Negativ-Entwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland

Hier können Beiträge zu dem gesamten Themenkomplex von der Finanzierung des Gesundheitswesens bis zu speziellen Gesundheitsrisiken geschrieben werden.

Negativ-Entwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland

Beitragvon Excubitor » Fr 14. Okt 2016, 17:44

Xing-News Gesundheit/ÄrzteZeitung - "Gesundheitscoach hat Potenzial"
http://www.xing-news.com/reader/news/ar ... igin=email

Kommentar
Ärzte, die oft kaum in der Lage scheinen ihre hauseigenen Berufsspezifika qualitativ hochwertig zu erfüllen, sollen nun auch noch in die Berufsfelder anderer Spezialisten, beispielsweise Fachleute für Ernährung und/ oder Bewegung vordringen und damit über kurz oder lang deren Existenz gefährden. Die Auswirkungen des sog. Präventionsgesetzes zeigen immer fatalere Folgen.
Jeder, der auch nur annähernd fachliche Kompetenz aufweist muss hier klar konstatieren, dass es nur heißen kann, entweder man ist Arzt oder man betätigt sich auf einem der anderen durch den "Gesundheitscoach" angeblich abgedeckten Berufsfelder. Denn jedes einzelne ist so aufwändig und kompliziert in Aufrechterhaltung und Aktualisierung des einmal Erlernten sowie der praktischen Ausübung desselben, so dass gar kein Zeitfenster bleibt alles zusammen qualitativ hochwertig auszuüben. Das endet dann wieder, wie jeder bisherige Versuch Ähnliches einzurichten, auf welchem Gebiet auch immer, in Schlamperei. Und hinterher sind alle wieder am jammern...
Der einzige Grund für dieses Vorgehen scheint bei näherem Hinsehen wieder einmal nicht der Patient, sondern die angegriffene Ärztelobby.
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Re: Negativ-Entwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland

Beitragvon AlexRE » Fr 14. Okt 2016, 18:01

Da dürften die Chancen dann doch wohl eher größer als die Risiken sein:

FRANKFURT/MAIN. Seit vergangenem Jahr stehen die Zeichen in der Republik auf Prävention. So hat der Gesetzgeber mit dem am 25. Juli 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetz unter anderem die Ausgabenrichtwerte der Krankenkassen im Bereich Prävention mehr als verdoppelt – von 3,09 Euro auf sieben Euro pro Person.

(...)

Ärzte können sich so als Kooperationspartner für Fitnessstudios anbieten – oder zum Beispiel in einem Praxisnetz selbst eines auf die Beine stellen.

(...)


http://www.xing-news.com/reader/news/ar ... igin=email

Ärzte sind in aller Regel zeilich so ausgelastet, dass sie kaum Fitnessstudios und Ernährungsberatungsbüros aufmachen werden, wohl aber zu beider wirtschaftlichem Vorteil und zum gesundheitlichen Nutzen der Patienten sinnvoll kooperieren können, wenn die Gelder für Prävention mehr als verdoppelt werden.
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Die negative Entwicklung jetzt auch offiziell festgestellt

Beitragvon Excubitor » Mo 22. Mai 2017, 17:53

Xing Branchen-News/ SPIEGEL ONLINE Gesundheit - "Weltweiter Vergleich - Deutschlands Gesundheitssystem landet auf Platz 20"
"Nirgends ist die Gesundheitsversorgung so gut wie in Andorra, das behauptet eine neue Studie. Deutschland landet auf Platz 20, noch hinter Griechenland."
http://www.xing-news.com/reader/news/ar ... igin=email

Kommentar
Selbst wenn ein paar Angaben und Ergebnisse der Studie durchaus etwas fragwürdig erscheinen, so dürfte dennoch feststehen, dass die Zeiten der Hochkultur des deutschen Gesundheitssystems gezählt sind. Wo man sich früher noch auf die zum damaligen Zeitpunkt bestmögliche Versorgung verlassen konnte muss man heute aufgrund wirtschaftlich ökonomischer Einsparungen, Profitgier und daraus resultierenden Hygiene-Mängeln und anderen Skandalen im Extremfall um sein Leben fürchten wenn man sich in einer deutschen Klinik behandeln lässt. Dass mir jetzt hier keiner damit argumentiert, dass in Afrika oder anderen Ländern alles viel schlimmer ist Hier ist von hiesigen westeuropäischen Standards auszugehen und nicht von dem in Entwicklungsländern...
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Re: Negativ-Entwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland

Beitragvon AlexRE » Di 15. Okt 2019, 11:53

Unglaublich, was für Leute heutzutage im Medizinbetrieb das Sagen haben. :evil:

ARZT KLAGT GEGEN KLINIK:

Gekündigt während der Hirn-OP?

(...)

Ein Patient liegt auf dem OP-Tisch, alles ist bereit für eine Operation am Gehirn. Doch dann wird der Chirurg zum Direktor gerufen – und kommt nicht wieder zurück, weil seine Klinik ihm fristlos kündigt. Die OP muss abgebrochen und wiederholt werden.

(...)


https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 06231.html
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Re: Negativ-Entwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland

Beitragvon maxikatze » Di 15. Okt 2019, 14:01

Aus dem Link zitiert:
„Ein Krankenhaus ist ja letztlich auch ein Unternehmen“, sagt Jörn Wegner von der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft.

Sollte ein Krankenhaus tatsächlich mit einem normalen Wirtschaftsbetrieb, welches Gewinne abwerfen muss, um weiter bestehen zu können, auf einer Stufe gestellt werden? Was dabei herauskommt, wenn man nur auf die Rentabilität schaut, sieht man hier:

https://www.mydrg.de/kliniksterben/index.html
https://www.br.de/nachrichten/bayern/kr ... en,RdYZqyy
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Re: Negativ-Entwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland

Beitragvon AlexRE » Di 15. Okt 2019, 14:44

maxikatze hat geschrieben:Aus dem Link zitiert:
„Ein Krankenhaus ist ja letztlich auch ein Unternehmen“, sagt Jörn Wegner von der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft.

Sollte ein Krankenhaus tatsächlich mit einem normalen Wirtschaftsbetrieb, welches Gewinne abwerfen muss, um weiter bestehen zu können, auf einer Stufe gestellt werden? Was dabei herauskommt, wenn man nur auf die Rentabilität schaut, sieht man hier:

https://www.mydrg.de/kliniksterben/index.html
https://www.br.de/nachrichten/bayern/kr ... en,RdYZqyy


Die schaffen es noch, dass die Lebenserwartung in Deutschland wieder sinkt. Das entschärft dann auch die Rentenproblematik.
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Re: Negativ-Entwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland

Beitragvon maxikatze » Do 2. Apr 2020, 06:27

Fehlentwicklungen müssten normalerweise nach der Corona-Krise wieder rückgängig gemacht werden. Es kann doch nicht sein, dass wir auf wichtige Arznei oder Narkosemittel aus China oder Indien warten müssen. Die Branche schmiert bei uns immer mehr ab und dabei war die Pharmaindustrie in Deutschland einst weltmarktführend. Jetzt sind es andere, die den Ton angeben.
Ja, Frau Merkel, das ist alles während Ihrer Amtszeit passiert.

https://web.de/magazine/wirtschaft/phar ... n-34556776

Inzwischen müssen wir betteln und bangen, um aus Indien oder China lebenswichtige Medikamente überhaupt noch zu bekommen.


So geht es nicht weiter! Und an die Pharmaindustrie: Kommt mir nicht mit dem Argument, der deutsche Standort sei zu teuer. Wir, die Verbraucher, zahlen schon die höchsten Preise in der Apotheke.
Mehr dazu:
https://www.stern.de/gesundheit/medikam ... 16614.html
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Re: Negativ-Entwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland

Beitragvon AlexRE » So 5. Apr 2020, 17:16

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

Krankenhausschließungen gehen trotz Covid-19-Pandemie weiter

(...)

Wegen der Corona-Krise fordern das Robert-Koch-Institut und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Krankenhäuser jetzt auf, Betten für Intensivpatienten zu räumen und Plätze aufzustocken. Umso absurder ist es, dass einige Kliniken vor der Schließung stehen.

So soll das Krankenhaus in Havelberg (Sachsen-Anhalt) trotz des Widerstands der dortigen Bevölkerung schließen. Die Beschäftigten erhalten in diesen Tagen ihre Kündigungen.

Das Krankenhaus in Lehnin ist mit 55 Betten das kleinste in Brandenburg. Wie die Ärztezeitung berichtet, soll dieses Krankenhaus mit seiner Fachabteilung für Innere Medizin geschlossen werden.

(...)

Die Loreley-Kliniken in St. Goar und Oberwesel (Rheinland-Pfalz) stehen ebenfalls vor dem Aus. Der christliche Hauptgesellschafter, der Krankenhaus- und Altenheimkonzern Marienhaus, hält die beiden Krankenhäuser für unrentabel.

(...)

Auch im Saarland arbeitet der Marienhauskonzern an Plänen, Kliniken zu schließen oder zusammenzulegen.

(...)


https://www.wsws.org/de/articles/2020/0 ... n-a01.html

>> Personal haben wir genug <<

Das glaube ich nicht.

Insbesondere haben wir nicht genug ausgebildetes Personal für die bereits vorhandenen Intensivstationen. Wenn jetzt die Produktion bon Beatmungsgeräten und sonstiger Ausstattung hochgefahren wird, kann der ganze Aufwand wegen des Personalmangels im kaputtgesparten Gesundheitswesen ins Leere laufen.
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