Seite 2 von 2

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: Sa 18. Mai 2013, 15:13
von AlexRE
Staber hat geschrieben:Alles andere ist panische, uninformierte "Milchmädchen-Rechnung".


Dann finde ich aber seltsam, dass alle Versicherungsvorstände der Welt ausnahmslos uninformierte Paniker sind. Atomkraftwerke kann man anders als andere Industrieanlagen nämlich nicht vollständig haftpflichtversichern. Die brauchen eine Haftungsobergrenze und damit eine Mithaftung des Steuerzahlers.

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: Sa 18. Mai 2013, 17:42
von Staber
Livia hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Nun..da werde ich mich mal unbeliebt machen. Wenn ich es nicht schon bin! :oops:

Wenn wir uns anschauen, was an massiven Schäden durch andere Kraftwerks-Arten der Umwelt wie auch der Gesundheit zugefügt wird, ist und bleibt Atomkraft immer noch die beste aller denkbaren Energiearten. Alles andere ist simple Panikmache. Wir sind hier nicht in Tschernobyl, auch nicht in Japan, einem Erdbeben- oder Tsunami-Gebiet.
Wir sind in einem Staat, der überaus sorgfältig mit dieser Technologie umgeht und wir würden den Nachbarländern auch helfen, sauberere, sicherere Kraftwerke zu bauen.Was nützt uns ein Atom-freies Deutschland, wenn ringsherum überall schlechtere Atomkraftwerke stehen ...ja, alte Laier geschenkt! Nein, an der Technologie führt kein Weg vorbei, als Zwischenschritt, bis denn dann Fusionskraftwerke für die nächsten tausende von Jahren die Energieform schlechthin darstellen. Sofern wir nicht irgendwann Dyson-Sphären http://de.wikipedia.org/wiki/Dyson-Sph%C3%A4re bauen können, aber bei der technologiefeindlichen Stimmung wird das eh nie was.
Alles andere ist panische, uninformierte "Milchmädchen-Rechnung". Wir BRAUCHEN Atomkraft, mindestens als Weg zur Fusion. Nach all der Angstmache werden unsere Enkel angesichts des Mangels an Kohle und Öl irgendwann dahin zurückkehren müssen - an uns liegt, ob die Ärmsten dann bei Null anfangen oder mit Vernunft den Weg von uns geebnet bekamen.
Unpopulär, davon wollen viele nichts wissen,ich weiß - aber vernünftig. Mit Wind und Sonne kommen wir doch nicht weit, das wissen letztlich alle, das reicht hinten und vorn nicht und braucht IMMER konventionelle Kraftwerke, die Ausfälle wegen Wolken oder Windlosigkeit abfangen können - völliger Irrwitz, also.

Hier her kopiert
http://www.shz.de/nachrichten/lokales/s ... chert.html
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie ... 79828.html
http://www.nordsee-zeitung.de/region/br ... 48363.html

gruß staber


Das ist eine Mitteilung die ich auch teile. Wenn man bedenkt wie die Windkraft oder Gaskraft sowie Kohlenwerke der Umwelt mehr schaden als ein Atomkraftwerk, dann muss man sich fragen was die Aussteiger eigentlich wollen. Zudem würde der Strom viel teurer wo er schon so sehr hoch ist. Auch wäre eine dauerhafte Stromversorgung gar nicht mehr möglich, Ausfälle wie in den Drittländer wie auch in Spanien und Italien würden immer wieder vorkommen. Ich möchte nicht einen Kuchen im Backofen haben, während der Strom ausfällt. ;)


Moin Livia!
Egal wie man zur Atomkraft steht, der Müll ist da und geht auch nicht so bald wieder weg.
Das einzig logische wären Zwischenlager, bis eine Technik entwickelt wird, den Müll zu beseitigen, zu verarbeiten oder was auch immer.

gruß staber

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: Sa 18. Mai 2013, 18:31
von AlexRE
Staber hat geschrieben:bis eine Technik entwickelt wird, den Müll zu beseitigen, zu verarbeiten oder was auch immer.


Ich glaube, da liegt das Hauptproblem: Kein Mensch weiß, ob es überhaupt irgendwann möglich sein wird, radioaktiven Müll mit einer Halbwertzeit von Zehntausenden von Jahren irgendwie unschädlich zu machen.

Wenn man sicher davon ausgehen könnte, das "irgendwann was entwickelt" wird, dürfte man auch keine Toten mehr begraben, sondern müsste sie einfrieren, bis die heutigen medizinischen Grenzen alle gesprengt sind.

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: So 19. Mai 2013, 08:58
von Livia
Atommüll-Endlager

Hunderttausend Jahre ­Sicherheit
Text: Stefan Stöcklin
Bild: Thinkstock Kollektion
Ausgabe:1/12

Die gute Nachricht zuerst: Finnland baut nahe der Stadt Eurajoki das weltweit erste Endlager für hochradioaktiven Abfall. In acht Jahren soll 
die Anlage den Betrieb aufnehmen. Die schlechte Nachricht: Der finnische Atommüll macht global gesehen nur gerade ein Prozent dieser strahlenden Altlast aus, und die meisten Länder haben weder konkrete Pläne noch eine Strategie, wie sie die gefährlichen Abfälle aus ihren Atommeilern entsorgen könnten.

In der Schweiz sucht die Nagra seit 40 Jahren nach einer Lösung und prüft nun sechs Regionen als mögliche Standorte für ein Tiefenlager. Frühestens in 30 Jahren wird hochaktiver Atommüll hierzulande gebunkert werden können.

Selbst der Atomenergiepionier USA weiss nicht, wohin mit seinem Abfall – immerhin ein Viertel der global 240'000 Tonnen. Vor zwei Jahren stoppte die Adminis
tration Obama ein Projekt in Yucca Mountain, Nevada. Anhaltender Protest der 
lokalen Bevölkerung und Bedenken hinsichtlich Geologie machten das Projekt, das während zweier Jahrzehnte vorangetrieben worden war, zur Makulatur. Immerhin verfügt das US-Militär in New Mexico über ein Tiefenlager für militärisch-nukleare Abfälle.

Obwohl unklar ist, wie die hochaktiven Abfälle aus den insgesamt 433 bestehenden AKW auf die Länge zu handhaben sind, wollen viele Länder künftig verstärkt auf Atomkraft setzen. 62 Atomkraftwerke stehen derzeit in Bau, in den nächsten 
15 Jahren sollen 499 weitere in Betrieb genommen werden. Bis 2020 wird sich der radioaktive Abfall verdoppeln.

http://www.beobachter.ch/natur/umweltpo ... icherheit/

Die Endlagerung ist auch bei uns ein grosses Problem. Viele Standorte die dafür geeignet wären werden von der Bevölkerung abgelehnt.

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: Sa 29. Jun 2013, 06:27
von GasGerd
Jetzt haben sie ein Gesetz beschlossen, dass die Suche nach alternativen Endlagern und Vergleiche in Betracht kommender Standorte mit Gorleben ermöglicht ... :shock:

http://www.taz.de/Endlager-fuer-Atommuell/!118977/

Auf web.de dazu geschrieben:

"Damit ist zwei Jahre nach dem parteiübergreifenden Beschluss für einen schrittweise Atomausstieg bis zum Jahr 2022 auch erstmals eine vergleichende Suche nach dem besten Endlager möglich."

?

War ein Vergleich anderer in Betracht kommender Standorte mit Gorleben vorher verboten?

Irgendwie erscheint alles, was mit Kernenergie zu tun hat, total absurd.



hei08 | 61 Beiträge

"Endlager . . . den Begriff muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. So etwas hat es noch nie gegeben."

Einen ähnlichen Begriff hat es aber schon einmal gegeben, der kennzeichnet das sog. "dunkle Kapitel" der deutschen Geschichte. Das "Endlager" ist sozusagen das Gegenteil davon, ein geradezu strahlendes Kapitel ....


http://meinungen.web.de/forum-webde/post/18915689

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: Sa 29. Jun 2013, 09:53
von Staber
Warum das Zeug so verbuddeln ,das keiner mehr dran kommt. :roll: :roll:
Warum kommen diese Castorbehälter nicht einfach in ein Bergwerk zu dem man jeder Zeit zugang hat und die Behälter quasi immer im Auge hat wenn in hunderttausend Jahren einer dieser Dinger durchrostet dann wird der halt neu eingepackt.
Das geht allerdings nicht ,wenn der einfach tief verbuddelt wird.
Mir wurde in den Neunzigern schon speiübel ,als ich im Fernsehen sah ,wie einfache "Ölfässer" gefüllt mit radioaktivem Zeugs in eine tiefe Grube GESCHMISSEN wurden und hart aufeinanderschlugen.Danach wurde alles zugekippt.So etwas verantwortungsloses habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.
ne,ne...lasst das Zeug mal schön in einem Bergwerk mit permanentem Zugang. Alles andere ist eine hochgefährliche Sauerei...

gruß staber

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: Sa 29. Jun 2013, 11:23
von Staber
AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:bis eine Technik entwickelt wird, den Müll zu beseitigen, zu verarbeiten oder was auch immer.


Ich glaube, da liegt das Hauptproblem: Kein Mensch weiß, ob es überhaupt irgendwann möglich sein wird, radioaktiven Müll mit einer Halbwertzeit von Zehntausenden von Jahren irgendwie unschädlich zu machen.

Wenn man sicher davon ausgehen könnte, das "irgendwann was entwickelt" wird, dürfte man auch keine Toten mehr begraben, sondern müsste sie einfrieren, bis die heutigen medizinischen Grenzen alle gesprengt sind.


endlagersuche_2023825.jpg


Beispiel! ;)

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: Sa 29. Jun 2013, 14:07
von Livia
Staber hat geschrieben:Warum das Zeug so verbuddeln ,das keiner mehr dran kommt. :roll: :roll:
Warum kommen diese Castorbehälter nicht einfach in ein Bergwerk zu dem man jeder Zeit zugang hat und die Behälter quasi immer im Auge hat wenn in hunderttausend Jahren einer dieser Dinger durchrostet dann wird der halt neu eingepackt.
Das geht allerdings nicht ,wenn der einfach tief verbuddelt wird.
Mir wurde in den Neunzigern schon speiübel ,als ich im Fernsehen sah ,wie einfache "Ölfässer" gefüllt mit radioaktivem Zeugs in eine tiefe Grube GESCHMISSEN wurden und hart aufeinanderschlugen.Danach wurde alles zugekippt.So etwas verantwortungsloses habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.
ne,ne...lasst das Zeug mal schön in einem Bergwerk mit permanentem Zugang. Alles andere ist eine hochgefährliche Sauerei...

gruß staber


Meines Wissens will man hier in der Schweiz gar nichts verbuddeln, sondern einlagern und die Kontrollen würden rigoros durchgeführt. Früher hat man alles in Gruben versenkt und zugedeckt. Jetzt müssen sie wieder ausgegraben und mit viel Geld entsorgt werden. Die Schuldigen müssen zahlen, auch wenn das damals so üblich war.

Willkommen auf der Internetseite der Sondermülldeponie Kölliken (SMDK)

Die mitten in einem Wohngebiet liegende Sondermülldeponie Kölliken im Schweizer Mittelland ist 1978 - 1985 durch ein Konsortium (Kantone Aargau und Zürich, Stadt Zürich und Basler Chemische Industrie) eingerichtet und betrieben worden. Infolge umweltrelevanter Unzulänglichkeiten wurde die Deponie jedoch bereits vor der vollständigen Verfüllung durch die zuständige Kommunalbehörde geschlossen. In der Betriebszeit waren insgesamt ca. 300'000 m3 bzw. 475'000 t Sonderabfälle in Fässern, Säcken sowie lose abgelagert worden.

Zu diesem Zweck sind in den Jahren 2006/2007 drei dichte, unter Unterdruck stehende Hallen gebaut worden. Die Abluft aus den Hallen wird permanent abgesaugt und über Aktivkohle gereinigt. Im Herbst 2007 wurde mit den Rückbauarbeiten begonnen. Diese sollen Mitte 2016 abgeschlossen sein. Danach werden die Hallen ebenfalls zurückgebaut und das Gelände nach erbrachtem Sanierungsnachweis wieder rekultiviert.

Die gesamten Kosten dafür belaufen sich aufgrund der aktuellen Planung voraussichtlich auf rund 770 Mio. CHF (Stand März 2011).

http://www.smdk.ch/

Die Deponie befindet sich nur wenige Autominuten von meinem Wohnort entfernt. Viele deutsche Spezialisten wurden angestellt, um die Deponie fachgerecht zurückzubauen.

Re: Gorleben: Merkel weist "Verdächtigungen" zurück

BeitragVerfasst: Fr 11. Apr 2014, 12:45
von AlexRE
Narren.JPG
Narren.JPG (45.18 KiB) 33899-mal betrachtet