Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Hier wird das wirtschaftspolitische Profil für die Zeit nach der 2. Parteigründung diskutiert.

Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon Uel » Do 10. Dez 2020, 15:56

Ich habe dieses Thema eröffnet, weil Heiner Flasbeck ein neues Buch veröffentlicht, in dem diese Problem-Konstellation auch angesprochen werden soll: https://www.westendverlag.de/buch/der-begrenzte-planet-und-die-unbegrenzte-wirtschaft/
Im Übrigen war ich sehr erstaunt, dass diese wichtigsten Aspekte des Wirtschaftens in die vielen vorhandenen Wirtschafts-Themen nicht einordnenbar waren.

Dazu wird er von der TAZ interviewt mit der provokanten Überschrift:
https://blogs.taz.de/dissenspodcast/am-deutschen-wesen-wird-das-klima-nicht-genesen/
Am Deutschen Wesen wird das Klima nicht genesen!

Da kann ich nur BRAVO brüllen, denn es ist schon lange meine Meinung: solange wir nicht weltweit reichlich treue Verbündete im Sinne des Klimaschutzes einsammeln, können wir in Deutschland den Klimaschutz-Gold-Standart realisieren, und es wird weder das Klima noch die Staaten der Welt bereindrucken. Wieso die Deutsche/europäische Politik immer den USA hinterherkriechen und nicht viel mehr mit Canada machen, ist mir unerklärlich.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon Staber » Do 10. Dez 2020, 18:25

Uel hat geschrieben:Ich habe dieses Thema eröffnet, weil Heiner Flasbeck ein neues Buch veröffentlicht, in dem diese Problem-Konstellation auch angesprochen werden soll: https://www.westendverlag.de/buch/der-begrenzte-planet-und-die-unbegrenzte-wirtschaft/
Im Übrigen war ich sehr erstaunt, dass diese wichtigsten Aspekte des Wirtschaftens in die vielen vorhandenen Wirtschafts-Themen nicht einordnenbar waren.

Dazu wird er von der TAZ interviewt mit der provokanten Überschrift:
https://blogs.taz.de/dissenspodcast/am-deutschen-wesen-wird-das-klima-nicht-genesen/
Am Deutschen Wesen wird das Klima nicht genesen!

Da kann ich nur BRAVO brüllen, denn es ist schon lange meine Meinung: solange wir nicht weltweit reichlich treue Verbündete im Sinne des Klimaschutzes einsammeln, können wir in Deutschland den Klimaschutz-Gold-Standart realisieren, und es wird weder das Klima noch die Staaten der Welt bereindrucken. Wieso die Deutsche/europäische Politik immer den USA hinterherkriechen und nicht viel mehr mit Canada machen, ist mir unerklärlich.



Moin Uel!
Das aktuelle Buch von Heiner Flassbeck analysiert und erläutert aus makroökonomischer Perspektive ebenso nüchtern, wie auch leidenschaftlich, die global-gesellschaftliche Situation in der wir uns befinden, und zeigt - bei aller Ernüchterung anhand der Fakten und der Anzahl politischer Versäumnisse - Wege auf, wie wir als Land, und - damit untrennbar verbunden - auch als Weltgemeinschaft die bestehenden Herausforderungen bewältigen könnten und auch können.Mit einer Brutalität ohnegleichen hat sich der Mensch die Natur untertan gemacht. Die Folgen bekommen wir gerade heftig zu spüren.
Auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen ist unbegrenztes Wachstum mit fortdauerndem Ressourcenverbrauch nicht machbar.
PS. Gut ,das das Thema eröffnet wurde von Dir!
Gruß
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Re: Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon AlexRE » Do 10. Dez 2020, 20:26

Uel hat geschrieben:IIm Übrigen war ich sehr erstaunt, dass diese wichtigsten Aspekte des Wirtschaftens in die vielen vorhandenen Wirtschafts-Themen nicht einordnenbar waren.


Die volkswirtschaftlichen bzw. weltwirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind doch selbst für Experten noch gar nicht absehbar. Mit häufigeren Veröffentlichungen von Prognosen als bisher hätten wir irgendwann einen Thread aufgemacht. Das hast Du ja jetzt vorweggenommen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon maxikatze » Mo 14. Dez 2020, 10:52

Ich bringe das mal hier unter:

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtscha ... l-100.html
Einzelhandel im Shutdown - Welche Geschäfte geöffnet bleiben
Lebensmittelläden und Wochenmärkte für Lebensmittel
Abhol- und Lieferdienste
Getränkemärkte
Reformhäuser
Babyfachmärkte
Apotheken, Sanitätshäuser und Drogerien
Optiker und Hörgeräteakustiker
Tankstellen, Kfz-Werkstätten und Fahrradwerkstätten
Banken und Sparkassen
Poststellen
Reinigungen und Waschsalons
Zeitungsverkauf
Tierbedarf und Futtermittelmärkte
Weihnachtsbaumverkauf
Großhandel
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Re: Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon maxikatze » Mi 16. Dez 2020, 11:31

Wird Zeit, dass diesen Firmen auf die Finger geklopft wird. :x Es dürfte sich kein Land bieten lassen, Löhne zu zahlen, die unterm Existensminimum liegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Zeiten von Amazon & Co die Weltmarken Umsatzrückgänge haben. Der Online-Handel boomt doch und das wird sich auch nach der Pandemie kaum ändern.
Die Folgen der Pandemie setzen vielen Brachen zu. Auch Näherinnen für Weltmarken wie Adidas und H&M sind betroffen. Sie geben in einer Befragung an, nicht einmal genug Geld für Essen zu haben.
...
Kredite in den Entwicklungsländern werden aber – trotz der weltweiten Niedrigzinsen – teils mit 15 Prozent pro Monat und mehr verzinst. Damit bleiben die Schuldner oft auf Jahre abhängig von ihren Gläubigern, die meist professionelle Geldverleiher sind.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 02357.html
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Re: Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon Staber » Mi 16. Dez 2020, 15:14

maxikatze hat geschrieben:Wird Zeit, dass diesen Firmen auf die Finger geklopft wird. :x Es dürfte sich kein Land bieten lassen, Löhne zu zahlen, die unterm Existensminimum liegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Zeiten von Amazon & Co die Weltmarken Umsatzrückgänge haben. Der Online-Handel boomt doch und das wird sich auch nach der Pandemie kaum ändern.
Die Folgen der Pandemie setzen vielen Brachen zu. Auch Näherinnen für Weltmarken wie Adidas und H&M sind betroffen. Sie geben in einer Befragung an, nicht einmal genug Geld für Essen zu haben.
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Kredite in den Entwicklungsländern werden aber – trotz der weltweiten Niedrigzinsen – teils mit 15 Prozent pro Monat und mehr verzinst. Damit bleiben die Schuldner oft auf Jahre abhängig von ihren Gläubigern, die meist professionelle Geldverleiher sind.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 02357.html


Moin Maxi!

„Die sinkenden Einkommen der Textilarbeiterinnen führen zu verbreitetem Hunger unter den Arbeiterinnen und ihren Familien. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge der Antworten der Bekleidungsindustrie auf die Corona-Pandemie, wie auch des Langzeittrends der Niedriglöhne in den Lieferketten der Marken, die die Arbeiterinnen ungeschützt lassen.“

Kopiert aus dem Beitrag

Diese Aussage ist ja wohl die Nebelkerze des Jahres. Was die Autoren der Studie verlangen, ist, dass die Bekleidungsunternehmen - über ihre vertraglichen Verpflichtungen hinaus - für nicht gefertigte und nicht gelieferte Waren bezahlen sollen, damit die Näherinnen - aus sozialpolitischen Gründen - weiterhin ihren normalen Lohn beziehen können. Das ist inakzeptabel! Man kann der Textilindustrie viel vorwerfen (insbesondere Hungerlöhne in der Dritten Welt), aber es ist nicht die Aufgabe der Unternehmen, die gesellschaftlich-politischen Missstände in anderen Ländern pro aktiv zu kompensieren.

Gruß Staber
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Re: Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon AlexRE » Mi 16. Dez 2020, 19:48

Staber hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Wird Zeit, dass diesen Firmen auf die Finger geklopft wird. :x Es dürfte sich kein Land bieten lassen, Löhne zu zahlen, die unterm Existensminimum liegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Zeiten von Amazon & Co die Weltmarken Umsatzrückgänge haben. Der Online-Handel boomt doch und das wird sich auch nach der Pandemie kaum ändern.
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...
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https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 02357.html


Moin Maxi!

„Die sinkenden Einkommen der Textilarbeiterinnen führen zu verbreitetem Hunger unter den Arbeiterinnen und ihren Familien. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge der Antworten der Bekleidungsindustrie auf die Corona-Pandemie, wie auch des Langzeittrends der Niedriglöhne in den Lieferketten der Marken, die die Arbeiterinnen ungeschützt lassen.“

Kopiert aus dem Beitrag

Diese Aussage ist ja wohl die Nebelkerze des Jahres. Was die Autoren der Studie verlangen, ist, dass die Bekleidungsunternehmen - über ihre vertraglichen Verpflichtungen hinaus - für nicht gefertigte und nicht gelieferte Waren bezahlen sollen, damit die Näherinnen - aus sozialpolitischen Gründen - weiterhin ihren normalen Lohn beziehen können. Das ist inakzeptabel! Man kann der Textilindustrie viel vorwerfen (insbesondere Hungerlöhne in der Dritten Welt), aber es ist nicht die Aufgabe der Unternehmen, die gesellschaftlich-politischen Missstände in anderen Ländern pro aktiv zu kompensieren.

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Wenn bei uns Kurzarbeitergeld oder AlG I fließt, wird auch für nicht gefertigte und nicht gelieferte Ware gezahlt. Die Sozialversicherungen gehören nämlich zum Grundbedarf der Arbeitnehmer, den Unternehmen decken müssen, wenn sie die volle Arbeitskraft der Menschen für ihren Betrieb in Anspruch nehmen. Ansonsten haben diese Unternehmen keine Existenzberechtigung (F. D. Roosevelt zum "new deal" in den 30ern). Diese Erkenntnis haben die Globalisierer pulverisiert, wer Hungerlöhne zahlt, bedient erst recht keine Sozialversicherung. Wir haben es nicht nur mit "gesellschaftlich-politischen Missständen" in anderen Ländern zu tun, sondern mit einem globalen Missstand, den die Europäer und Nordamerikaner maßgeblich mitzuverantworten haben.
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Re: Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon Uel » Do 17. Dez 2020, 20:55

Wir haben es nicht nur mit "gesellschaftlich-politischen Missständen" in anderen Ländern zu tun, sondern mit einem globalen Missstand, den die Europäer und Nordamerikaner maßgeblich mitzuverantworten haben.

Das hört sich immer schön an, die xy-Gruppe (wahlweise Europäer, Amerikaner, Deutsche, der Mittelstand, der Konsument, Generation 60plus etc.) habe das zu verantworten, und damit dies dann Schuld erzeugt, wird sie möglichst groß gefasst, damit viele Normalbrürger da hineinpassen, obwohl sie keinerlei Einfluss hatten, haben und wahrscheinlich auch niemals bekommen werden.

Es werden übersichtlich wenige Gestalten (Polit- und Wirtschafts-Gurus) gewesen sein, die den regellosen (bzw Regeln zur Erreichung der Regellosigkeit) und verantwortungsbefreiten Globalismus als das universale weltweite Handelskonstrukt eingeführt haben. Denn wenn es eine Regel gibt beim GATT-System und der WTO, dann dass lokale Regeln abzuschaffen seien und die Organisation aber völlig unfähig ist, notwendige übernationale Regeln (Arbeitsschutz, Naturschutz, Ressourchenschutz, soziale Entwicklung, Klimaschutz, Monopolblidung, globale Wirtschaftskriminalität, Steuerprellerei etc.) einzuführen. Es ist ein System der global organisierten Verantwortungslosigkeit.

Nebelkerze, - ich bin dabei: Es kann doch nicht der ausländische Mehrfach-Besteller aus einer Art Gewohnheitsrecht dafür gerade stehen, dass im Lieferantenland durch Staatsversagen keine soziale Struktur gegen Armut und Hunger besteht und die Lieferanten keinerlei Verantwortungsgefühl für ihre Arbeitskräfte haben. Dass die große Zeit der sehr aktiven Gewerkschaften mit blutigen Arbeitskämpfen in den entwickelten Ländern vorbei ist, ist ihren großen Erfolgen und Erkämpfung von Reglungen geschuldet. Wenn in andern Teilen der Welt man meint, es ginge ohne eigene Anstrengungen der Lohnabhängigen vor Ort, man müsse einfach Forderungen an die sozial entwickelte Welt stellen und schon kämen die Rechte und Verordnungen sowie Lohnersatzleistungen angeflogen, so irrt man sich gewaltig. Niergendwo auf der Welt wird sich der Besteller verantwortlich erklären für die Probleme im Umfeld des Lieferanten.

Anders sieht es natürlich aus, wenn Hersteller und Vermarkter ein und dieselbe multi-nationale Firma ist, dann kann ausnahmsweise auch der Endverbraucher vorübergehend stellvertretend Verantwortung fordern.
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Re: Wirtschaft mit Corona- + Klima-Problematik

Beitragvon AlexRE » Do 17. Dez 2020, 21:24

Uel hat geschrieben:
Wir haben es nicht nur mit "gesellschaftlich-politischen Missständen" in anderen Ländern zu tun, sondern mit einem globalen Missstand, den die Europäer und Nordamerikaner maßgeblich mitzuverantworten haben.

Das hört sich immer schön an, die xy-Gruppe (wahlweise Europäer, Amerikaner, Deutsche, der Mittelstand, der Konsument, Generation 60plus etc.) habe das zu verantworten, und damit dies dann Schuld erzeugt, wird sie möglichst groß gefasst, damit viele Normalbrürger da hineinpassen, obwohl sie keinerlei Einfluss hatten, haben und wahrscheinlich auch niemals bekommen werden.

Es werden übersichtlich wenige Gestalten (Polit- und Wirtschafts-Gurus) gewesen sein, die den regellosen (bzw Regeln zur Erreichung der Regellosigkeit) und verantwortungsbefreiten Globalismus als das universale weltweite Handelskonstrukt eingeführt haben. Denn wenn es eine Regel gibt beim GATT-System und der WTO, dann dass lokale Regeln abzuschaffen seien und die Organisation aber völlig unfähig ist, notwendige übernationale Regeln (Arbeitsschutz, Naturschutz, Ressourchenschutz, soziale Entwicklung, Klimaschutz, Monopolblidung, globale Wirtschaftskriminalität, Steuerprellerei etc.) einzuführen. Es ist ein System der global organisierten Verantwortungslosigkeit.

Nebelkerze, - ich bin dabei: Es kann doch nicht der ausländische Mehrfach-Besteller aus einer Art Gewohnheitsrecht dafür gerade stehen, dass im Lieferantenland durch Staatsversagen keine soziale Struktur gegen Armut und Hunger besteht und die Lieferanten keinerlei Verantwortungsgefühl für ihre Arbeitskräfte haben. Dass die große Zeit der sehr aktiven Gewerkschaften mit blutigen Arbeitskämpfen in den entwickelten Ländern vorbei ist, ist ihren großen Erfolgen und Erkämpfung von Reglungen geschuldet. Wenn in andern Teilen der Welt man meint, es ginge ohne eigene Anstrengungen der Lohnabhängigen vor Ort, man müsse einfach Forderungen an die sozial entwickelte Welt stellen und schon kämen die Rechte und Verordnungen sowie Lohnersatzleistungen angeflogen, so irrt man sich gewaltig. Niergendwo auf der Welt wird sich der Besteller verantwortlich erklären für die Probleme im Umfeld des Lieferanten.

Anders sieht es natürlich aus, wenn Hersteller und Vermarkter ein und dieselbe multi-nationale Firma ist, dann kann ausnahmsweise auch der Endverbraucher vorübergehend stellvertretend Verantwortung fordern.


Natürlich hat nur eine kleine Zahl von Personen zu verantworten, dass ohne jede soziale Verantwortung produzierte Güter weltweit frei gehandelt werden können. Aber da waren eben Europäer und Nordamerikaner maßgeblich beteiligt. Auf die Missstände in armen Ländern als vermeintliche Hauptursache allen Übels zu verweisen, ist deshalb zu kurz gesprungen.
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Re: Wirtschaft mit Corona

Beitragvon maxikatze » Fr 18. Dez 2020, 17:40

Warum gilt der Lockdown nicht für alle Geschäfte in den Innenstädten?
Jeder kleine Laden muss auf sein Weihnachtsgeschäft verzichten. Warum hat Weltbild geöffnet?
https://www.t-online.de/finanzen/news/u ... plett.html
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