Durchs wilde Absurdistan

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon AlexRE » Mi 7. Aug 2013, 23:50

Nach den Ausflügen in die zentralasiatischen und zentralafrikanischen Herzen der Finsternis schickt das Verteidigungsministerium die Soldaten jetzt sogar in ein für hauptberufliche deutsche Staatsdiener bislang völlig unbekanntes Universum, nämlich in die Welt der Menschen ohne Sozialversicherung und zuverlässige Einkommensquellen:

Chaos bei der Bundeswehr

Tausende Soldaten warten seit Wochen auf ihr Geld

Zehntausende ehemalige und aktive Soldaten sitzen auf Rechnungen von Ärzten, Apotheken oder Krankenhäusern. Seit Wochen warten die Betroffenen inzwischen auf Beträge bis in den fünfstelligen Eurobereich. Für Oberst Ulrich Kirsch „ein Sozialskandal“.

(...)


http://www.focus.de/politik/deutschland/chaos-bei-der-bundeswehr-tausende-soldaten-warten-seit-wochen-auf-ihr-geld_aid_1064879.html
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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon GasGerd » Do 8. Aug 2013, 07:30

Den Focus - Artikel habe ich mal auf einem gmx - thread zu dem jüngsten Angriff auf Bundeswehrsoldaten in Afghanistan verlinkt:

"Die Männer und Frauen dort haben was Besseres verdient als blöde Kommentare aus der "Heimat"."

Angesichts der ganz speziellen Art von Fürsorge, die die Heimat den Soldaten angedeihen lässt, fallen blöde Kommentare auch nicht mehr großartig ins Gewicht:

"Chaos bei der Bundeswehr

Tausende Soldaten warten seit Wochen auf ihr Geld

Zehntausende ehemalige und aktive Soldaten sitzen auf Rechnungen von Ärzten, Apotheken oder Krankenhäusern. Seit Wochen warten die Betroffenen inzwischen auf Beträge bis in den fünfstelligen Eurobereich. Für Oberst Ulrich Kirsch „ein Sozialskandal“."

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 64879.html

Das war schon immer so: Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung ...


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/19237321?sp=448#jump
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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon AlexRE » Do 8. Aug 2013, 07:44

Ein Staat, der nicht einmal die Beihilfe - Anträge im öffentlichen Dienst zeitnah bearbeiten kann und seine Soldaten von Ärzten und Krankenhäusern verklagen lässt, sollte Großprojekte wie Neubauten von Flughäfen lieber kommenden Generationen überlassen. Die werden irgendwann gezwungen sein, ein funktionierendes Staatswesen aus (Investitions-) Ruinen neu entstehen zu lassen.
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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon Staber » Do 8. Aug 2013, 15:51

Also da müssen die Soldatinen und Soldaten doch etwas Einsicht zeigen. Wenn der oberste Chef das ganze Geld bei den Drohnen versenkt, da kann man nicht so egoistisch sein.( Ironie aus) Was bekommt den dieser Verteidigungsminister eigentlich auf die Reihe?
Als ich Soldat war, da gab es den Spruch:
Die Bundeswehr hat die Aufgabe, den Feind solange am Lachen zu halten, bis Soldaten kommen.
Heute kommt keiner mehr, die lachen sich alle schon kaputt, über den Verteidigungsminister.
Dass man in Deutschland inzwischen von den Versicherungen nach Strich und Faden verhohnepiepelt wird, ist doch hinlänglich bekannt. Da gibts auch keine Ausnahme für den "Bürger in Uniform".
Heute wie früher: Der Dank des Vaterlandes ist Dir gewiss !!!!!!!
Selber Schuld, wer zu diesem "Haufen" Bundes/Hindukuschwehr freiwillig geht.

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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon AlexRE » Mi 25. Feb 2015, 18:46

Ich bin ja nun nicht gerade der Auffassung, dass alle Soldaten Mörder seien, und halte die meisten Friedensbewegten der dunkelroten Sorte für Heuchler, die ihre angebliche Friedensliebe nur als Vehikel für antiwestliche Propaganda brauchen und sich einen feuchten Dreck um russische Aggressionen oder chinesischen Staatsterror scheren.

Dieser Schuldirektor allerdings hat m. M. n. dringend eine medizinisch-psychologische Untersuchung nötig:

Protest gegen Bundeswehr-Schulbesuche

Kritisches Nachfragen unerwünscht

Weil er die Bundeswehr kritisierte, erhielt ein Schüler in Bamberg einen Verweis. Seine „linksorientierte Gesinnung“ bedränge andere, sagt sein Direktor.

(...)

Als Hatzold den Offizier fragte, wie er zu dem Luftangriff der Bundeswehr in Kundus 2009 stehe, bei dem fast 100 Zivilisten starben, soll der geantwortet haben: „Man muss eben abwägen, ob man seine eigenen Jungs riskieren will oder die halt.“ Seine Ausführungen darüber, „wie schön es bei der Bundeswehr ist“, empfand Hatzold als „dreist“, so der Schüler gegenüber der Jungen Welt.

(...)

Als Hatzold die Schule wieder betreten wollte, hielten ihn zwei Hausmeister auf.

(...)

Einer soll Springerstiefel und eine Militärhose getragen und das Schultor schon mal als „Reichsgrenze“ bezeichnet haben. Die Hausmeister wollten Hatzolds Rucksack durchsuchen, in dem sie politische Aufkleber vermuteten, und eine Leibesvisitation durchführen. Als er sich weigerte, riefen sie die Polizei. In der Zwischenzeit wurde Hatzold vom stellvertretenden Direktor Hausverbot erteilt. An das habe sich der „sehr einsichtige“ Schüler gehalten, vermerkten die Beamten später im Protokoll.
Als sich Hatzold am nächsten Tag im Direktorat rechtfertigen musste, soll seine Klassenlehrerin gesagt haben, sie werde mit allen Mitteln verhindern, dass er seine Mitschüler von seiner Meinung überzeuge. Von der fühlten sich Lehrer und Schüler „politisch und persönlich bedrängt“, heißt es im Verweis. Einige Schüler hätten sich über ihn beschwert, erklärt der Schulleiter, Martin Mattausch. Er sagt, er sei von seinem Schüler „menschlich enttäuscht“.

(...)


http://www.taz.de/!155262/
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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon Staber » Mi 25. Feb 2015, 19:25

Die BW spekuliert auf Personen die sonst, zivil nichts finden oder die keiner nimmt."Das war ja schon immer so. Alle anderen haben verweigert oder sich nach dem Pflichtwehrdienst sofort verpi**t.Der Schüler scheint im Geschichtsunterricht aber nicht aufgepasst zu haben. Von Nationalsozialismus scheint er keine Ahnung zu haben. Als Mitglied in der VVN ein peinliches Bild. Ansonsten wäre im klar gewesen dass der Nazi-Vergleich („Reichsgrenze“) nicht nur eine freche Beleidigung ist, sondern auch eine dermaßen heftige Relativierung der Verbrechen des Naziregimes, die auf keine Kuhhaut passt.
Meine Meinung zu diesem Thema ( ich bin/war vorbelastet )Soldaten sind evtl. nicht sehr beliebt an Schulen, aber 1.muss jemand die Interessen Deutschlands wenigstens im Notfall verteidigen und 2. ist es auch nur ein Beruf mit etwas mehr Risikobereitschaft. Ich finde die Idee gar nicht so schlecht, irgendwer muss/will auch Soldat werden und wenn beide Seiten gezeigt werden, also zum einen gesagt wird was man als Soldat macht, aber auch auf der anderen Seite gesagt wird welches Risiko man eingeht.... Was soll daran schlecht sein?
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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon AlexRE » Mi 25. Feb 2015, 19:47

Staber hat geschrieben:Als Mitglied in der VVN ein peinliches Bild. Ansonsten wäre im klar gewesen dass der Nazi-Vergleich („Reichsgrenze“) nicht nur eine freche Beleidigung ist, sondern auch eine dermaßen heftige Relativierung der Verbrechen des Naziregimes, die auf keine Kuhhaut passt.


Bitte die Reihenfolge beachten:

1. Guckst Du Text

2. Text kommentieren

Das mit der Reichsgrenze hatte nicht der Schüler, sondern einer der beiden Hausmeister gesagt.


Meine Meinung zu diesem Thema ( ich bin/war vorbelastet )Soldaten sind evtl. nicht sehr beliebt an Schulen, aber 1.muss jemand die Interessen Deutschlands wenigstens im Notfall verteidigen und 2. ist es auch nur ein Beruf mit etwas mehr Risikobereitschaft. Ich finde die Idee gar nicht so schlecht, irgendwer muss/will auch Soldat werden und wenn beide Seiten gezeigt werden, also zum einen gesagt wird was man als Soldat macht, aber auch auf der anderen Seite gesagt wird welches Risiko man eingeht.... Was soll daran schlecht sein?


Ich habe grundsätzlich auch nichts gegen Info - Veranstaltungen der BW an Schulen. Wenn aber ein Schüler (sachlich-) kritisch nachfragt, ist es unter aller Sau, dem Disziplinarmaßnahmen anzudrohen.

In diesem Fall war die Gretchen (Kundus) - Frage durchaus angemessen. Die offiziellen Erklärungen dazu sind nicht nur für dunkelrote Heuchler wenig glaubhaft. Dass man eine Militäreinheit unbedingt mit einem Luftangriff vor zwei Tanklastern schützen muss, ist für mich jedenfalls unglaubhaft. Die kann man mit Waffen, die jede Einheit zur Hand hat (MG / Panzerfaust) sicher stoppen, ohne Risiken für die eigenen Leute einzugehen.

Die Lastzüge waren im Flussbett festgefahren und der vor Ort anwesende afghanische Spion der BW hatte per Handy mitgeteilt, dass dort eine sonst selten anzutreffende Versammlung hochrangiger Taliban stattfände und dass sich keine Kinder unter den wenigen Zivilisten dort befänden ...
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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon AlexRE » So 11. Feb 2018, 21:34

Der aktuelle Haushaltsplan sieht 2 x höhere Ausgaben für Verteidigung als für Bildung vor:

https://www.bundeshaushalt-info.de/2017 ... lplan.html

Bild
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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon Uel » Mo 12. Feb 2018, 10:28

Der aktuelle Haushaltsplan sieht 2 x höhere Ausgaben für Verteidigung als für Bildung vor:
... das glaub ich nicht !?!?!? ... das kann ich nicht glauben!
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Durchs wilde Absurdistan

Beitragvon Staber » Mo 12. Feb 2018, 15:47

Die Frage ist nicht, ob wir uns mehr Ausgaben für die Bundeswehr leisten können. Vielmehr muss man fragen, ob das Geld dort richtig verwendet würde.Die Bundeswehr ist für die Außenverteidigung zuständig.Eine Bedrohung Deutschlands von außen existiert aber nicht.
Es existiert allenfalls eine durch Frau Merkel herbeigeführte Gefährdung der inneren Sicherheit Deutschlands, weil die Grenzen nicht ausreichend kontrolliert und gesichert werden.Also ist für diese Sicherheit der Innenminister mit seinem Etat zuständig.Wir sollten uns nicht mehr so wichtig nehmen. Militärisch haben wir auf der Welt nicht das Ansehen und die Möglichkeiten. Das ist auch besser so.
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