Schnelle Eingreiftruppe.

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » Fr 5. Dez 2014, 14:49

Uel hat geschrieben:Akzeptanz der türkischen Invasionssoldaten führte.



Das ist nur Deine persönliche Einschätzung. In trockenen Tüchern hätten die Türken diese Beute erst, wenn der gegenwärtige Zustand offzielle internationale Anerkennung erlangen würde. Solange das nicht geschieht, kann der fortgeschriebene türkische Völkerrechtsbruch jederzeit gegen die Türkei verwendet werden, z. B., um sie aus der EU herauszuhalten.
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Staber » Sa 6. Dez 2014, 21:00

Deutschland übernimmt also eine Führungsrolle in der Speerspitze der NATO.Ist ja hier ausführlich behandelt worden.Was ich mich frage, hat man den Parlamentariern schon erklärt, was dass bedeutet? Z.B. extrem schnelle Entscheidungsfindung ob Einsatz ja/nein und das bei einem ggf. sehr unklaren Lagebild ? Ich glaube fast, man weiß wieder einmal nicht, wem man hier was versprochen hat; vor allem nicht vor dem Hintergrund derAusrüstungsabenteuer / -misere innerhalb unserer Streitkräfte…Wenn die Einsatzbereitschaft der BW wirklich so miserabel ist, wie hier beschrieben: Sollte man schon mal vorsorglich russisch lernen? ;)
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » Sa 6. Dez 2014, 22:25

Z.B. extrem schnelle Entscheidungsfindung ob Einsatz ja/nein und das bei einem ggf. sehr unklaren Lagebild ?


Man könnte vielleicht Bauprojekte und Flugplatzbetrieb aus der deutschen Führungsverantwortung herausnehmen ... :|
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Staber » Do 15. Jan 2015, 18:17

Braucht die Bundeswehr eine neue Militärkultur?

Wer trägt denn die Verantwortung dafür, dass die Bundeswehr an einen Schrotthaufen erinnert? Ist es eine Nachkriegsgesellschaft, die sich für ihre Soldaten nie interessiert und im Pazifismus sich bequem eingerichtet hat?
Die Antwort lautet knapp: JA! Die deutsche Gesellschaft, die sich seit dem Zweiten Weltkrieg so gern als pazifistische bezeichnet und der Bundeswehr nicht mehr als „freundliches Desinteresse“ entgegenbringt, so hat es der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler mal formuliert. In der Bevölkerung fehlt es an grundlegendem Verständnis für das Militär. Sicherheitspolitiker müssen in Diskussionsrunden regelmäßig erklären, warum Deutschland überhaupt Soldaten braucht. Wer wollte da in die Ausrüstung investieren? Wir haben die Bundeswehr in die Besenkammer der Geschichte gesperrt und sie dort vergammeln lassen.Deutschland braucht einen neuen Umgang mit dem Militär. Es gibt gute Gründe dafür. Sicherheit ist ein zentrales gesellschaftliches Anliegen. Dass diese Sicherheit verteidigt werden muss, ist angesichts des Konflikts um die Ukraine und des Kriegs im Irak erschreckend deutlich geworden. Laut aktuellen Umfragen würden 55 Prozent der Deutschen mehr Geld für Verteidigung ausgeben. Doch mit Geld für bessere Ausrüstung allein ist es nicht getan.
Die deutsche Vergangenheit funktioniert nicht mehr als Ausrede für militärische Zurückhaltung Deutschlands. „Wir wollen und werden keine Soldaten in den Irak schicken“, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vor ein paar Wochen klar gestellt, gleich zu Beginn der Debatte über ein mögliches deutsches Engagement im Irak. Es ist keine Lösung, bei jedem Konflikt reflexhaft die Beteiligung von Kampftruppen auszuschließen. Natürlich muss über das Ob und Wie der Einsätze im Parlament gestritten werden. Automatismen darf es nicht geben.
Doch weil allen das Geld fehlt und sich die USA von der Rolle des Weltpolizisten verabschiedet haben, bleibt den Armeen in Nato und EU nichts anderes übrig, als besser zusammenzuarbeiten. Seit 1950 wird über gemeinsame europäische Streitkräfte nachgedacht. Selbst unsere Angie hat schon die Vorzüge einer Europaarmee gelobt. Eine solche militärische Aufgabenteilung funktioniert aber nur, wenn sich alle darauf verlassen können, dass die Partnerländer wirklich einspringen und den gemeinsam angeschafften Panzer oder den Hubschrauber auch bereitstellen, wenn es ernst wird.
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » Do 15. Jan 2015, 20:08

Deutschland braucht einen neuen Umgang mit dem Militär. Es gibt gute Gründe dafür.


Ich glaube eher, dass Deutschland einen neuen Umgang mit öffentlichen Finanzmitteln braucht. Wenn nicht sowohl militärische als auch zivile Großprojekte regelmäßig in Verbrennung von Milliarden an Steuergeldern ausarten würden, wäre der Flughafen in Berlin längst fertig und die Ausrüstung der Bundeswehr auf einem für die anstehenden Aufgaben hinreichenden Stand.

Und was den Wunsch nach einem höheren gesellschaftlichen Status und Ansehen des Militärs betrifft: Militarismus nach dem Muster europäischer Nationalisten ist demokratieschädlich und Militarismus nach dem Muster der Hollywood - Heldenverehrung ist oberflächlich und verlogen:

Bild

Den meisten Bundeswehrsoldaten wird das deutsche Sozialrecht lieber sein als ein feuchter Händedruck amerikanischer Politiker oder Filmproduzenten.
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Staber » So 1. Feb 2015, 14:51

bundeskriegsflagge_mit_bundessadler_und_balkenkreuz.jpg


Jawohl liebe Kameradinnen und Kameraden, endlich haben wir eine Bundeskriegsflagge. Wir hatten nämlich bislang noch keine. 50Pf http://50pf.wordpress.com/page/2/war so frei uns eine zu stiften, nachdem die Bundesrepublik es 65 Jahre lang nicht für notwendig erachtet hat eine einzuführen. Die Frontlinien verlaufen inzwischen quer durch unsere Innenstädte, die Grenzen wurden allerorts überrannt und unsere Regierung ist korrupter wie jeder Grieche. Und der Patriotismus ist immer der Patriotismus der anderen.

Während in unserem Land schwarze und grüne Fahnen wehen, dürfen wir uns keine vergifteten Schminkstifte auf die Backe schmieren. Schwarz-rot-gold ist nur noch zum reinrotzen. Unsere KameradInnen haben bislang in jedem Krieg gekämpft, nur eben in keinem Verteidigungsfall. Und genau deswegen ist eine Bundeskriegflagge jetzt so kriegswichtig. Wenn es nach unserer Bundeskriegsführerin geht, dann dürfen wir demnächst in Badelatschen und Aloha-Hemden unsere Innenstädte freikämpfen. Aber nicht mit uns! Auf einen Häuserkampf in Kreuzberg ist die Uschi nicht vorbereitet. Und genau darum sind wir jetzt auf uns alleine gestellt. Bürgerkrieg in urbaner Umgebung, gegen Partisanen die auf die Genfer-Konvention schei*en und noch nicht einmal unsere Sprache sprechen. Da helfen die schönsten Drohnen nicht, da kommt es auf die Feuerrate an. Leider ist ein handelsübliches G36 schon nach 100 Türken überhitzt. Dafür haben die Saudis unsere Panzer. – Die Lage könnte kaum schlimmer sein.
(Ironie aus)

GG Art 87a: Zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes kann die Bundesregierung, wenn die Voraussetzungen des Artikels 91 Abs. 2 vorliegen und die Polizeikräfte sowie der Bundesgrenzschutz nicht ausreichen, Streitkräfte zur Unterstützung der Polizei und des Bundesgrenzschutzes beim Schutze von zivilen Objekten und bei der Bekämpfung organisierter und militärisch bewaffneter Aufständischer einsetzen. Der Einsatz von Streitkräften ist einzustellen, wenn der Bundestag oder der Bundesrat es verlangen.

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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » So 1. Feb 2015, 15:28

Schwarz-rot-gold ist nur noch zum reinrotzen. Unsere KameradInnen haben bislang in jedem Krieg gekämpft, nur eben in keinem Verteidigungsfall.


Der Afghanistan - Krieg war (selbstverständlich) nach dem 11. September 2001 zumindest solange ein Verteidigungskrieg, bis die Taliban - Regierung zum Teufel gejagt war. Das zu bestreiten, kann man in keine ernsthafte Argumentation fassen (deshalb sage ich dazu auch nichts mehr), sondern nur in Agitation. Agitation gegen eine in freien, gleichen und geheimen Wahlen an die Macht gekommene Regierung bedeutet aber, die Mehrheit der Wähler für total bekloppt zu erklären. Das aber stellt den Sinn der freien Presse und des freien Internets in Frage. Warum sich den Mund fusselig reden, um Bekloppten was zu erklären, was sie sowieso niemals kapieren können?
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Uel » So 1. Feb 2015, 15:51

von Staber » Do 15. Jan 2015, 18:17
Braucht die Bundeswehr eine neue Militärkultur?


Überzeugen mich nicht, Deine Worte: Wir müssten erst einmal die Aufgaben exakt definieren, incl. Überlegungen, welche Einsätze in heutiger Zeit noch durchführbar sind und welche wegen wiederholter Misserfolge als nicht mehr ausführbar gelten müssen. Auch sollten wir unsere Interessenlage klar definieren. Wie weit geht unsere Solidarität mit den Grenzländern der EU in militärischen Dingen? Wenn man es mal ganz egoistisch sieht, hat sich die Mittellage Deutschlands vom Nachteil in einen gewaltigen Vorteil verwandelt: Deutschland bräuchte an sich kein Militär mehr, sondern eher eine bessere Polizeitruppe um die Belastungen aus den Transitansturm abzuarbeiten.

Wenn man nicht weiss, wofür man das Militär braucht, wird man immer falsch ausgerüstet sein!

Mal zum Nachdenken: Wenn wir unser Militär so umbauen würden, das unsere Transportflugzeuge mit transportablen Feldhospital und Erbebensuch- und -räumgerät an jeder wirklichen Kathastrophenstelle als erste einrücken würden, wir würden mehr für unsere Wertegemeinschaft und deren Friedensdividenden tun als mit jahrelangen Kampfeinsätzen in irgendwelchen, übermorgen schon verschütteten Leistungen in dann vergessenen Ländern!

Logistische Zielansprache für das Projekt: Abflug 4 Stunden nach Alamierung. Das wär mal eine wirklich ehrenwerte militärische Leistung!
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » So 1. Feb 2015, 15:57

Für medizinische und technische Katastrophenhilfe braucht man überhaupt kein Militär, die kann man auch ohne die mit einer Bundeswehrmission verbundenen verfassungs- und völkerrechtlichen Komplikationen leisten.
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Uel » So 1. Feb 2015, 18:45

von AlexRE » So 1. Feb 2015, 15:57
Für medizinische und technische Katastrophenhilfe braucht man überhaupt kein Militär, die kann man auch ohne die mit einer Bundeswehrmission verbundenen verfassungs- und völkerrechtlichen Komplikationen leisten.


Grundsätzlich hast Du natürlich Recht, aber ich halte es für eine Verschwendung, Doppelkapazitäten vorzuhalten wie Fluggerät, Piloten in rund um die Uhr Bereitschaft für Großraumtransportflugzeuge, schweres Räumgerät und Bergepanzer ect. Wenn man zu viel Geld hat, kann man natürlich alles mehrfach anschaffen. Ich würde auch das technische Hilfswerk in die Bundeswehr eingliedern, als UN-zertifizierten unbewaffneten Truppenteil, die Lackierung passt ja schon. :lol:

Im demogrfischen Wandel und bei Abschaffung der Wehrpflicht (-ein riesiger Fehler im Demografischen Wandel durch gleizeitiges Verschwinden der Ersatzdienstleistenden -) wird man über kurz oder lang sowieso über die Zukunft des THWs nachdenken müssen. Ich halte einen wirklich kurzfristigen "Alarmstart" bei wirklich großen Dingen (wie Haiti z. B. ) sowieso nur mit militärischen Strukturen wirklich schnell machbar. Selbst das RK hat ja "fast militärische Strukturen".
Liebe Grüße
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