Alex schrieb
Guisan wäre auch verehrt worden, wenn er erfolgreich Krieg geführt und situationsbedingt Kriegsverbrechen hätte begehen müssen. Das hätten ihm die Schweizer ebenso nachgesehen wie den sehr unangenehmen Aspekt des Redoute - Konzepts, den Großteil der eigenen Bevölkerung dem Feind überlassen zu müssen.
Guisan versuchte auch die Bevölkerung zu schützen. In der ganzen Schweiz waren Panzersperren über Felder und in Wälder Kilometer lang zur Verteidigung aufgestellt worden. Auch Bunker gab es zuhauf. In höheren Lagen auf schmalen Bergstrassen gab es versenkbare Panzersperren. Noch heute sind viele dieser Panzersperren sichtbar und mit Moos überzogen. Viele Bauern stören sich daran, weil die Sperren durch ihr Land gezogen wurde. Auf dem Bundeshausplatz wurde der ganze Platz umgepflügt und Kartoffeln angepflanzt für die Bevölkerung im Notfall. Ob Guisan mit seiner Strategie die Schweiz aus den Bergen, (Redoute - Konzept) zu verteidigen Erfolg gehabt hätte, weiss man nicht. Die Wehrmänner glaubten ihm Bedingungslos und glaubten auch an einen Erfolg, zumindest Teilweise.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges befahl der Oberbefehlshaber der Schweizer Armee, General Henri Guisan, bei einem Angriff von Norden her, die Linie Sargans-Walensee-Linth-Zürichsee-Limmat-Hauenstein-Gempenplateau "sans esprit des retour" zu verteidigen. Er sorgte persönlich für den Ausbau der Linthstellung mit den Brückenköpfen Grynau und Benkner Büchel und die Vorbereitung zur Überschwemmung der Linthebene.
Mit der Schlacht um Frankreich näherte sich der Krieg der Schweizer Westgrenze. Mit dem Kriegseintritt von Italien war die Schweiz von den Achsenmächten umschlossen. Deshalb befahl General Guisan das Gros der Armee mit dem Operationsbefehl Nr. 12 vom 17. Juli 1940 ins Reduit. Er nahm dabei seine Truppen aus dem Vorgelände zurück und setzte sie als geballte Kraft im Alpenraum ein. Die Nordfront dieser Zentralstellung zog sich dabei entlang der Nordgrenze des Kantons Schwyz und deckte eine der möglichen Angriffsachsen (Sihl-Schwyz-Gotthard). Mit diesem Befehl verstärkte der General überdies die Stellungen der 7. mit der 6. Division. Gleichzeitig verlieh er der gesamten Verteidigungsstellung mit der Errichtung von weiteren Sperren im Raum Wägital, Sihlsee, Etzel und Schindellegi sowie Biberbrugg, Altmatt und Oberarth die nötige Tiefe. Der Kampf der Infanterie wurde mit dem Feuer der Artillerie aus dem Raum Sihlsee (7. Division) und dem Raum Rothenthurm-Sattel-Arth (6. Division) unterstützt.
Wir hatten einfach grosses Glück, nicht mit einem brutalen Krieg konfrontiert zu werden.