATO liefert schon jetzt nicht mehr alle Waffen, die von den Türkelchen angefordert werden, ebenso werden sie von rüstungstechnisch relevanten Entwicklungen ganz gezielt fern gehalten – das ist gut so, denn der Türkei misstrauten und misstrauen die <Natooberen> seit jeher.Wenn es auch nicht offensichtlich ist.Nach der Weltkriegsentflammungsrede von Fipps Assmussen ...pardon Rasmussen, der in einem verbalen flammenden Inferno, wo selbst derrrrrr Führrrrerrrr noch ein feuchtes Höschen bekommen hätte, uns den dritten Weltkrieg nicht nur angedroht, sondern sogar versprochen hat und nun einer der größten Bank der USA bei der Privatisierung der dänischen Rente behilflich ist, wenn er nicht gerade den Ukrainischen Schokoladen-Putschchef berät – also nach all dem hätte ich gedacht, das man gar nicht mehr die Nato verlassen kann, weil sie offensichtlich schon von allen guten Geistern verlassen worden wäre.
Also wieso sollte man nun die Frage aufwerfen, ob Erdogan noch mit dabei und wichtig ist.
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
Benutzeravatar
Staber
 
Beiträge: 12018
Registriert: Do 21. Apr 2011, 12:43
Wohnort: Bremen

Re: Bundeswehrabzug von türkischem Stützpunkt

Beitragvon AlexRE » So 12. Mär 2017, 20:12

Nicht Erdogan ist wichtig, auch nicht die durch die Entlassung vieler kemalistischer und Gülen - verdächtiger Offiziere stark geschwächte türkische Armee, sondern ausschließlich die reine geographische Lage der Türkei. Diese Operationsbasis wird die Nato auf keinen Fall aufgeben.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 27479
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Bundeswehrabzug von türkischem Stützpunkt

Beitragvon Staber » Sa 20. Mai 2017, 17:51

AlexRE hat geschrieben:Die geostrategische Lage der Türkei ist einfach zu wichtig, um sie einfach aus der Nato zu schmeißen. Das wird ganz sicher nicht passieren, egal ob Trump oder ein Indianerhäuptling die USA regieren. Es wäre aber richtig, alle deutschen Soldaten aus der Türkei abzuziehen. Wer es einfach hinnimmt, dass weibliche deutsche Soldaten von türkischen Offizieren beleidigt werden und deutschen Abgeordneten der Zutritt zum deutschen Stützpunkt verwehrt wird, damit chauvinistischen türkischen Wählern etwas zum Bejubeln serviert werden kann, unterstützt letztendlich die antidemokratischen Bestrebungen Erdogans. Das halte ich für unverantwortbar.



abhauen_kol_b.jpg
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

Gesund bleiben !
Gruß Staber
Benutzeravatar
Staber
 
Beiträge: 12018
Registriert: Do 21. Apr 2011, 12:43
Wohnort: Bremen


Zurück zu Deutsche Militäreinsätze im Ausland

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste