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Organspende

BeitragVerfasst: Fr 15. Jul 2011, 17:56
von maxikatze
Mich interessiert das Thema Organspende. Kommt sie für Euch in Frage?
Der Gesetzgeber möchte ein neues Transplantationsgesetz vllt sogar noch bis Jahresende verabschieden. Es wird in Erwägung gezogen, dass jeder, der nicht seine Organe nach seinem Tod spenden will, das ausdrücklich dokumentieren soll.
Wer also nicht widerspricht, ist automatisch Spender?
Was passiert bei einer Organentnahme? Ist der Mensch wirklich tot, wenn ihm aus dem Körper Teile entnommen werden? Oder besteht da noch ein winzig kleiner Rest Leben?
Das sind doch die Ängste, die dabei eine Rolle spielen, sich nicht nach dem eigenen Tod für eine Organspende bereit zu erklären.

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Fr 15. Jul 2011, 21:16
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:Mich interessiert das Thema Organspende. Kommt sie für Euch in Frage?
Der Gesetzgeber möchte ein neues Transplantationsgesetz vllt sogar noch bis Jahresende verabschieden. Es wird in Erwägung gezogen, dass jeder, der nicht seine Organe nach seinem Tod spenden will, das ausdrücklich dokumentieren soll.
Wer also nicht widerspricht, ist automatisch Spender?



Das nennt sich "Widerspruchslösung" und ist in vielen Ländern ganz selbstverständlich. Deshalb "importiert" Deutschland auch wesentlich mehr Organe, als die Ethik - Experten hierzulande zurückgeben können.

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Sa 16. Jul 2011, 12:18
von maxikatze
AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Mich interessiert das Thema Organspende. Kommt sie für Euch in Frage?
Der Gesetzgeber möchte ein neues Transplantationsgesetz vllt sogar noch bis Jahresende verabschieden. Es wird in Erwägung gezogen, dass jeder, der nicht seine Organe nach seinem Tod spenden will, das ausdrücklich dokumentieren soll.
Wer also nicht widerspricht, ist automatisch Spender?



Das nennt sich "Widerspruchslösung" und ist in vielen Ländern ganz selbstverständlich. Deshalb "importiert" Deutschland auch wesentlich mehr Organe, als die Ethik - Experten hierzulande zurückgeben können.



Ich finde es nicht selbstverständlich. Daher war meine Frage, wie die anderen darüber denken. Ist es für sie eine Selbstverständlichkeit nach ihrem Tod ungefragt Organe zur Verfügung zu stellen?

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Sa 16. Jul 2011, 14:41
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:Ich finde es nicht selbstverständlich. Daher war meine Frage, wie die anderen darüber denken. Ist es für sie eine Selbstverständlichkeit nach ihrem Tod ungefragt Organe zur Verfügung zu stellen?


Die Widerspruchslösung bedeutet doch nicht, dass man nach seinem Tod ungefragt Organe zur Verfügung stellt. Man muss nur ausdrücklich widersprechen, Stillschweigen gilt als Zustimmung. Das ist in den meisten Ländern so geregelt, Deutschland ist eher eine Ausnahme:

http://www.transplantation-information. ... pende.html

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Sa 16. Jul 2011, 14:55
von maxikatze
AlexRE hat geschrieben:Die Widerspruchslösung bedeutet doch nicht, dass man nach seinem Tod ungefragt Organe zur Verfügung stellt. Man muss nur ausdrücklich widersprechen, Stillschweigen gilt als Zustimmung. Das ist in den meisten Ländern so geregelt, Deutschland ist eher eine Ausnahme:

http://www.transplantation-information. ... pende.html


Warum sollte Stillschweigen in diesem Fall als Zustimmung gelten sollen? Nur weil ich zu Lebzeiten keine Einwilligung oder keine Zustimmung gegeben habe, darf doch das kein Freibrief dafür sein, hinterher einfach Organe zu entnehmen.
http://www.tagesschau.de/inland/organspende110.html
Als nicht mehrheitsfähig gilt hingegen eine andere Option: Jeder gilt zunächst automatisch als Spender, solange er dies nicht ausgeschlossen hat. Das ist die so genannte "Widerspruchslösung". "In der Bevölkerung könnte sie unnötig Vorbehalte schüren", sagte Lauterbach. Und Kauder ergänzte: "Der Staat darf die Bürger nicht durch Gesetz zunächst auf eine Organspende festlegen, von der sie sich nur aktiv durch einen Widerspruch lösen können."

Das finde ich sehr wichtig, was V.Kauder dazu sagt:
Der Staat darf die Bürger nicht durch Gesetz zunächst auf eine Organspende festlegen, von der sie sich nur aktiv durch einen Widerspruch lösen können.

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Sa 16. Jul 2011, 15:05
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:Die Widerspruchslösung bedeutet doch nicht, dass man nach seinem Tod ungefragt Organe zur Verfügung stellt. Man muss nur ausdrücklich widersprechen, Stillschweigen gilt als Zustimmung. Das ist in den meisten Ländern so geregelt, Deutschland ist eher eine Ausnahme:

http://www.transplantation-information. ... pende.html


Warum sollte Stillschweigen in diesem Fall als Zustimmung gelten sollen? Nur weil ich zu Lebzeiten keine Einwilligung oder keine Zustimmung gegeben habe, darf doch das kein Freibrief dafür sein, hinterher einfach Organe zu entnehmen.
http://www.tagesschau.de/inland/organspende110.html
Als nicht mehrheitsfähig gilt hingegen eine andere Option: Jeder gilt zunächst automatisch als Spender, solange er dies nicht ausgeschlossen hat. Das ist die so genannte "Widerspruchslösung". "In der Bevölkerung könnte sie unnötig Vorbehalte schüren", sagte Lauterbach. Und Kauder ergänzte: "Der Staat darf die Bürger nicht durch Gesetz zunächst auf eine Organspende festlegen, von der sie sich nur aktiv durch einen Widerspruch lösen können."


Das finde ich sehr wichtig, was V.Kauder dazu sagt:
Der Staat darf die Bürger nicht durch Gesetz zunächst auf eine Organspende festlegen, von der sie sich nur aktiv durch einen Widerspruch lösen können.


Gut, dann haben wir da eine unterschiedliche Meinung. Ich denke, wenn jemandem piepegal ist, ob nach seinem Tod mit seinen Organen Menschenleben gerettet werden oder nicht, ist es durchaus o. k., das Schweigen zu dem Thema als Zustimmung zu werten.

In Deutschland will aber auch kaum jemand so weitermachen wie bisher. Die Widerspruchslösung - die ich für richtig halte - ist zwar nicht mehrheitsfähig, aber dafür wollen sie eine "Pflicht" zur Entscheidung einführen:

Auch Lauterbach ging davon aus, "dass jetzt die kritische Masse von Abgeordneten da ist, die sagen: 'So geht es nicht weiter'". "Wenn es die Pflicht zur Entscheidung für oder gegen die Organspende gibt, ist auch das Informationsbedürfnis für den einzelnen gegeben", begründet Lauterbach seine Unterstützung für die Neuregelung. "Der Staat bittet seine Bürger damit nur, Stellung zu beziehen", hatte Kauder bereits Anfang des Monats argumentiert. Die Bitte um Entscheidung könne beim Erwerb des Führerscheins oder bei der Ausstellung von Pass oder Ausweis erfolgen. Zentral sei, dass die Entscheidung freiwillig bleibe. Niemand solle gezwungen werden, die Erklärung auszufüllen.


Mir sind solche "Pflichten" etwas unsympathisch, ich mag es nicht, wenn der Staat als Befehlsgeber in den ureigenen privaten und intimen Angelegenheiten der Menschen auftritt.

Aber wenn`s funktioniert, soll es mir in dem Fall recht sein.

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Fr 12. Sep 2014, 18:23
von AlexRE
Da habe ich mich gerade registrieren lassen ...

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http://www.dkms.de/de/spender-werden

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Fr 12. Sep 2014, 21:41
von Livia
AlexRE hat geschrieben:Da habe ich mich gerade registrieren lassen ...

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http://www.dkms.de/de/spender-werden


Hä, echt ! :shock:

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Fr 12. Sep 2014, 21:46
von AlexRE
Livia hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:Da habe ich mich gerade registrieren lassen ...

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http://www.dkms.de/de/spender-werden


Hä, echt ! :shock:


Als möglicher Spender, nicht als Patient ;)

Re: Organspende

BeitragVerfasst: Fr 12. Sep 2014, 22:03
von Livia
Als möglicher Spender, nicht als Patient ;)


:) Habe ich schon so verstanden, bin jedoch keine Freundin dafür. ;)