Gott und die Welt

Wie konsequent soll die nach der Selbstauflösung neu zu gründende Partei für die Trennung von Staat und Kirche eintreten? Soll die Kirchensteuer abgeschafft werden?

Re: Gott und die Welt

Beitragvon AlexRE » Sa 4. Apr 2015, 14:59

Uel hat geschrieben:Und was Alex anscheinend nicht versteht/verstehen will: es geht nicht um (juristische bis philosophische) Prinzipienreiterei sondern um Reste von Respekt. Dass das der Jugend besonders schwer fällt, mit dem Respekt, ist seit Jahrtausenden bekannt, ist quasi ihr Charakteristikum und die meisten entwickeln sich im Laufe des Lebens weiter. Schlimm sind die, die im Alter immer noch nicht den Wert von Resten an Traditionen erkannt haben.


Vielleicht bist Du ja derjenige, der hier etwas nicht versteht. Das von mir gerittene Prinzip ist nämlich deshalb ganz unabhängig von der Gravität staatlicher Eingriffe in Freiheitsrechte von Andersgläubigen und Ungläubigen wichtig, weil Respekt sich nicht durch Missbrauch von Staatsmacht von oben erzwingen lässt. Respekt muss man sich verdienen. Bei den drei monotheistischen Wüstenreligionen sehe ich noch nicht einmal das Bemühen, sich in gegenseitigem Respekt untereinander und im Umgang mit Außenstehenden zu üben.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon maxikatze » Sa 4. Apr 2015, 16:19

Wie kommt man eigentlich auf das schmale Brett und behauptet, dass es sich um christliche Werte handelt, die es zu bewahren gilt? Wirkliche Werte für die Menschheit sind nicht an Religionen gebunden, sondern gelten für die ganze Menschheit, unabhängig ihrer Konfession oder Konfessionslosigkeit. Sollte es zumindest sein.
Und das Tanzverbot ist kein Wert an sich, sondern ein von oben verordnetes Gesetz. Ich kann zwar mit dieser "Tradition" leben, aber wenn ich es mir richtig überlege, sollte der Jugend, die gerne tanzen geht, das nicht untersagt werden, nur weil Karfreitag ist.
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon Staber » Sa 4. Apr 2015, 18:15

@ Maxikatze
Wie kommt man eigentlich auf das schmale Brett


Es ist schon wichtig christliche Werte zu achten. Die Welt verändert sich in einem immer schneller werdenden Tempo! Die Veränderungen sind so tiefgreifend , wie kaum zuvor in einer früheren Epoche. Gerade in den Zeiten des schnellen Wandelns ist es wichtig , eine Grundorientierung , einen sittlich - moralischen Kompass für Entscheidungen zu haben.Dem widerspricht hier doch keiner...oder? Sonnenschein wahrscheinlich! ;)
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon maxikatze » Sa 4. Apr 2015, 18:35

Staber hat geschrieben:@ Maxikatze
Wie kommt man eigentlich auf das schmale Brett


Es ist schon wichtig christliche Werte zu achten. Die Welt verändert sich in einem immer schneller werdenden Tempo! Die Veränderungen sind so tiefgreifend , wie kaum zuvor in einer früheren Epoche. Gerade in den Zeiten des schnellen Wandelns ist es wichtig , eine Grundorientierung , einen sittlich - moralischen Kompass für Entscheidungen zu haben.Dem widerspricht hier doch keiner...oder? Sonnenschein wahrscheinlich! ;)



Was sind denn "christliche Werte"? Werte sind doch nicht abhängig von Religionen.
Moralische Werte, auf die ich ebenfalls großen Wert lege, haben doch nicht zwangsläufig etwas mit christlich zu tun.
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon Staber » Sa 4. Apr 2015, 19:03

@ Maxikatze
Was sind denn "christliche Werte"?


Christlich ist unsere Tradition, unsere Herkunft ,christlich ist unser Menschenbild ("Die Würde des Menschen ist unantastbar"), christlich ist unsere Bildung, christlich ist unsere gesamte Anthropologie inklusive der gleichen Rechte für Frauen, die erkämpft wurde, christlich auch die Aufklärung seit Thomas von Aquin, christlich die Überzeugung, dass Männer, die sich küssen, nicht an Kränen aufgehängt werden und Frauen, die sich in einen anderen Mann vergucken, nicht gesteinigt werden sollten – aber wir erinnern uns nicht mehr.Wir erinnern uns nicht mehr an unsere Leitkultur – es gibt so viele andere.
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon maxikatze » Sa 4. Apr 2015, 19:32

Staber hat geschrieben:@ Maxikatze
Was sind denn "christliche Werte"?


Christlich ist unsere Tradition, unsere Herkunft ,christlich ist unser Menschenbild ("Die Würde des Menschen ist unantastbar"), christlich ist unsere Bildung, christlich ist unsere gesamte Anthropologie inklusive der gleichen Rechte für Frauen, die erkämpft wurde, christlich auch die Aufklärung seit Thomas von Aquin, christlich die Überzeugung, dass Männer, die sich küssen, nicht an Kränen aufgehängt werden und Frauen, die sich in einen anderen Mann vergucken, nicht gesteinigt werden sollten – aber wir erinnern uns nicht mehr.Wir erinnern uns nicht mehr an unsere Leitkultur – es gibt so viele andere.



Mich stört wieder dieser Alleinvertretungsanspruch.
Werte, die du aufgezählt hast, sind keine christlichen Ursprungs. Diese Werte gibt es in nichtchristlichen Kulturen auch. Auch der Kampf um die Rechte der Frauen in unseren Breiten ist ganz sicher nicht mit christlicher Unterstützung vorangetrieben worden. Denn:
"Frauen schulden keiner einzigen Religion Dank für auch nur einen Impuls der Freiheit"
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon AlexRE » Sa 4. Apr 2015, 21:10

maxikatze hat geschrieben:Mich stört wieder dieser Alleinvertretungsanspruch.
Werte, die du aufgezählt hast, sind keine christlichen Ursprungs. Diese Werte gibt es in nichtchristlichen Kulturen auch. Auch der Kampf um die Rechte der Frauen in unseren Breiten ist ganz sicher nicht mit christlicher Unterstützung vorangetrieben worden. Denn:
"Frauen schulden keiner einzigen Religion Dank für auch nur einen Impuls der Freiheit"


Nicht nur das. Die von Staber aufgezählten abendländisch - aufklärerischen Werte sind überwiegend vorchristlichen (hellenischen) Ursprungs und im Mittelalter von der Kirche blutig bekämpft worden ...
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon Staber » Sa 4. Apr 2015, 21:17

@ Alex
im Mittelalter von der Kirche blutig bekämpft worden ...


Da hätte ich gerne einige Beispiele!
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 4. Apr 2015, 21:19

Staber hat geschrieben:@ Maxikatze
Wie kommt man eigentlich auf das schmale Brett


Es ist schon wichtig christliche Werte zu achten. Die Welt verändert sich in einem immer schneller werdenden Tempo! Die Veränderungen sind so tiefgreifend , wie kaum zuvor in einer früheren Epoche. Gerade in den Zeiten des schnellen Wandelns ist es wichtig , eine Grundorientierung , einen sittlich - moralischen Kompass für Entscheidungen zu haben.Dem widerspricht hier doch keiner...oder? Sonnenschein wahrscheinlich! ;)


was ist mit mir? Ich bin Unschuldig wie immer :lol: ;)
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Re: Gott und die Welt

Beitragvon AlexRE » Sa 4. Apr 2015, 21:44

Staber hat geschrieben:@ Alex
im Mittelalter von der Kirche blutig bekämpft worden ...


Da hätte ich gerne einige Beispiele!


Für die Brutalität der christlichen Kirchen im Mittelalter?? :roll:

Die östliche Kirche ist über die Reste des aufklärerischen Hellenismus (der tatsächlichen Wiege der europäischen Kultur) zeitweise mit einem Vernichtungswillen hergefallen, der dem späterer Völkermörder kaum nachsteht:

https://hellenismosheute.wordpress.com/2014/11/04/christliche-massenmorde-an-den-hellenen/

Und wie unsere heimatliche Region christianisiert wurde, dürfte den meisten Teilnehmern und Lesern bekannt sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sachsenkriege_Karls_des_Gro%C3%9Fen
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