Medien_und_Demokratie

Wie ist es um die Meinungsfreiheit in Deutschland bestellt? Gibt es eine bedenkliche Konzentration von Medienmacht?

Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon AlexRE » Mo 23. Mai 2016, 09:13

Der Herr Diez verbreitet mal wieder absurde "Äpfel und Birnen" - Vergleiche. Diesmal hat Spiegel Online meinen Kommentar dazu freigeschaltet, was in den letzten zwei Jahren meist nicht der Fall war:

Bürgertum und Rechtsruck: Sie taten liberal

Bild
Feine Gesellschaft in den Zwanzigern

Der Mittelstand sah dem Aufstieg Hitlers tatenlos zu - heute geifern die Rechten wieder. Und das Bürgertum? Schweigt und versagt abermals.

(...)


http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 93312.html

132. Charlie Chaplin & Friends

Was haben die Leute auf dem Foto eigentlich mit dem Thema zu tun?

Da hat wohl jemand im Archiv nach "Feine Gesellschaft 20er Jahre" gegriffen ohne großartig hinzugucken und Charlie Chaplin erwischt, so kommt sowas zustande.

Übrigens ist der Vergleich des republikfeindlichen Bürgertums der Weimarer Republik mit den heutigen durch lauter vorgebliche "Alternativlosigkeiten" total vergrätzten bundesrepublikanischen Normalbürgern auch nur ein ziemlich blinder Griff in die Mottenkiste hohler Politschablonen. Das passt perfekt mit der Illustration zusammen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon Uel » Mo 23. Mai 2016, 17:50


Herr Diez bläst der bürgerlichen Gesellschft den Marsch .... :lol:

... das übliche sophistische Geschwafel von einem Menschen, in der arroganten Pose eines Besserwissers und über den Dingen Stehenden, der meint, Geschichte würde sich immer wieder wiederholen und glaubt, die langjährigen "Aufarbeitungsrituale" würden schon ein vollständiges, ideologiefreies Bild von Machtergreifung und Alltag im 3ten Reich hervorgebracht haben. Was mich besonders immer wieder bei dieser Sorte Menschen fasziniert, ist die Unverschämtheit, allgemein den Leuten die man willkürlich einer Gruppe zuordnete, vorzuwerfen, keine Lösung für komplizierteste Probleme zu haben ohne aber selbst das geringste Detailchen zu einem Lösungsansatz beisteuern zu können. Geschichtliches Faktenwissen stünde dem generellen Verurteilenkönnen auch nur im Wege: dass den Meisten die Weimarer Republik nur wirtschaftliche Schwierigkeiten bescherte wohingegen das Kaiserreich einen fast 40 jährigen Boom hingelegt hatte, sie Demokratie nur 15 Jahre lernen konnten, weniger als die Regierungszeit Helmut Kohls, und da waren dann noch Weltwirtschaftskrise, Währungsreform und Kriegszusammenbruch inklusive zu meisten, alles in diesen kurzen 15 Jahren.

Wie man das mit unseren Zeiten vergleichen kann mit 71 Jahre stabile Demokratielernen, stabile politische Parteien über Jahrzehnte, allgemeiner wirtschaftlicher Aufschwung für breiteste Kreise der Bevölkerung, Erfolge Deutschlands jahrzehntelang als Exportweltmeister ect. ect.. Diesen Kommentatoren ist sämtliches Maß bei ihren Vergleichen abhanden gekommen, bei einem Geschichtsverständnis das jenseite von erinnerten Spielfilm-Episoden gegen Null tendiert!

Deutschland hat kein Bürgerproblem sondern ein Problem mit medialen und gesellschaftswissenschaftlichen sogenannten Eliten, die sich, sobald realitätsnahe Lösungen gefragt sind, sich auf einen Verantwortung verdrängenden Internationalismus zurückzieht.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon maxikatze » Do 2. Jun 2016, 10:16

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schweigespirale

Die Massenmedien, vor allem das Fernsehen, können erheblichen Einfluss auf die Rezipienten und damit auf die öffentliche Meinung ausüben, indem sie dem Einzelnen gegenüber eine bestimmte Meinung als angebliche Mehrheitsmeinung präsentieren und ihn so unter Druck setzen, sich nicht andersartig zu äußern


Das funktioniert im Zeitalter des Internets nur eingeschränkt. Medien sind immer weniger Meinungsmacher. Der Meinungsbildner, also der Leser, "schluckt" nicht vorbehaltlos jede Information, sondern vertraut auf sein Beurteilungsvermögen. Zu beobachten ist, dass die Kompetenzen der sogenannten Meinungsmacher im Bereich Politik daher oft infrage gestellt werden. Während in den Bereichen Wissenschaft, Finanzen oder Gesundheit den Medien eine hohe Kompetenz zugewiesen wird.
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon Staber » Sa 11. Jun 2016, 10:47

Ich nehme mal an, das ich mit dem Thema Reichsbürger auf dieser Seite richtig bin. Sonst könnt ihr mich " verschieben".
Also, in der letzten Sendung <KONTRASTE < kam das Thema< REICHSBÜRGER> aufs Trapez.
http://www.ardmediathek.de/radio/Kontraste/Wie-gefährlich-sind-die-Reichsbürger/Das-Erste/Video?bcastId=431796&documentId=35891584

Frage! Sind diese Leute jetzt nun Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker oder Irre ,die sich in politischen Ansichten verrannt haben oder ein Sammelbecken harmloser Spinner?
http://justillon.de/2016/06/reichsbuerger-richterrobe-staatsanwalt/


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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon maxikatze » Sa 11. Jun 2016, 11:29

Staber schrieb:
Frage! Sind diese Leute jetzt nun Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker oder Irre ,die sich in politischen Ansichten verrannt haben oder ein Sammelbecken harmloser Spinner?


Es sind nicht zwangsläufig Rechtsextreme, harmlose Spinner oder sonst dergleichen. Ich glaube eher, es sind Leute, die aus ihrer Sicht entweder gar keine oder aus ihrer Sicht keine schlüssigen Antworten bekommen. Verschwörungstheorien entstehen immer dann, wenn in der Politik über etwas geschwiegen wird und/oder Akten über Jahrzehnte hinweg geheim bleiben. Das schreit geradezu nach Erklärungen. Denk' nur mal an den Kennedy-Mord, der ein ganz typisches Beispiel dafür ist. War Lee Harvey Oswald ein Einzeltäter oder gab es Hintermänner? Wenn ja, waren es Leute aus den Reihen der CIA?
Ich würde Verschwörungstheoretiker aus dem einfachen Grund nicht abwertend als Irre betiteln, weil ich nicht immer und in jedem Fall wissen kann, dass das, was uns "von oben" als Wahrheit verkauft wird, überhaupt stimmt.
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon AlexRE » Sa 11. Jun 2016, 13:01

Doch, das sind entweder Rechtsextreme oder absolute Spinner. Im Gegensatz zu den Kennedy - Verschwörungstheorien gibt es nämlich nicht einmal eine klitzekleine theoretische Möglichkeit, dass das Reichsbürger - Geschwafel zutreffen könnte. Die Nichtexistenz der Bundesrepublik ist ebenso wenig diskutabel wie die Theorie, dass die Erde eine Scheibe sei. Laut BVerfG ist die BRD nicht Rechtsnachfolger des deutschen Reiches, sondern mit ihm als juristische Person identisch. Das Reich hat in eine föderale Republik umfirmiert, so wie eine GmbH jederzeit in eine AG umfirmieren kann. Die Rechte und Pflichten nach außen bleiben davon unberührt. Das ist staatsrechtlich auch völlig in Ordnung. Die Gründer der BRD bzw. die Väter und Mütter des Grundgesetzes hatten mehr demokratische Legitimation als alle früheren Gestalter des Staatsrechts des Deutschen Reiches.
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon maxikatze » Sa 11. Jun 2016, 13:30

...Also, ich hüte mich davor, alle Verschwörungstheoretiker in eine Ecke zu stellen. Wer z.B. behauptet, die Besatzung der Apollo 11 hat nie den Mond betreten, den würde ich nicht als Nazi abstempeln. Denn woher sollte ich aufgrund seiner Behauptung Rückschlüsse auf seine Gesinnung ziehen können?
Oder nimm' als Beispiel den Tod von Uwe Barschel. Ich bin von einem Selbstmord nicht überzeugt.
Auch die Verschwörungstheorie, dass wir von den amerikanischen Geheimdiensten abgehört werden, hat sich als richtig herausgestellt. Das wurde früher immer abgestritten.
Andererseits ... Entführungen durch Außerirdische halte ich für totalen Blödsinn. Aber sind es deswegen Nazis, weil sie daran glauben?
Apropos glauben - wenn Verschwörungstheoretiker allesamt Spinner und Rechtsradikale sind, dann müssten es Religionsanhänger erst recht sein. Denn die halte ich für Verschwörungstheoretiker.
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon AlexRE » Sa 11. Jun 2016, 13:38

Es ging zunächst einmal um die Reichsbürger - Theorien. Die sind eindeutig Blödsinn, da gibt es absolut nichts zu diskutieren. Damit macht man sich nur lächerlich.
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon Staber » Sa 11. Jun 2016, 14:32

@ Alex
Die sind eindeutig Blödsinn


Der IGH in Den Haag bestätigt doch implizit die Staatssimulation BRD, oder ist das auch Blödsinn!

Danach wäre ja die Bundesrepublik Deutschland kein STAAT!
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon AlexRE » Sa 11. Jun 2016, 14:42

Das hat der IGH ganz sicher nicht bestätigt*. Die Reichsbürger behaupten nur regelmäßig, dass in irgendwelchen Urteilen das Gegenteil von dem stünde, was tatsächlich drin steht.

Das hier denken ausnahmslos alle seriösen Juristen über die Spinner:

(...)

Am 26.01.2006 erging in einer Zwangsvollstreckungssache vor dem AG Duisburg ein bemerkenswerter Beschluß. Dieser wurde später sogar in der "Neuen Juristischen Wochenschrift" veröffentlicht (NJW 2006, S. 3577) und ist über die Rechtsprechungsdatenbank des Landes Nordrhein-Westfalen abrufbar (Az: 46 K 361/04). Der Entscheidung lag ein ähnlicher Sachverhalt wie die bereits benannten zugrunde: es lief die Zwangsversteigerung eines im Eigentum eines "Reichsbürgers" (Schuldner) stehenden Grundstücks. Vor dem anstehenden Versteigerungstermin schickte der Schuldner ein umfangreiches Pamphlet ans Gericht, verwendete auf 28 Seiten die üblichen Textbausteine der "KRRs" und beantragte, das gesamte Verfahren für rechtswidrig zu erklären. Die Einlassung wurde als Vollstreckungserinnerung behandelt, über die der Richter am Vollstreckungsgericht zu entscheiden hatte. Diese Entscheidung ist bemerkenswert klar formuliert. Unter anderem heißt es darin:

"Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichsregierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist."

Auf die Frage der der angeblichen Fortexistenz des "Deutschen Reiches" wird - auch für Laien - verständlich eingegangen:

"Das Deutsche Reich in seiner historischen Gestalt ist spätestens mit der bedingungslosen Kapitulation aller Streitkräfte vom 7. und 8. Mai 1945 institutionell vollständig zusammengebrochen (vgl. BVerfG, Urteil vom 23. Oktober 1952 – 1 BvB 1/51, BVerfGE 2, 1, 56 f.; Urteil vom 17. Dezember 1953 – 1 BvR 147/52, BVerfGE 3, 58). Seine damals noch vorhandenen Organe und sonstigen staatsrechtlichen Strukturen sind im Mai 1945 auf allen Ebenen endgültig weggefallen, an ihre Stelle sind in den folgenden Jahren, zuletzt durch die deutsche Wiedervereinigung vom 3. Oktober 1990, neue, durch allgemeine Wahlen historisch und rechtlich uneingeschränkt legitimierte Strukturen getreten. Anderslautende Behauptungen und Rechtsansichten beruhen auf ideologisch bedingten Wahnvorstellungen. Sie werden gemeinhin allenfalls von rechtsradikalen Agitatoren (vgl. dazu BVerfG, Urteil vom 23. Oktober 1952 – 1 BvB 1/51, BVerfGE 2, 1, 56 f.; Verfassungsschutzbericht 2003, hrsgg. vom Bundesministerium des Innern, 2004, S. 55, 89 f.) oder von Psychopathen vertreten (vgl. dazu Informationsdienst gegen Rechtsextremismus, http://www.idgr.de, Suchbegriff: kommissarische Reichsregierung)."

(...)


http://www.krr-faq.net/gericht.php


*Die Spinner interpretieren ihren Müll zur Nichtexistenz der BRD insbesondere in ein IGH - Urteil hinein, dass sich ausschließlich mit der Frage der Staatenimmunität befasst und überhaupt nichts im Sinne der Reichsbürger aussagt:

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... verbrechen

Das Urteil wäre ganz genau so ergangen, wenn das Deutsche Reich nie umfirmiert und unter dem alten Namen geklagt hätte.
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