Aktuelle Integrationsstudie

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Aktuelle Integrationsstudie

Beitragvon Santo » Mo 26. Jan 2009, 18:05

Dieses Thema wird aufgrund seiner Aktualität und Brisanz die nächsten Wochen beherrschen. Nach einer heute veröffentlichten Integrationsstudie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung steht es schlecht um die Integration anderer Nationalitäten in Deutschland.
Insbesondere Türken und türkischstämmige Mitbürger, inklusive derjenigen mit deutschem Pass, haben sich nach der Untersuchung als am wenigsten integriert erwiesen. 30 % dieser Bevölkerungsgruppe hat danach keinen Schulabschluss...

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,603321,00.html

Kommentar:
Die veröffentlichten Zahlen sind teilweise nicht nur ein Armutszeugnis für die Integrationsbemühungen sondern durchaus besorgniserregend, was die weitere Entwicklung betrifft. Immerhin handelt es sich dabei um 30% der zahlenmäßig in Deutschland am stärksten vertretenen "Fremdnation".
Unabhängig von den Studienergebnissen hat das mangelnde Bildungsniveau des angeführten Bevölkerungsteils unter anderem zur Konsequenz, dass neben mentalitätsbegründeten (was keine Entschuldigung sein darf) Übergriffen, nicht zuletzt durch mangelnde verbale Ausdrucksfähigkeit ein verstärkter Hang dieser Bevölkerungsgruppe, insbesondere der Jüngeren in dieser, zu Gewalttätigkeit und Abgleiten in die Kriminalität feststellbar ist...
Darüberhinaus dürfte der weit überwiegende Teil dieser Bevölkerungsgruppe ohne Bildungsabschluss aus wirtschaftlich und gesellschaftlich objektiv nahezu chancenlosen Hartz4-, bzw. Sozialhifeempfängern bestehen, die kurz- bis mittelfristig wiederum weitere solche hervorbringen werden, was selbstverständlich nicht bedeutet, dass es keine Ausnahmen gibt... Ähnlich wie in deutschen Familien gleicher Art wachsen hier Generationen von Zahlungsempfängern heran, die dem Staat nichts zurückgeben können und entweder von Anfang an, jedenfalls jedoch je länger der Zustand dauert, auch nichts mehr zurückgeben wollen, da man sich zunehmend daran gewöhnt, nur zu bekommen, aber nichts geben zu müssen...
Sicher gibt es auch integrierte, integrationswillige und gebildete Menschen in diesem Bevölkerungskreis, doch bilden diese sicher nicht die Mehrheit, sondern eher die Ausnahme.
Solange es die Verantwortlichen zulassen, dass gerade in türkischen Familien die Integrationsbemühungen durch zumeist ältere Patriarchen sabotiert werden, durch eine Einstellung wie " wir brauchen keine andere Sprache, wir haben ja unsere eigene" und ähnliches, wird sich nichts ändern. Auch definitiv nicht integrationswillige Jugendliche und Heranwachsende der bereits dritten Generation hat man bereits viel zu lange ohne Konsequenz "ihr Ding" machen lassen, wie diese selbst es ausdrücken würden. Gerade daran, dass es bereits die dritte Generation ist, um die es sich handelt, zeigt überdeutlich, dass der bislang praktizierte Weg, eine multikulturelle Gesellschaft in Deutschland funktionabel zu gestalten, definitiv gescheitert ist.
Viel zu lange schon hat man außerdem bei der Entwicklung einer Parallelgesellschaft, insbesondere im dem Islam angehörigen Bevölkerungsteil zugesehen und wundert sich nun über die nicht zuletzt selbst verschuldeten Folgen. Zu Beginn der Aufnahme von sogenannten "Gastarbeitern" ging es lediglich darum durch billige Arbeitskräfte möglichst schnell zu einer Gewinnmaximierung zu gelangen, weshalb nahezu ausschließlich ungebildete aber arbeitswillige Kräfte verpflichtet wurden. Darüber, was aus diesen Menschen und ihren Angehörigen werden würde, an die Konsequenzen aus ihrer Anwesenheit für das Gastgeberland, dachte offenbar niemand. Im Gegenteil, scheinbar ging man von der Illusion aus, dass die "Eingeladenen" früher oder später von selbst wieder in ihre Heimat zurückkehren würden, was sich als Trugschluss erwies. Die spätestens mittelfristig, beim Erkennen des Zuzugs immer weiterer Angehöriger notwendig gewordenen Ordnungs und Integrationsmaximen wurden eindeutig "verschlafen". Ein Beleg von vielen, für die mangelnde Fähigkeit deutscher Politiker durch die gesamte Historie dieses Landes, kreativ, also im ursprünglichen Wortsinn vorausschauend, zu denken und zu handeln.


Oberflächlich betrachtet wurde es Einwanderern noch nie so leicht gemacht, Anschluss an die deutsche Gesellschaft zu finden, gab es nie zuvor so viele Unterstützungsangebote zur Integration wie heute. Doch belegen die veröffentlichten Zahlen eindrucksvoll, dass das alles nicht ausreicht um eine echte Integration herbeizuführen. Man wird sich seitens der Verantwortlichen unter anderem die Frage stellen lassen müssen, ob die Art und Weise der Durchführung der bislang ausgeführten Integrationsbemühungen nicht an der einen oder anderen Stelle zu wünschen übrig lässt. Insbesondere ist hier zu kritisieren, dass es die Nomenklatur in Deutschland von Anbeginn der Zuwanderungen bis zum heutigen Tag nicht geschafft hat, eine brauchbare Integrationsgesetzgebung zu schaffen und konsequent durchzusetzen. An Konsequenz und Durchsetzungsbereitschaft der Verantwortlichen mangelt es in Deutschland bekanntermaßen nicht nur an dieser Stelle der vielfältigen Probleme dieses Landes, was nicht gerade zu deren Lösung beiträgt. Man zieht es vor sich in Schönfärberei zu ergehen und Problemen lieber auszuweichen oder sie zu verschleiern, zu negieren oder gar zu vertuschen, anstatt sie zu lösen, wodurch diese letztlich nach einer zeitlichen Verschiebung nur verstärkt erneut auftreten, bzw. genau genommen nie verschwunden waren...


Ansätze eines Lösungswegs:
Weitere Ausweitung des Bildungsangebots für alle, verbunden mit für Migranten notwendigen, unabdingbaren Vorgaben, sowohl die Landessprache zu lernen, als auch grundlegende Bildungsangebote wahrzunehmen, um eine Aufenthaltsberechtigung zu erhalten bzw. zu behalten. Desweiteren vermehrte Unterstützung von Projekten, welche die gegenseitige Verständigung mit- und füreinander zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Zuwanderern, betreffend ethnologische, kulturelle oder religiöse Unterschiede, nachweisbar nachhaltig und nutzbringend fördern.
Auch konsequentes Vorgehen gegen Integrationsverweigerer ist für ein im ganzen funktionables Miteinander unerlässlich... Wer sich weigert sich angemessen zu integrieren kann nicht als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft angesehen werden und demzufolge auch nicht von deren, ihren Mitgliedern grundsätzlich gewährten Rechten, die über die allgemeinen Menschenrechte hinausgehen, profitieren. Pflichterfüllung kommt vor oder ist zumindest gleichrangig mit dem Einfordern von Rechten zu handhaben.
Besonders problematisch dürfte sich diesbezüglich der Umgang mit deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund erweisen, die zwar aufgrund nachlässiger Gesetzhebung über einen deutschen Pass verfügen, sich aber dennoch nicht als integriert betrachten und sich auch nicht in ausreichender Form integrieren wollen... Das bedarf noch genauerer, auch rechtlicher Analyse...
Die Finanzierung dürfte angesichts vieler "unsinniger", bzw. nicht sehr sinnvoller, dafür um so kostenintensiver Projekte der Bundesregierung kein Problem sein. Wer viele Milliarden für eine Rettung von Unternehmen hat, deren Managements ihr Desaster durch eigenes Versagen verschuldet haben, muss auch Geld für derartig wichtige Vorhaben bereitstellen können. Auch muss die Bundeswehr definitiv nicht an derartig vielen extrem kostenintensiven Unternehmungen weltweit beteiligt sein. Das Maß an militärischen Einsätzen hat längst die Grenze der wirtschaftlichen Kapazität dieses Landes für derartige Vorhaben erreicht, wenn nicht sogar überschritten. Die Beteiligungen an derartigen Unternehmungen sind dringendst auf den Prüfstand zu stellen, auf die notwendigsten zu beschränken und insoweit einzuschränken, wodurch meines erachtens wiederum finanzielle Mittel für die genannten Projekte frei würden ...
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

Mahatma (Mohandas Karamchand) Gandhi (Indischer Philosoph, Pazifist, Menschenrechtler, Rechtsanwalt und Staatsmann)
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